Achtung, die folgende Theorie enthält Spoiler für Skyfall und Star Trek Into Darkness!
Es ist wohl unvermeidlich: Besetzt man Christoph Waltz in einer Großproduktion, dann mutmaßen Filmliebhaber aus aller Welt, dass der zweifache Oscar-Preisträger den Schurken spielt. Wenn man dann auch noch einen James-Bond-Film dreht, dann sind die "Er ist Blofeld!"-Theorien nicht fern. Erst recht, wenn der anstehende 007-Einsatz SPECTRE heißt. Dann ist es auch irrelevant, wenn man Waltz mit dem Rollennamen Oberhauser vorstellt. Gefühlt das halbe Internet explodiert daher nun vor Spekulationen, dass Waltz sich im Laufe des 24. offiziellen Bond-Kinofilms als Blofeld herausstellen wird.
Nun, ich halte mit meiner eigenen These dagegen. Denn ich vermute, dass das Autoren-Trio John Logan, Neil Purvis und Rob Wade smarter ist als die Star Trek Into Darkness-Verantwortlichen. Die schwörten ja Stein und Bein, dass Benedict Cumberbatchs Figur John Harrison heißt. Obwohl schon früh Fans und selbst Gelegenheitszuschauer mutmaßten, dass er Khan spielt. Als dann J. J. Abrams' zweite Star Trek-Regiearbeit in die Kinos kam, schockierte es niemanden, als Cumberbatch mit grimmer Stimme in die Kamera brummte: "Ich bin ... Khan!" Überraschend war allein, dass in einem Abrams-Projekt tatsächlich so ein halbseidener Twist vorkam.
Ich spekuliere, dass die 007-Macher nicht denselben Fehler begehen werden. Stattdessen werden sie unseren Verdacht schüren, dass sich Waltz' Figur als Blofeld herausstellt. Bloß um dann im Film einen anderen Mimen als neuen Blofeld-Darsteller zu enthüllen. Zumal Waltz meinem Gefühl nach eh niemand ist, der sich für mehrere Filme an ein Franchise kettet. Und Blofeld andauernd auszutauschen traue ich dem neu gestarteten Bond-Universum auch nicht zu. Hier wird man wohl eher auf Kontinuität setzen.
Doch wer wird dann Blofeld sein? Andrew Scott wäre ein heißer Kandidat, jedoch aufgrund seiner Serienvergangenheit zu offensichtlich. Und irgendwie auch langweilig, es können ja nicht zwei britische Legenden ausgerechnet ihn seine Nemesis nennen. Nein, mein Tipp ist: Ralph Fiennes.
Richtig gelesen. Ralph Fiennes. Der wurde zwar in den letzten Filmminuten von Skyfall zum neuen M ernannt, allerdings macht dies gerade ihn zu einem interessanten Kandidaten. Wir erinnern uns zurück: In den ersten rund zwei Dritteln des bislang erfolgreichsten Bond-Films wird Fiennes als undurchschaubarer Typ eingeführt, bei dem unklar ist, ob er M und 007 den Rücken stärkt oder nicht. Erst im letzten Drittel ist er auf einmal unmissverständlich einer der Guten. Was, wenn dies erste, sanfte Hinweise darauf sind, dass Fiennes einen Wendehals spielt ... einen Doppelagenten?
Es würde zum modernen Bond-Universum passen. Gut und böse lassen sich schwerer trennen, Skyfall thematisierte, wie schwer sich Geheimdienste in Zeiten des digital vernetzten Terrorismus ohne klare Ost/West-Trennung tun und zeigt zudem auf, dass der MI6 sich teils seine eigenen Feinde schafft. Wie genial wäre es, wenn SPECTRE diese Themen fortführt, Doppelagenten behandelt und sich der Realität der Spionagearbeit stärker annimmt als vom Leinwand-007 gewohnt, indem die Verräter in eigenen Reihen hier für den Zuschauer nicht so offensichtlich sind und leicht zu verdauen wie bislang?
Außerdem: Schaut euch Fiennes an! Man nehme ihm die Haare weg und setze eine Mietzekatze auf seinen Schoß, tada, Blofeld!
I rest my case!
2 Kommentare:
Interessante Theorie!
WOW - das wär echt genial!
Und ja Khan war mehr als offensichtlich.
Spätestens als auf imdb stand - noch vor der Kinopremiere ;-)
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