Kung Fu Hustle (Martial-Arts-Komödie, 2004) Nicht so brillant wie Shaolin Kickers, wohl aber einstiegsfreundlicher und womöglich auch daher populärer - und noch immer ein vergnügliches Action-Fest von und mit Stephen Chow: Ein Dorf wehrt sich gegen eine brutale Gang. Exzentrische Figuren, hübsche Sets und feiste CG-Tricks treffen auf schmissige Kampfchoreografien, während dieser Konflikt gelöst wird. ZDF-Mediathek, abrufbar bis zum 27. Mai 2024
Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam (Kleinstadt-Romantikkomödie, 1995) Ein Film, wie gemacht dafür, ihn am Sonntagnachmittag auf dem Sofa lümmelnd zu schauen: Hugh Grant spielt einen Engländer, der einen Berg ausmisst, ihn als Hügel deklariert und daraufhin vom bockigen örtlichen Volk aufgehalten wird, damit er nicht abreist. Derweil wird der Hügel mit Dreck aufgetürmt, damit der Regionalstolz in Form eines winzigen Berges wiederhergestellt ist. Liebeleien, Dialogwitz und Situationskomik entbrennen. Waschechtes Wohlfühlkino! ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 27. Mai 2024
Titane (Genderpolitisches Bodyhorror-Psycho-Thrillerdrama, 2021) Einer meiner Lieblingsfilme des Jahres 2021: Julia Ducournaus eindringlich gefilmter, spannend-einfühlsam erzählter und atemberaubend gespielter Goldene-Palme-Gewinner ist stahlhart und kuschlig-weich zugleich und sollte nicht weiter auf seinen Auftakt reduziert werden. Auch wenn der natürlich sehr denkwürdig ist. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 14. Juni 2024
Polen 1938: Spuren einer verlorenen Welt (Dokumentarfilm, 2022) In ihrem im Original Three Minutes: A Lengthening betitelten Dokumentarfilm präsentiert Bianca Stigter drei Minuten Filmmaterial, das der Amateurfilmer David Kurtz 1938 im polnischen Nasielsk aufnahm. Ein dreiminütiger Einblick in den fröhlichen Alltag einer jüdischen Gemeinde, die nicht ahnen kann, was bald darauf mit ihr angestellt wird. 2009 entdeckt Kurtz' Enkelsohn Glenn Kurt die Aufnahmen zufällig, in diesem Film wird dieses wertvolle filmische Erinnerungsstück ausführlich vorgestellt, analysiert und in Kontext gesetzt. Erschütternd, mahnend und leider wieder von zunehmender Relevanz. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 14. Februar 2025
Lalo Schifrin, Mission: Impossible (Filmmusikkonzert, 2023 ) Der Mediathekentitel unterscheidet sich von dem, was in diesem Konzertfilm als Titel eingeblendet wird (Das Kino des Lalo Schifrin), aber wen juckt's: Victor Jacob und das Orchestre Philharmonique de Radio France bieten hier einen mitreißenden Querschnitt aus dem Schaffen Schifrins plus eine Komposition von Studierenden der Hochschule für Musik und Tanz von Lyon. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 2. Februar 2027
ESC-Legenden: ABBA - Die ganze Geschichte (Musikdoku, 2024) Wer, wie ich, noch immer nachglühendes Eurovision Song Contest-Fieber hat, kann hier noch die weltberühmtesten ESC-Legenden feiern und das Waterloo-Jubiläum besser aufbereiten, als es aalglatte Hologramme auf einer Bühne in Malmö je könnten. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 2. Mai 2029
Warum Mediatheken-Tipps? Die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender sind ein unablässig sprudelnder Quell an sehenswerten Produktionen. Ob Spielfilm, Dokumentarfilm, Reportage, Konzertfilm, Serie, oder oder oder. Doch nicht nur, dass man da leicht den Überblick verlieren kann: Ich kenne einige Menschen, die den Mediatheken kaum oder gar keine Beachtung schenken. Mit dieser Artikelreihe möchte ich Orientierung bieten, ebenso wie Anreiz, sich vermehrt mit den Mediatheken zu befassen. Dazu gebe ich wöchentlich sechs Anschautipps.
Die Mediatheken-Tipps erheben selbstredend keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt viel mehr zu sehen, als ich hier Woche für Woche nennen könnte.