Die Schlussszenen von Fluch der Karibik machten nicht nur mich nervös, sondern auch den damaligen Disney-CEO Michael Eisner, dem eine von Jack Sparrows letzten Handlungen im Film großen Kummer bereitete. Endlich an Deck seiner geliebten Black Pearl angelangt und von einer neuen Crew als Käpt'n willkommen geheißen, zieht es Jack Sparrow mit glückseligem Blick zum Steuerrad seines stolzen Schiffes. Es in vollem Zuge genießend, wieder das Steuer in der Hand zu halten, streicht er zärtlich über das Steuerrad und nimmt schlussendlich fest ein Griffende in die Hand. Eisner fürchtete, dieses Griffende könnte, insbesondere durch Sparrows sinnliche Berührung, einen ungewollt phallischen Eindruck machen und war aufgrund des befürchteten freud'schen Subtext entsprechend nervös, als er sich gemeinsam mit Gore Verbinski die verschiedenen Takes dieser Szene ansah.
Obwohl Michael Eisner 2005 den Konzern verließ, blieb seine Furcht vor Phallussymbolen ganz offensichtlich bei den kecken Autoren Ted Elliott & Terry Rossio, dem schelmischen Regisseur Gore Verbinski und dem bekanntlich nicht sonderlich konformistisch denkenden Hauptdarsteller Johnny Depp hängen. Denn während Käpt'n Jack Sparrow in der 2006 veröffentlichten Fortsetzung ganz selbstverliebt mit Elizabeth Swann turtelt, stellt er verdutzt fest, welche nonverbalen Aussagen über sein Gemächt er dadurch trifft, dass er sich strategisch klug an Deck seines Schiffes platzierte:
"Öhm ... Was ist denn das?!"
"Mister Gibbs? Marty? Cotton? Ähm, ihr seht doch auch, was ich sehe, oder?!"
"Das ist eine echt gut platzierte Kanone ..."
"Hör mal, Lizzie, Liebes, ich schwör' dir ... hoch und heilig ... meine Kanone kann öfter schießen als die da!"
Auf dieser visuellen Zweideutigkeit konnten es unsere Frechdachse der Karibik natürlich nicht beruhen lassen. Und so kam es, dass Barbossa und Jack Sparrow sich in Am Ende der Welt darin messen, wer von ihnen das größere Fernrohr schwingt:
Und da Jack immer noch einen Trick in der Hinterhand hat, ist eine Revanche im Rohrvergleich unvermeidlich:
Nun gut, diese schelmischen Szenen sind nicht sonderlich subtil und daher müsste ich hier im Blog eigentlich nicht extra auf sie hinweisen. Aber sie sind ja nur zwei von drei optischen Männlichkeitsbeweisen in Am Ende der Welt. Einige Zeit später legt Barbossa nämlich nach: Während einer sehr hitzigen und auch mit Fäusten ausgetragenen Diskussion des Rats der Bruderschaft beweist er seine stählernen Nerven und seine mächtig-männliche Durchsetzungskraft, indem er seine Muskete abfeuert, einen Tisch besteigt und zu allem Nachdruck noch ein Paar Kettenkugeln in der Hand hält. Welches sehr ... malerisch ... herunterbaumelt ...
Und selbst nach Gore Verbinskis Abschied von der Pirates of the Caribbean-Saga ging das heitere Treiben weiter. Obwohl es wieder ein wenig in den Hintergrund rückte,all zu subtil ist Jack Sparrows Flirtattacke in Fremde Gezeiten dennoch nicht ...
Michael Eisner wäre bei diesem Anblick wohl heulend aus dem Schneideraum gerannt ...
Tja, größer ist nun mal besser! :P
AntwortenLöschenNein Quatsch, aber die ganzen Anspielungen die bisher aufgelistet wurden sind mir tatsächlich nie aufgefallen.
Sollte die Filme wohl mal mit anderen Augen sehen. ;)
Ich habe 'Freitag der Karibik' die letzten Wochen verfolgt und finde es sehr amüsant.
AntwortenLöschenUnd da fiel mir gleich diese Zweideutigkeit aus 'Harry Potter' ein:
http://weknowmemes.com/wp-content/uploads/2013/06/morning-potter-morning-wood.jpg
;)
hahaha!
AntwortenLöschenso ne große Kanone hab' ich auch! aber bei den Bällen kannich nicht mithalten. haha
ich LIEBE Pirates of the carribean!!!! so lustig!