Bildquelle: Started by a Mouse
Schon bald wird Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten an den Kinokassen die Milliardengrenze knacken. Verfilmungen von Fahrattraktionen aus den Disney-Parks sind also ungebrochen rentabel. Zumindest die piratigen Leinwandadaptionen. Die Country Bears und Die Geistervilla sind ja bekanntlich gefloppt und letzterer war eine derartige Beleidigung der Vorlage, dass Disney ein Remake unter der Obhut von Guillermo del Toro genehmigte. Disney möchte aber auch weiter sein Glück mit anderen Attraktionen versuchen. Ein vom Enchanted Tiki Room inspirierter Film ist in Arbeit, Jon Favreau verfilmt gleichmal das ganze Magic Kingdom und die Jungle Cruise könnte mit Tim Allen und Tom Hanks ins Kino finden.
Wie THR meldet, reiht sich jetzt auch eine von Disneys beliebten Berg-und-Talfahrten in diese Liste ein: Die seit 1959 exklusiv in Disneyland angebotenen Matterhorn Bobsleds sollen zu einem rasanten, spannenden Kinoabenteuer umgewandelt werden. Dabei wurde diese Attraktion ursprünglich bereits vom Disney-Abenteuerdrama Der dritte Mann im Berg von 1959 inspiriert. Da die Attraktion allerdings 1978 komplett umgemodelt wurde und seither dem (im Film nicht auftauchenden) Yeti Obdach gewährt, würde ich jetzt nicht aufschreien, dass Disney nun Filme macht, die auf Attraktionen basieren, die eigentlich auf Filme basieren. Rechnet also nicht mit Armageddon - Der Film.
Bislang ist über die Story nur bekannt, dass der Film von fünf jungen Abenteurern handelt, die aus ihnen unbekannten Gründen zum Matterhorn bestellt werden und während des Abstiegs dem Yeti begegnen. Ja, das Disney-Matterhorn bedient sich Sagengestalten aus anderen Ecken der Welt...
Das Drehbuch zu The Hill (so der Arbeitstitel des Films) stammt vom Newcomer Jason Dean Hall, Tron: Legacy-Produzent Justin Springer wird die Produzentenrolle übernehmen.
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Donnerstag, 30. Juni 2011
Mittwoch, 29. Juni 2011
Stylische Action-Trailer-Time
Morgen startet Transformers 3, und sicherlich wird der Film einiges an Geld einspielen, aber meine hirn- und sinnlose Kinoadaption voller CGI wird dieses Jahr Paul WS Andersons Die drei Musketiere! Der neue Trailer bewirbt stolz, dass er auf dem klassischen Roman von Dumas basiert - und pfeffert uns dann feinste Matrix-Action im mittelalterlichen Gewand, pompöse Luftschlachten und brenzlige Feuerwerfer entgegen. Und einen zum niederknien dämlich angezogenen Orlando Bloom. Hach, wie viel schöner kann man schon auf sein sein Hirn eindreschen?
Wenn sich unsere Gehirnzellen davon erholt haben... Nicht mehr all zu lange, und dann startet Tom Cruises Bitte akzeptiert mich wieder als euren Kinohelden, auch bekannt als Brad Birds aufwändiges Testvideo für sämtliche potentielle Investoren für sein Realfilmprojekt 1906. Da weder das eine, noch das andere einen attraktiven Filmtitel darstellt, kommt's als Mission: Impossible - Ghost Protocol ins Kino. Der Trailer liefert hübsch fotografierte Action, meiner Meinung nach mies gewählte Musik sowie einen Blick auf den stattlichen Cast rund um Tom Cruise, Jeremy Renner, Simon Pegg, Lea Seydoux, Michael Nyqvist und Josh Holloway.
Wenn sich unsere Gehirnzellen davon erholt haben... Nicht mehr all zu lange, und dann startet Tom Cruises Bitte akzeptiert mich wieder als euren Kinohelden, auch bekannt als Brad Birds aufwändiges Testvideo für sämtliche potentielle Investoren für sein Realfilmprojekt 1906. Da weder das eine, noch das andere einen attraktiven Filmtitel darstellt, kommt's als Mission: Impossible - Ghost Protocol ins Kino. Der Trailer liefert hübsch fotografierte Action, meiner Meinung nach mies gewählte Musik sowie einen Blick auf den stattlichen Cast rund um Tom Cruise, Jeremy Renner, Simon Pegg, Lea Seydoux, Michael Nyqvist und Josh Holloway.
Dienstag, 28. Juni 2011
Sucker Punch: Love is a Drug
Viele verlängerte Schnittfassungen, die exklusiv auf DVD und/oder Blu-ray erscheinen, sind reinste Abzocke. Oft suggerieren die Studios, die Vision des Filmemachers wieder herzustellen. Schließlich will ja jedermann seinen Film mit einer längstmöglichen Laufzeit ins Kino bringen... Sei still, Ridley Scott!
Gerade Warner Bros. musste sich in jüngerer Vergangenheit Prügel gefallen lassen. So schimpfte Todd Phillips, Regisseur des in einer Unrated-Edition erhältlichen Hangover, gewisse Studios hätten ganz bestimmte Filme in einer vermeintlich härteren, besseren, offizielleren Fassung veröffentlicht, obwohl die Kinofassung die einzig legitime Version sei. Zaunpfahl, darf ich vorstellen, Warner. Warner, darf ich vorstellen, Zaunpfahl.
Wie kann man in einer gegenüber längeren Heimkinofassungen immer feindlicher eingestellten Welt den potentiellen Käufer wieder scharf auf diese besonderen Editionen machen? Tja, am besten, in denen man ihnen einen Vorgeschmack bietet!
Warner war so frei und stellte einigen Videoportalen die aus Sucker Punch geschnittene Musicalsequenz Love is a Drug zur Verfügung. Sie ist kostspielig, aufwändig und ambitioniert. Und somit perfektes Werbematerial für die Sucker Punch-Blu-ray. Einen kompletten Vergleich zwischen beiden Schnittfassungen findet ihr bei Schnittberichte.com, aber zuvor empfehle ich, dass ihr euch endlich dieses verfluchte Video reinzieht:
Ich hab's ja gesagt, im Idealfall wäre Sucker Punch eine Macho-Kreuzung aus Repo! The Genetic Opera und Moulin Rouge geworden, aber Zack Snyder hat sich's ja mit der Story versaubeutelt...
Mehr zum Film:
Gerade Warner Bros. musste sich in jüngerer Vergangenheit Prügel gefallen lassen. So schimpfte Todd Phillips, Regisseur des in einer Unrated-Edition erhältlichen Hangover, gewisse Studios hätten ganz bestimmte Filme in einer vermeintlich härteren, besseren, offizielleren Fassung veröffentlicht, obwohl die Kinofassung die einzig legitime Version sei. Zaunpfahl, darf ich vorstellen, Warner. Warner, darf ich vorstellen, Zaunpfahl.
