Ich möchte in den Drehbuchkategorien zunächst von den Nominierungen bei den Writers Guild Awards ausgehen und diese dann analysieren, um etwaige Wackelkandidaten dieser Listen durch mögliche Oscar-Kandidaten zu ersetzen.
Die fünf WGA-Nominierungen für das beste Original-Drehbuch sind Flight, Looper, The Master, Moonrise Kingdom und Zero Dark Thirty. Von diesen Filmen ist bloß Flight trotz einiger guter Dialoge wegen seiner unnötigen Überlänge kein naheliegender Oscar-Kandidat, zudem ist er schlicht nicht so geachtet wie der Rest. Dafür gibt es einige Drehbücher, die nicht für die WGAs qualifiziert waren, aber eine Oscar-Nominierung verdient hätten: Django Unchained, Hanekes Liebe, Ziemlich beste Freunde sowie die unbeachteten Seven Psychos und der irgendwie zum heimlichen Favoriten aufgestiegenen Magic Mike.
Auch wenn diverse Experten die letzten drei mit in Betracht ziehen, so war 2013 ein so starkes Jahr für Originaldrehbücher, dass selbst bei den "üblichen Verdächtigen" genug Nominierungsstoff zu finden ist. Django Unchained ist ein möglicher "Bester Film"-Titel und die Drehbuchkategorie war stets die freundlichste zu Tarantino, ich sehe nicht, dass Django Unchained in der Hauptkategorie, nicht aber für das Drehbuch nominiert wird.
Und auch Haneke nahm diese Awardsaison so viel an Fahrt auf und ist zudem längst für Anerkennung abseits "Bester fremdspachiger Film" fällig, dass ich fest mit einer Nominierung rechne. Womit sich die Frage stellt, welcher WGA-Titel rausfällt. Ich tippe leider auf Looper, der das übliche Problem hat, dem "falschen" Genre anzugehören.
Somit lautet meine Prognose:
- Paul Thomas Anderson (The Master)
- Wes Anderson & Roman Coppola (Moonrise Kingdom)
- Mark Boal (Zero Dark Thirty)
- Quentin Tarantino (Django Unchained)
- Michael Haneke (Liebe)
In der Sparte für die besten adaptierten Drehbücher machen sich bei den WGAs Argo, Life of Pi, Lincoln, Vielleicht lieber morgen und Silver Linings Hoffnungen. Als sicher sehe ich Argo, den zwar sehr chrmanten und mitnehmenden, meiner Ansicht nach aber überschätzten Silver Linings und Lincoln an. Die anderen beiden Drehbücher sind zwar gute Tipps, allerdings sind dies auch die bei den WGAs disqualifizierten The Sessions, Les Miserables und Beasts of the Southern Wild. Ich kann mir vorstellen, dass Life of Pi eher als Gesamt- oder Regieleistung gesehen wird und weniger als skripttechnisch gelungene Adaption, während Les Miserables als Musical voller ausdrucksstarker Songs mit der Begründung "schreibt sich von selbst" abgewunken wird. Im Wettstreit zwischen The Sessions und den Biestern sehe ich den zweiten Film aufgrund seines größeren Hypes vorne.
Damit dürfte das Nominierungsfeld so aussehen:
Damit dürfte das Nominierungsfeld so aussehen:
- Chris Terrio (Argo)
- Tony Kushner (Lincoln)
- Stephen Chbosky (Vielleicht lieber morgen)
- David O. Russell (Silver Linings)
- Lucy Alibar & Benh Zeitlin (Beasts of the Southern Wild)
Sicher fühle ich mich mit dieser Doppelprognose allerdings nicht.
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