Dienstag, 5. Februar 2013
Familiengrusel bei Disney und bei Selick
Neil Gaiman und Disney, eine perfekte kreative Vereinigung? Der Schöpfer der geistreichen und düsteren Sandman-Comicreihe, die ich mir endlich einmal komplett besorgen müsste, ist nicht gerade ein Autor, dessen Werke für Disney-Adaptionen geschaffen scheinen. Gleichwohl ist er ein Autor, der für Begeisterungsstürme sorgen würde, könnte es eine seiner Schöpfungen in die Filmographie der Disney-Studios schaffen. Denn es gibt so einige Disney-Liebhaber, die sich für die schaurigere Seite der Maus zu erwärmen wissen ...
Somit hat The Graveyard Book garantiert einen stolzen Platz in der "Muss ich sehen"-Liste einiger Leserinnen und Leser dieses Blogs gewiss. Denn die Disney-Studios planen mit einer Verfilmung dieser makaberen Dschungelbuch-Hommage. Der Grundplot? Während ein blutrünstiger Mörder die Familie eines Kleinkindes abschlachtet, klettert dieses aus seinem Bettchen und stolpert auf einen jahrhundertealten Friedhof, wo es von einem untoten Pärchen aufgefunden wird. Dieses zieht es liebevoll groß und bereitet es gemeinsam mit den anderen Bewohnern des schaurigen Ortes auf den Tag vor, an dem der Killer zurückkehrt, um sein Werk zu vollenden ...
Vor einiger Zeit hatte Henry Selick (The Nightmare before Christmas, Coraline) vor, dieses außergewöhnliche Buch zu adaptieren, aber leider kam dieses Projekt nie über die Planungsphase hinaus. Stattdessen ist nun Ron Howard im Gespräch, einen Realfilm auf Basis des Buchs zu drehen. Howard hat schon Disney-Erfahrung, drehte er doch mit Splash den ersten Touchstone-Film, in Sachen Grusel ist er derweil eher unerfahren. Mal sehen, ob er sich umso mehr bemüht, einen guten Eindruck zu machen ...
Henry Selick derweil war zuletzt schwer beschäftigt, sein geheimnisumwittertes Disney-Stop-Motion-Projekt bei einem anderen Studio unterzubringen. Nachdem selbst Laika, das Produktionshaus, bei dem Selick Coraline verwirklichen konnte, ablehnte, sah es düster aus für das Stop-Motion-Werk. In der noch jungen Firma K5 International fand Selick nun einen Partner, der das aufwändige Projekt produzieren möchte, welches Grusel, Witz und Herzlichkeit verbinden soll. Der Titel des Films lautet nunmehr The Shadow King und die Story verspricht einen ungewöhnlichen Mix aus Bekanntem und Unerwartetem:
"The Shadow King ist die magische Geschichte über den neunjährigen Waisenjungen Hap, der erstaunlich seltsame Hände hat und diese vor der ihn verletzenden Welt versteckt. Erst als ein Schattenmädchen ihn davon überzeugt, sie für berauschende Schattenfiguren zu nutzen, gewinnt er an Selbstvertrauen. Bald darauf wird er zur ultimativen Waffe in einem Schattenkrieg gegen ein gewalttätiges Monster ..."
Ich mag Gaimans Story mehr, erwarte von Selick jedoch den stärkeren Film ... Naja, man kann leider nicht alles haben.
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1 Kommentare:
Ich denke, rein visuell eignet sich "The Graveyard Book" sehr gut für eine Verfilmung. Für mich liegt die Magie des Buches aber in den einzelnen Geschichten. Dieses episodische wird sich aber nur sehr schlecht in einen Film übertragen lassen.
Ich befürchte eine Verfilmung, in the The Man Jack, der im Buch (wie Shere Khan im Dschungelbuch) eine dunkle Bedrohung ist, die die meiste Zeit im Hintergrund tätig ist) und Bods Beziehung zu Scarlett (die immer mal wieder auftaucht, dann aber auch für lange Zeit verschwunden ist), wesentlich in den Vordergrund gerückt werden und die ganzen kleinen Geschichten größtenteils ausgespart werden werden.
Ich hätte eine Miniserie oder eine Serie mit nur einer Staffel für eine passendere Umsetzungsform für "The Graveyard Book" gehalten.
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