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Donnerstag, 2. Juni 2011

Plan B of the Caribbean

Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten steht derzeit bei einem weltweiten Einspiel von über 640 Millionen Dollar. Johnny Depp, Geoffrey Rush und Drehbuchautor Terry Rossio sind bereits für eine Rückkehr bestätigt. Aber wer wird sich als nächstes vom Regiestuhl erheben und das Steuerrad in die Hände nehmen?

Vieles spricht für Rob Marshall: Er hatte offensichtlich großen Spaß an der Arbeit mit Johnny Depp, schließlich werden die beiden bald ein gemeinsames Remake von Der dünne Mann drehen. Und Meldungen, die kurz vor Kinostart von Fremde Gezeiten aufkamen, besagten, dass Marshall und Jerry Bruckheimer bereits intensive Gespräche bezüglich des nächsten Pirates-Films führten. Anders als Depp oder Rossio sei ihm jedoch noch kein Vertrag angeboten worden. Aus Sicht Bruckheimers und Disneys verständlich, man wollte wohl abwarten, wie erfolgreich der Film wird, bevor man sich den selben Regisseur nochmal ins Boot holt.

Da Rob Marshalls Leistung von den Pirates of the Caribbean-Fans überaus wohlwollend aufgenommen wurde (ein paar Querschläger gibt's immer), und wohl niemand in Burbank eine Träne ob niedriger Einnahmen vergießen wird, wäre Rob Marshall die erste Wahl für einen weiteren Eintrag in die Piratensaga. Und ich kann da nur beipflichten: Ich fand, dass Marshall Gore Verbinskis Erbe mit Erfolg annahm und deshalb würde ich mir allein schon aus Gründen der Symmetrie nach der Verbinski-Trilogie eine Marshall-Trilogie wünschen.

Disney scheint dies wohl ähnlich zu sehen, denn laut Cinema Blend ist Rob Marshall die erste Wahl für diesen Job. Im Widerspruch zu früheren Meldungen einiger anderer Quellen behauptet Cinema Blend, dass Rob Marshall bereits seit Januar ein vertragliches Angebot vorliegt, welches er bisher nicht unterzeichnet hat.
Deswegen halte die Disney-Geschäftsführung gemeinsam mit Jerry Bruckheimer bereits nach einem Nachfolger für Rob Marshall aus.

Die vermeintliche Wunschliste umfasst folgende Regisseure:
  • Tim Burton: Wo Johnny Depp ist, ist auch das Gerücht, Tim Burton könnte Regie führen. Bereits Teil 4 der Pirates of the Caribbean-Reihe sollte garantiert und auf jeden Fall von Burton gedreht werden, und wir dürfen sicher sein, dass dieses Gerücht auch zukünftige Teile der Reihe befallen wird. War ich damals, als die Nachfolge von Verbinski nicht feststand, trotz stilistischer Bedenken noch auf der Seite Burtons, wäre ich jetzt wohl eher zu Protesten geneigt. Tim Burton und große Fantasy-Abenteuer bei Disney, gegebenenfalls in 3D? Das ging schon bei Alice im Wunderland nicht hundertprozentig auf, und im Gegensatz zu den Piraten, passte Burton perfekt ins Alice-Universum.
  • Shawn Levy: Bei Calypsos Willen, bloß nicht den! Levy ist einer dieser "Familienfilm"-Regisseure, die letztlich nur anstrengende Kinderbeschäftigung verbrechen. Ich hasse Nachts im Museum mit einer Passion und der Trailer für Real Steel sieht für mich auch schon extrem ennervierend aus. Rob Marshall kann Schwertkampfsequenzen choreographieren - bei Levy befürchte ich, dass es mit guter Action aus und vorbei sein wird.
  • Sam Raimi: Vom Box-Office-Konkurrenten 2007 zum Piraten-Freund? Sam Raimi lungert dank Oz: The Great and Powerful eh bei Disney herum, und Raimis Spider-Man-Filme hatten eine ähnliche Balance aus Dramatik und Spaß, Glaubwürdigkeit und Selbstironie wie die Verbinski-Trilogie. Und wie auch Spider-Man, so wurde auch Pirates of the Caribbean im letzten Teil sowohl ernster, als auch alberner. Und gigantische Actionpassagen mit jeder Menge CGI durften auch nicht fehlen. Raimi passt stilistisch also perfekt, und sollte man sicht entscheiden, die stets präsenten Gruselelemente stärker aufzudrehen und als nächstes den spaßigen Horror-Eintrag in die Saga zu drehen, wäre er ebenfalls eine ideale Wahl. Sam Raimi wäre wirklich super, vorausgesetzt er ist auch mit Leib und Seele dabei, allerdings wäre ich kleiner Nimmersatt ja glücklicher, wenn er nach einer Marshall-Trilogie für eine eigene Pirates-Trilogie anbedacht wird.
  • Chris Weitz: American Pie, About a Boy, Meine Frau, unsere Kinder und ich, Der goldene Kompass, Twilight: New Moon. Muss ich dazu noch was sagen?
  • Alfonso Cuarón: Der Children of Men-Regisseur hat sich mit Harry Potter und der Gefangene von Askaban bereits Big-Budget-Fantasy-Sporen verdient, und mit Prince of Persia, einem weiteren Disney/Bruckheimer-Spektakels eines Ex-Potter-Machers war ich ja auch höchst zufrieden. Eine Welt würde für mich bei dieser Wahl nicht zusammenbrechen, trotzdem sehe ich es als Rob Marshall deutlich unterlegene Wahl für Pirates of the Caribbean.
Dies ist gewiss nicht die komplette Liste. Bruckheimer geht auf der Suche nach Pirates-Regisseuren erfahrenermaßen an die unerwartesten Orte, und wenn Marshall wirklich über die Planke gehen sollte (was ich weiterhin nicht hoffe), dann wird es eh wieder irgendjemand, mit dem niemand rechnet. Oder Gore Verbinski. Dadurch steigt zwar allein schon aufgrund des Ziegenfutters wieder das Budget für Teil 5, aber man kann halt nicht alles haben.

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1 Kommentar:

  1. Ich bezweifle leider, dass Sam Raimi nach dem Krach um Spider-Man so schnell wieder eine Filmreihe anpacken wird. Geschweige denn eine fremde. Und Tim Burton wird wohl (hoffentlich) wegen der Actionszenen absagen, sowas liegt ihm nicht. Soll doch der Rob Marshall bleiben, im nächsten Film muss er auch nicht dauernd Cruz' Babybauch vertuschen.

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