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Donnerstag, 13. September 2012

Disneyland°2 - Disney California Adventure & Walt Disney Studios Park, Teil 1

Welcome, foolish mortals!

Disneyland Paris feiert sein 20-jähriges Jubiläum, und während ich es kaum erwarten kann, die großartig angekündigte neue Wassershow Disney Dreams! selbst zu sehen, ist dies für mich die ideale Gelegenheit, den hiesigen Park mit dem Anaheimer Original zu vergleichen.



Ich habe schon in anderen Artikeln ein oder zwei Mal auf die jeweiligen Schwesterparks der beiden Disneylands geschielt, doch nun will ich die Gelegenheit nutzen, ihnen ein paar eigene Beurteilungen zu spendieren: Disney California Adventure und Walt Disney Studios Park.
Die beiden Parks sind in jeder Hinsicht gut vergleichbar. Beides sind spät hinzugefügte Zusätze zu „klassischen“ Disney-Parks, beide konzentrieren sich stark auf ein Film- beziehungsweise Hollywood-Thema - und beide sind seit ihrer Eröffnung stärksten Vorwürfen und Kritiken ausgesetzt. Es heißt, die beiden Parks seien zu klein und würden nicht dem üblichen Disney-Standard genügen; Disney-Veteran John Hench beurteilte DCA trocken: „Es gefiel mir besser, als es noch ein Parkplatz war.“
Die Tatsache, dass die jeweilige Thematisierung der Parks in den letzten Jahren durch die Hinzufügung verschiedener Pixar-orientierter Bahnen stark außer Kraft gesetzt wurde, ist dabei gleichermaßen auf Lob wie auf Schmähungen gestoßen.


Par
Disney California Adventure wurde in Anaheim 2001 eröffnet und konzentriert sich, wie der Name schon sagt, auf eine Darstellung der verschiedenen Seiten des Sonnenstaats - zugegebenermaßen ein seltsamer Ausgangspunkt für einen Park, der eine Dreiviertelstunde südöstlich vom Hollywood-Boulevard liegt. Im Vergleich dazu macht der Walt Disney Studios Park in Paris seit 2002 mit seiner Hollywood- beziehungsweise Filmstudio-Thematisierung wohl deutlich mehr Sinn, auch wenn diese Beschränkung nicht viel Raum für Vielfalt oder Disney-Feeling lässt und folglich in der letzten Zeit zunehmend ausgeleiert wird.
Gerade der WDSP bietet bislang in der Tat recht wenig für einen „eigenen“ Park, obwohl man eifrig dabei ist, diesem Problem mit neuen, aufwändigen Attraktionen zu Leibe zu rücken. Zu der Eigenständigkeit von DCA kann ich dagegen wenig sagen, da der Park bei meinem Besuch mitten in einer großen Umbauaktion war und man mehr Stellwände als echte Kulissen sah, doch nach allem was man hört, scheint der Showeffekt seit der gloriosen Neupräsentation diesen Jahres erheblich gestiegen.
Auf jeden Fall bieten beide Parks einen angenehmen Zusatz zu dem gewöhnlichen Disney-Aufenthalt und sind auch für Eintagesbesucher den Aufschlag zum Disneyland-Ticket allemal wert.


Anaheim
DCA bietet zwei größere „Wahrzeichen“-Bahnen: den prominenten Grizzly Peak in der Mitte des Parks und den Paradise Pier-Bereich mit beeindruckendem Riesenrad am Rand.
Als reine Wasserbahn ist Grizzly Peak mit den winterfesten Pariser Attraktionen kaum vergleichbar; entgegensetzen könnte man ihm vielleicht am ehesten die simulierte Wasserbewegung in Crush‘s Coaster. Doch im Gegensatz zu fast allen Attraktionen des WDSP glänzt Grizzly Peak auch äußerlich mit einer beeindruckenden Kulisse in riesige Bärenkopf-Berg-Form, die einen gewissen Kontrast zu dem Rest des eher Nostalgie-Glamour-behafteten Parks darstellt.



Anaheim

Der wohl auffälligste Bereich des Parks ist Paradise Pier, eine Rekreation eines klassischen amerikanischen Vergnügungsparks - oder böse ausgedrückt, eines der Vergnügungsparks, die Walt Disney seinerzeit mit Disneyland revolutionieren und ersetzen wollte.
Das markante Riesenrad, das den Blick der Besucher schon von weitem auf sich zieht, wird seinem Show-Effekt in erstaunlicher Weise gerecht; es bietet nicht nur einen netten Ausblick auf beide Parks, sondern stellt sich auch als überraschend amüsante Fahrt heraus. Die Hälfte der Gondeln zeichnen sich nämlich durch ihre bewegliche Lage aus, so dass sie nicht nur bei jeder Bewegung hin und her schaukeln, sondern den Gästen zweimal pro Umdrehung eine recht schnelle Rutschfahrt zur Mitte beziehungsweise zum Rand des Rades gönnt.

Anaheim
Daneben findet man in California Screamin‘ eine einigermaßen turbulente Achterbahn, die für eine gelegentliche Fahrt ganz reizvoll ist, aber auch nicht viel mehr. Erwähnenswert sind ansonsten noch Toy Story Midway Mania!, eine interaktive Schießbahn, die mich persönlich genauso wenig reizt wie Buzz Lightyear Laser Blast, und mit Silly Symphony Swings ein sehr nettes Kettenkarussell, das alleine durch sein Äußeres und die passend unpassende, klassische Musik zu punkten weiß.

Was besondere Blickfänge angeht, hat WDSP im Vergleich dazu nicht allzu viel zu bieten. Alleine durch die initiale Idee des Filmstudios sind gerade die originalen Bahnen sämtlich in nichtssagende Studio-Klötze gepackt, bei denen man nicht einmal zwischen Restaurant, Show oder Achterbahn unterscheiden kann. Und während DCA bei Nacht einen atemberaubenden Blick eröffnet, schließt WDSP im Sommer regelmäßig, bevor noch irgendeine Art von besonderer Beleuchtung nötig wäre.

Paris
Wenn man in WDSP nach wilderen Fahrgeschäften sucht, ist man (abgesehen von Crush‘s Coaster) im Backlot am besten aufgehoben. Neben den lustigen, aber recht schnell abgehakten Action-Shows Armageddon - Les Effets Sepciaux und Moteurs... Action! Extreme Stunt Show ist vor allem der Rock‘n‘Roller Coaster langfristig interessant: eine stürmische Achterbahn, die dem Besucher buchstäblich von der ersten Sekunde an Tränen in die Augen treibt, ihn durch magenverdrehend langsame Loopings führt und mit Sicherheit niemals langweilig wird - meiner Meinung nach die beste Achterbahn aller Parks.


Anaheim

Da ich das Glück hatte, in Anaheim wenigstens den Paradise Pier (größtenteils) ohne Stellwände zu erleben, ist es keine Frage, welcher der beiden Bereiche den größeren Eindruck macht. Gerade bei Nacht bietet DCA einen grandiosen Anblick, während das Beste, was man in WDSP erhoffen kann, ein Blick auf das Dornröschenschloss in der Ferne ist. Im Gegenzug kann Paris mit einer einmaligen Achterbahn punkten, auch wenn diese in der buchstäblich letzten Ecke des Parks sorgfältig versteckt liegt. Soviel zu dem ersten Teil der beiden Parks, um den Rest werde ich mich demnächst in einem eigenen Artikel kümmern.


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