Seiten

Montag, 23. März 2015

Kreativer Bankkrott und einträgliche Risiken: Von böser und guter Marken-Vitalisierung


oder: Weshalb Tron 3 aller Voraussicht nach die bessere Fortsetzung wird als Die Eiskönigin 2

Ich möchte etwaigen Unkenrufen direkt vorbeugen: Ja! Im Gegensatz zur breiten Mehrheit habe ich sonderlich wenig Freude an Disneys Milliardenerfolg Die Eiskönigin – Völlig unverfroren, was ich auch in vergleichsweise hoher Frequenz der Welt mitteile. Dass mich ein Sequel zu diesem Animationsfilm nicht zu Jubelschreien verleitet, ist daher keine Überraschung. Im Gegenzug dazu gefällt mir das audiovisuelle Erlebnis Tron: Legacy ausgesprochen gut, so dass ich einer Fortsetzung aufgeschlossen gegenüberstehe. Trotzdem wage ich zu behaupten, dass es nicht allein meine persönlichen Präferenzen sind, die mich einen neuen Ausflug aufs Raster in eine andere Schublade stecken lassen als eine weitere Reise nach Arendelle .

Blicken wir zunächst auf Tron: Legacy: Die 170 Millionen Dollar teure Weitererzählung des Kultfilms Tron fällt genau auf die Grenze zwischen finanzieller Enttäuschung und kleinem Erfolg. Nach gewaltigem Vorabhype, angetrieben von passioniertem viralen Marketing sowie engagierter Präsenz auf mehreren San Diego Comic Cons, generierte das Regiedebüt des ehemaligen Architekten Joseph Kosinski weltweit ein Einspiel von 400 Millionen. Dies machte das Projekt zwar einträglich, jedoch platzierten diese Werte den Streifen auch klar unter Disneys erhofften Zahlen. Auch das Merchandising zum Film erwies sich eher als Strohfeuer – abgesehen vom extrem populären Soundtrack. Ebenso übertrafen die imDisney California Adventure abgehaltenen Tron-Partyevents mühelos sämtliche Erwartungen, weshalb sie deutlich länger Teil des Resort-Veranstaltungskalenders blieben als geplant.

Dafür endete die von Kritikern sehr positiv besprochene Tron-Trickserie nach nur einer Staffel. Die einst prognostizierte Dominanz des Franchises in der Videospielwelt traf ebenfalls nicht ein (Sam Flynn und Quorra erscheinen daher bei Disney Infinity nur als PC-exklusive Figuren und nicht etwa als 'echte' Figuren), und der dritte Part der Tron-Saga drehte bald fünf Jahre lang Runden in der Development Hell. Erst jetzt, diverse Drehbuchrevisionen später, scheint das Projekt bei Disney ein Standing zu haben – und das, obwohl es für Cast und Crew von Tron: Legacy stets eine hohe Priorität einnahm. Gewiss, vorzeitige Diskussionen einer potentiellen Fortsetzung sind bei hoch budgetierten Hollywood-Filmen längst Teil der PR-Maschiene geworden, Schauspieler sprechen sich in Promo-Interviews zum 'Original' längst nahezu reflexartig für ein Sequel aus. Bei Tron: Legacy aber ist eine ehrliche Hingabe spürbar, egal ob bei Olivia Wilde, die in Interviews häufiger sagt, einen neuen Tron drehen zu wollen. Oder bei Bruce Boxleitner, der Tron schlichtweg nicht aufgeben will. Oder bei Joseph Kosinski, der verlässlich wie ein Uhrwerk alle paar Monate Tron zurück in die Filmpresse zerrt.

Der dritte Tron-Film kann also mit ziemlicher Sicherheit als ein Vorhaben bezeichnet werden, das von künstlerischer Seite angetrieben wird – und von wirtschaftlichen Interessen einfach nur nicht total ausgebremst wird. Immerhin erhält Shanghai Disneyland eine Tron-Attraktion, deren Existenz garantiert, dass der Disney-Konzern nicht völlig daran desinteressiert ist, die stylische Welt des Rasters auch außerhalb der Parkgrenzen in den Köpfen der Menschen zu verankern. Ohne das Tron-Fahrgeschäft hätten Kosinski und Co. es noch schwerer, grünes Licht für den Film zu erkämpfen. Aber machen wir uns nichts vor: Wäre Tron 3 aus reinem Konzernkalkül entstanden, wäre er schon längst im Kasten.

Bei Die Eiskönigin – Völlig unverfroren verlief es dagegen nahezu entgegengesetzt. Nachdem sich die lose Hans-Christian-Andersen-Verfilmung als überwältigender Kassenschlager entpuppte, der obendrein Unmengen an Merchandise losschlug, gab es von Cast und Crew in Sachen Fortsetzung solche Sachen zu hören: "Ich glaube, weil der Film so erfolgreich war, wird es wohl eine Fortsetzung geben." Es ist allein der Erfolg, der die Debatte über weitere Eiskönigin-Projekte dominiert. Bob Iger feierte Frozen als eine von Disneys Topmarken – und betrachtete den Film somit von der Disney-Princess-Linie losgelöst, eine Ehre, die Rapunzel beispielsweise nicht zuteil wurde. Eiligst wurde ein Kurzfilm inAuftrag gegeben, den sich die Regisseure entsprechend rasch aus den Haaren zogen. Und nun ist also auch eine Fortsetzung in Arbeit. In dieser Form unerhört für Disney. Die einzigen Filme, die innerhalb des sogenannten Meisterwerke-Kanons ein Sequel erhielten, sind Fantasia, Bernard & Bianca, Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh und je nachdem, wie man den Fall betrachtet auch Saludos Amigos. Alle anderen Disney-Trickfilme, die fortgeführt wurden, fanden ihren Nachfolger bloß durch eine Produktion der zweitrangigen DisneyToon Studios.

Der Abstand zwischen Original und Fortsetzung beläuft sich bei den drei „echten“ Fortsetzungen auf 59, 13 und 34 Jahre. Nur zwischen Saludos Amigos und Drei Cablleros ging es einem Jahr zügig voran. Dass die Walt Disney Animation Studios so selten Fortsetzungen produzieren, hat auch guten Grund: Sie sind der traditionsreiche Kern des Disney-Konzerns, gewissermaßen das Herz und die Seele dieses Entertainmentgigantens. Man könnte sagen, dass allein schon diese kulturelle Verantwortung die Disney-Trickleute anstrebt, sich nicht unnötig vom Fortsetzungswahn mitreißen zu lassen. Erst recht nicht, weil Walt Disney ein ausgesprochener Gegner (animierter) Fortsetzungsgeschichten war. Vor allem aber arbeitet das Disney Trickstudio mit begrenzten Ressourcen. Während der Disney-Konzern es theoretisch vermag, bis zu zwei Dutzend Realfilme im Jahr zu veröffentlichen, kommt die kleine, doch feine Belegschaft der Walt Disney Animation Studios auf höchstens zwei Langfilme im Jahr. Seit 1937 kamen gerade einmal 54 offizielle Langfilme aus dem Trickhaus – bei dieser Schlagzahl zahlreiche talentierte Animationskünstler für eine Fortsetzung in Beschlag zu nehmen, muss wohl überlegt sein. Zumindest, sofern Disney sein Flagschiffstudio nicht schlagartig massiv vergrößert.

