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Samstag, 26. Oktober 2024

Mediatheken-Tipps (26. Oktober 2024)

Rammbock (Horrorfilm, 2010) Kammerspielartiger Zombiefilm in monochronem Grau-in-Betongrau-in-Pissbraun-in-Matschrot, der sich weniger um seine Splattereffekte schert, als um eine betrübliche Stimmung, einzelne humorige Elemente und gesellschaftliche Seitenhiebe. ZDF-Mediathek, abrufbar bis zum 27. Oktober 2024

Casino (Kriminaldrama, 1995) Martin Scorseses Verbrechen-vor-Glanz-und-Glamour-Kulisse-Pendant zu seinem New-Yorker-Mafia-Klassiker GoodFellas: Casino besticht mit einer tollen Sharon Stone zwischen Scorseses bewährten Haudegen  Robert De Niro und Joe Pesci, einer in schillernden Bildern eingefangenen, schroffen Schilderung des Schauplatzes Las Vegas, hoher Informationsdichte und faszinierenden, durchdacht skizzierten Figuren. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 3. November 2024 

Charade (Screwball-Agententhriller-Romantikkriminalkomödie, 1963) Stanley Donens wunderschön fotografierte, stillvoll erzählte Hitchcock-Trittbrettfahrerei mit einer einmal mehr wundervollen Audrey Hepburn und einem einmal mehr fabelhaften Cary Grant: Von toller Henry- Mancini-Musik, berückenden Schauplätzen und einem unentwegt galant seine Gangart ändernden Peter-Stone-Skript zusammengehaltene, spannende Scherzerei über Lug, Betrug, Diebstahl, (romantische) Begierde und verwirrendes Identitätsspiel. Einfach exzellent. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 5. November 2024

Die Katze und der Kanarienvogel (Rabenschwarze Gruselkrimikomödie, 1979) Ein exzentrischer Milliardär ist verstorben und seine potentiellen Erben haben sich zur Testamentsverkündung versammelt - nur um festzustellen, dass sich im selben Anwesen ein Killer herumtreibt... Inszeniert von Radley Metzger, setzt diese Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks auf beeindruckende Sets, außergewöhnliche Kamerapositionen und gewitzte Dialoge. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 13. November 2024r

Der Hund von Baskerville (Gruselkrimi, 1959) Mit Christopher Lee und Peter Cushing prominent besetzte, atmosphärische Sherlock-Holmes-Adaption der Hammer-Studios, von der ich hier schon geschwärmt habe. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 19. November 2024

Der Gute und die Bösen (Widerstandskomödie, 1976) Claude Lelouchs Film, in dem die Pariser Polizei und Unterwelt unverhofft auf dieselbe Seite gelangen, um gegen die deutsche Besatzung Kante zu zeigen, ist nicht gerade sein zügigster Film. Dank seiner Bildsprache und seiner clever eingefädelten Handlung dennoch ein sehenswerter Spaß. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 30. November 2024

Mittwoch, 23. Oktober 2024

Mediatheken-Tipps (20. Oktober 2024)

Die Rüden (Drama, 2020) Connie Walthers kopfgesteuertes Drama über männliche Straftäter, die von einer markigen Trainerin angeleitet werden, aggressive Hunde zu zügeln, mag provokant verkürzen. Ist aber auch stilsicher inszeniert, atmosphärisch und regt in seiner Metaphorik zur weiteren Reflexion an. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 28. Oktober 2024

Stolz und Vorurteil (Romantisches Drama, 2005) Joe Wrights betörend schöne, ebenso durchdacht verdichtete wie in ihrer Bildsprache erfreulich leichte Jane-Austen-Adaption. Dario Marianellis Musik ist toll, die Kostüme erstklassig, Roman Osins Kameraarbeit verzaubert. Und das Ensemble ist famos, ganz vorne natürlich Keira Knightley! ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 9. November 2024, um 18 Uhr

Ida (Drama, 2013) Paweł Pawlikowskis hervorragend fotografiertes Schwarz-Weiß-Roadmovie über Schuld und Schmerz, das in einer denkwürdigen Grauzone zwischen schön und unheilvoll schwebt, glänzt mit einer Atmosphäre, die man schneiden könnte, und starken Performances von Agata Trzebuchowska und Agata Kulesza. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 17. November 2024 um 8 Uhr

Der Breitengrad der Liebe: Cold War (Drama, 2018) Nochmal Paweł Pawlikowski, wieder Schwarz-Weiß: Über eineinhalb Jahrzehnte hinweg begleiten wir die Liebesgeschichte zwischen einer Sängerin und einem Pianisten, während sich das Nachkriegspolen unaufhaltsam wandelt. Melancholisch, sinnlich, traurig und tröstlich zugleich, mit einem Hauch polnisch-kühler Varianz des italienischen Neorealismus! ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 17. November 2024, um 8 Uhr

Die letzten Venezianer (Reportage, 2021) Wie lebt es sich eigentlich in einer Stadt, die eine einzige Touristenattraktion ist? Diese Reportage wagt den Versuch einer Antwort, indem sie sich an die Fersen der verbliebenen "echten" Menschen aus Venedig haftet und das "Dorf" in der Stadt sucht, abseits der großen Sehenswürdigkeiten. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 31. Dezember 2025

Evanescence Synthesis Live (Symphonic-Metal-Konzertdoku, 2017) Evanescence tourte 2017/2018 anlässlich des Albums Synthesis und interpretierte seine Songs mit einem neuen orchestralen Arrangement. ZDF-Mediathek, abrufbar bis zum 31. August 2025

