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Donnerstag, 5. Februar 2015
Baymax und seine Awards-Höhen und -Tiefen
Baymax ist ein großartiger Disney-Film. Lustig, sympathisch, herzlich und wahnsinnig gut animiert. Ich weiß, dass ich mit meiner Meinung, er sei besser als der Riesenhit Die Eiskönigin, nur einer Minderheit angehöre, und ich sehe ein, dass sich darüber inhaltlich wohl zanken lässt. Aber ich möchte mit felsenfester Überzeugung sagen, dass Disneys animierte Heldengeschichte optisch weit, weit stärker ist als Die Eiskönigin. Die Schauplätze sind lebhafter, belebter und verlebter. Diese Farben, der Lichteinfall, diese Schattenwürfe! Da kann das Winterwunderland des Milliarden-Dollar-Hits einpacken!
Umso glücklicher bin ich, dass die Visual Effects Society Baymax bei ihrer diesjährigen Preisverleihung zu einem Rekord verhalf: Ganze fünf Awards konnte die Disney-Produktion einheimsen, mehr als jeder andere Animationsfilm zuvor in der Geschichte des Preises für digitale Trickserei. Ein wahrer Erdrutschsieg, sämtliche Nominierungen wurden auch in Auszeichnungen umgewandelt!
Die komplette Liste an VES-Gewinnern:
Beste Effekte in einem effektlastigen Realfilm: Planet der Affen - Revolution
Beste Animation in einem Animationsfilm: Baymax - Riesiges Robowabohu
Beste nebensächliche Effektarbeit in einem Realfilm: Birdman
Beste Effekte in einer effektlastigen Realserie: Game of Thrones und The Children
Beste nebensächliche Effektarbeit in einer Realserie: American Horror Story: Freak Show;
Beste Komposition in einem Realfilm: Planet der Affen - Revolution
Beste Komposition in einer Realfilm-Werbung: SSE
Beste Komposition in einer Realserie: Game of Thrones und The Watchers on the Wall
Beste Effekte in einer Werbung: SSE Maya
Beste Echtzeitgrafik in einem Videospiel: Call of Duty: Advanced Warfare,
Beste Effekte in einem Studentenfilm: Wrapped
Beste Effekte in einer besonderen Attraktion: Ratatouille: L’Aventure Totalement Torquee de Remy
Beste virtuelle Kamera in einem fotorealistischem Projekt oder Realfilm: X-Men: Zukunft ist Vergangenheit, Küchensequenz;
Besten Computermodelle in jeglichem Medium: Baymax - Riesiges Robowabohu; Die Stadt San Fransokyo
Beste Umwelt in einem Animationsfilm: Baymax - Riesiges Robowabohu; Die Welt innerhalb des Portals
Beste Umwelt in einem Videospiel, einer Fernsehserie oder Werbefilm: Game of Thrones;
Beste Umwelt in einem Realfilm: Interstellar, Der Tesseract
Beste Effektsimulation in einem Realfilm: X-Men: Zukunft ist Vergangenheit, Quicksilver in der Pentagon-Küche
Beste Effektsimulation in einem Animationsfilm: Baymax - Riesiges Robowabohu
Beste Effektsimulation in einem Videospiel, einer Fernsehserie oder Werbefilm: A Spacetime Odyssey
Beste animierte Figur in einem Animationsfilm: Baymax - Riesiges Robowabohu, Baymax
Beste Darbietung einer animierten Figur in einem Realfilm:Planet der Affen - Revolution, Caesar
Beste Darbietung einer animierten Figur in einem Videospiel, einer Fernsehserie oder Werbefilm: SSE, Maya
So gut diese Preise Baymax im Rennen um den Animations-Oscar aussehen lassen, so schwach war es um den Disney-Hit bei den Annies, dem großen Preis der Trickfilmbranche, bestellt. All jenen, die bei den Academy Awards The LEGO Movie vermissen, sei aber gesagt, dass auch bei den Annies der Klötzchenfilm wenig Gegenliebe erhielt. Trickmacher scheinen einfach keinen Draht zu diesem Film gefunden zu haben. Stattdessen hatte bei den Annies DreamWorks mit Drachenzähmen leicht gemacht 2 die Nase vorne ...
