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Dienstag, 9. Oktober 2012
Halt, Disney will WEN wieder fliegen lassen?!
Michael Crawford, er war schon das Phantom der Oper. Er wurde 2002 zu einem der 100 besten Briten gewählt. Er war bereits das weiße Kaninchen aus Alice im Wunderland. Er war der Mann, dessen Liebe im kleinen WALL•E die Gewissheit weckte, dass das Leben einen höheren Zweck erfüllt. Und er spielte die Hauptrolle in der Genese eines Disney-Superhelden-/-Agenten-Franchises!
Öhm, was? Nochmal langsam bitte?
Doch, doch, richtig gelesen! Habe ich in diesem Blog eigentlich jemals erwähnt, dass unter dem Disney-Markennamen Flops beste Karten haben, zu einem Kult-Dauerbrenner zu werden? Tja, nun könnte es auch die geflügelte Witzfigur der Disney-Fankultur erwischen, denn wie Moviehole berichtet, plant man in Burbank tatsächlich mit einem Reboot des 80er-Flops Condorman!
Für alle, die sich nun ratlos am Kopf kratzen: Condorman war Disneys 1981 verzweifelt gestarteter Versuch, ein jugendliches Publikum anzusprechen, indem man in einem heillosen Durcheinander Superhelden und James Bond durch den Kakao zog. Michael Crowford spielte in dieser Actionkomödie einen Comiczeichner und -autor, der in eine internationale Spionageaffäre tölpelt und mit seinen abstrusen Kostüm- und Gadgetideen den Tag rettet.
Condorman legte an den Kinokassen eine Bruchlandung hin, wurde von den Kritikern brutal verrissen ... und traf den Nerv vieler Kinder und im Herzen jung gebliebener Jugendlicher. Oder wurde über die Jahre und Videoveröffentlichungen sowie TV-Auswertungen durch seinen Camp-Faktor zu einem ungewollt amüsanten Kultfilm. So oder so, irgendwann war Condorman bei US-Disney-Fans in aller Munde, Pixar-Macher nannten ihn scherzend einen der besten Disney-Realfilme aller Zeiten, Disney-Ausstellungen widmeten sich neben den Fluch der Karibik- und Tron-Kostümen auch diesem Film und Jungregisseur Angus MacLane versteckte aus Liebe zum Film eine Anspielung auf Condorman in seinen Toy Story-Kurzfilm Small Fry. Hoffend, so das Interesse an dem Film zu vergrößern und die Pläne für ein düsteres Reboot loszutreten.
Letzteres war vielleicht (eventuell ... möglicherweise) ein Scherz gewesen sein, aber nun klopft die Realität an der Tür. Die Prämisse soll die gleiche bleiben, die Blödeleien aber möchte man weit zurückschrauben (und das bei dieser Grundidee, wie soll das klappen?!), um mehr Raum für ernstzunehmende Action zu schaffen.
Vielleicht könnte das der Beginn von Disneys Antwort auf die (ebenfalls zum Konzern gehörenden) Avengers sein? Erst der Rocketeer, dann Condorman, irgendwann händigt einer von beiden Kevin Flynn eine außerordentlich wichtige Disc aus und dann bricht der Prince of Persia die Gesetze von Raum und Zeit, um all die kernigen Disney-Beinahepseudokultflops zu vereinen, im Kampf gegen den singenden und tanzenden Zeitjungsjungen-Ausbeuter Christian Bale ...
Na gut. Das geht zu weit. Soll Disney einen fähigen Regisseur für Condorman finden (Gore Verbinski? Joe Johnston? Marc Forster? Guy Ritchie? Robert Downey Jr. for Condorman!!!), und dann sehen wir mal weiter ...
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