Welcome, foolish mortals!
Disneyland Paris feiert sein 20-jähriges Jubiläum, und während ich es kaum erwarten kann, die großartig angekündigte neue Wassershow Disney Dreams! selbst zu sehen, ist dies für mich die ideale Gelegenheit, den hiesigen Park mit dem Anaheimer Original zu vergleichen.
Das zentrale Schloss stellt Prunkstück und Symbol eines jeden Disney-Parks dar.
Als Disneyland 1955 seine Pforten öffnete, war das Dornröschenschloss einfach eine ideale Gelegenheit, um auf den in Produktion befindlichen Disneyfilm aufmerksam zu machen. Die märchenhafte Silhouette wurde bald zu einem der ikonischsten Symbole überhaupt für Disney und selbst das computergenerierte Schloss im neuen Disney-Pictures-Logo, das eine Kombination der verschiedenen Disneyschlösser darstellt, kommt dem Anaheimer Original doch noch am nächsten.
Der zweite Disney-Park in Orlando bekam mit seinem Cinderella-Schloss eine völlig neue Konstruktion, und während in Hong-Kong und Tokyo jeweils identische Nachbildungen dieser zwei Schlösser stehen, ist Disneyland Paris der einzige Park, in dem das Dornröschenschloss ganz neu interpretiert wurde. Bei seinem Standort im Herzen von Frankreich und nur wenige Stunden von den prachtvollen Loire-Schlössern entfernt, erkannten die Disney-Imagineers die Notwendigkeit, dass diese Inkarnation des Schlosses bei weitem prächtiger sein musste, um es mit den Schönheiten der Umgebung aufnehmen zu können. Wie seine Vorlage, so ist auch dieses Schloss stark von König Ludwigs Neuschwanstein inspiriert - seinerzeit selbst eine Rückbesinnung auf klassische Märchenschlösser - und die Ähnlichkeit der beiden Disney-Schlösser ist nicht zu übersehen. Doch während das Original wirklich aus einem zuckrigen Märchenfilm entsprungen scheint, so nimmt die Pariser Version die Herausforderung an, ein nahezu realistisches Bauwerk darzustellen.
In Los Angeles habe ich mich mit einer Amerikanerin über Disneyland Paris unterhalten, und sie fragte, warum wir überhaupt ein eigenes Schloss hätten, wenn es in Europa doch genug echte Burgen gibt - ein Gedanke, der mir nie in den Sinn gekommen wäre. Allerdings kamen wir gemeinsam schnell auf die Lösung: Auch in unseren Gestaden muss man eben nach Disneyland gehen, will man ein pinkes Schloss erleben.
Das Pariser Schloss ist so groß, dass es beinahe von jedem Punkt des Parkes aus sichtbar ist; eine Rolle, die in Anaheim eher das Matterhorn einnimmt. Zwar führt dies zu einer größeren geistigen Verbundenheit der verschiedenen Länder, andererseits kann die Überlappung der verschiedenen dargestellten Kontinente und Zeitspannen auch zu unfreiwillig komischen Bildern führen.
Natürlich ist das Schloss trotz allem nicht in Originalgröße gebaut, sondern nutzt wie beinahe jedes Gebäude in Disneyland eine falsche Perspektive für seine scheinbare Größe. Trotzdem ist das Innere beider Schlösser groß genug, um Platz für eine kleinere, Dornröschen gewidmete Attraktion zu schaffen - auch wenn diese in den beiden Versionen sehr unterschiedlich ausgefallen ist.
In Anaheim beherbergt das Schloss eine Walk-Through-Attraktion; einen schmalen Gang, der einmal quer durch das Gebäude führt und dem Besucher eine Ansammlung von Fenstern bietet, in denen Szenen aus Dornröschen in kleinen Tableaus räumlich nachgestellt sind. Da diese noch vor Fertigstellung des Films geschaffen wurden, stellen sie die Filmszenen nicht unbedingt 1:1 dar, doch dafür halten sie sich in ihrer bewegten Zweidimensionalität perfekt an den Stil des Films, der von mittelalterlichen Wandteppichen inspiriert ist. Die Attraktion ist übrigens auf der Platinum-Edition von Dornröschen in digitaler Form rekonstruiert.
In Paris wird das Motiv der Wandteppiche noch wörtlicher genommen. Über einigen Souvenirläden befindet sich im ersten Stock eine mittelalterliche Galerie, in der man die Geschichte des Märchens anhand von handgearbeiteten Glasfenstern und Teppichen erleben kann. Zusätzlich befindet sich unterhalb des Schlosses eine dunkle Höhle, in der der gewaltige Drache - mit seinen 27 Metern seinerzeit die größte Animatronic-Figur überhaupt - sein Zuhause hat. Nebenbei bemerkt bietet diese Höhlen mit ihren verschiedenen Ausgängen morgens oft ein Schlupfloch für ungeduldige Besucher, die noch vor der allgemeinen Öffnung ins Fantasyland schlüpfen möchten.
Wenn der Tag sich dem Ende neigt und der Park in (relativer) Dunkelheit versinkt, hat das Schloss natürlich noch eine höchst spektakuläre Aufgabe zu erfüllen: Es stellt die Kulisse für das nächtliche Feuerwerk dar, das perfekte Ende eines jeden Disneyland-Besuches.