Wie kann man in einer gegenüber längeren Heimkinofassungen immer feindlicher eingestellten Welt den potentiellen Käufer wieder scharf auf diese besonderen Editionen machen? Tja, am besten, in denen man ihnen einen Vorgeschmack bietet!
Warner war so frei und stellte einigen Videoportalen die aus Sucker Punch geschnittene Musicalsequenz Love is a Drug zur Verfügung. Sie ist kostspielig, aufwändig und ambitioniert. Und somit perfektes Werbematerial für die Sucker Punch-Blu-ray. Einen kompletten Vergleich zwischen beiden Schnittfassungen findet ihr bei Schnittberichte.com, aber zuvor empfehle ich, dass ihr euch endlich dieses verfluchte Video reinzieht:
Ich hab's ja gesagt, im Idealfall wäre Sucker Punch eine Macho-Kreuzung aus Repo! The Genetic Opera und Moulin Rouge geworden, aber Zack Snyder hat sich's ja mit der Story versaubeutelt...
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Montag, 27. Juni 2011
Brave: Teaser zu Pixars märchenhaftem Highland-Abenteuer
Cars 2 startete vergangenes Wochenende in den amerikanischen Kinos und raste mit stolzen 68 Millionen US-Dollar auf Platz 1 der Kinocharts. Damit erweist sich Pixars erster Film, der mehr negative als positive Kritiken erhielt nicht nur als Merchandising-Erfolg, sondern auch als Publikumsrenner. Na, welch' eine Überraschung. Zugleich setzt Cars 2 aber auch den amerikanischen Abwärtstrend des 3D-Kinos fort: Schlappe 38% der Einnahmen wurden durch 3D-Vorstellungen generiert.
Aber all diese Informationen zerfallen zu nichtigem Staub, denn das wohl aufregendste am Kinostart der knalligen, actionorientierten Pixar-Fortsetzung ist der zeitgleich veröffentlichte Teaser für Pixars 13. abendfüllenden Kinofilm Brave. Reibt eure Augen jetzt schon, damit ihr keine Sekunde verpasst:
So mag ich meine Animations-Teaser: Keinerlei Spoiler, dafür jede Menge Atmosphäre und vor allem ein (hoffentlich) repräsentativer Eindruck der Optik. Und, wow, das dürfte Pixars bis dato visuell beeindruckendster Film werden. Ich habe mich jetzt schon in diese nebligen Highlands verliebt und kann es kaum erwarten, nächstes Jahr in sie abzutauchen.
In Deutschland wird Brave übrigens in alter Disney-Tradition nach seiner Hauptfigur benannt: Merida - Legende der Highlands. Der voraussichtliche Kinostart ist hierzulande am 26. Juli 2012.
Mehr zum Film:
Aber all diese Informationen zerfallen zu nichtigem Staub, denn das wohl aufregendste am Kinostart der knalligen, actionorientierten Pixar-Fortsetzung ist der zeitgleich veröffentlichte Teaser für Pixars 13. abendfüllenden Kinofilm Brave. Reibt eure Augen jetzt schon, damit ihr keine Sekunde verpasst:
So mag ich meine Animations-Teaser: Keinerlei Spoiler, dafür jede Menge Atmosphäre und vor allem ein (hoffentlich) repräsentativer Eindruck der Optik. Und, wow, das dürfte Pixars bis dato visuell beeindruckendster Film werden. Ich habe mich jetzt schon in diese nebligen Highlands verliebt und kann es kaum erwarten, nächstes Jahr in sie abzutauchen.
In Deutschland wird Brave übrigens in alter Disney-Tradition nach seiner Hauptfigur benannt: Merida - Legende der Highlands. Der voraussichtliche Kinostart ist hierzulande am 26. Juli 2012.
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Samstag, 25. Juni 2011
Bad Teacher
Bad Teacher ist zwar längst nicht der schlechteste Film des bisherigen Kinojahres, aber er ist ein Spitzenanwärter auf den Titel der größten Enttäuschung. Zumindest für mich. Vielleicht war es naiv von mir, ein neues Hangover zu erwarten, aber das, was abgeliefert wurde ist auch noch recht deutlich unter dem Hangover-Qualitätslevel.
Cameron Diaz spielt in Bad Teacher eine saufende, fluchende Lehrerin, der einfach alles absolut scheißegal ist. Nachdem die Verlobung mit ihrem reichen Macker geplatzt ist, will sie sich an den neuen Vertretungslehrer (Justin Timberlake) ranschmeißen, aber der hat eher Augen für die quirlige, engagierte und nervige Kollegin Amy (Lucy Punch). Für Diaz' Figur Elizabeth ist die Sache klar: Das liegt nur daran, dass Amy größere Titten hat. Also leitet Elizabeth alles in die Wege, um an Geld für eine Brust-OP ranzukommen...
Die Prämisse ist simpel und effektiv, eine tolle Grundlage für einen Film voller derben, zügellosen Humor. Und Cameron Diaz spielt mit einer Hingabe, die sie im Comedybereich vielleicht seit Verrückt nach Mary nicht mehr gezeigt hat. Und dennoch will Bad Teacher nicht zünden. Das Tempo ist zäh, die Gags bleiben im luftleeren Raum hängen und die Figuren sind weder böse genug, so dass man Spaß daran hat sie zu hassen, noch sympatisch genug, als dass man sie in ihrer Frechheit anfeuern möchte.
Mir ist im Grunde nahezu das gleiche passiert wie Film Brain: Vorher wurde sogar vom Kinopublikum herzlich über den Trailer zu Der Zoowärter gelacht, im eigentlichen Film herrschte dagegen betretenes Schweigen. Ein paar kleinere Lacher waren zu vernehmen, aber das meiste Gelächter beim jugendlichen Publikum löste das stets sehr zeitverzögert kommende Gekicher einer älteren Dame irgendwo im Saal. Das kann man dem Film ja nicht wirklich anrechnen. In der Sekunde, in der das Bild schwarz wurde, räumten alle fluchtartig den Saal, pünktlich bevor auch nur der erste Name im Abspann eingeblendet wurde.
So grottig, dass man vor Bad Teacher fliehen müsste, ist er aber nicht. Er ist, wenngleich nicht zum laut auflachen lustig, für Fans böseren Humors noch recht kurzweilig. Ein Kinobesuch lohnt sich meiner Meinung nach definitiv nicht, aber als Leih-DVD oder legalen Download ist er einen Blick wert - sollte euch der Trailer begeistert haben.
Freitag, 24. Juni 2011
Eine Frage hatte er da noch...
Der US-amerikanische Schauspieler und Produzent Peter Michael Falk, bestens bekannt als Titellheld der langlebigen Krimireihe Columbo, verstarb gestern, am 23. Juni 2011 im Alter von 83 Jahren.
