Im neunten Teil dieser Reihe nähern wir uns bereits dem Ende der Kurzfilm-Ära in den Disney-Zeichenstudios. In dieser Schlussphase zog mit dem Bären Humprhey ein weiterer, neuer Gegenspieler Donalds die Publikumsaufmerksamkeit auf sich. Sein Ruhm sollte nicht lange währen, da er ein Opfer des alsbald sinkenden Cartoon-Sterns wurde. Aber immerhin gereichte es ihm zu einer Oscar-Nominierung. Und zwar mit dem Kurzfilm Rugged Bear.
Auch wenn die Disney-Cartoons an Bedeutung euinbüßten, wurde jeder der letzten Donald-Kurzfilme von einem Poster begleitet, das ihn in den Kinohallen ankündigte
Zwischen Toy Tinkers und dem am 23. Oktober 1953 veröffentlichten Rugged Bear liegen rund vier Jahre – eine bewegte Zeit in der Disney-Geschichte. Der wilde Weihnachtscartoon erschien während einer Hochphase des Kurzfilms. Zwar gegen Ende eben dieser, dennoch kam dem gezeichneten Kino-Vorprogramm noch ein größerer Stellenwert zu. 1950 kehrten aber die Walt Disney Studios mit Cinderella von ihren "Package Movies" zur Produktion klassischer, abendfüllender Langfilme zurück. Außerdem erschien in diesem Jahr Die Schatzinsel in den Kinos, der erste reine Spielfilm des Disney-Konzerns. Eigentlich nur gedacht, um die seit des Zweiten Weltkriegs in Großbritannien eingefrorenen Finanzressourcen nutzen zu können, packte Walt die Welt des Realfilms genug, um seine alte Zeichnergarde besorgt anmerken zu lassen, welche Zeichen ihre Schatten voraus werfen: "Wir haben realisiert, dass wir Walt in dem Moment verloren haben, indem er sich auf einen dieser Kamerakräne gesetzt hat." Und der Realfilm sollte nur eine der vielen Ablenkungen sein, entdeckte Walt Disney im Laufe der 50er schließlich noch das Fernsehen für sich und konzentrierte sich zunehmend auf Disneyland ...
Der möglicherweise entscheidenste Nagel im Sarg der Cartoons dürften aber die gesteigerten Produktionskosten gewesen sein, die Walt Disneys Widerwillen, bei der Qualität Einbußen zu machen, ebenso gegenüberstanden, wie der Sturheit von Verleihern und Kinos, keinesfalls mehr für den Einsatz von Kurzfilmen zu zahlen. Aufgrund dessen wurde schon zu Beginn der 50er bei der Produktion der Kurzfilme langsam die Bremse gezogen: 1952 wurde die Pluto-Reihe beendet, 1953 erschien Mickys letzter klassischer Kurztrickfilm. Auch Goofy erlebte mit gleich vier Cartoons ein letztes großes Jahr, bevor er bis 1961 in den vorzeitigen Leinwand-Ruhestand trat. Nur Disneys gefragtester Cartoon-Star sollte weiter regelmäßig in neuen Filmen auftreten – was aber nicht heißen soll, dass Donald weiterhin "Disneys Clark Gable" war, wie noch in den 40ern. Die Langfilme waren nun ganz klar das größte Zugpferd Disneys, und da mittlerweile auch noch das Fernsehen dem Kino Konkurrenz machte, wurden die zur Zweit- oder sogar Drittnische im Kinogeschäft gewandelten Cartoons weiter an den Rand gedrängt.
Dass Walt Disney die Kurzfilme nicht völlig aufgab, sondern Donalds Reihe weiter am Leben erhielt und zudem einige Specials verwirklichen ließ, hatte verschiedene Gründe. Sie sollten die Künstler zwischen anderen Arbeiten beschäftigt halten und auch einen Platz bieten, um personelle oder technische Experimente einzugehen. Vor allem war es Walt Disney wichtig, dass seine Langfilme nur noch von eigens produzierten Vorfilmen begleitet werden. In den 50ern hatten die Cartoons für Disney also im Grunde genommen die Funktion, die Kurzfilme derzeit bei Pixar erfüllen.