Während Fantasia 2000, egal wie gut oder schlecht manche Disney-Liebhaber ihn nun halten mögen, wohl kaum eine Produktion ist, die man als Verschwendung menschlicher Ressourcen bezeichnen würde, ist Die Eiskönigin – Völlig unverfroren ein ganz anderer Fall. Selbst ich, der diesem Märchenmusical kaum etwas abgewinnen konnte, möchte sehen, wozu Regisseurin Jennifer Lee noch imstande ist. Was sie mit einem anderen Setting, anderen Figuren, ja, vielleicht auch einem anderen Genre anzustellen weiß. Die Eiskönigin – Jetzt friert's richtig!, Die Eiskönigin – Saukalt abgezockt oder wie auch immer das Sequel heißen wird, verhindert für viele Jahre, dass die Animationswelt etwas Frisches von ihr zu Gesicht bekommt. Es beansprucht einen der raren Slots im Produktionsapparat der Walt Disney Animation Studios. Und ist dann noch obendrein dermaßen offensichtlich ein von oben gesteuertes Unterfangen, ein Konzernmandat. Die Einspielergebnisse und Merchandisingverkäufe waren umwerfend – mehr davon! Während Joseph-Kosinsi-Interviews jahrelang sinngemäß aussagten „Ich habe eine richtig tolle Idee und hoffe so sehr, dass Disney mich sie umsetzen lässt“, lesen sich Interviews der kreativen Verantwortlichen hinter Die Eiskönigin – Völlig unverfroren ungefähr so: Wir haben absolut keine Story, aber die Ankündigung macht was her.


Selbstredend: Es bestehen allerhand Parallelen zwischen Die Eiskönigin – Verfroren und zugeschneit und Tron 3. Es sind Disney-Filme, die Produktionen fortsetzen, die an den Kinokassen schwarze Zahlen geschrieben haben und die sich in den Spielzeugregalen dieser Welt sowie in den Disney-Parks mannigfaltig auswerten lassen. Anders etwa als solche Filme wie Die Coopers – Schlimmer geht’s immer. Beide Projekte dienen in den Augen der Disney-Geschäftsführung als lebenserhaltende Mittel einer bereits etablierten Marke – beziehungsweise gleich zweier Marken, nämlich der Muttermarke Disney sowie dann der Submarke Frozen respektive Tron. Jedoch hat der Sci-Fi-Film über User, Programme und audiovisuelle Wagnisse einen schon jetzt hörbaren künstlerischen Herzschlag. Während ausgerechnet der Film der Traumfabrik namens Walt Disney Animation Studios bislang daran zweifeln lässt, dass er eine Seele aufweist.

Und obwohl Die Eiskönigin – Annas frühlingshafte Abenteuer im pinkfarbenen Glitzerwald basierend auf den bislang bekannten Fakten einer künstlerischen Bankkrotterklärung gleichkommt, ganz im Gegensatz zum durchaus risikoreichen Tron 3, ist dieses Schreckensprojekt nicht der Tiefpunkt. Disney kann noch viel schlimmer: Wenn eines Tages herauskommt, dass die Idee, Dumbo wäre für ein Realfilmremake prädestiniert, mittels eines Dartpfeilwurfs beschlossen wurde … Also, ich wäre nicht überrascht. Ein am Broadwaymusical angelehnter Die Schöne & das Biest-Realfilm mit alten wie neuen Liedern ergibt ja noch Sinn. Er wird zwar die Adaption einer Adaption einer Adaption, jedoch leuchtet es ein, weshalb jemand denken könnte, dass die Filmwelt eine solche Ergänzung benötigt. Es lässt sich jetzt schon ausmalen, dass bei entsprechender Lesitung der Verantwortlichen der benötigte Balanceakt aus Eigenständigkeit und Vorlagennähe geleistet werden kann, um das Publikum nicht zu verprellen. Dass Tim Burton eine Horde CG-Elefanten und vereinzelte reale Schauspieler zu einem ansehnlichen Gesamtwerk orchestrieren kann, ist hingegen nahezu unvorstellbar.

Da lobe ich es mir, wann immer Disney neben seinen potentiell sehenswerten sowie seinen voraussichtlich grauenvollen Markenfilmen auch gänzlich anders tickende Filme herausbringt. Wie etwa The Finest Hours, ein Katastrophendrama mit Chris Pine, Eric Bana und Casey Affleck über schiffbrüchige Arbeiter einer Ölplattform. Denn auch solche Werke sind wichtig für das Disney-Image. Sie halten die Flagge der kleinen, herzlich-inspirierenden Disney-Filme am Leben. Dave Hollis, ausführender Vizepräsident des Vertriebsarms der Walt Disney Studios, hat dies erkannt. Auf dass sein Vertrauen in solche Filme wächst und gedeiht. Denn ein Disney, das alles kann, große wie kleine Filme, Markenprojekte wie Einzelproduktionen, ist ein besonders starkes Disney!

Mittwoch, 18. März 2015

Mein James Bond-Ranking


Der Name: Bond. James Bond. Der Beruf: Agent im Dienste Ihrer Majestät. Die Berufung: Martinis schlürfend durch die Welt reisen, abstruse Pläne größenwahnsinniger Verbrecher aufhalten und Frauen erobern. Der cineastische Stellenwert: Ein Mikrokosmos des Actionkinos. Trends und Strohfeuer, popkulturelle Empfindlichkeiten und filmtechnische Errungenschaften: Dank der langen Laufzeit der James Bond-Filmreihe lassen sich Entwicklungen innerhalb des actionreichen Popcornkinos mühelos verfolgen.

Oder eher: Weitestgehend mühelos. Denn die James Bond-Filmreihe hat neben einigen starken Einträgen auch so manche Enttäuschungen zu bieten. Das Faszinierende an Bond: Wenn man lang genug sucht, findet man wohl für jeden Part der Reihe jemanden, der ihn am wenigsten mag. Und jemanden, der ihn favorisiert. Wieso auch nicht? Denn gerade weil die 007-Filmreihe trotz ihrer ikonischen Traditionen so variabel ist, kann man aus allerhand Gründen zu ihr finden. Weswegen man auch aus zahllosen Gründen an ihr Anstoß finden kann.

Da ich alle bisherigen Teile hier im Blog besprochen habe, dachte ich, es wäre nun an der Zeit, mein Ranking der James Bond-Teile mit euch zu teilen. Aber eins direkt voran: Meine persönliche Rangfolge der 23 offiziellen Filme und dem zwar inoffiziellen, aber fest mit den Eon-Produktionen assoziierten Sag niemals nie ist ... sagen wir ... gemischt. Bunt gemischt!

