Platz 12: Captain Buzz Lightyear – Star Command
Defiktionalisierung, richtig gemacht: In Toy Story wird Buzz Lightyear als das ultimative Spielzeug angeprisen, die Actionfigur zum fiktiven Space Ranger, der das Universum vor dem bösen Imperator Zurg beschützt. Zu Beginn von Toy Story 2 bekommt der Zuschauer dank eines pompösen Openings (das uns Ausschnitte aus einem Buzz-Videospiel zeigt) erstmals einen Einblick in das Serienuniversum von Buzz Lightyear, welches im Toy Story-Universum der absolute Renner bei Kindern ist. Im Oktober 2000 nahm diese Sci-Fi-Actionserie wahre Gestalt an: Captain Buzz Lightyear – Star Command startete auf den US-Sendern UPN und ABC im Wochenend-Cartoonblock und spurtete bis zum Januar 2001 auf die magische 65-Episoden-Marke. Daraufhin wurde die Serie, deren dreiteiliger Pilotfilm auch auf Video und DVD erschien (eine Seltenheit für Disney), in die Wiederholungsschleife verbannt.
Vielleicht war es die Eile, mit der diese Serie ihren kompletten Episodenvorrat verbrannte, vielleicht wurde Captain Buzz Lightyear – Star Command zu selten wiederholt, um eine größere Fangemeinde aufbauen zu können. Denn als die Serie Jahre später im Disney Channel erneut ausgestrahlt wurde, setzte dieser seinen Fokus bereits auf Teenie-Sitcoms, die jegliche Aufmerksamkeit auf sich zogen. Auch im deutschen Free-TV erging es der Serie kaum besser: Nach der Erstausstrahlung auf ProSieben wurde nur noch der Pilotgilm wiederholt. Möglicherweise hatte die Serie auch schlicht und ergreifend nur Pech.
Meiner Ansicht nach hat sie allerdings sehr viel mehr Liebe verdient, denn spritziger und treffender wird Disney zahlreiche Sci-Fi-Klischees so schnell nicht aufgreifen. Dass die Serie obendrein nicht nur rumblödelte, sondern auch einen eigenen Kosmos aufbaute, lässt sie in meiner eigenen Rangliste der besten Disney-Serie recht komfortabel ins bevorzugte Dutzend aufsteigen.
Meiner Ansicht nach hat sie allerdings sehr viel mehr Liebe verdient, denn spritziger und treffender wird Disney zahlreiche Sci-Fi-Klischees so schnell nicht aufgreifen. Dass die Serie obendrein nicht nur rumblödelte, sondern auch einen eigenen Kosmos aufbaute, lässt sie in meiner eigenen Rangliste der besten Disney-Serie recht komfortabel ins bevorzugte Dutzend aufsteigen.
Irgendwo in der Galaxis: Die Galaktische Allianz ist ein Friedensverbund zahlreicher Planeten mit unterschiedlichen Arten von Wesen, die harmonisch miteinander auskommen. Diese Allianz gründete Star Command, eine Organisation von Weltraumkämpfern, die den Frieden in der Galaxie bewahren sollen, indem sie intergalaktische Verbrechen aufklärt und Feinde der Allianz abwehrt. Der Erzfeind der Allianz ist Imperator Zurg, der vom Planeten Z aus mit seiner Roboterarmee und versklavten Alienrassen heimtückische Pläne schmiedet, wie er die Allianz zerschlagen kann.
Der beste noch aktive Ranger ist Buzz Lightyear. Mutig, kämpferisch ... und stur wie ein Ochse. Sein früherer Einsatzpartner Warp Antimaterie wechselte die Seiten, und so musste Buzz den Statuten von Space Command einen neuen Partner finden. Durch eine Schar von Ereignissen (ich werde euch doch jetzt nicht den kompletten Pilotfilm nacherzählen) geriet Buzz gleich an drei: Die Alienprinzessin Mira Nova, die einige übernatürliche Fähigkeiten aufweisen kann, den schusseligen, aber intelligenten Roboter XR und den selbstlose, starke und verfressene Saurieralien Booster. Außerdem kann sich Star Command immer auf die erfinderischen KGM (Kleine, grüne Männchen) verlassen, die stets die für eine geglückte Mission nötigen Gadgets zusammenbauen.