Der Sohn russischer und polnischer Einwanderer wurde am 16. September 1927 in New York geboren. Bereits im Alter von drei Jahren wurde ein Tumor in seinem rechten Auge entdeckt, welches durch ein Glasausge ersetzt werden musste und wodurch Falk sein charakteristischen, zugekniffenen Blick erhielt, der insbesondere für seine Paraderolle des Columbo zum Markenzeichen wurde.
In der High School entdeckte Falk seine Leidenschaft für die Theaterbühne, der er sich nach seiner Zeit in der Marine intensiver widmete. Der Sprung auf die Kinoleinwand fiel Falk deutlich schwerer als der Start einer Theaterkarriere, so ist beispielsweise überliefert, wie ihn der damalige Studioboss von Columbia Pictures mit der Begründung ablehnte, er könne "für den selben Preis einen Darsteller mit zwei Augen" haben. Dennoch ergatterte er 1960 nach einigen kleinen Rollen in den späten 50er Jahren eine prägnante Nebenrolle als süffisant-boshafter Killer im Gangsterfilm Unterwelt. Für diese Leistung erhielt Falk eine Oscar-Nominierung. Im Jahr darauf war Falk neben der Kinolegende Bette Davis in Frank Capras letztem Film Die unteren Zehntausend zu sehen, wofür er erneut eine Oscar-Nominierung ergatterte.
Falk widmete sich danach wieder vermehrt der Theaterbühne, wo er große Erfolge feierte. Unter anderem erhielt er 1972 für seine Rolle im Broadwaystück Das Nervenbündel den begehrten Tony Award. In Film und Fernsehen absolvierte er vorerst nur noch kleinere Parts, wie etwa in der Kultkomödie Eine total, total verrückte Welt.
Internationale Berümtheit erlang Falk jedoch mit der Rolle des Inspektors (bzw. Lieutenants) Columbo. Obwohl Falk unsterblich mit dieser Figur verbunden ist und sein legendärer, zerknitteter Regenmantel aus Falks Privatbesitz stammte, wurde die Rolle nicht für ihn geschrieben. Columbo hatte seinen ersten Auftritt 1960 in einer Episode von The Chevy Mystery Show, welche zwei Jahre später als Bühnenstück realisiert wurde. Erst als NBC 1968 beschloss, dieses Theaterstück als Fernsehfilm zu adaptieren, fanden Falk und seine populärste Rolle zusammen. Und selbst dies war ein reiner Zufall, da Bng Crosby, der Wunschkandidat für diesen Fernsehfilm, absagte.
Aufgrund des Erfolgs dieses Fernsehfilms wurde um Columbo eine regelmäßige Reihe von Fernsehfilmen gesponnen, die Peter Falk schnell einen Emmy einbrachte. Falk erbat nach sieben Jahren ein Ende der Reihe, da er nicht auf die immens beliebte Ermittlerfigur beschränkt sein wollte. Er war es auch, der sich stets dagegen aussprach, aus Columbo eine wöchentliche Serie zu machen, da dies mit einer zu enormen Fallhöhe einherginge. Falk spielte nach dem zwischenzeitigen Ende von Columbo unter anderem im zum Klassiker gewordenen Fantasyfilm Die Braut des Prinzen mit, außerdem spielte er sich selbst in Wim Wenders Der Himmel über Berlin.
1989 kehrte Columbo wegen der hohen Nachfrage aus seinem vorzeitigen Ruhestand zurück, dieses Mal als ein- bis zweimal pro TV-Saison ausgestrahlte Filmreihe. Mit ihrem neben der allgegenwärtigen Konkurrenz der so genannten "Whodunits?" ungewöhnlich wirkenden Aufbau und Falks bestechendem, trotteligen Charme wurde Columbo zu einem internationalen Phänomen - mittlerweile sehr zum Vergnügen Falks. Vergnügt erzählte er Anekdoten, wie er während Afrika-Besuchen von einheimischen Kindern freudig mit "Columbo! Columbo!" empfangen wurde.
Der Mord wurde in Columbo bereits zu Beginn der Filme gezeigt, die Identität der Täter war dem Publikum bekannt - nicht das Rätsellösen sollte für Spannung sorgen, sondern die Art und Weise, wie Columbo den Fall löst. In den letzten Jahren war die Serie deswegen ein, höchst respektiertes, Relikt früherer Zeiten. Dass der keinerlei Gewalt anwendene Columbo nutzte sein verplantes Äußeres zu seinem Vorteil und wiegte sein Gegenüber stets in Sicherheit. Voller Schmeichelen und total harmlos wirkend sammelte er seine Hinweise, die mit einem Fuß aus der Tür zeigend gestellte Floskel "Eine Frage hätte ich da noch..." wurde zum geflügelten Wort und Columbos Vorgehen ging als "Der Columbo-Effekt" ins Polizei-Vokabular ein. 2003 endete Columbo nach insgesamt 69 Episoden.
2007 plante Falk eine finale Episode namens Columbo: Hear No Evil, später umbenannt in Columbo's Last Case. Das Projekt sollte nie umgesetzt werden. Ende 2007 diagnostizierten Falks Ärzte bei ihm schwere Demenz. Als 2009 Falk aufgrund seiner fortgeschrittenen Erkrankung unter Vormundschaft gestellt wurde, konnte er sich nicht einmal an die Figur des Columbo erinnern.
Der Sohn russischer und polnischer Einwanderer wurde am 16. September 1927 in New York geboren. Bereits im Alter von drei Jahren wurde ein Tumor in seinem rechten Auge entdeckt, welches durch ein Glasausge ersetzt werden musste und wodurch Falk sein charakteristischen, zugekniffenen Blick erhielt, der insbesondere für seine Paraderolle des Columbo zum Markenzeichen wurde.
In der High School entdeckte Falk seine Leidenschaft für die Theaterbühne, der er sich nach seiner Zeit in der Marine intensiver widmete. Der Sprung auf die Kinoleinwand fiel Falk deutlich schwerer als der Start einer Theaterkarriere, so ist beispielsweise überliefert, wie ihn der damalige Studioboss von Columbia Pictures mit der Begründung ablehnte, er könne "für den selben Preis einen Darsteller mit zwei Augen" haben. Dennoch ergatterte er 1960 nach einigen kleinen Rollen in den späten 50er Jahren eine prägnante Nebenrolle als süffisant-boshafter Killer im Gangsterfilm Unterwelt. Für diese Leistung erhielt Falk eine Oscar-Nominierung. Im Jahr darauf war Falk neben der Kinolegende Bette Davis in Frank Capras letztem Film Die unteren Zehntausend zu sehen, wofür er erneut eine Oscar-Nominierung ergatterte.
Falk widmete sich danach wieder vermehrt der Theaterbühne, wo er große Erfolge feierte. Unter anderem erhielt er 1972 für seine Rolle im Broadwaystück Das Nervenbündel den begehrten Tony Award. In Film und Fernsehen absolvierte er vorerst nur noch kleinere Parts, wie etwa in der Kultkomödie Eine total, total verrückte Welt.
