Welcome, foolish mortals!
Disneyland Paris feiert sein 20-jähriges Jubiläum, und während ich es kaum erwarten kann, die großartig angekündigte neue Wassershow Disney Dreams! selbst zu sehen, ist dies für mich die ideale Gelegenheit, den hiesigen Park mit dem Anaheimer Original zu vergleichen.
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Anaheim |
Wie schon im letzten Artikel zu Disney California Adventure und Walt Disney Studios Park erwähnt, haben beide Parks gewisse Probleme, allgemein als „disneywürdige“ Zusätze zu gelten, und eine Maßnahme, die dabei abhelfen sollte, war die Hinzufügung neuer, Pixar-konzentrierter Themenbereiche: A Bug‘s Land in DCA und Toy Story Playland in WDSP.
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Paris |
Die Gestaltung beider Länder läuft im Groben auf das gleiche hinaus; durch eine Kombination von künstlichen Kulissen und echten, besonders hohen Gewächsen wird für die Gäste die Illusion geschaffen, sie wären, auf Insekten- beziehungsweise Spielzeuggröße geschrumpft, in einem übergroßen Garten gelandet. Leider ist diese liebevolle Grundarbeit auch schon der hauptsächliche Reiz des Ganzen, denn was Fahrgeschäfte angeht, kann A Bug‘s Land nichts bieten, das auch nur für etwas größere Kinder von Belang ist - der einzige Ansatzpunkt für alle Altersklassen ist das wirklich gelungene 3D-Kino It‘s Tough to be a Bug inklusive einer schauerlich realistischen Audio-Animatronic-Figur von Hopper. Toy Story Playland ist kaum ergiebiger, doch verfügt es mit dem RC Racer zumindest über eine etwas anspruchsvollere Bahn, was die beiden Länder insgesamt auf einen groben Gleichstand bringt.
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Paris |
Ein Teil beider Parks, der sowohl für einen beeindruckenden Blickfang als auch für eines der aufregendsten Schwindel-Erlebnisse sorgt, ist das düstere Hotel, das mit seiner eingerissenen Fassade schon von weitem The Twilight Zone Tower of Terror ankündigt. Zweifelsohne birgt der aufwendig hergerichtete Freefall-Tower eine der tollsten Fahrten der Parks, doch da er in seinen beiden Inkarnationen vollkommen identisch aufgebaut ist, lässt sich zu einem Vergleich nicht allzu viel sagen. Um auf den einzigen Unterschied der Attraktionen einzugehen: Der zweisprachige Text wurde in DCA auf englisch und spanisch von demselben Sprecher eingespielt - dafür bin ich in WDSP froh, beide Versionen verstehen zu können.
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Anaheim |
Für Animationsliebhaber besonders geeignet ist die der Disney Animation-Bereich, die in beiden Parks nahe der Hollywood-Rekreation liegt. In DCA befinden sich hier die Animation Academy und der Sorcerer‘s Workshop, wo man unter Anleitung Disneyfiguren malen und einige interaktive Spiele zu den Disney-Filmen entdecken kann. Ein ähnliches Prinzip verbirgt sich auch in WDSP in der Animation Academy, nur dass statt ein paar Spiele weniger hier mit Art of Disney Animation noch zwei kurze Vorführungen zur Geschichte der Disney-Zeichentrickkunst dazukommen.
Dafür bietet DCA statt einer simplen Showhalle allerdings verschiedene so aufwändige Kulissen, dass sie beinahe selbst als Attraktion durchgehen können. So sind die Stationen unter anderem in der sich wandelnden Bibliothek des Biestes aufgebaut, oder mitten in Ursulas Untersee-Höhle.
Dann gibt es in DCA noch den Darkride Monsters, Inc. Mike & Sulley to the Rescue! und Soarin‘ Over California, eine beeindruckende Simulation von einem Paraglidingflug über Kalifornien - inklusive von passendem Wind und Duft.
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Anaheim |
Ansonsten bestehen die Attraktionen der Parks hauptsächlich aus verschiedenen Arten von Shows und Vorführungen. DCA kann zwei 3D-Shows mit Audio-Animatronic-Einlagen vorweisen, It‘s Tough to be a Bug und Muppets*Vision 3D, dafür hat WDSP mit Animagique und CinéMagique zwei originelle Live-Shows - auch wenn beide bei weitem nicht an Niveau des schon besprochenen Aladdin-Musicals heranreichen. In WDSP gibt es dazu die Stunt Show, die mittlerweile eher abgemagerte Studio Tram Tour, und ein interaktives Treffen mit Stitch Live!, das wiederum genau auf einer Linie liegt mit DCAs Turtle Talk with Crush.
Und natürlich bietet DCA noch die brillante Wassershow World of Color, die ich mir noch für einen eigenen Artikel aufspare.
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Paris |
Für eine Wertung liegen die Punkte insgesamt eindeutig verteilt. DCA ist definitiv der überlegene Park; er bietet mehr Vielfalt, schönere Kulissen und generell bessere Attraktionen, nicht zuletzt weil er doch um einiges größer ist - und das zu einem Zeitpunkt, wo die Hälfte des Parks durch Stellwände verdeckt war. Durch das mittlerweile neueröffnete Cars Land und The Little Mermaid: Ariel's Undersea Adventure sollte der Unterschied noch um einiges deutlicher sein. Es bleibt die Frage, was WDSP im Laufe der nächsten Jahre tun wird, um seinem Status als Disneypark-Stiefkind abzuhelfen. Die für nächstes Jahr geplante Ratatouille-Bahn sollte auf jeden Fall ein guter Ansatz sein, das Problem weiterhin Schritt für Schritt zu lösen.
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