Platz 24: Ein Quantum Trost (Daniel Craig, 2008; Regie: Marc Forster)

Chaotische, inkohärent zusammen geschnibbelte Actionsequenzen, die sich weigern, Spaß zu machen. Eine wirr erzählte, träge Story, die keinerlei Spannung erlaubt. Und ein Titelsong, der mir in den Ohren wehtut: Ein Quantum Trost ist ein Bond-Film, der lieber ein Bourne-Film wäre, aber nicht vollauf verstanden hat, wieso diese Agententhriller funktionieren. Die einzigen Elemente, die Ein Quantum Trost ansatzweise erträglich machen, sind die pompöse Abhör-Sequenz in der Oper und eine engagierte Olga Kurylenko, deren Rolle einen besseren 007-Film verdient hätte. Aber auch diese Argumente retten Marc Forsters trübes Schnittgewitter nicht davor, sich konkurrenzlos die rote Lampe in meinem Bond-Ranking zu schnappen.

Platz 23: Diamantenfieber (Sean Connery, 1971; Regie: Guy Hamilton)

Sean Connerys letzter offizieller Bond-Einsatz ist ein Schatten dessen, was der Schotte zu Beginn dieses Franchises zu leisten vermochte. Connery ist spürbar desinteressiert, sein hoher Gehaltscheck drückt zugleich das Budget für die restlichen Elemente des Films, der sich dennoch nicht zurückhält. Regisseur Guy Hamilton versucht trotz der niedrigen zur Verfügung stehenden Mittel, den "höher, schneller, verrückter"-Trend fortzuführen, was in peinliche, oft auch antiklimatische Actionszenen mündet. Der Plot ist uninteressant, der Humor oftmals infantil oder gar verächtlich und die  Dramaturgie ist unausgegoren. Pluspunkte gibt es in diesem schwulen-, lesben- und frauenfeindlichen Film überraschenderweise ausgerechnet für eines der Bond-Girls: Während Jill St. Claires eingangs fähig gezeichnete Rolle jegliche Kompetenz verliert, um 007 besser aussehen zu lassen, begeistert Lana Wood als das vielleicht erste gekonnt-selbstironische Bond-Girl der gesamten Filmreihe. Ihre Plenty O'Toole (alias Penny O'Toole in der deutschen Fassung) ist nichts weiteres als eine Verführung auf zwei Beinen – und sie weiß es! Sie kokettiert mit dem Image der 007-Dirnen, nimmt es sachte auf die Schippe und verhilft Diamantenfieber so wenigstens zu ein paar erfreulichen Schmunzlern.

Platz 22: Sag niemals nie (Sean Connery, 1983; Regie: Irvin Kershner)

Sean Connery kehrt noch einmal zur Rolle seines Lebens zurück – und kaum etwas geschieht. Dieses Remake von Feuerball, der für mich bereits zu den unterdurchschnittlichen Bond-Filmen zählt, unterbietet das Original mit einer schleppenden Erzählweise und uninspirierten Actionsequenzen sowie dem schlechtesten Duell in der Historie von 007: Ein peinlicher, langweiliger, unnötig komplizierter Videospiel-Wettkampf! Die ersten 30 Minuten (nach dem Intro) haben Witz und Charakter, allerdings stürzt Sag niemals nie danach so radikal ab, dass er sich als Gesamtwerk für mich dessen ungeachtet auf dem 007-Flop-Podest positioniert.

Platz 21: Der Mann mit dem goldenen Colt (Roger Moore, 1974; Regie: Guy Hamilton)

Die Idee zum zweiten Roger-Moore-Einsatz ist eigentlich recht gelungen: Bond bekommt es mit einem gefürchteten Schurken zu tun, dem sein Ruf vorauseilt und der hinsichtlich Charakter und Können im Grunde genommen nichts anderes ist als sein böses Spiegelbild. Hinzu kommt ein Inselparadies von einem Fiesling-Hauptsitz und ein Faible für Skurrilität, und schon müsste Christopher Lees Rolle einer der denkwürdigsten 007-Widersacher sein. Doch Der Mann mit dem goldenen Colt fällt weit hinter seinem Potential zurück, mit einem erstaunlich uninspirierten Lee, einer dahinplätschernden Dramaturgie und hölzern inszenierter Action.

Platz 20: Stirb an einem anderen Tag (Pierce Brosnan, 2002; Regie: Lee Tamahori)

Streng betrachtet, rein vom filmischen Lehrbuch aus betrachtet, müsste Stirb an einem anderen Tag eigentlich viel, viel schlechter abschneiden. Der letzte Platz wäre vielleicht sogar drin, so mies, wie die Spezialeffekte doch sind. So aggressiv hip und aufdringlich selbstfeiernd, wie der Tonfall ist. Nicht zu vergessen, dass Halle Berry als Jinx sowohl unausstehlich ist, als auch unfassbar mies geschrieben. Aber es gibt ein schlagendes Argument für Pierce Brosnans Schwanengesang: Rosamund Pike! Die Britin packt ungeheuerliches Engagement in ihre erste Filmrolle, erkennt genau, was für eine Art Produktion das Ganze ist, und fliegt daher mit ansteckendem Spaß (und gleichzeitig auch mit einer angemessen eisigen Aura) durch ihre Szenen. Und obendrein ist die Idee hinter ihrer Figur eine recht gute - die Art und Weise, wie das Skript ihren Handlungsbogen umsetzt, ist zwar ausbaufähig, trotzdem hat sie einen durchaus sehenswerten kleinen Storyarc. Hinzu kommt, dass Brosnan allem Irrsinn um ihn herum zum Trotz eine genussvolle Performance gibt (anders als etwa Sean Connery in seinen späteren Filmen), und schon haben wir gleich zwei Rettungsringe für dieses Wrack von einem Bondfilm.

Platz 19: Feuerball (Sean Connery, 1965; Regie: Terence Young)

Hach ja, Feuerball: Viele Schurken, Handlanger und Bond-Girls, aber sie alle haben wenig Profil. Die Actionszenen unter Wasser sind sichtbar aufwändig und spürbar innovativ, doch auf Dauer einfach zu viel und zu lang. Jedoch ist die ausgedehnte Einleitung ungeheuerlich amüsant! Sean Connery zündet in seiner vielleicht letzten voll und ganz ambitionierten Bond-Darstellung ein wahres Feuerwerk an Gags, Zweideutigkeiten und Frivolitäten, und auch nach seinem langen Besuch in einem Spa bringt der Schotte mit seinem Flair diesem Film genügend Kurzweil ein, dass er sich so gerade noch als (ironiefrei) ansehnlich qualifiziert.

Platz 18: Octopussy (Roger Moore, 1983; Regie: John Glen)

Ein weiterer Bond-Film mit respektablen Höhen und peinlichen Tiefen: Das Finale etwa, in dem sich Bond als Clown verkleiden muss, ist unerwartet gelungen, mit spannungssteigerndem Spiel Roger Moores sowie effektivem Schnitt. Auch der Prolog mit 007 auf Kuba ist sehr amüsant und einfallsreich. Doch Bonds Aufenthalt auf einer geheimen Amazoneninsel ist unfassbar chauvinistisch, albern und eintönig. Nein, sowas muss doch nicht sein!

