Es ist schwer, seinen persönlichen Lieblingen "Adieu!" zu sagen, doch ich würde mir nur selber ins Fleisch schneiden, wenn ich weiterhin darauf bestehe, dass Lone Ranger für das beste Produktionsdesign nominiert wird. Mit einem 1930er Jahrmarkt, einem wandernden Sündenpfuhl, einer detaillierten Westernstadt sowie historisch akkuraten Zügen hätte sich Gore Verbinskis Westernepos redlich eine Nominierung verdient, jedoch stehen die Chancen aufgrund des (noch!) eher mageren Rufs des Films und einer fehlenden Nominierung bei den Gewerkschaftspreisen der Produktionsdesigner überaus mies.
Trotzdem steht sicherlich eine Disney-Nominierung zu erwarten: Saving Mr. Banks umfasst eine Vielfalt an handwerklichen und künstlerischen Herausforderungen, da sowohl das Farmleben in "Old Time England" als auch das Hollywood der 60er rekreiert wurden und zudem das kalifornische Disneyland der Gegenwart mühselig zurück in seinen damaligen Zustand zurückversetzt werden musste. Damit sind Michael Corenblith & Susan Benjamin gesetzt. Außerdem holt sich mit großer Sicherheit das Der große Gatsby-Team Catherine Martin & Beverly Dunn eine Nominierung, erschufen sie doch eine brodelnde, farbenfrohe Baz-Luhrmann-Version des Big Apple in den 20ern. Und weshalb das Sklavendrama 12 Years a Slave Adam Stochausen & Alice Baker, die Armut, chaotische Großstädte und Südstaatenreichtum zeigten, eine Nominierung beschert, muss man wohl kaum erläutern.
So sicher ich mir bei diesen drei Filmen bin, so unsicher bin ich mir, welche Filme die zwei verbliebenen Plätze ausfüllen werden. Gravity ist ein naheliegender Kandidat: Starke 3D-Welten werden mittlerweile gerne berücksichtigt, zudem ist der hohe Grad an Realismus bemerkenswert. Jedoch könnte dies genauso gut in der Effektkategorie prämiert werden. Ein weiterer Kandidat wäre Der Hobbit: Smaugs Einöde, da bisher sämtliche Mittelerde-Filme in dieser Kategorie repräsentiert wurden und nun mit Smaugs Höhle und der Seestadt zwei neue beachtliche neue Umgebungen hinzukamen. Andererseits kam der erste Hobbitt schon bei der Academy relativ schwach an ... wird sie Teil zwei nun überhaupt beachten?
Inside Llewyn Davis bietet sich aufgrund seiner mühevoll ausgestatteten Hintergründe an, ebenso wie die sanfte Zukunftsvision von Her oder American Hustle mit den großen Gegensätzen zwischen Büro- und Disco-Welt. Und dann wären da noch der Historienschinken Invisible Woman und Disneys Fantasyspektakel Die fantastische Welt von Oz ...
Schlussendlich gebe ich American Hustle und dem Hobbit einen leichten Vorteil, weil ersterer viel Buzz genießt und letzterer fast schon Tradition ist.
Meine Prognose:
- Catherine Martin, Der große Gatsby
- Michael Corenblith, Saving Mr. Banks
- Adam Stockhausen, 12 Years a Slave
- Judy Becker, American Hustle
- Dan Hennah, Der Hobbit: Smaugs Einöde
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