Internationale Berümtheit erlang Falk jedoch mit der Rolle des Inspektors (bzw. Lieutenants) Columbo. Obwohl Falk unsterblich mit dieser Figur verbunden ist und sein legendärer, zerknitteter Regenmantel aus Falks Privatbesitz stammte, wurde die Rolle nicht für ihn geschrieben. Columbo hatte seinen ersten Auftritt 1960 in einer Episode von The Chevy Mystery Show, welche zwei Jahre später als Bühnenstück realisiert wurde. Erst als NBC 1968 beschloss, dieses Theaterstück als Fernsehfilm zu adaptieren, fanden Falk und seine populärste Rolle zusammen. Und selbst dies war ein reiner Zufall, da Bng Crosby, der Wunschkandidat für diesen Fernsehfilm, absagte.
Aufgrund des Erfolgs dieses Fernsehfilms wurde um Columbo eine regelmäßige Reihe von Fernsehfilmen gesponnen, die Peter Falk schnell einen Emmy einbrachte. Falk erbat nach sieben Jahren ein Ende der Reihe, da er nicht auf die immens beliebte Ermittlerfigur beschränkt sein wollte. Er war es auch, der sich stets dagegen aussprach, aus Columbo eine wöchentliche Serie zu machen, da dies mit einer zu enormen Fallhöhe einherginge. Falk spielte nach dem zwischenzeitigen Ende von Columbo unter anderem im zum Klassiker gewordenen Fantasyfilm Die Braut des Prinzen mit, außerdem spielte er sich selbst in Wim Wenders Der Himmel über Berlin.
1989 kehrte Columbo wegen der hohen Nachfrage aus seinem vorzeitigen Ruhestand zurück, dieses Mal als ein- bis zweimal pro TV-Saison ausgestrahlte Filmreihe. Mit ihrem neben der allgegenwärtigen Konkurrenz der so genannten "Whodunits?" ungewöhnlich wirkenden Aufbau und Falks bestechendem, trotteligen Charme wurde Columbo zu einem internationalen Phänomen - mittlerweile sehr zum Vergnügen Falks. Vergnügt erzählte er Anekdoten, wie er während Afrika-Besuchen von einheimischen Kindern freudig mit "Columbo! Columbo!" empfangen wurde.
Der Mord wurde in Columbo bereits zu Beginn der Filme gezeigt, die Identität der Täter war dem Publikum bekannt - nicht das Rätsellösen sollte für Spannung sorgen, sondern die Art und Weise, wie Columbo den Fall löst. In den letzten Jahren war die Serie deswegen ein, höchst respektiertes, Relikt früherer Zeiten. Dass der keinerlei Gewalt anwendene Columbo nutzte sein verplantes Äußeres zu seinem Vorteil und wiegte sein Gegenüber stets in Sicherheit. Voller Schmeichelen und total harmlos wirkend sammelte er seine Hinweise, die mit einem Fuß aus der Tür zeigend gestellte Floskel "Eine Frage hätte ich da noch..." wurde zum geflügelten Wort und Columbos Vorgehen ging als "Der Columbo-Effekt" ins Polizei-Vokabular ein. 2003 endete Columbo nach insgesamt 69 Episoden.
2007 plante Falk eine finale Episode namens Columbo: Hear No Evil, später umbenannt in Columbo's Last Case. Das Projekt sollte nie umgesetzt werden. Ende 2007 diagnostizierten Falks Ärzte bei ihm schwere Demenz. Als 2009 Falk aufgrund seiner fortgeschrittenen Erkrankung unter Vormundschaft gestellt wurde, konnte er sich nicht einmal an die Figur des Columbo erinnern.
Samstag, 18. Juni 2011
Der erste echte Trailer zum neuen Muppet-Kinofilm
Schluss mit dem Puppentheater! Nach einem Romatikkomödien-Fake-Trailer, einer Parodie des Hangover 2-Trailers und einer sich anfangs als Green Lantern-Trailer ausgebenden dritten Parodie geben die Muppets nun Butter bei die Fische und zeigen sich im jüngsten Werbematerial zu ihrem kommenden Film von ihrer wahren Seite. Dieses Mal wird kein anderer Film oder gar ein ganzes Filmgenre hopps genommen, sondern die echte Identität des neuen Muppet-Films enthüllt. Und offenbar scheint man wirklich zu den Wurzeln zurückzukehren: Die Muppets müssen eine Show zum Laufen bringen. Mit dabei: Der neue Muppet Walter, eine liebreizende Amy Adams und ein Jason Segel, der das dämlich-glückliche Grinsen darüber, endlich mit den Muppets arbeiten zu dürfen, einfach nicht aus dem Gesicht kriegt:
Old-School-Muppets für das neue Jahrtausend. Ich freu mich drauf!
Old-School-Muppets für das neue Jahrtausend. Ich freu mich drauf!
Kung Fu Panda 2
Der 2008 gestartete Kung Fu Panda war für mich ganz klar der bis dorthin beste Computeranimationsfilm aus dem Hause Dreamworks. Paradoxerweise rechnete ich ihm nicht die längste Halbwertszeit aus dem Katzenberg-Kanon an (die gehört wohl Shrek 1 & 2), doch für die Dauer der ersten Sichtung hatte der liebenswerte Kampfkunstpanda klar die Stupsnase vor (siehe auch meine Kritik zum Film).
Vergangenes Jahr wurde Po furios vom Thron gestoßen: Drachenzähmen leicht gemacht hatte mehr Herz, atemberaubendere Landschaften, eine betörendere Musik, die bessere Story und die reizvolleren Figuren.
Von Kung Fu Panda 2 erwartete ich anfangs, dass er sich irgendwo zwischen diesen beiden Filmen platziert. Schließlich ist mit Teil 1 das abgenutzte "Wie der Versager zum Held wurde"-Schema-F abgegrast, so dass Po und seine Kumpanen in einem wesentlich packenderen Abenteuer Schläge verteilen und die Lachmuskeln kitzeln könnten. Frühe Vorabmeinungen zu Kung Fu Panda 2 waren dann allerdings, trotz ihres positiven Tenors, tendentiell enttäuscht, ja, richtig überrascht, dass der bei der gleichen Veranstaltung vorgestellte Der gestiefelte Kater deutlich besser schein.
Also schraubte ich meine Erwartungen etwas zurück, ging nur noch davon aus, dass Kung Fu Panda 2 in der gleichen Liga wie sein Vorläufer spielt. Was ja auch bereits eine ansehnliche Leistung wäre. Kung Fu Panda 2 hat diese Leistung vollbracht: Eine bessere, aus emotionaler Sicht komplexere Geschichte als in Teil 1, mit weniger eigener Frische erzählt. Hinzu kommt der gelungene Score von John Powell (der mit Drachenzähmen leicht gemacht ein wahres Glanzstück ablieferte) und meinem steten Liebling Hans Zimmer und obendrein hat der Film eine tolle, fernöstlichen Zauber versprühende Farbpalette. Die Gags sitzen so gut wie in Teil 1, sind aber nicht mehr ganz so gut über die Laufzeit verteilt wie im Original.