Platz 17: Goldeneye (Pierce Brosnan, 1995; Regie: Martin Campbell)

Ein Skandal. Ein Sakrileg. Doch so leid es mir tut, dies ist meine Meinung: Pierce Brosnans umfeiertes Debüt als James Bond ist für mich nur Durchschnittsware. Der Vorspann ist stylisch, der Titelsong ist eine Wucht und Campbells Händchen für Actionszenen kann sich sehen lassen. bner Famke Janssens generell sehr gut aufgenommene Schurkin ist mir viel zu anstrengend und nervig, der Score von Éric Serra macht mit seinem bemühten 90er-Techno-Einschlag mehrere Passagen kaputt und die Story plätschert auch ins Nirgendwo. Goldeneye enthält zwar alle Elemente eines archetypischen Bond-Films, allerdings mangelt es am Bindemittel, an der Gentleman-Magie, es macht schlichtweg nicht (oft genug) Klick.

Platz 16: Goldfinger (Sean Connery, 1964; Regie: Guy Hamilton)

Und noch einmal verstoße ich gegen den Konsens: Es ist wahrlich keine unpopuläre Position, Goldfinger als einen der der besten 007-Filme zu bezeichnen. Oder sogar als den besten Bond-Film schlechthin. Jedoch packt mich der dritte Leinwandauftritt des Agenten mit der Lizenz zum Töten nur streckenweise: Connerys Performance bügelt einige Drehbuchschwächen aus, das Zusammenspiel mit Gert Fröbe ist denkwürdig und sämtliche Szenen mit Oddjob und Bonds Auto sind sehenswert. Die Gesamtdramaturgie aber missfällt mir zu sehr, um Goldfinger noch besser zu platzieren: Der Erzählfluss nimmt mich nicht mit, einige Szenen bremsen den Spannungsgewinn dafür einfach zu aggressiv aus.

Platz 15: Moonraker (Roger Moore, 1979; Regie: Lewis Gilbert)

Ab hier macht es wirklich Spaß: Zum Start erhielt Moonraker überwiegend positive Kritiken, mittlerweile streiten sich Filmfans und Bond-Begeisterte, ob der Zahn der Zeit diese Moore-Mission völlig zerstört hat, oder ob sie im Laufe der Jahre an Witz, altbackenem Charme und Kuriosität gewonnen hat. Ich vertrete letztere Position: Dieser Film macht einfach unverschämt viel Spaß. Es ist zwar überhaupt nicht konsistent, weshalb er Spaß macht, trotzdem ist der Unterhaltungsfaktor dieses flott erzählten, teils bewusst auf Spionagecomedy setzenden, teils unbeabsichtigt lächerlichen, teils direkt geradeheraus abstrusen 007-Einsatzes immens hoch. Und was Star Wars-Nachmachen anbelangt, ist mir Moonraker viel lieber als so etwas wie Eragon.

Platz 14: Man lebt nur zweimal (Sean Connery, 1967; Regie: Lewis Gilbert)

Noch ein Film, der streckenweise unfreiwillig viel Spaß macht: Die ganze "Sean Connery verkleidet sich als Japaner"-Maskerade dürfte schon 1967 mau gewesen sein, doch heutzutage ist sie so lachhaft, dass es eine Wonne darstellt. Und die ständigen Richtungswechsel der Story sowie die changierenden Tonfälle der Settings - von realistisch zu Sci-Fi zu Reiseromantik zu vollkommen absurder Agenten-Fantasy - machen Man lebt nur zweimal zu einem regelrechten Ritt. Doch dieser 007-Film hat, anders als Moonraker noch immer einen ernstlich-spannenden Kern, zudem sind die Setbauten überwältigend und Gilberts Regieführung effizient. Nun müsste bloß Connery Spaß bei an der ganzen Sache haben, und das hier wäre sicher ein Bond-Top-Ten-Film geworden!


Platz 13: Die Welt ist nicht genug (Pierce Brosnan, 1999; Regie: Michael Apted)

Pierce Brosnans dritter Auftrag als Ms liebster (?) aller Geheimagenten gleicht zwar einem 007-Best-of, was sich allein schon in der zu Lande, zu Wasser und in der Luft abspielenden Prologsequenz äußert, allerdings ist es ein süffisantes Sammelsurium bereits gebrauchter, guter Bond-Ideen. Die Actionsequenzen sind flott und explosiv, die Oneliner mitreißend bescheuert und Denise Richards ist (im Sinne des Films!) als Atomforscherin amüsant. Selbst wenn der rote Faden verschwindend gering ist, macht Brosnans Leistung allerhand wieder wett. Unverfälschtes Fastfood-Kino.

Platz 12: Leben und sterben lassen (Roger Moore, 1973; Regie: John Glen)

Charismatische Schurken, stylische Musik mit einem dunkel-rockigen Beigeschmack und ein Roger Moore, der zwar noch nicht hunderprozentig Fuß in der Rolle des 007 gefasst hat, aber sichtbar Freude verspürt, erstmals Bond spielen zu dürfen. Leben und sterben lassen ist als Blaxploitation-Trittbrettfahrer zwar ein ungeheuerlich seltsamer Eintrag in die Bond-Saga, aber diese Mixtur aus Thrills, Spaß und Atmosphäre möchte ich trotz einiger schlecht gealterter Aspekte sowie der nicht sonderlich gut gestrafften Übergängen zwischen den zentralen Plotpunkten nicht im Bond-Franchise missen.

Platz 11: In tödlicher Mission (Roger Moore, 1981; Regie: John Glen)

Ein Bond-Film, der einfach rund ist: Ein kongenialer Prolog, der Kevin McClory den Stinkefinger zeigt. Ein behutsam zeitgemäße, elektronische Elemente einfließen lassender Score von Bill Conti. Eine rasante Ski- und Bob-Verfolgungsjagd, eine fesselnde Automobil-Actionszene, die Bond in einem unter seinem gewohnten Niveau liegendem Gefährt quer durch Spaniens samtgrünen Hügel führt und eine der besten Q-Sequenzen des Franchises. In tödlicher Mission gelingt ein wohlchoreografierter tonaler Balanceakt und mit dem Fangirl Bibi (Lynn-Holly Johnson) hat er zudem eines dieser Bondgirls zu bieten, die einen ganz eigenen Charakter haben und meiner Ansicht nach völlig zu unrecht vom Fandom gehasst werden.

Platz 10: Der Hauch des Todes (Timothy Dalton, 1987; Regie: John Glen)

Raue Actionszenen mit handgemachten, packenden Stunts, ein dickes Maß an Abenteuerromantik und ein James Bond, der sich in Jobfragen nicht zweimal bitten lässt, dafür aber mal etwas mehr Respekt für die Frauenwelt zeigt: Der Hauch des Todes ist ein vor allem auf Spannung und Flair setzender Film, der mit cleveren Der dritte Mann-Anleihen recht zuversichtlich über seine dramaturgischen Mackel hinwegtäuscht. Das Aufdecken des zentralen Kriminalfalls wird smart vorbereitet, die dunkleren Zwischentöne fügen sich gut mit der klassischen Bond-Formel, und wenn das Drehbuch 007 so rund geschrieben hätte, wie Dalton ihn spielt, wäre vielleicht ein noch besserer Rang möglich gewesen.