Machten die so eben erwähnten Argumente die weitere Produktion von Kurzfilmen konzernintern weiterhin attraktiv, sollten neue Ideen, sowohl inhaltliche wie auch formale, das Interesse an Disney-Kurzfilmen seitens des Publikums aufrecht erhalten. Erneut war es Regisseur Jack Hannah, der vorschlug, Donald einen neuen Ko-Star an die Seite zu stellen und somit eine völlig andersartige Dynamik zu erzeugen. Statt kleiner, ihm allerdings vollkommen überlegener Störenfriede, sollte es in diesem Fall aber eine größere, animalische, doch unerwartet unterlegene Figur sein, deren Leben durch Donald erschwert wird. Und das nicht einmal wirklich vom Erpel beabsichtigt.
Abhängig davon, wen man fragt, griff Hannah bei der Suche nach einer neuen Figur für seine Donald-Cartoons auf den gleichen Trick zurück, der ihm die immens populären Chip & Chap bescherte.
Denn Disney-Forscher können schon ein ulkiges Völkchen sein. Zahlreiche Studiohistoriker sind sich sicher, dass sich hinter einem der beiden anonymen Bluthunde, die den entflohenen Sträfling Micky in The Chain Gang (1930) verfolgen, sein alsbald getreues Haustier Pluto verbirgt. Ebenso sind sie überzeugt, dass die zwei Streifenhörnchen, die Private Pluto (1943) das Leben schwer machen, die noch ungeformten Chip und Chap vor ihrem ersten wichtigen Auftritt sind. Ähnlich dieser inhaltlich diskutablen, dennoch mit großer Einigkeit akzeptierten Eckdaten der Disney-Geschichte, wird Humphreys Leinwanddebüt auf den 3. November 1950 datiert. An diesem Tag feierte der Goofy-Cartoon Hold That Pose Premiere, in dem Goofy einen ungehaltenen Bären zu fotografieren versucht, der bis auf eine etwas größere Nase kaum etwas mit Humphrey gemein hat.
Dennoch beugen wir uns an dieser Stelle einfach der Allgemeinheit, welche wiederum vornehmlich John Grants Perspektive ungefragt übernimmt und dabei sogar etwas glattbügelt. Dieser ist sich eigentlich gar nicht einmal absolut sicher, und mutmaßt in der Encyclopedia on Walt Disney’s Animated Characters bloß, dass es die gleiche Figur sein könnte. Wie dem auch sei, nehmen wir also an, dass Jack Hannah sich beim Kollegen Jack Kinney bediente, und seinen aggressiven Bären vollkommen gegen den Strich als ängstlichen, heimlichen Star eines Donald-Cartoons wieder verwendete.Im Grunde verleiht es Humphreys Comeback sogar etwas mehr kreativen Pepp:
Selbst wenn Micky, Donald und Co. früher mehrmals vor Bären Reißaus nehmen mussten, haben die starken Waldbewohner zu Zeiten des immer populärer werdenden Sportjagens nichts mehr zu lachen. Als wieder einmal die Jagdsaison beginnt, nehmen die Bären Reißaus und suchen nach sicheren Verstecken. Humphrey (in diesem Cartoon noch namenlos) verpennt allerdings, weshalb es ihm nur noch übrig bleibt, sich in einer Jagdhütte zu verschanzen. Kein intelligent gewähltes Versteck zur Jagdsaison für einen Bären? Das muss auch der panische Humphrey erkennen, als sich Jäger Donald seiner Hütte nähert. Kurzerhand rollt Humphrey das alte Bärenfell vor Donalds Kamin zusammen und stellt sich tot. Einen Bärenteppich zu mimen stellt sich allerdings als wahre Folter heraus, denn Donald geht nicht gerade pfleglich mit seinem Vorleger um ...
Neben den zahlreichen Verfolgungsjagd-Cartoons der Konkurrenz, wie denen mit Tom & Jerry, Sylvester & Tweety oder Road Runner & Wile E. Coyote, aber auch innerhalb der stark auf Schlagabtausche aufbauenden Donald-Cartoonreihe war Rugged Bear eine Besonderheit. Es gab keine sich duellierenden Figuren, zumindest nicht im klassischen Sinne, weder resultierten die Gags aus einem Wettstreit, noch sah sich ein wehrender Protagonist zunehmenden Widrigkeiten ausgesetzt, die er letztlich nur noch hochschaukelt. Stattdessen handelt Rugged Bear von einer Figur, die ihr Unglück aussitzt, der Witz besteht aus Donalds schludrigem Umgang mit seinem "Teppich" und dem für Humphrey somit kontinuierlich unerträglicheren Belastungstest, den er mit leidvollem (sowie mitleiderregendem) Gesicht durchzuhalten versucht.