Ihr wisst vielleicht, dass ich meine Blogkommentare zu Filmen, die ich für Quotenmeter.de begutachtet habe, gerne dazu nutzen möchte, um die Divergenz zwischen dem Versuch einer "professionellen" und einer "persönlichen" Meinung zu unterstreichen. Tja, Kung Fu Panda 2 ist ideal für dieses Vorhaben... Denn als Kritiker bin ich sehr zufrieden mit Kung Fu Panda 2, ganz persönlich, als mein eigener kleiner, jung gebliebener und sich um irgendwelche Film-Fachliteratur nicht wirklich scherender Trickfilmfan bin ich hingegen... ja... ein wenig enttäuscht. Obwohl meine wohlwollenden Erwartungen erfüllt wurden, verspüre ich beim Gedanken an Dreamworks' neusten Film eine gewisse Leere in der Magengrube.
Zum einen liegt es daran, dass mich "privat" die Zick-Zack-Charakterisierung Pos (mal ist er genauso, wie während des Gros von Kung Fu Panda, dann erinnern sich die Autoren wieder an seine abgeschlossene Entwicklung in eben jenem Film) wohl viel mehr gestört hat, als aus "professioneller" Sicht. Denn genau dadurch kam ich einfach nicht so wirklich in Pos Selbstfindungsprobleme hinein, die einen wichtigen Teil der Dramatik in dieser Fortsetzung ausmachen.
Schade finde ich auch, dass die Furiosen Fünf noch weniger zu sagen haben, als im ersten Teil. Bräuchte man nicht in 75% der Actionszenen jemanden, der Pos dicken Hintern rettet, hätte man die Kung-Fu-Asse gleich rausstreichen können.
Und ja, beim folgenden Problem zeigt sich wohl endgültig, dass ich gerade aus ganz persönlicher Perspektive berichte... Ich finde schade, was den Aufhänger von Pos Handlungsbogen darstellt. Objektiv muss ich sagen, dass Kung Fu Panda 2 dahingehend sehr vorbildlich ist und recht clever auf den ersten Film zurückgreift: Einer der Running Gags von Kung Fu Panda war ja, dass Pos Vater ein Gänserich ist, der einen Nudelladen führt. Immer wieder führten die Vater-Sohn-Gespräche in eine Richtung, die den Zuschauer erwarten ließ, dass das offensichtliche ausgesprochen und Po als adoptiert "geoutet" wird. Aber es kam stets anders. Das fand ich sehr putzig (überhaupt mag ich Pos Vater, super animiert und in der deutschen Synchro grandios von Lutz Mackensy gesprochen). Dass die Fortsetzung nun auf Pos leiblichen Eltern und seine vergessenen Wurzeln eingeht, ist eine naheliegende, kluge Idee... Aber, menno... ich mochte diese Selbstverständlichkeit, mit der Pos seltsame Ahnengalerie angepackt wurde...
Ich weiß... ein alberner Kritikpunkt, hm?
Vergangenes Jahr wurde Po furios vom Thron gestoßen: Drachenzähmen leicht gemacht hatte mehr Herz, atemberaubendere Landschaften, eine betörendere Musik, die bessere Story und die reizvolleren Figuren.
Von Kung Fu Panda 2 erwartete ich anfangs, dass er sich irgendwo zwischen diesen beiden Filmen platziert. Schließlich ist mit Teil 1 das abgenutzte "Wie der Versager zum Held wurde"-Schema-F abgegrast, so dass Po und seine Kumpanen in einem wesentlich packenderen Abenteuer Schläge verteilen und die Lachmuskeln kitzeln könnten. Frühe Vorabmeinungen zu Kung Fu Panda 2 waren dann allerdings, trotz ihres positiven Tenors, tendentiell enttäuscht, ja, richtig überrascht, dass der bei der gleichen Veranstaltung vorgestellte Der gestiefelte Kater deutlich besser schein.
Also schraubte ich meine Erwartungen etwas zurück, ging nur noch davon aus, dass Kung Fu Panda 2 in der gleichen Liga wie sein Vorläufer spielt. Was ja auch bereits eine ansehnliche Leistung wäre. Kung Fu Panda 2 hat diese Leistung vollbracht: Eine bessere, aus emotionaler Sicht komplexere Geschichte als in Teil 1, mit weniger eigener Frische erzählt. Hinzu kommt der gelungene Score von John Powell (der mit Drachenzähmen leicht gemacht ein wahres Glanzstück ablieferte) und meinem steten Liebling Hans Zimmer und obendrein hat der Film eine tolle, fernöstlichen Zauber versprühende Farbpalette. Die Gags sitzen so gut wie in Teil 1, sind aber nicht mehr ganz so gut über die Laufzeit verteilt wie im Original.
Ihr wisst vielleicht, dass ich meine Blogkommentare zu Filmen, die ich für Quotenmeter.de begutachtet habe, gerne dazu nutzen möchte, um die Divergenz zwischen dem Versuch einer "professionellen" und einer "persönlichen" Meinung zu unterstreichen. Tja, Kung Fu Panda 2 ist ideal für dieses Vorhaben... Denn als Kritiker bin ich sehr zufrieden mit Kung Fu Panda 2, ganz persönlich, als mein eigener kleiner, jung gebliebener und sich um irgendwelche Film-Fachliteratur nicht wirklich scherender Trickfilmfan bin ich hingegen... ja... ein wenig enttäuscht. Obwohl meine wohlwollenden Erwartungen erfüllt wurden, verspüre ich beim Gedanken an Dreamworks' neusten Film eine gewisse Leere in der Magengrube.
Zum einen liegt es daran, dass mich "privat" die Zick-Zack-Charakterisierung Pos (mal ist er genauso, wie während des Gros von Kung Fu Panda, dann erinnern sich die Autoren wieder an seine abgeschlossene Entwicklung in eben jenem Film) wohl viel mehr gestört hat, als aus "professioneller" Sicht. Denn genau dadurch kam ich einfach nicht so wirklich in Pos Selbstfindungsprobleme hinein, die einen wichtigen Teil der Dramatik in dieser Fortsetzung ausmachen.
Schade finde ich auch, dass die Furiosen Fünf noch weniger zu sagen haben, als im ersten Teil. Bräuchte man nicht in 75% der Actionszenen jemanden, der Pos dicken Hintern rettet, hätte man die Kung-Fu-Asse gleich rausstreichen können.