Bester Animationsfilm: Drachenzähmen leicht gemacht 2 – DreamWorks Animation
Bestes animiertes Special: Cosmos: A Spacetime Odyssey – Voyager Pictures LLC
Bester animierter Kurzfilm: Feast (Liebe geht durch den Magen) – Walt Disney Animation Studios
Bester animierter Werbespot: Flight of the Stories – Aardman Animations
Beste animierte TV-Produktion für Vorschulkinder: Tumble Leaf – Amazon Studios
Beste animierte TV-Produktion für Kinder/Familien: Willkommen in Gravity Falls – Disney Television Animation
Beste animierte TV-Produktion für ein breites Publikum: Die Simpsons – Gracie Films in Verbindung mit Twentieth Century Fox Television
Bestes animiertes Videospiel: Valiant Hearts: The Great War – Ubisoft
Bester animierter Studentenfilm: My Big Brother – Jason Rayner
Beste Effekte in einem Animationsfilm: Michael Kaschalk, Peter DeMund, David Hutchins, Henrik Falt, John Kosnik für Baymax - Riesiges Robowabohu – Walt Disney Animation Studios
Beste Effekte in einem Realfilm: Steve Avoujageli, Atsushi Ikarashi, Pawel Grochola, Paul Waggoner, Viktor Lundqvist für Edge of Tomorrow – Sony Pictures Imageworks
Beste Figurenanimation in einer animierten TV-Produktion: Justin Nichols für Wander Over Yonder – Disney Television Animation
Beste Figurenanimation in einem Animationsfilm Fabio Lignini für Drachenzähmen leicht gemacht 2 – DreamWorks Animation Outstanding Achievement,
Beste Figurenanimation in einem Realfilm: Daniel Barrett, Paul Story, Eteuati Tema, Alessandro Bonora, Dejan Momcilovic für Planet der Affen - Revolution – Weta Digital Outstanding Achievement
Beste Figurenanimation in einem Videospiel: Mike Mennillo für Assassin’s Creed Unity – Ubisoft Bestes Figurendesign in einer animierten TV-Produktion: Benjamin Balistreri für Wander Over Yonder – Disney Television
Bestes Figurendesign in einem Animationsfilm: Paul Sullivan, Sandra Equihua, Jorge R. Gutierrez für Manolo und das Buch des Lebens – Reel FX Outstanding Achievement
Beste Regie einer animierten TV-Produktion: Aaron Springer für Disney Mickey Mouse – Disney Television Animation
Beste Regie eines Animationsfilms Dean DeBlois für Drachenzähmen leicht gemacht 2 – DreamWorks Animation
Beste Musik einer animierten TV-Produktion: Christopher Willis für Disney Mickey Mouse – Disney Television Animation
Beste Musik eines Animationsfilms: John Powell, Jónsi für Drachenzähmen leicht gemacht 2 - DreamWorks Animation
Bestes Produktionsdesign einer animierten TV-Produktion: Narina Sokolova für Disney Mickey Mouse – Disney Television Animation
Bestes Produktionsdesign eines Animationsfilms: Paul Lasaine, Tom McClure & August Hall für Die Boxtrolls – Focus Features/Laika
Bestes Storyboarding einer animierten TV-Produktion: Joaquim Dos Santos für Die Legende von Korra – Nickelodeon Animation
Bestes Storyboarding eines Animationsfilms: Truong “Tron” Son Mai für Drachenzähmen leicht gemacht 2 – DreamWorks Animation
Bester Sprecher in einer animierten TV-Produktion: Bill Farmer als Goofy und Grandma in Disney Mickey Mouse – Disney Television Animation
Bester Sprecher in einem Animationsfilm: Sir Ben Kingsley als Archibald Snatcher in Die Boxtrolls – Focus Features / Laika
Bestes Drehbuch einer animierten TV-Produktion: Darrick Bachman für Disney Mickey Mouse – Disney Television Animation