Das erstklassige Timing in diesem Cartoon und der zum Schluss auch für ein paar unerwartete Momente dienliche Einfallsreichtum der Gagschreiber Al Bertino & Dave Detiege machte sich ganz offensichtlich bezahlt: Rugged Bear wurde nicht nur für einen Academy Award nominiert, sondern zu einem der wenigen denkwürdigen Kinoerfolge in der späten Disney-Cartoon-Ära. Bertino & Detiege sollten in den folgenden Jahren unter Jack Hannahs Regie noch weitere Humphrey-Cartoons verfassen. Weshalb Rugged Bear und seine Nachfolger so besonders heraus stachen, erkläre Animations- und Disney-Historiker Leonard Maltin damit, dass sie für dröhnendes Gelächter aus dem Bauch des Publikums sorgten. Das hatten sie mit einigen der besten Cartoons von MGM oder Warner Bros. gemeinsam, während Disney nur noch für süße, gemütlich-amüsante Kurzfilme bekannt war. Im Bereich des ewigen Katz-und-Maus-Spiels konnte und wollte Disney nicht an die hohe Schlagzahl sowie die Cartoonbrutalität der Konkurrenz anschließen, die letztlich so sehr ausuferte, dass die als Parodie dessen gedachten Road Runner & Wile E. Coyote-Cartoons nicht als Persiflage aufgefasst, sondern nur der nächste Schritt verstanden wurden. Und auch im Bereich des normalen Unglücksslapsticks, wie ihn einst Goofy und Donald dominierten, überschatteten die oftmals viel schnelleren, keinerlei Pausen zulassenden Filme anderer Studios Disneys Schaffen.
Auch visuell schlugen die Mitbewerber Disney ein Schnippchen, insbesondere UPA, deren stark limitierte Animation vor stilisierten, grafischen Hintergründen dem Publikum etwas völlig neues bot. Die "Limited Animation" wirkte wesentlich moderner als Disneys eher realitätsorientierte Optik, barg aber darüber hinaus den wirtschaftlichen Vorteil, dass sie kostengünstiger zu produzieren war – ein beachtlicher Pluspunkt in der wirtschaftlich herausfordernden Lage, in der sich das Kurzfilm-Business befand.
Wie der aufmerksame Leser anhand der Bilder zu Rugged Bear sicherlich bereits erahnen konnte, ließ Disney auch diesen visuellen Vormachtsstellungswechsel nicht unkommentiert geschehen. Generell waren in den 50er-Jahren einfach nur die Hintergründe der Disney-Cartoons weniger aufwändig als zuvor, um die Kosten in einem vertretbaren Rahmen zu drücken. In manchen Kurzfilmen jedoch wagten die Künstler den Schritt zur Modernisierung – oder zum Spicken bei der Konkurrenz. Je nachdem, wie man solch einer Marktorientierung gegenübersteht.
Unabhängig davon, wie man das Beobachten der Mitbewerber nun einschätzen möchte, darf man 1953 recht unstrittig als ein ganz besonders vom kurzfristigen Modernisierungsprozess geprägtes Disney-Jahr einschätzen: Im Donald- und Chip-und-Chap-Cartoon Working for Peanuts brachte Hintergrundmaler Eyvind Earle eine moderne Sensibilität in den Disney-Kurzfilm ein, ohne offensiv vom UPA-Stil abzupausen. Die von ihm mitgestalteten, musikerzieherischen Kurzfilme Melody und Toot, Whistle, Plunk and Boom werden wiederum gemeinhin als Antwort auf UPA eingeordnet. Rugged Bear dagegen bleibt von dieser Diskussion zumeist verschont, obwohl Layoutkünstler Yale Gracey und Hintergrundmaler Ray Huffline Donald und seinen neuen Co-Star ausnahmsweise in eine außerordentlich stilisierte, grafische Umgebung versetzten.