Und ja, beim folgenden Problem zeigt sich wohl endgültig, dass ich gerade aus ganz persönlicher Perspektive berichte... Ich finde schade, was den Aufhänger von Pos Handlungsbogen darstellt. Objektiv muss ich sagen, dass Kung Fu Panda 2 dahingehend sehr vorbildlich ist und recht clever auf den ersten Film zurückgreift: Einer der Running Gags von Kung Fu Panda war ja, dass Pos Vater ein Gänserich ist, der einen Nudelladen führt. Immer wieder führten die Vater-Sohn-Gespräche in eine Richtung, die den Zuschauer erwarten ließ, dass das offensichtliche ausgesprochen und Po als adoptiert "geoutet" wird. Aber es kam stets anders. Das fand ich sehr putzig (überhaupt mag ich Pos Vater, super animiert und in der deutschen Synchro grandios von Lutz Mackensy gesprochen). Dass die Fortsetzung nun auf Pos leiblichen Eltern und seine vergessenen Wurzeln eingeht, ist eine naheliegende, kluge Idee... Aber, menno... ich mochte diese Selbstverständlichkeit, mit der Pos seltsame Ahnengalerie angepackt wurde...
Ich weiß... ein alberner Kritikpunkt, hm?
Freitag, 17. Juni 2011
Collison of Worlds: Robbie Willams' und Brad Paisleys "Cars 2"-Musikvideo
Das Vereinigte Königreich vs. USA: Im Song Collison of Worlds spielen Robbie Williams und Brad Paisley Fakten und Klischees ihrer Heimatländer gegeneinander aus. Das alles zu Filmmaterial aus Cars 2. Denn bis zum 28. Juli muss uns Disney den Film ja irgendwie schmackhaft machen. Und, naja, wenigstens der Soundtrack scheint mir schonmal besser als der des Originals zu sein!
Donnerstag, 16. Juni 2011
Being Green-Trailer bewahrt seine Geheimidentität. Nicht so wirklich.
Dieser Trailer hat üüüüüüberhaupt nichts mit Green Lantern zu tun. Versprochen! Dies ist keeeeeine virale Aktion für den kommenden DC-Superheldenfilm, ehrlich! Ich mein, welche Marketingabteilung käme auf die Idee, einen allein schon vom Titel her so mies getarnte Parodie wie Being Green zu schalten, nein, also, das ist schon alles ernstgemeint...
Seht ihr? Man muss schon einiges versäumt haben, um nicht schon beim Titel auf den Trichter gekommen zu sein. Mehr zum Film findet ihr hier und hier.
Seht ihr? Man muss schon einiges versäumt haben, um nicht schon beim Titel auf den Trichter gekommen zu sein. Mehr zum Film findet ihr hier und hier.
Die Zehn-Satz-Rezension zu "Osmosis Jones"
- Osmosis Jones dürfte zum Kinostart anno 2001 sicherlich einige überrascht haben, denn wer erwartete schon einen Familienfilm, noch dazu einen animierten, von den zotigen Klamaukspezialisten Bobby & Peter Farrelly, die sich zuvor mit Dumm & Dümmer, Verrückt nach Mary, und Ich, beide & sie einen Namen machten?
- In Wahrheit ist der Fall ein klein wenig komplizierter, denn Osmosis Jones wurde vollkommen unabhängig von den Farellys entwickelt, der animierte Teil und somit das Herzstück des Films ging auch lange vorher in Produktion, während das Studio händeringend nach einem Regisseur für den Realfilmpart suchte, wobei man letztlich die Farellys wählte, die sich vertraglich versichern ließen, dass sie für den kompletten Film als Regisseure genannt werden.
- Der Film handelt vom nicht sonderlich gesund lebenden Zoowärter Frank (Bill Murray als widerliches Ekel), der ein Ei isst, welches auf dem Boden des Affenkäfigs lag und sich dabei einen gefährlichen Virus namens Thrax einfängt.
- Wie die Tricksequenzen zeigen, bildet Franks Körper ein ganzes Mikrosystem, wo ein versagender, schmieriger Bürgermeister (angelehnt an Nixon) das Sagen hat und die weißen Blutkörperchen als Polizei fungieren.
- Eines dieser Blutkörperchen ist der unkonventionell arbeitende Osmosis Jones, der aufgrund seiner Art und seiner niederen Herkunft nicht ernstgenommen wird, allein sein neuer Partner, die Erkältungspille Drixx, glaubt ihm, dass in Frank mehr vorgeht, als nur eine kleine Verkühlung.
- Für die auf voller Cartoon-Logik operierenden und voller charmanter Detailgags steckenden, Cop-Movies parodierenden Tricksequenzen zeichneten sich der Neuling Piet Kroon und Trickveteran Tom Sito verantwortlich, der nach einem Karrierebeginn im TV (u.a. He-Man) bei Disney landete und an Falsches Spiel mit Roger Rabbit sowie einigen der Renaissance-Filmen mitwirkte.
- Die Animation ist dynamisch, sehr stylisch und "cool", aber auf eine angenehm unaufdringliche Weise, und auch wenn die Story sehr konventionell ist, gewinnt sie durch ihren toll ausgespielten Warner-Witz, zeitlose Anspielungen sowie frische Einfälle im Dialogwitz deutlich an Sympathiepunkten.
- Besonders das Zusammenspiel zwischen Osmosis Jones (Chris Rock oder Will Smiths Stammsprecher Ian Odle) und Drixx (David Hyde Pierce oder Walter "Buzz Lightyear" von Hauff) ist toll mitanzusehen und so wundert es nicht, dass man auf den beiden später eine Trickserie basierte.
- Die Realfilmsequenzen dagegen ziehen den Film enorm runter, sie nerven mit einer Holzhammer-Moral über gesunde Ernnährung, mit dem Brecheisen hineingehebelten, unehrlichen Emotionen sowie einem Übermaß an infantilem Ekelhumor.
- Osmosis Jones ist, seinen Realsequenzen ungeachtet, besser als sein Ruf und für Trickfans, die was mit dem Buddy-Cop-Genre anfangen können, durchaus einen Blick wert, zugleich ist der Film jedoch wieder einmal ein super Beispiel dafür, wie man eine kecke Idee dank ständiger Einmischung der Geschäftsleitung vermiesen kann.
Mittwoch, 15. Juni 2011
Die Academy ändert Regeln für den Oscar
Das Regelwerk der Academy of Motion Picture Arts & Sciences befindet sich in einem steten Wandel. Und das ist durchaus begrüßenswert, denn selbst wenn der Oscar als der ruhmreichste Filmpreis überhaupt eine gewisse Konstanz auszustrahlen hat, so muss er aufgrund seines Stellenwerts auch ununterbrochen optimiert werden.