Platz 9: James Bond – 007 jagt Dr. No (Sean Connery, 1962; Regie: Terence Young)

Der Film, mit dem alles begann: Die erste Hälfte des Agentenabenteuers, das die Filmwelt nachhaltig beeinflusste, ist zwar etwas ungelenk, aber die Qualität der ikonischen Momente trägt diesen Klassiker trotzdem ohne größere Anstrengung in die Top Ten meiner 007-Rangliste. Auch die sehenswerten Kulissen des Bühnenbildners Ken Adams und die sinnliche, überhaupt nicht ins Schema des hilflosen Dummchens passende Darbietung Ursula Andress zählen zu den Pluspunkten. Aber allem voran steht wohl Sean Connery, der hier um ein vielfaches stärker spielt als in seinen letzten paar 007-Abenteuern. Hier ist er wirklich Bond ... James Bond!

Platz 8: Im Angesicht des Todes (Roger Moore, 1985; Regie: John Glen)

Buht mich nur aus. Ich liebe diesen verdammten, vor durchgeknallten und/oder sitcomhaften Ideen platzenden, seltsamen Film. Während Roger Moores Version von 007 in Würde gealtert ist und nunmehr zum älteren, gediegeneren Gentlemanagenten heranreifte, müht sich John Glen ab, einen lässigen, coolen Streifen für die erste MTV-Generation zu erstellen. Das Ergebnis ist, in meinen Augen, nicht etwa schizophren, sondern wunderbar zweischneidig, was für eine ungewöhnliche Dynamik sorgt und mich fasziniert vor diesem finalen Moore-Einsatz sitzen lässt. Christopher Walken und Grace Jones sind tolle Fieslinge, die Actionszenen sind zügig geschnitten und alles in allem ist das hier einfach ein sich seiner Identität bewusster Popcorn-Agentenspaß, den man einfach gesehen haben muss, um zu glauben, dass es ihn gibt!

Platz 7: Der Spion, der mich liebte (Roger Moore, 1977; Regie: Lewis Gilbert)

Die Produktionsgeschichte war steinig, das Ergebnis ist super: Der Spion, der mich liebte setzt zwar nicht auf Originalität, dafür aber umso mehr auf Passion und engagierte Versuche, die 007-Tropoi ideal umzusetzen und flüssig ineinander greifen zu lassen. Mit dem Beißer alias Jaws (Richard Kiel) gibt es einen der besten Handlanger, Curd Jürgens übertrifft als manischer Meeresbiologe, der eine bessere Welt aufbauen will, in meinen Augen den berühmteren Bond-Erzrivalen Blofeld und hinzu kommt ein großartiges Produktionsdesign. Lewis Gilberts Inszenierung ist hier ebenfalls zielstrebig und beschert uns mit einigen der besten Stunts der Bond-Historie - darunter mit einem halsbrecherischem Skistunt, der in die Filmgeschichte einging. Brillant!

Platz 6: Der Morgen stirbt nie (Pierce Brosnan, 1997; Regie: Roger Spottiswoode)

Die nächsten paar Plätze dieser Hitliste sind in meiner Gunst so nah beieinander, dass ich mir genauso gut vorstellen könnte, sie in wenigen Monaten in einer völlig vertauschten Reihenfolge zu nennen. Aber momentan bevorzuge ich genau diese Platzierung. Wenn man die Allgemeinheit, das Kritikerklientel oder Bond-Fanforen fragt, so ist Der Morgen stirbt nie bestenfalls ein durchschnittliches Werk. Humbug, sage ich! Absoluter Humbug! Nie erlebte Brosnans Version des Kultagenten ein besseres Abenteuer: Jonathan Pryce rockt als Oberschurke, der seiner Zeit weit voraus ist. Mit dem blonden Hünen Götz Otto und Vincent Schiavelli als theatralischen Auftragskiller sind auch die Handlanger unvergesslich, darüber hinaus besticht Michelle Yeoh in einer taffen Actionrolle als die Form eines austeilenden Sidekick-Bondgirls, die Halle Berry gern geworden wäre. Und auch wenn Terry Hatcher als konventionelleres Bondgirl wenig zum Plot beiträgt, haben auch ihre Sequenzen viel Charme und Klasse. Und gerade letzteres bekommt die 007-Saga nicht so oft hin, wie sie gern würde. Man packe noch den turbulenten Start hinzu, das gigantomanische Finale, die fast schon verboten spaßige Verfolgungsjagd in einem fernsteuerbaren BMW und einige erstaunliche Motorrad-Stunts und fertig ist mein Liebling unter den "ambitionslosen", rein actionorientierten Spaß-Bonds.

Platz 5: Im Geheimdienst Ihrer Majestät (George Lazenby, 1969; Regie: Peter R. Hunt)

Es ist der liebste Bond-Film von Christopher Nolan und Steven Soderbergh. Und es fällt nicht schwer, zu erahnen, weswegen diesen fähigen Regisseuren Im Geheimdienst Ihrer Majestät dermaßen zusagt: Der frühere Cutter Peter Hunt nimmt alles, was bis zu diesem Zeitpunkt die Bond-Formel ausmachte, und hebt es auf ein ehrgeiziges, geistreiches Niveau. Die Actionszenen sind bahnbrechend temporeich, komplex choreographiert und perfekt geschnitten. Die Story ist weit mehr als nur ein neues Abenteuer, sondern eine melancholische Erörterung dessen, was es bedeutet, ein Spion zu sein - oder generell jemand, der mit seiner Identität flexibel umzugehen hat. Diana Rigg gibt die beste weibliche Schauspielleistung im gesamten Bond-Franchise, die vor Eva Greens Darbietung als Vesper in Casino Royale zu bestaunen war. Kameramann Michael Reed fängt das Geschehen in malerischen, schroff-ästhetischen Bildern ein und die vereinzelten humoristischen Einlagen sitzen allesamt. Zwischenzeitlich wird es leider arg abstrus und George Lazenby ist (vor allem im letzten Akt) zwar deutlich besser als sein Ruf, aber leider trotzdem nicht so zuverlässig, wie es dieses Drehbuch verdient hätte. Aber die Höhepunkte dieses bittersüßen Bonds wissen, von diesen Schwächen abzulenken. Ein Meisterwerk.

Platz 4: Casino Royale (Daniel Craig, 2006; Regie: Martin Campbell)

Vielleicht ist Im Geheimdienst Ihrer Majestät der künstlerisch faszinierendere Fall, doch Daniel Craigs Debüt als 007 hat den eine mitreißendere Wirkung erzielenden Erzählfluss und zudem das besser aufspielende zentrale Paar. Lazenby strahlt zwar etwas mehr klassischen Bond-Esprit aus als Craig, doch der Brite gibt mimisch die mehrdimensionalere, fesselndere Performance ab. Und Eva Green? Die ist einfach eine absolute Wucht, zeigt womöglich sogar das beste Schauspiel, das es je in der gesamten Bond-Filmreihe zu bestaunen gab! Dank der passionierten, feisten, fiesen, feschen, listigen, verletzlichen Green und dem gebrochenen, knallhart auftretenden Craig hat Casino Royale ein großes schlagendes Herz, das hinter den dynamischen, kernigen, berauschenden Actionszenen schlägt und so den Plot am Laufen hält. Mit einem tollen Mads Mikkelsen als Schurken, stimmigen Pokerszenen und starker Musik macht Martin Campbell diesen Streifen zu einem der Aushängeschilder für den Reboot-Grundgedanken.