Von oben nach unten: Rugged Bear, When Magoo Flew (als typischer UPA-Vertreter) und Toot, Whistle, Plunk and Boom
Die 26. Verleihung der Academy Awards am 25. März 1954 hatte zwei große Gewinner: Den Film Verdammt in alle Ewigkeit, der mit überragenden acht Oscars mit dem damaligen Rekordhalter Vom Winde verweht gleichzog, und Walt Disney, der ebenfalls einen Rekord aufstellte. Er gewann sogleich vier Auszeichnungen, mehr als jemals zuvor eine Einzelperson während einer einzigen Oscar-Verleihung. Bis heute gelang es niemanden, diese Bestleistung zu überbieten.
Disney erhielt den Dokumentarfilm-Oscar für Die Wüste lebt, den ersten von ihm produzierten, abendfüllenden Naturfilm, sowie die Trophäe für den besten Kurz-Dokumentarfilm (The Alaskan Eskimo). Außerdem gewann Walt Disney den Preis für den besten "Two-Reeler Kurzfilm" (ein Kurzfilm mit mehr als 15 Minuten Laufzeit). In dieser Kategorie setzte sich die Dokumentation Bear Country gegen den ebenfalls von Disney produzierten Zeichentrickfilm Ben and Me und drei weitere Konkurrenten durch. Des Weiteren bekam er eine Auszeichnung für Toot, Whistle, Plunk and Boom, in dem die Academy den besten Cartoon sah.
Somit Walt Disney zum ersten Mal seit elf Jahren die Statuette für den besten animierten Kurzfilm, zuletzt gewann er den begehrten Preis für Der Fuehrer's Face bei der Oscar-Verleihung im Jahr 1943 . Neben den beiden Disney-Filmen war auch Chuck Jones mit From A to Z-Z-Z-Z, einem Looney-Tunes-Cartoon über die von Trickhistorikern oftmals übersehene Figur Ralph Phillips, nominiert. Der darin mit überbordender Fantasie unterhaltende Schuljunge brachte es insgesamt auf nur zwei Kurzfilmauftritte.
Die restlichen zwei Nominierungen gingen an das Trickstudio UPA, den neuen Stern am Trick-Firmament. Beide ihrer nominierten Kurzfilme wurden von Stephen Bosustow produziert und könnten unterschiedlicher kaum sein: Christopher Crumpet ist ein sehr simpler, familienorientierter Cartoon, der ebenfalls von einem fantasievollen Jungen handelt. The Tell-Tale Heart, der andere nominierte Film, dagegen wurde von der britischen Freigabebehörde als erster Cartoon der Geschichte mit einem X-Rating versehen und somit nur für erwachsenes Publikum empfohlen. Der Cartoon ist eine Adaption von Edgar Allen Poes Das verräterische Herz und vermittelt via zunehmend surrealistischer Bilder die Transzendenz des Ich-Erzählers in den Wahnsinn. Seit 2001 ist dieser Kurzfilm Teil des National Film Registry der USA, und somit ein schützenswertes Kulturgut, zuvor wurde er von Animationshistorikern zu einem der 50 besten Cartoons der Geschichte gewählt. In dieser Abstimmung platzierte er sich auf Rang 24 – fünf Slots besser als Toot, Whistle, Plunk and Boom.
Die durch Verwendung von CinemaScope und dem studioeigenen Pomp auf einem Aufsehen erregenden Niveau verwirklichte Antwort Disneys auf den stilisierten UPA-Look behielt bei den Academy Awards allerdings die Überhand. Dank der jahrzehntelangen Verwendung von Toot, Whistle, Plunk and Boom als Lehrfilm im Musikunterricht dürfte Disneys Konter auf UPAs rasanten Aufstieg auch der bekanntere Cartoon sein. Sicherlich sehr zum Unmut von Jules Engel, der in Disneys einzigem Oscar-prämierten Cartoon der 50er (und dem letzten während Walts Lebzeiten) eine miese, uninspirierte Kopie der vorrangig von ihm geprägten UPA-Ästhetik sah.
Das Team hinter Rugged Bear hatte derweil nicht im Traum mit dem enormen Publikumszuspruch für seinen Cartoon gerechnet, der eigentlich nur etwas Abwechslung bringen sollte: "Um etwas neues zu machen, probierten wir die Ente im Zusammenspiel mit einem Bären aus", erklärte Jack Hannah in einem Interview mit Disney-Historiker Jim Korkis, "und es schien ein unmittelbarer Erfolg zu sein." Aufgrund dessen planten sie einen neuen Film mit dem noch namenlosen Bären, "und es erschien uns nahe liegend, ihn in einem Nationalpark spielen zu lassen." Das Ergebnis war Grin and Bear It von 1954, Humphrey erhielt nun offiziell seinen Namen, und auch eine neue Nebenfigur wurde darin eingeführt: Ein kleiner, dicklicher Ranger (später J. Audubon Woodlore benannt).