Die letzten größeren Regeländerungen wurden Mitte 2009 bekannt, als verlautbart wurde, dass ab sofort zehn Produktionen in der Kategorie "Bester Film" nominiert werden. Diese Verdoppelung des Nominiertenfeldes war eine nicht-ganz-so-stillschweigende Antwort auf die erbosten Reaktionen zahlreicher Filmliebhaber über die Oscar-Nomminierungen 2009, als weder The Dark Knight noch WALL•E für den wichtigsten aller Oscars nominiert wurden. Zudem war es ein Zugeständnis an das Fernsehpublikum: Die schwächelnden Einschaltquoten der Oscar-Nächte sollten durch die Chance, dass mehr nominierte Filme dem Massenpublikum bekannt sind, wieder aufgebessert werden.
In Folge dieser Neuregelung wurde auch das Abstimmungsverfahren für die Hauptkategorie optimiert, so dass ab sofort nicht ein Film gewinnen kann, der von einer knappen Mehrheit geliebt, von der restlichen Academy jedoch gehasst wird. Das neue Abstimmungsverfahren sollte sicherstellen, dass hinsichtlich des Oscargewinners ein allgemeiner Konsens herrscht - der Film, auf den sich die meisten einigen können sollte die Statue davontragen (mehr dazu *hier*). So erklärt sich etwa auch der diesjährige Sieg von The King's Speech: Auch Leute, die lieber mutigere oder modernere Filme wie Inception oder The Social Network gewählt hätten, werden zustimmen, dass The King's Speech gut war. Nimmt man nun das "Nicht meine Generation"-Potential von Finchers Facebook-Drama und die "Zu laut, zu krachbummig!"-Geheule bei Inception, und schon sieht man, dass ein stotternder König universellere Attraktivität hat.
Das neue System mit zehn Nominierungen für die "Bester Film"-Kategorie wurde insgesamt zwar recht freundlich aufgenommen, fand jedoch auch harsche Kritik. Filme wie Blind Side hätten eine Nominierung nicht verdient, und spannender würde das Oscar-Rennen durch das breitere Feld auch nicht, weil man zwei, drei der nominierten Filme vor dem geistigen Auge eh wieder streichen kann. 2010 wurde etwa A Serious Man von den Coen-Brüdern für exakt einen Oscar nominiert - den für den besten Film. Und der soll eine reelle Chance gegen Avatar, Tödliches Kommando - The Hurt Locker, Inglourious Basterds, ja, selbst gegen den mehrfach nominierten Oben haben?
Offenbar sieht die Academy es ähnlich, und deswegen werden nächstes Jahr keine zehn Filme nominiert. Oder vielleicht doch. Denn ab sofort ist das Nominiertenfeld in der Hauptkategorie nicht auf eine exakte Zahl festgelegt.
In einer Pressemitteilung der Academy (die ihr bei Awards Daily nachlesen könnt), erklärt sie, dass die Leitung der Academy in Zusammenarbeit mit der Prüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers die Nominierungs- und Wahlstatistiken der letzten zehn Jahre ausgewertet hat. Academy-Präsident Tom Sherak befolgte somit einen Rat des zurücktretenden Executive Directors Bruce Davis.
Dieser erklärt: "Was während des Studiums der Daten besonders auffällig schien, war dass die Acadmey-Mitglieder regelmäßig eine große Zuneigung für mehr als nur fünf Filme zeigten. Eine Nominierung als bester Film sollte eine Anerkennung herausragender Leistungen sein. Wenn es in einem gegebenen Jahr nur acht Filme gibt, die sich diese Ehre verdient haben, dann sollten wir uns nicht verpflichtet fühlen, die Zahl der Nominierten aufzurunden."
Damit reagiert man also auf die Kritk, man habe aufgrund des Fünferfeldes wichtige Filme ignoriert, während die Academy sich gleichzeitig eingesteht, dass Filme "unverdient" ins Zehnerfeld rutschten. Damit dies nicht mehr geschieht wurde nach eingehender Untersuchung der bisherigen Statistiken beschlossen, dass ein Film im Nominierungsprozess mindestens 5% der Erststimmen erhalten muss, um offiziell nominiert zu werden. Das Feld der offiziellen Nominierungen kann 5 bis 10 Filme umfassen. Unabhängig davon wird das 2009 eingeführte Abstimmungssystem für den Oscar-Gewinner beibehalten.
Es gab außerdem Änderungen in der Kategorie für den "Besten Animationsfilm": Die Kategorie muss nicht weiter alljährlich "aktiviert" werden, sondern ist nun ganz regulärer und fester Bestandteil der Oscars. Allerdings fällt die Kategorie aus, wenn weniger als acht Produktionen im Jahr veröffentlicht werden, die den Qualifikationsregeln der Academy genügen. Sollten zwischen acht und zwölf Filme veröffentlicht werden, können zwei bis drei Filme nominiert werden, erscheinen 13 bis 15 Filme, werden bis zu vier Stück nominiert. Die Grenze von 16 Filmen, um ein (bis!) fünf Nominierungen umfassendes Feld zu haben, bleibt bestehen.
In der Kategorie für die besten Effekte, die vergangenes Jahr auf fünf Nominierungen erweitert wurden, nahm die Zahl der Filme zu, die in die "Bakeoff"-Runde gelangen. Statt sieben werden nun zehn Vorabnominierungen getätigt, die von den Stimmberechtigten begutachtet werden, bevor die finalen Nominierungen festgelegt werden.
Außerdem weden die bislang nach anderen Terminen orientierten Doku-Kategorien ab sofort auf das Kalenderjahr abgestimmt. Damit keine Filme durch's Raster fallen, werden deshalb bei den nächsten Oscars ausnahmsweise mehr als zwölf Monate abgedeckt, genauer gesagt alle Dokumentationen, die zwischen September 2010 und Dezember 2011 erschienen sind.
Die letzten größeren Regeländerungen wurden Mitte 2009 bekannt, als verlautbart wurde, dass ab sofort zehn Produktionen in der Kategorie "Bester Film" nominiert werden. Diese Verdoppelung des Nominiertenfeldes war eine nicht-ganz-so-stillschweigende Antwort auf die erbosten Reaktionen zahlreicher Filmliebhaber über die Oscar-Nomminierungen 2009, als weder The Dark Knight noch WALL•E für den wichtigsten aller Oscars nominiert wurden. Zudem war es ein Zugeständnis an das Fernsehpublikum: Die schwächelnden Einschaltquoten der Oscar-Nächte sollten durch die Chance, dass mehr nominierte Filme dem Massenpublikum bekannt sind, wieder aufgebessert werden.