Platz 3: Lizenz zum Töten (Timothy Dalton, 1989; Regie: John Glen)

Ein Werk mit der Wucht eines überdimensionalen Sattelzuges und Action, so feurig, wie ein in Benzin getauchter Fiesling, der in Brand gesteckt wurde. Timothy Daltons 007 ist zurück, und er ist böser, frustrierter, genervter und erbarmungsloser als zuvor. Schroff, ungeduldig und wild entschlossen, dabei aber niemals blind vor Wut, metzelt sich Bond hier mit mörderischem Einfallsreichtum und raffiniertem Kombinationsvermögen durch einen persönlichen, ihn ins Herzen treffenden Fall. Regisseur John Glen zieht das Tempo an, erdet den Tonfall und lässt zugleich in den Actionpassagen die Fallhöhe dramatisch ansteigen: Ein psychologisch schlüssiger Bond, Widersacher, die es faustdick in sich haben und Stunts, die einen geradezu überfahren. Kerniger Eskapismus, der charaktergesteuert ist, nicht plot- und effektgesteuert. Das darf es bei Bond auch mal geben! Der einzige nennenswerte Wermutstropfen: Wenn sich die Daltons Darbietung vom Debüt zum Nachfolger so sehr verbesserte und man sieht, wie die Produzenten einen dermaßen radikalen Absturz ins Rachelüsterne und Finstere erlaubten ... All dies wirft nur Fragen auf, was bitte erst bei einem dritten Dalton-Bond möglich gewesen wäre!

Platz 2: Liebesgrüße aus Moskau (Sean Connery, 1963; Regie: Terence Young)

Bond trifft Hitchcock ... mit einem Hauch Agatha-Christie-Feeling: Der zweite 007-Film brachte die 007-Formel voran, und gleichzeitig widerstrebt Liebesgrüße aus Moskau einigen Elementen, die mittlerweile gemeinhin als "unerlässlich" für Bond gelten. Das Ergebnis ist eine hochspannende, atmosphärische und erstaunlich gut gespielte Suspense-Geschichte mit einer interessanten Figurenkonstellation sowie geschliffenen Dialogen. Die Actionenszenen sind weitestgehend frei von Gimmicks, aber auf den Punkt choreografiert und das Skript punktet mit nahezu makellosem Pacing.

Platz 1: Skyfall (Daniel Craig, 2012; Regie: Sam Mendes)

Ich möchte nicht einmal beschwören, dass Skyfall über alle Zweifel erhaben der beste Bond-Film ist. In dieses Rennen würde ich zumindest auch Liebesgrüße aus Moskau und Im Geheimdienst Ihrer Majestät packen. Doch Skyfall ist zumindest derzeit der 007-Film, der mir persönlich am meisten imponiert. Aufgrund der Meta-Erzählung, durch welche die Rezeptions-, Produktions- und Finanzturbulenzen der Craig-Ära in den filmischen Subtext Einzug halten. Dank der charmanten, wohlüberlegten Franchisereferenzen, die der eigentlichen Handlung einen effizienteren Dienst erweisen als etwa die Selbstverliebtheit eines Stirb an einem anderen Tag. Und weil Roger Deakins - da lasse ich mich zu keinen Debatten hinreißen - den visuell beeindruckendsten Film der 007-Historie fotografierte. Ein malerisches, atmosphärisch dichtes, und trotzdem mit allem Blockbuster-Pomp bestücktes Spiel mit Licht und Schatten! Thomas Newmans Score und Adeles Titelsong lassen Skyfall selbstbewusst zwischen der Bond-Blütezeit und dem Heute Platz nehmen und Regisseur Sam Mendes orchestriert eine schlagkräftige Symphonie aus allen Tonarten, die Bond jemals ausmachten. Skyfall steht auf den Schultern eines zuweilen lachhaften, teils imposanten, aber stets ikonografischen, einflussreichen und selbstbewussten Giganten unter den Filmreihen. Und zu keinem Zeitpunkt gerät Skyfall daher ins Schwanken. Hut ab, Mr. Bond!

Am 5. November erfahren wir dann, wo sich SPECTRE in dieser Riege einordnet. Ich bin bereits enorm gespannt. Auch auf eure Bond-Ranglisten!

Donnerstag, 5. März 2015

Chappie


Musikalische One-Hit-Wonder gibt es zahlreiche, selbst wenn das Konzept allmählich vom Aussterben bedroht ist. Aufgrund dessen, wie zersplittert nunmehr das Musikgeschäft ist und wie rasch Mainstreamkünstler üblicherweise nach einer Erfolgsnummer neue Singles veröffentlichen, holen immer mehr Interpreten dank der Zugkraft des artifiziellen Hypes wenigstens mit zwei Titeln eine Top-Ten-Position. Im Kino ist es schon etwas komplizierter, One-Hit-Wonder auszumachen. Regisseure, die einmal in die schwarzen Zahlen gelangen, erreichen dieses Ziel üblicherweise auch zwei Mal, Marketing sei es gedankt. Andererseits lassen sich diverse Filmemacher finden, die einmal einen waschechten Kassenschlager hinlegen, der auch sehr positiv besprochen wird und lange im cineastischen Gedächtnis haften bleibt - und die daraufhin nur noch polarisieren oder enttäuschen.

M. Night Shyamalan ist in den Augen vieler ein solcher One-Trick-Pony-Kandidat: Sein Durchbruch The Sixth Sense wird ungebrochen in Ehren gehalten, Unbreakable wiederum wird schon eher allein von einer (wenngleich passionierten) Nische gefeiert und sonst eher übersehen. Signs war ein popkulturelles Strohfeuer und ab The Village herrscht eine klaffende Divergenz zwischen Konsens und vereinzelten Liebhabern der jeweiligen Shyamalan-Arbeiten. Es lässt sich auch argumentieren, dass die Wachowski-Geschwister solche Einmal-Hitmacher sind. Nach Matrix spielten zwar auch die Fortsetzungen massenhaft Geld ein, einen innigen Platz in der Popkultur erarbeiteten sie sich aber nicht. Speed Racer hat nur sehr wenige Verteidiger auf seiner Seite, sogar der ambitionierte Cloud Atlas hat neben stürmischen Lobeshymnen ebenso harsche Kritik geerntet und erwies sich zudem als wirtschaftlich wenig einträglich. Und Jupiter Ascending scheint sich gemeinhin wohl bestenfalls eine ironische Fangemeinde aufzubauen. Einzelne Verteidigungsgesänge gibt es - so gehört es sich auch fürs Kino mit klarer Handschrift der Verantwortlichen - natürlich dennoch.