Während das Feuerwerk in Anaheim wirklich allabendlich bewundert werden kann, sind die Pariser Restriktionen leider weitaus schärfer: Aus Lärmschutzgründen findet es nur in der Sommersaison oder zu speziellen Gelegenheiten statt. Diese Saison muss es sogar komplett der neuen Wassershow weichen, doch dazu später mehr.
Ein Vergleich der verschiedenen Feuerwerke ist schwierig, nicht zuletzt, da sie saisonbedingt immer wieder wechseln. Zu bemerken ist auf jeden Fall, dass in Anaheim Glöckchen persönlich einige Runden über das Schloss fliegt und ihren Glanz verteilt. Meiner persönlichen Meinung nach stellt das Pariser Schloss insgesamt einfach die atemberaubendere Kulisse dar. Besonders von meinem Lieblingsplatz an der rechten Seite, von wo das Schloss in seiner ganzen Pracht direkt vor dem Betrachter in den Himmel ragt, ist es die wahrgewordene Manifestation jeden Disney-Traumes.
In Los Angeles habe ich mich mit einer Amerikanerin über Disneyland Paris unterhalten, und sie fragte, warum wir überhaupt ein eigenes Schloss hätten, wenn es in Europa doch genug echte Burgen gibt - ein Gedanke, der mir nie in den Sinn gekommen wäre. Allerdings kamen wir gemeinsam schnell auf die Lösung: Auch in unseren Gestaden muss man eben nach Disneyland gehen, will man ein pinkes Schloss erleben.
Das Pariser Schloss ist so groß, dass es beinahe von jedem Punkt des Parkes aus sichtbar ist; eine Rolle, die in Anaheim eher das Matterhorn einnimmt. Zwar führt dies zu einer größeren geistigen Verbundenheit der verschiedenen Länder, andererseits kann die Überlappung der verschiedenen dargestellten Kontinente und Zeitspannen auch zu unfreiwillig komischen Bildern führen.
Natürlich ist das Schloss trotz allem nicht in Originalgröße gebaut, sondern nutzt wie beinahe jedes Gebäude in Disneyland eine falsche Perspektive für seine scheinbare Größe. Trotzdem ist das Innere beider Schlösser groß genug, um Platz für eine kleinere, Dornröschen gewidmete Attraktion zu schaffen - auch wenn diese in den beiden Versionen sehr unterschiedlich ausgefallen ist.
In Anaheim beherbergt das Schloss eine Walk-Through-Attraktion; einen schmalen Gang, der einmal quer durch das Gebäude führt und dem Besucher eine Ansammlung von Fenstern bietet, in denen Szenen aus Dornröschen in kleinen Tableaus räumlich nachgestellt sind. Da diese noch vor Fertigstellung des Films geschaffen wurden, stellen sie die Filmszenen nicht unbedingt 1:1 dar, doch dafür halten sie sich in ihrer bewegten Zweidimensionalität perfekt an den Stil des Films, der von mittelalterlichen Wandteppichen inspiriert ist. Die Attraktion ist übrigens auf der Platinum-Edition von Dornröschen in digitaler Form rekonstruiert.
In Paris wird das Motiv der Wandteppiche noch wörtlicher genommen. Über einigen Souvenirläden befindet sich im ersten Stock eine mittelalterliche Galerie, in der man die Geschichte des Märchens anhand von handgearbeiteten Glasfenstern und Teppichen erleben kann. Zusätzlich befindet sich unterhalb des Schlosses eine dunkle Höhle, in der der gewaltige Drache - mit seinen 27 Metern seinerzeit die größte Animatronic-Figur überhaupt - sein Zuhause hat. Nebenbei bemerkt bietet diese Höhlen mit ihren verschiedenen Ausgängen morgens oft ein Schlupfloch für ungeduldige Besucher, die noch vor der allgemeinen Öffnung ins Fantasyland schlüpfen möchten.
Wenn der Tag sich dem Ende neigt und der Park in (relativer) Dunkelheit versinkt, hat das Schloss natürlich noch eine höchst spektakuläre Aufgabe zu erfüllen: Es stellt die Kulisse für das nächtliche Feuerwerk dar, das perfekte Ende eines jeden Disneyland-Besuches.
Während das Feuerwerk in Anaheim wirklich allabendlich bewundert werden kann, sind die Pariser Restriktionen leider weitaus schärfer: Aus Lärmschutzgründen findet es nur in der Sommersaison oder zu speziellen Gelegenheiten statt. Diese Saison muss es sogar komplett der neuen Wassershow weichen, doch dazu später mehr.
Ein Vergleich der verschiedenen Feuerwerke ist schwierig, nicht zuletzt, da sie saisonbedingt immer wieder wechseln. Zu bemerken ist auf jeden Fall, dass in Anaheim Glöckchen persönlich einige Runden über das Schloss fliegt und ihren Glanz verteilt. Meiner persönlichen Meinung nach stellt das Pariser Schloss insgesamt einfach die atemberaubendere Kulisse dar. Besonders von meinem Lieblingsplatz an der rechten Seite, von wo das Schloss in seiner ganzen Pracht direkt vor dem Betrachter in den Himmel ragt, ist es die wahrgewordene Manifestation jeden Disney-Traumes.
Ich bin dieses Jahr endlich mal wieder in Paris! Hach, dieser Artikel erweiterte meine vorfreude wieder mal.
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