In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Disney-Konzern enorm gewandelt. Was 2003 beinahe Opfer einer feindlichen Übernahme durch Comcast geworden wäre und 2009 hoffte, dass Die Jagd zum magischen Berg ein Blockbuster werden könnte, ist mittlerweile der Platzhirsch im Kinogeschäft. Der 2009 noch mit gutem Glauben erhoffte, dritte Frühling für die Kunst des abendfüllenden Zeichentrickfilms blieb dennoch aus. Aber eine Sache hat sich auch in zehn Jahren nicht geändert: Musik ist ein essentieller Teil des Disneyzaubers.
Angefangen mit Steamboat Willie, der mit seinem bildsynchronen Ton die Kinozuschauer erstaunte und Micky zu Turkey in the Straw allerhand Schabernack treiben ließ, über die Silly Symphonys, die sich durch ihren mitunter nahezu lyrischen Musikgebrauch definierten, bis hin zu Schneewittchen und die sieben Zwerge, der Geburtsstunde dessen, was jahrzehntelang als Kern der Marke "Disney" aufgefasst wurde: Lange Zeichentrickmärchen für die ganze Familie, die einen mit ihren markanten, harmonischen Liederkompositionen für den Rest des Lebens begleiten. Auch abseits des Zeichentrickfilms setzte Walt Disney häufig auf die magische Macht der Musik, und so verwundert es wohl kaum jemanden, dass das mit Zeichentrickelementen versehene Musical Mary Poppins die erfolgreichste Realfilmproduktion zu Walts Lebzeiten wurde - und für zwei Jahrzehnte Disneys größter Realfilmhit blieb. Inflationsbereinigt ist Mary Poppins sogar weiterhin ungeschlagen - solange wir von Filmen der Marke Disney sprechen, denn Disneys (eingekaufte) Tochterfirmen haben so manchen Hit zu bieten, der noch größer ist.
Derweil hat in den vergangenen zehn Jahren eine Generation an Disney-Realfilmmusicals eine beeindruckende Entwicklung durch gemacht: Die poppigen Disney-Channel-Produktionen, die einst viele ältere Disney-Fans zur Verzweiflung gebracht haben, sind mittlerweile für einen ganzen Schlag an erwachsenen Disney-Fans genauso nostalgisches Wohlfühl-Klangfutter wie es einst die Songs aus der Disney-Renaissance für Leute in ihren Zwanzigern und Dreißigern waren. Und dieser Disney-Klangkosmos wächst und wächst: Wo einst Hannah Montana und High School Musical für Jubelschreie sorgten, sind schon längst Violetta und die Descendants durch die Gehörgänge marschiert.
Und selbst in den Disney-Freizeitparks ist es eine wahre Herausforderung einen Winkel zu finden, an dem man vor musikalischer Stimmungsmanipulation sicher ist - überall lauern Eigenkompositionen, stärker oder weniger stark umarrangierte Instrumentalversionen von populären Disney-Songklassikern und kurze Anleihen an obskurere Lieder, die selbst unter den stolzesten Disneyliebhabern weniger bekannt sind. Es ist, wie es ist: Disney wäre ohne seine Musik, und insbesondere ohne sein herausragendes Liedgut, nicht solch eine mächtige Institution. Das muss gar nicht erst groß ausdiskutiert werden, selbst die größten Verehrer der Non-Musicals Disneys werden da - vielleicht mürrisch - zustimmen.
Um den Wechsel von dieser zur nächsten Dekade zu zelebrieren, möchte ich euch in dieser Artikelreihe mitnehmen. Mit auf eine Reise quer durch Disneys beeindruckende Liedersammlung der Jahre 2010 bis 2019. Und ihr kennt es vielleicht noch von dieser Artikelreihe: Ich werde nicht chronologisch vorgehen, sondern den Reiseverlauf von meiner ganz persönlichen Hitliste abhängig machen.
Ich präsentiere also voller Stolz und ohne Scheu:
Musikalisches Immergrün - Die besten Disney-Songs der Dekade
Damit genug des Vorgeplänkels. Der Übersicht zu Liebe soll hiermit auch dieser Artikel sein Ende finden - und mit dem nächsten Beitrag in dieser Artikelreihe geht es dann endlich los und wir arbeiten uns langsam hoch bis hin zur Spitzenposition.
Ich hoffe ihr genießt diesen Countdown so sehr, wie ich die Arbeit an ihm.
Auf dann!
Ich hoffe ihr genießt diesen Countdown so sehr, wie ich die Arbeit an ihm.
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