Weitere wiederkehrende Schurken neben Zurg sind der Robotervampir NOS-4-A2, die Femme fatale Gravitina, der auf den Raub von hochentwickelten Waffen spezialisierte Roboter XL und der Weltallschmuggler Torque, der fähig ist, temporär stabile Klone seiner Selbst zu bilden.
Zu den Regisseuren der Serie gehörten unter anderem Steve Loter (Kim Possible) und Victor Cook (Tarzan - Die TV-Serie), während mit Tad Stones (Chip & Chap, Darkwing Duck, Aladdin - Die TV-Serie) ein wahres Disney-Fernsehurgestein zusammen mit dem Duo Mark McCorkle & Bob Schooley (Hercules - Die TV-Serie, Kim Possible, Die Pinguine aus Magagascar) die Showrunner-Position übernahm. Zu den Autoren zählten Greg Weisman (Gargoyles), John Benke (Darkwing Duck, Bonkers, Quack Pack) und Jules Dennis (Eine schrecklich nette Familie, The Real Ghostbusters, Batman: The Animates Series). Eine kunterbunte Parade talentierter Fernsehschaffender. Und sie trafen sich nicht für ein kollektives Versagen, sondern eine clevere Zeichentrickserie - die endlich aus der Versenkung kommen sollte.
Das Design war flott, dynamisch und eine tolle Verquickung von erfüllten Sci-Fi-Erwartungen und eigenständigen Ideen. Außerdem schaffte die Serie eine tolle Balance aus sehr actionreichen Episoden, Folgen, die mehr mit der Erkundung fremder Welten zu tun hatten und Folgen, die figurenzentrisch waren. Mal komisch, mal ernster. Mira entdeckte in einer Folge, welche inneren Kick es ihr verleiht, wenn sie durch Materie wandert. So sehr, dass sie es gar nicht lassen konnte, was sie langsam zerfraß. Als sie in dieser (wenn man sie sah recht cleveren) Anti-Drogen-Parabel den Rat ihres Vaters suchte, kam es zu diesem (sinngemäßen) Dialog:
Mira: Und wann hört man auf, durch Materie wandern zu wollen?
Vater: Es hört nie auf.
Wham. Und damit es nicht zu schwer wird, gab es auch sehr viel Selbstironie, die allerdings nie so penetrant wurde, dass die Serie zur Farce wurde. Besonders Zurg war immer für einen genialen Kommentar zu haben. Zwar war er zum Versagen verdammt, dennoch hatte er genug Ahnung, um zu offensichtliche (genretypische) Fehler zu begehen: Er verbat seinen Untergebenen, in der neuen Basis Lüftungsschächte einzubauen, die groß genug sind, dass ein Held dort durchkrabbeln könnte. Und er befahl, statt einer Müllpresse eine Müllverbrennungsanlage zu wählen. Aus der Presse entkommen die Widersacher doch eh nur. [Pixar-Spoiler]Zurg konnte vor über zehn Jahren ja nicht wissen, was in Toy Story 3 passiert ...[/Spoiler]
Wie gesagt, zumindest an den Pilotfilm kommt man sehr mühelos und günstig ran. Mit seinen gelungenen Sprüchen, toller Begleitmusik und einer flott erzählten Story ist er die paar Kröten mehr als wert. Und dann dürft ihr euch ärgern, dass Disney euch die Serie wohl vorenthalten will.