Sonntag, 13. Oktober 2024

Mediathenken-Tipps (12. Oktober 2024)

Border (Magischer-Realismus-Drama, 2018) Ali Abbasis Film über eine schwedische Zollbeamtin, die einen sechsten Sinn zu haben scheint, Sehnsucht nach Liebe und Kindesentführung. Einfühlsam, schräg, dramatisch. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 28. Oktober 2024

Dick & Doof (Filmsammlung, verschiedene Jahrgänge) Hach, da werde ich ganz nostalgisch: Durch Das Erste habe ich als Knirps diverse Schwarz-Weiß-Slapstickgrößen überhaupt erst kennen- und liebengelernt, jetzt gibt es in der ARD-Mediathek eine ganze Sammlung an Filmen mit Stan Laurel & Oliver Hardy. Viel Spaß! ARD-Mediathek, Abruf-Verfallsdatum variiert von Film zu Film - die ersten laufen am 31. Oktober 2024 aus

Anna und die Apokalypse (Weihnachtliche Zombie-Musicalkomödie, 2017) John McPhail hervorragender Musicalspaß über Jugendliche, die zur angeblich wundervollsten Zeit des Jahres erkennen müssen, dass die Zukunft überaus ungewiss und für viele von ihnen das Ende nah ist. Und Zombies sind auch unterwegs! Ella Hunt, Marli Silu und Sarah Swire sind klasse, die Songs super - es ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme der letzten zehn Jahre. ZDF-Mediathek, abrufbar bis zum 3. November 2024

David Copperfield - Einmal Reichtum und zurück (Drama, 2019) Armando Iannuccis farbenfroh ausgestattete und locker-leicht-zügig erzählte Variation des Romans von Charles Dickens, mit einem losgelösten Dev Patel in der Titelrolle. Nicht der große Wurf, den dieser Ansatz verdient hätte, aber hübsch anzuschauen und eine originelle Annäherung an die Vorlage. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 6. November 2024

Love & Friendship (Kostüm-Dramödie, 2016) Jane Austens Briefroman Lady Susan, schön schnippisch umgesetzt und mit einer Kate Beckinsale, die mal daran erinnern darf, was sie mimisch drauf hat. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 7. November 2024

Marc-Antoine Charpentier: Médée (Opern-Aufzeichnung, 2024) Der Schotte David McVicar verlegt Marc-Antoine Charpentiers tragische Oper über eine von ihrem Gatten betrogene Zauberin, die sich auf einen blutigen Rachezug begibt, in ein britisches Armeequartier während des Zweiten Weltkriegs. Eindringlich! arte-Mediathek, abrufbar bis zum 30. Mai 2025

Sonntag, 6. Oktober 2024

Mediatheken-Tipps (5. Oktober 2024)

Das Geheimnis der Meister: Piet Mondrian (Kultur-Doku, 2021) Die Kunst-Dokureihe Das Geheimnis der Meister ist per se empfehlenswert, aber exemplarisch habe ich mal die über den niederländischen Meister primärfarbener Geometrieformen ausgesucht. Kompakt, informativ, noch mehr Neugier weckend. 3sat-Mediathek, abrufbar bis zum 31. Januar 2025

Sarah Bosetti: Wer Angst hat, soll zuhause bleiben! (Kabarettprogramm, 2023) Bosetti pariert mit Eloquenz, (spitzer) Freundlichkeit und reflektierten Gedanken populistische Hetze und doofe Kommentare. Nicht nur witzig, sondern auch ungewöhnlich entspannend. 3sat-Mediathek, abrufbar bis zum 29. September 2025

Nahschuss (Thrillerdrama, 2021) Franziska Stünkel widmet sich spannend und aufwühlend dem Leben des letzten Hinrichtungsopfers der DDR. Toll besetzt mit Lars Eidinger, Luise Heyer und Devid Striesow, zuweilen überraschend kafkaesk inszeniert. 3sat-Mediathek, abrufbar bis zum 3. Oktober 2025

Bucket List (Musicaltheateraufzeichnung, 2024) Regisseurin Yael Ronen und Musiker Shlomi Shaban verarbeiten Terror, Krieg, Verlust, posttraumatische Belastungsstörungen und den Zweifel am eigenen Erinnerungsvermögen. Ein schweres Musical, thematisch angestoßen durch die Lage in Nahost. 3sat-Mediathek, abrufbar bis zum 1. Mai 2027

Profiler im Museum - Mit Geheimdienstmethoden gegen Diebesbanden (Doku, 2024) Der Einbruch ins Grüne Gewölbe, der Münzendiebstahl von Manching und der millionenschwere Porzellanraub von Köln: Wie versuchen Museen eigentlich, ihre Sicherheitslücken zu schließen? 3sat-Mediathek, abrufbar bis zum 16. Februar 2029

Scobel: Was kann ich wissen? (Wissenschaftstalk, 2024) Wer nichts weiß, hält sich oft für schlau. Je mehr man weiß, desto mehr stechen die eigenen Wissenslücken ins Auge. Nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches und wissenschaftliches Paradoxon, das durch den Umstand "Wir alle tragen den Zugang zu weiten Teilen des Weltwissens - und nutzen ihn oft, um auf starke Vereinfachungen, Fehlwissen und Lügen zuzugreifen" an Bedeutsamkeit gewinnt. Wie sollen Wissenschaft und Journalismus damit umgehen? Gert Scobel diskutiert dies mit Wiebke Loosen, Maren Urner und Marcus Willaschek 3sat-Mediathek, abrufbar bis zum 29. August 2029