Falls solch ein Karriereverlauf bereits ausreicht, um Regisseure als One-Hit-Wonder zu qualifizieren, so läuft ein weiterer Sci-Fi-Liebhaber Gefahr, sich dieses Etikett zu verdienen: Neill Blomkamp, dessen Langfilmdebüt District 9 weltweit allein an den Kinokassen mehr als das Siebenfache seines Budgets generierte, vornehmlich starke Kritiken und zudem vier Oscar-Nominierungen erhielt. Darunter für die Sparten 'Bester Film' und 'Bestes adaptiertes Drehbuch', beides Kategorien, in denen Science-Fiction-Werke üblicherweise ignoriert werden. Vier Jahre später stürmte Blomkamp, von gigantischen Erwartungen der Genrefans begleitet und mit einem respektablen Budget im Rücken, in die Kinos zurück. Elysium spielte aber nur unwesentlich mehr ein als District 9 und wurde darüber hinaus vom zahlenden wie beruflich schreibenden Publikum eher lauwarm aufgenommen. Was meiner Ansicht nach eher eine sehr, sehr gönnerhafte Reaktion war. Er versäumte 2013 knapp meine Flop-Liste des Jahres und rückblickend fange ich an, an meiner Entscheidung zu zweifeln. Die Action war mitunter mies geschnitten sowie gefilmt und die sozialkritische Metaphorik hatte die Tiefsinnigkeit eines Bierdeckelspruchs. Jedoch hatte Elysium wenigstens ein interessantes Produktionsdesign und einzelne unterhaltsame Momente für sich.

Was man Blomkamp lassen muss: Er ist kritikfähig und selbst nicht sonderlich zufrieden mit Elysium. Gegenüber Uproxx sagte der Südafrikaner kürzlich: "Ich glaube, ich habe es verkackt. Ich glaube, die erzählte Geschichte war nicht die richtige. [...] Ich würde glatt zurückgehen und es noch einmal gescheit machen. [...] Das Problem ist, dass ich mich zu sehr in Konzepten und Ideen verheddere ..." Mit Chappie hätte Blomkamp nun die Gelegenheit, zu beweisen, dass er auch anders kann. Ähnlichkeiten zu seinen früheren Projekten sind schließlich vorhanden. Südafrika als Setting, Sci-Fi-Konzepte treffen Sozialkommentar sowie eine Handlung mit Mainstreamkino-Tauglichkeit. Blomkamps Vorteil: Nach dem schwachen Elysium sind die Erwartungen gedrosselt. Was ihm die Nächte dagegen nicht unbedingt ruhiger gestalten dürfte: Der Erfolgsdruck ist trotz eines wieder gedrosselten Budgets sogar gestiegen. Es steht im cineastischen Diskurs vor Chappie 50:50, ob Blomkamp ein aus dem Nichts aufgetauchtes Genie ist, oder ob er bei seinem Erstling einfach nur Glück hatte. Chappie wird nun eine der beiden Theorien untermauern. Zumindest, bis Blomkamps vierter Langfilm anläuft.


Fast so, als wolle Blomkamp sichergehen, dass er mit Chappie wieder ähnliche Reaktionen hervorruft wie mit District 9, orientiert er sich in seinem dritten Langfilm eng an den Tricks und Kniffen seines Debüts. Eingangs sogar all zu sehr: In den ersten Minuten schaffen pseudodokumentarische Elemente den nötigen Kontext der fiktionalen Filmwelt. In einer staubbedeckten, nahen und finsteren Zukunft wird das Klassengefälle in Südafrika durch die Einführung semi-intelligenter Polizeiroboter verstärkt, die jeglicher krimineller Regung den Riegel vorschieben. Die Fake-Interviews, die von der unvermeidlichen Evolution Chappies reden, werden allerdings zügig fallen gelassen und stattdessen setzt die Handlung 18 Monate vor der Gegenwart dieser Nachrichtenausschnitte an. Der Technologie- und Waffengigant Tetra Vaal liefert einen konstanten Strom an 'Scouts', die der Polizei Südafrikas förmlich die gesamte Arbeit abnehmen. Der Erfinder dieser Roboter, Deon Wilson (Dev Patel), wird daher von seiner Chefin (Sigourney Weaver in einer verschenkten Gastrolle) in den Himmel gelobt. Er selbst strebt aber nach höheren Weihen und möchte die erste fühlende, singuläre Künstliche Intelligenz entwickeln, wofür seine Brötchengeberin aber keine Verwendung hat. Deons Kollege Vincent Moore (Hugh Jackman), ein ehemaliger Soldat, derweil platzt vor Neid, da der Erfolg von Deons Erfindung jegliche Aufmerksamkeit von seinem Prototypen eines personengesteuerten Polizeiroboters namens Moose lenkt.

Unterdessen geraten die Kleingangster Ninja (Watkin Tudor "Ninja" Jones), Yo-Landi (Yolandi Visser) und Yankie aka America (Jose Pablo Cantillo) in Bredouille, weil sie dem gefürchteten und rücksichtslosen Oberganoven Hippo (Brandon Auret) einen Haufen Kohle schulden. Da die allgegenwärtigen Scouts dem Trio andauernd die Tour vermiesen, schmieden die Drei einen ungewöhnlichen Plan: Sie wollen den Erfinder der Scouts entführen und ihn dazu erpressen, ihnen die Fernbedienung für alle Roboter auszuhändigen. Zwar wissen Ninja, Yo-Landi und America gar nicht, ob solch ein Gerät überhaupt existiert, aber falls dem so sein sollte, könnten sie ja ganz problemlos alle Scouts abschalten, wenn sie auf Raubzug gehen. Als die Kleinkriminellen Deon kidnappen, kommt jedoch alles ganz anders als gedacht: Deon knackte kurz vor seiner ungewollten Begegnung mit der sich in seiner gefühlten Coolness suhlenden Diebescrew das Geheimnis hinter einer eigenständig denkenden KI und will seine Entdeckung an einem von Tetra Vaal ausgemusterten Roboter austesten. Ninja würde aufgrund der unvorhergesehenen Entwicklung am liebsten wie wild um sich schießen, aber seine Partner tüfteln einen neuen Plan aus: Sie nehmen den lernfähigen Scout an sich und wollen ihn dazu erziehen, ihnen bei ihren Gaunereien unter die Arme zu greifen. Ninja stimmt zu, auch wenn ihm der 'Chappie' getaufte Roboter anfangs all zu begriffsstutzig ist. Der wehrlose Deon muss unterdessen mit ansehen, wie seine wertvollste Erfindung auf der falschen Seite der sozialen Hackordnung aufwächst. Und dann wäre da noch Vincent, der keine neuen Erfindungen neben seinem geliebten Moose duldet ...

Bereits im Laufe des ersten Viertels macht sich bemerkbar, dass Neill Blomkamp und seine Ko-Autorin Terri Tatchell herzlich wenig Interesse daran haben, in ihrer Filmwelt die ethischen und technologischen Konsequenzen der Erschaffung Chappies auszuloten. Dass es in Chappie nicht um die Grenze zwischen Menschlichkeit und Künstlichkeit geht, sondern dies nur ein Gimmick ist, mit dem sich der eigentliche Plot schmückt, ist aber zu verzeihen. In vielen Science-Fiction-Filmen ist die Technologie letztlich nur Oberfläche, nur das Gewand, das die wahre Handlung trägt. Und die wahre Handlung von Chappie ist ... schwer auszumachen, denn der von Zufällen und schwer nachvollziehenden Fehlentscheidungen getragene Plot belegt Blomkamps Selbstkritik, er verliebe sich in Konzepte und Bilder, versäume es jedoch, sie mit einer ausgetüftelten Story zu verbinden. Die längste in sich kohärente Strecke von Chappie stellt aber so etwas wie einen Sci-Fi-Sorgerechtsstreit dar - und da dies auch die am stärksten fokussierte Passage des Skripts ist, weiß sie auf einer reinen Entertainment-Ebene auch am ehesten zufriedenzustellen.