Der beste noch aktive Ranger ist Buzz Lightyear. Mutig, kämpferisch ... und stur wie ein Ochse. Sein früherer Einsatzpartner Warp Antimaterie wechselte die Seiten, und so musste Buzz den Statuten von Space Command einen neuen Partner finden. Durch eine Schar von Ereignissen (ich werde euch doch jetzt nicht den kompletten Pilotfilm nacherzählen) geriet Buzz gleich an drei: Die Alienprinzessin Mira Nova, die einige übernatürliche Fähigkeiten aufweisen kann, den schusseligen, aber intelligenten Roboter XR und den selbstlose, starke und verfressene Saurieralien Booster. Außerdem kann sich Star Command immer auf die erfinderischen KGM (Kleine, grüne Männchen) verlassen, die stets die für eine geglückte Mission nötigen Gadgets zusammenbauen.
Weitere wiederkehrende Schurken neben Zurg sind der Robotervampir NOS-4-A2, die Femme fatale Gravitina, der auf den Raub von hochentwickelten Waffen spezialisierte Roboter XL und der Weltallschmuggler Torque, der fähig ist, temporär stabile Klone seiner Selbst zu bilden.
Zu den Regisseuren der Serie gehörten unter anderem Steve Loter (Kim Possible) und Victor Cook (Tarzan - Die TV-Serie), während mit Tad Stones (Chip & Chap, Darkwing Duck, Aladdin - Die TV-Serie) ein wahres Disney-Fernsehurgestein zusammen mit dem Duo Mark McCorkle & Bob Schooley (Hercules - Die TV-Serie, Kim Possible, Die Pinguine aus Magagascar) die Showrunner-Position übernahm. Zu den Autoren zählten Greg Weisman (Gargoyles), John Benke (Darkwing Duck, Bonkers, Quack Pack) und Jules Dennis (Eine schrecklich nette Familie, The Real Ghostbusters, Batman: The Animates Series). Eine kunterbunte Parade talentierter Fernsehschaffender. Und sie trafen sich nicht für ein kollektives Versagen, sondern eine clevere Zeichentrickserie - die endlich aus der Versenkung kommen sollte.
Das Design war flott, dynamisch und eine tolle Verquickung von erfüllten Sci-Fi-Erwartungen und eigenständigen Ideen. Außerdem schaffte die Serie eine tolle Balance aus sehr actionreichen Episoden, Folgen, die mehr mit der Erkundung fremder Welten zu tun hatten und Folgen, die figurenzentrisch waren. Mal komisch, mal ernster. Mira entdeckte in einer Folge, welche inneren Kick es ihr verleiht, wenn sie durch Materie wandert. So sehr, dass sie es gar nicht lassen konnte, was sie langsam zerfraß. Als sie in dieser (wenn man sie sah recht cleveren) Anti-Drogen-Parabel den Rat ihres Vaters suchte, kam es zu diesem (sinngemäßen) Dialog:
Mira: Und wann hört man auf, durch Materie wandern zu wollen?
Vater: Es hört nie auf.
Wham. Und damit es nicht zu schwer wird, gab es auch sehr viel Selbstironie, die allerdings nie so penetrant wurde, dass die Serie zur Farce wurde. Besonders Zurg war immer für einen genialen Kommentar zu haben. Zwar war er zum Versagen verdammt, dennoch hatte er genug Ahnung, um zu offensichtliche (genretypische) Fehler zu begehen: Er verbat seinen Untergebenen, in der neuen Basis Lüftungsschächte einzubauen, die groß genug sind, dass ein Held dort durchkrabbeln könnte. Und er befahl, statt einer Müllpresse eine Müllverbrennungsanlage zu wählen. Aus der Presse entkommen die Widersacher doch eh nur. [Pixar-Spoiler]Zurg konnte vor über zehn Jahren ja nicht wissen, was in Toy Story 3 passiert ...[/Spoiler]
Wie gesagt, zumindest an den Pilotfilm kommt man sehr mühelos und günstig ran. Mit seinen gelungenen Sprüchen, toller Begleitmusik und einer flott erzählten Story ist er die paar Kröten mehr als wert. Und dann dürft ihr euch ärgern, dass Disney euch die Serie wohl vorenthalten will.
1 Kommentare:
Ich kenne nur den Pilotfilm und ein paar Ausschnitte aus der Serie, habe mich aber jedes mal köstlich darüber amüsiert wie Zurg sein Superschurkending durchgezogen hat.
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