Lucid Dreams of Gabriel behandelt den Übergang vom Leben ins Jenseits und spielt sich auf mehreren Ebenen ab: In der realen Gegenwart, der Welt des Übernatürlichen und einem luziden Traum, der Erinnerungen und Wunschvorstellungen vereint.
Geschrieben und in der Schweiz gedreht von Sasha A. Schriber, dient Lucid Dreams of Gabriel primär einem Zweck: Der Erforschung der erzählerischen Möglichkeiten einer höheren Bildrate. Während die Realweltszenen mit 24 Bildern pro Sekunde gefilmt wurden, wurde der Rest des Films mit 48 Bildern die Sekunde gedreht. Man versuchte also, so etwas herzustellen wie in Tron: Legacy oder Coraline, wo die reale Welt und die digitale / magische Welt durch 2D und 3D getrennt werden. Darüber hinaus ist Lucid Dreams of Gabriel ein frühes Exempel für High Dynamic Range, also eine besondere, brillante Farbdarstellung. Außerdem werden einzelne Pixel manipuliert, um einen "Zeitverlaufeffekt" zu erzielen.
Der Kurzfilm ist eine Arbeit der Züricher Disney-Rechercheabteilung, die sich insbesondere in Computeranimationstechnologien ihren Ruhm erarbeitet hat. Vor diesem Hintergrund muss Lucid Dreams of Gabriel auch dringend betrachtet werden: Die Absicht hinter dem Film war es, unterschiedliche Gruppen innerhalb Disney Research Zurich zusammenzubringen, indem sie an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, den Nachforschungsgruppen vorzuführen, wie schwierig selbst die Produktion eines Kurzfilms sein kann, und schlussendlich, wie schon erwähnt, sowie vor allem, um Vorführmaterial für das Potential von 48 fps zu haben. Es ist kein klassischer Disney-Kurzfilm.
3 Kommentare:
Puh … wirkt auf mich jetzt eher wie die Abschlussarbeit eines allzu ambitionierten Filmstudenten. ^.^'
Ich muss zugeben, dass ich die technische Seite jetzt nicht großartig beeindruckend finde. Dafür zeigt der Kurzfilm imo ziemlich gut die Risiken eines allgegenwärtigen Erzählers: Wenn jede Nuance bereits im Text steckt, bleibt keinerlei Raum für Subtext.
Sorry? X)
lso, bei mir musst du dich da nicht für entschuldigen, du hast schon völlig Recht. Auf erzählerischerer Ebene überrascht es mich bei der Hintergrundgeschichte nicht, und auf technischer Ebene könnte das erklären, weshalb Disney in den sechs Jahren seit dem Kurzfilm nicht plötzlich all seine Pokerchips in 48 fps gesteckt hat.
Ich wollte dennoch mal freundlich auf diesen untergegangenen Film hinweisen.
Stimmt, es schadet auf jeden Fall nicht, ihn mal gesehen zu haben.
Von daher: Danke für den Tipp!
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