Denn das Hin und Her zwischen Deon einerseits und Ninja, Yo-Landi und Yankie andererseits, sowie Chappies wankelnde Loyalität zwischen beiden Parteien, ist etwas, das es so im Sci-Fi-Massenkino bislang nicht zu sehen gab. Ja, die Streitigkeiten, wer denn nun für Chappie verantwortlich ist und die Auswirkungen, die sie auf das zwischen den Fronten stehende "Kind" haben, sind zwar zu flach, um als brauchbare Sozialkritik durchzugehen. Und die mitunter pathetischen Versuche Blomkamps, den Gangster-Lifestyle mit Kalendersprüchen zu rechtfertigen (oder etwa zu persiflieren?!), können zwischenzeitlich auf die Nerven fallen. Aber die Dynamik mit der Blomkamp von diesem Sorgerechtsfall berichtet sowie die ironiefreie Direktheit, mit der die Fürsorge für einen denkenden und fühlenden Roboter behandelt wird, sind so erfrischend, dass es einfach unterhält.


Eine lange Halbwertszeit hat der ganze Spaß allerdings nicht, was an der bescheidenen Charakterisierung der handelnden Figuren liegt. Vor allem Ninja gerät für lange Strecken des Films zu einer unausstehlichen, starrköpfigen Obergangster-Karikatur, und es verwundert keineswegs, dass der im wahren Leben als Experimentalrapper tätige Mime am Set für ordentlich Stunk sorgte. Jose Pablo Cantillo versucht als Ninjas rechte Hand sein Bestes, die gemeinsamen Szenen zu deeskalieren und mit Esprit wenigstens einen zweidimensional-leichtgängigen Kleinkriminellen zu erschaffen, jedoch hat er viel zu wenig Leinwandzeit, um Chappie wirklich einen Stempel aufdrücken zu können. Yo-Landi, die in Realität gemeinsam mit Ninja die Rapkombi Die Antwoord formiert, ist unter den Mitgliedern der Chappie-Unterschicht klar die positivste Erscheinung, als dass die Gelegenheitsaktrice für authentisches Flair sorgt und glaubwürdig eine Gesetzlose mit Stolz und Ehrenkodex darzustellen vermag. Das Skript aber tut ihr wahrlich keinen Gefallen und zeichnet ihre Rolle unfassbar naiv, so dass es schwer fällt, sich ab und zu nicht zu fragen, wie diese Figur in dieser Filmwelt überhaupt die Volljährigkeit erreichen konnte, ohne vorher abzukratzen. Wer sich aber mit Mühe an der filmischen Illusion klammert, findet in Yo-Landis Szenen wenigstens einige charmante Schmunzler und so etwas ähnliches wie die gute Seele des Films. Bis zum haarsträubenden Finale, wo praktisch jede Figur so reagiert, wie es das Drehbuch für eine möglichst dramatische Entwicklung benötigt, ganz gleich, wie unschlüssig es sein mag.

Bestenfalls durchwachsen ist leider auch der Titelheld geraten. Die Grundidee, eine künstliche Intelligenz zwischen Untergrundkriminalität, einem empfindsamen Erbauer und einer nach Besserem strebenden Programmierung schwanken zu lassen, hat etwas. Dieses Je ne sais quoi geht aber durch die Hektik, mit der Blomkamp die Einflüsse auf Chappie einprasseln lässt, zum Großteil verloren. Darüber hinaus übertreibt Sharlto Copley (der Chappie via Motion Capturing zum Leben erweckt und im englischsprachigen Original auch als seine Stimme zu hören ist) es ordentlich, wann immer er Chappie als krassen "Gangsta Roboht Numba One" zeigt, so dass es zuweilen schwer wird, zu erahnen, ob es nun als Gag, schockierend rasche Entwicklung oder mitleiderregende Fehlleitung einer unschuldigen Seele gedacht ist. Die anderen Figuren mögen unentwegt betonen, wie menschlich, verletzlich und kindgleich Chappie doch ist, aber Copleys Performance und das in einigen Szenen nicht perfekt sitzende Rendering erschweren eben diese Illusion. Am echtesten wirkt Chappie, wenn er längst völlig unter Ninjas Einfluss steht, daher jedoch zudem nur mäßige Sympathiepunkte erarbeiten kann.

Was Chappie zumindest auf dem Weg zum Finale über den arg bemühten, wenig gekonnten Elysium hebt, sind einerseits die amüsierten Leistungen Patels und Jackmans, die erkennen, dass ihnen das Drehbuch nichts an die Hand gibt und daher einfach nur mit Genuss ihre Leinwandwirkung ausloten. Andererseits wären da die Actionszenen, die um ein Vielfaches besser gedreht und geschnitten sind als noch in Elysium und ferner dank der Massen an Sprengstoff, Kran- und Flugaufnahmen sowie CG-Effekten Chappie wesentlich teurer aussehen lassen, als er mit seinem 49-Millionen-Dollar-Budget in Wahrheit ist. Und dann wäre da ja noch Hans Zimmers vor Energie platzender Elektronikscore. Nachdem sich der Oscar-Preisträger in den vergangenen Jahren weitestgehend von seinen einst geliebten Synthesizern distanziert hat, dreht er sie nun völlig auf und lässt es nahezu ohne Unterlass wimmern, hämmern und wummern. Das ist alles andere als subtil, und wer Zimmer generell vorwirft, er würde mit seiner Musik Filme völlig überwältigen, wird ihn wegen Chappie wohl kaum urplötzlich mögen. Da aber der gesamte Film eh nichts von leisen Klängen hält und jeden Spritzer Passion und Einfallsreichtum benötigt, ist Zimmers kreativ-manische Musik ein deutlicher Pluspunkt. Es ist fast so, als hätte Zimmer gemerkt, dass Chappie ein anspruchsloser, inoffizieller District 9-Nachfolger wird und daher einfach alles in die Waagschale geworfen, was dem Werk irgendwie ein eigenes Leben verleihen könnte. Für mich als Freund solcher Zimmer-Verzweiflungsmusiken wie The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro oder Illuminati ein sündiger Hörgenuss!

Aber dann wirft Blomkamp die Schroffheit und das am längsten ausgeleuchtete Konzept von Chappie über Bord, um stattdessen eilig und halbseiden sehr wohl über Künstliche Intelligenz zu referieren und zudem das erste der angeblich zwei fertig geschriebenen Sequels vorzubereiten. Und schon gehen all die wohlig gemeinten Pluspunkte der Marke "Dumm, aber ansehnlicher Ghetto-Actionspaß" in einem Meer aus Klischees baden.

Blomkamp wird also noch länger allein vom Gutwillen leben müssen, den er sich durch District 9 verdient hat. Ob sein neuer Alien-Film gleich zwei magere Filme ausgleichen kann? Angesichts Blomkamps Neigung, seine Storyinhalte für bedeutsamer zu inszenieren, als sie es wirklich sind, mache ich mir da Sorgen ...