Beide sollten die letzten Shooting Stars der Disney-Cartoon-Ära werden: Der Ranger versuchte den chaotischen Touristen Donald noch 1954 im Cartoon Grand Canyonscope versuchen, in Schach zu halten, und im Jahr 1955 trat Humphrey noch zwei weitere Male mit Donald auf. Die Biene Spike brachte es zwar auf mehr Auftritte, erreichte allerdings nicht die gleiche Popularität, für die Humphrey 1956 mit seiner eigenen, von Jack Hannah geleiteten Kurzfilmreihe entlohnt wurde. In dieser war er der Protagonist, der sich mit dem ordnungsliebenden Ranger J. Audubon Woodlore rumschlagen musste. Einer dieser Cartoons, In the Bag, inspirierte sogar eine recht erfolgreiche Schallplatte.
Der Aufstieg des Fernsehens und der Untergang der Kurzfilm-Tradition würgte Humphreys und J. Audubon Woodlores Aufstieg zum Ruhm allerdings abrupt ab, denn die Disney-Studios wollten sich vor diesem Hintergrund nicht intensiv um Newcomer-Figuren kümmern. J. Audubon Woodlore war in der Funktion eines kurzweiligen Lehrers zum Thema Umwelt eine kurze Karriere in The Wonderful World of Disney beschieden, während Humphrey kurzfristig als Comicfigur ausgetestet wurde. Allerdings konnte er in diesem Medium keinen Fuß fassen, daie Comicautoren nicht genug mit ihm anzufangen wussten. So reihten sich Bär und Ranger beide in die lange Liste vergessener Disney-Randfiguren ein, wie zuvor schon Klara Kluck, Rudi Ross oder Toby Tortoise.
Erst Jahrzehnte später fand Humphrey, und in einer wesentlich kleineren Rolle auch Ranger J. Audubon Woodlore, als ein Stück Disney-Nostalgie neue Beachtung. In Form von kleinen Insidergags beziehungsweise bewussten Rückgriffen auf frühere Tage, nutzten Serienautoren Humphrey in Campingfolgen von Chip und Chap: Die Ritter des Rechts, Goofy & Max und zusammen mit dem Ranger auch von Neue Micky Maus Geschichten. Es folgten Cameos in Micky Maus Wunderhaus und Mickey Epic.
oben: Humphrey und J. Audubon Woodlore weisen auf ein Pin-Trading-Event im kalifornischen Disneyland hin. Die Silhouette in ihrer Mitte dürfte das einzige sein, das Durchschnittsbesuchern etwas sagt; unten: Humphrey und drei dezent populärere Disney-Stars in der Wilderness Lodge (Bildquelle: Main Street Gazette)
Und auch in den Disney-Parks, die mit ihrer für echte Disney-Fans gedachten Detailarbeit immer wieder erstaunen, kann man Humphrey vereinzelt sichten: Er ist eine der auf Merchandising der Wilderness Lodge wiederholt vorkommenden Disney-Figuren, ist auf einem Walt-Disney-World-Straßenschild für dieses Hotel zu sehen und wurde zudem in die Hoteldekoration eingearbeitet – wobei sich Disney-Kenner und -Angestellte sehr häufig die Frage "Wer ist der Bär auf dem Totem?" anhören müssen. Im California Adventure Park, zu guter Letzt, informieren Humphrey und der Ranger über die aktuelle Wahrscheinlichkeit eines Waldbrandes.
Um aber in die 50er zurückzukehren: Dass die Lebensdauer der Donald-Cartoonreihe überhaupt in die Wirkzeit des Fernsehens verlängert werden konnte, durfte neben Humphreys Popularität vor allem von einem technisch-künstlerischen Formatwechsel beeinflusst sein. Und darauf gehe ich im nächsten Teil von Entengold genauer ein ...
1 Kommentare:
Danke für den Hinweis auf die Site 2719 Hyperion.
Meine Güte, is' ja endlos....
Kommentar veröffentlichen