Bestes Drehbuch eines Animationsfilms: Phil Lord & Christopher Miller für The LEGO Movie – Warner Bros. Pictures
Bester Schnitt einer animierten TV-Produktion: Illya Owens für Disney Mickey Mouse – Disney Television Animation
Bester Schnitt eines Animationsfilms John K. Carr für Drachenzähmen leicht gemacht 2 – DreamWorks Animation
Winsor McCay Award fürs Lebenswerk: Didier Brunner, Don Lusk und Lee Mendelson
June Foray Award für signifikanten und wohltätigen Einfluss auf die Animationskunst und -industrie: Charles Solomon
Ub Iwerks Award für signifikante technische Errungenschaften: DreamWorks Animation’s Apollo Software
Special Achievement Award: The Walt Disney Family Museum
Ich finde auch, dass Baymax der deutlich gelungere Film ist - Die Eiskönigin hat dafür einfach zu viele ärgerliche Schwachstellen, auch wenn ich ihn nicht so schlecht finde wie du. *g*
AntwortenLöschenIch persönlich finde auch, dass die Kritik an der Charakter-Optik in Die Eiskönigin absolut berechtigt ist - die weiblichen Figuren sehen alle viel zu ähnlich aus. Familienähnlichkeit hin oder her, ich halte es für Faulheit und Aufhängen an der Rapunzel-Animation - in den gezeichneten Filmen hat man es ja auch meist geschafft, in die Gesichtszüge gewisse Variationen einzubauen und nicht nur die Frisur zu ändern . *g*
Da ist Baymax auch deutlich abwechslungsreicher. Honey Lemon fällt zwar auch wieder in das Schema "Riesige Augen und Püppchengesicht", ist aber vom Design her immerhin etwas mehr in die Comicecke gewandert. Und allgemein gibt es bei Baymax einfach unglaublich viel zu sehen und es wurde so viel Liebe zum Detail in die Stadtgestaltung gesteckt - jeder Effektpreis ist da absolut verdient.
Wie es dann bei den Oscars aussieht, nun ja - für mich waren Baymax und Drachenzähmen 2 auf ungefähr gleiche Art unterhaltsam, von daher ists mir recht egal, wer von den beiden gewinnt - aufgrund der bisherigen Preisverteilung tippe ich aber eher auf Drachenzähmen, der scheint ein etwas besseres Standing zu haben.
Ich gehöre zu denen, die 'Die Eiskönigin' lieben. Aber 'Big Hero 6' ist für mich in unglaublich vielen Punkten einfach noch viel stärker, als das gefrorene Musical!
AntwortenLöschenFigurenanimation- und Vielfalt, Umgebung, Landschaften, Licht, Details, ... alles ist erheblich besser, als beim Vorgänger. Das macht in meinen Augen 'die Eiskönigin' nicht schlechter, sondern 'Big Hero 6' einfach nur besser. ^^
Ich bin allein von der Optik total überwältigt.
Ich hoffe ganz stark, dass sich 'Zootopia' und 'Moana' auf den gleichen Pfaden bewegen werden. Eine Moana, die schon wieder so aussieht wie eine Rapunzel/Elsa/Anna/Honey-Mischung wäre eine deutliche Enttäuschung.
@lunalara. Ich kann mir ja noch keinen Reim aus den bisherigen Awards machen. Denn die Annies tendieren generell eher zu DreamWorks, während die Oscars leicht gegen DreamWorks tendieren. Daher weiß ich nicht, wie aussagekräftig nun der Drachen-Durchmarsch der Annies am Ende für die Oscars ist. Hätte Baymax die Annies dominiert, wäre er wohl der sichere Oscar-Tipp. So dagegen rechne ich momentan: Zu 2/5 wird es Drachen, zu 2/5 Baymax und zu 1/5 der Ghibli-Film.
AntwortenLöschenNaja, bei den Globes haben die Drachen auch gewonnen - heißt ja nicht immer unbedingt was, aber "gefühlt" seh ich die Drachen ein winziges Stück vorne.
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