In Folge dieser Neuregelung wurde auch das Abstimmungsverfahren für die Hauptkategorie optimiert, so dass ab sofort nicht ein Film gewinnen kann, der von einer knappen Mehrheit geliebt, von der restlichen Academy jedoch gehasst wird. Das neue Abstimmungsverfahren sollte sicherstellen, dass hinsichtlich des Oscargewinners ein allgemeiner Konsens herrscht - der Film, auf den sich die meisten einigen können sollte die Statue davontragen (mehr dazu *hier*). So erklärt sich etwa auch der diesjährige Sieg von The King's Speech: Auch Leute, die lieber mutigere oder modernere Filme wie Inception oder The Social Network gewählt hätten, werden zustimmen, dass The King's Speech gut war. Nimmt man nun das "Nicht meine Generation"-Potential von Finchers Facebook-Drama und die "Zu laut, zu krachbummig!"-Geheule bei Inception, und schon sieht man, dass ein stotternder König universellere Attraktivität hat.
Das neue System mit zehn Nominierungen für die "Bester Film"-Kategorie wurde insgesamt zwar recht freundlich aufgenommen, fand jedoch auch harsche Kritik. Filme wie Blind Side hätten eine Nominierung nicht verdient, und spannender würde das Oscar-Rennen durch das breitere Feld auch nicht, weil man zwei, drei der nominierten Filme vor dem geistigen Auge eh wieder streichen kann. 2010 wurde etwa A Serious Man von den Coen-Brüdern für exakt einen Oscar nominiert - den für den besten Film. Und der soll eine reelle Chance gegen Avatar, Tödliches Kommando - The Hurt Locker, Inglourious Basterds, ja, selbst gegen den mehrfach nominierten Oben haben?
Offenbar sieht die Academy es ähnlich, und deswegen werden nächstes Jahr keine zehn Filme nominiert. Oder vielleicht doch. Denn ab sofort ist das Nominiertenfeld in der Hauptkategorie nicht auf eine exakte Zahl festgelegt.
In einer Pressemitteilung der Academy (die ihr bei Awards Daily nachlesen könnt), erklärt sie, dass die Leitung der Academy in Zusammenarbeit mit der Prüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers die Nominierungs- und Wahlstatistiken der letzten zehn Jahre ausgewertet hat. Academy-Präsident Tom Sherak befolgte somit einen Rat des zurücktretenden Executive Directors Bruce Davis.
Dieser erklärt: "Was während des Studiums der Daten besonders auffällig schien, war dass die Acadmey-Mitglieder regelmäßig eine große Zuneigung für mehr als nur fünf Filme zeigten. Eine Nominierung als bester Film sollte eine Anerkennung herausragender Leistungen sein. Wenn es in einem gegebenen Jahr nur acht Filme gibt, die sich diese Ehre verdient haben, dann sollten wir uns nicht verpflichtet fühlen, die Zahl der Nominierten aufzurunden."
Damit reagiert man also auf die Kritk, man habe aufgrund des Fünferfeldes wichtige Filme ignoriert, während die Academy sich gleichzeitig eingesteht, dass Filme "unverdient" ins Zehnerfeld rutschten. Damit dies nicht mehr geschieht wurde nach eingehender Untersuchung der bisherigen Statistiken beschlossen, dass ein Film im Nominierungsprozess mindestens 5% der Erststimmen erhalten muss, um offiziell nominiert zu werden. Das Feld der offiziellen Nominierungen kann 5 bis 10 Filme umfassen. Unabhängig davon wird das 2009 eingeführte Abstimmungssystem für den Oscar-Gewinner beibehalten.
Es gab außerdem Änderungen in der Kategorie für den "Besten Animationsfilm": Die Kategorie muss nicht weiter alljährlich "aktiviert" werden, sondern ist nun ganz regulärer und fester Bestandteil der Oscars. Allerdings fällt die Kategorie aus, wenn weniger als acht Produktionen im Jahr veröffentlicht werden, die den Qualifikationsregeln der Academy genügen. Sollten zwischen acht und zwölf Filme veröffentlicht werden, können zwei bis drei Filme nominiert werden, erscheinen 13 bis 15 Filme, werden bis zu vier Stück nominiert. Die Grenze von 16 Filmen, um ein (bis!) fünf Nominierungen umfassendes Feld zu haben, bleibt bestehen.
In der Kategorie für die besten Effekte, die vergangenes Jahr auf fünf Nominierungen erweitert wurden, nahm die Zahl der Filme zu, die in die "Bakeoff"-Runde gelangen. Statt sieben werden nun zehn Vorabnominierungen getätigt, die von den Stimmberechtigten begutachtet werden, bevor die finalen Nominierungen festgelegt werden.
Außerdem weden die bislang nach anderen Terminen orientierten Doku-Kategorien ab sofort auf das Kalenderjahr abgestimmt. Damit keine Filme durch's Raster fallen, werden deshalb bei den nächsten Oscars ausnahmsweise mehr als zwölf Monate abgedeckt, genauer gesagt alle Dokumentationen, die zwischen September 2010 und Dezember 2011 erschienen sind.
Dienstag, 14. Juni 2011
Source Code
Source Code ist der zweite Kino-Langfilm von Duncan Jones, geboren Zowie Bowie. Der Sohn des Rockstars und Teilzeitschauspielers David Bowie machte durch den Science-Fiction-Film Moon im Independentbereich auf sich aufmerksam und legt nun mit Source Code einen größeren, publikumsträchtigeren Film nach. Diese Gelegenheit hat er seinem Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal zu verdanken, der schon vor Jones für Source Code verpflichtet werden konnte und als Fan von Moon ihn für den Regieposten vorschlug.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Moonzwar auf DVD besitze, ich bisher allerdings nicht dazu kam, ihn von seinem bedauerlichen Dasein auf meinem "Noch zu gucken"-Stapel zu befreien. Deshalb ist Source Code meine erste Begegnung mit dem bereits als nächste große Kinohoffnung umjubelten Briten. Mit großen Erwartungen bin ich aber nicht an den Thriller herangegangen, denn der Trailer versprach neben einem interessanten Plot auch allerhand Parallelen zur frustrierend unterschätzten Jerry-Bruckheimer-Produktion Déjà Vu. Man ersetze die Fähre durch einen Zug, fertig ist der neue FIlm - so schien es mir nach Sichtung des Trailers.
Tatsächlich erinnert die Handlung von Source Code anfangs eher an 12 Monkeys, auch wenn die Stimmung längst nicht so rau geriet. Dahingehend lehnt sich Source Code eher an Tony Scotts Déjà Vu an, auch wenn beide Parallelen recht bald in den Hintergrund treten und Source Code eine mehr oder weniger eigene Idee verfolgt: Ein junger Mann wacht völlig verwirrt in einem Zug auf, wo er gegenüber einer Frau namens Christina (Michelle Monaghan) aufwacht, die offenbar mit ihm gemeinsam die Zugreise anbrach. Sie spricht ihn als Sean Fentress (Jake Gyllenhaal) an, aber er kennt weder sie, noch irgendjemand anderem im Zug. Er meint, er hieße Colter Stevens und müsse eigentlich als Soldat in Afghanistan stationiert sein, statt mit einem Zug durch Chicago zu fahren. Acht Minuten später jagt eine Bombe den Zug in die Luft und Sean/Colter wacht in einer kleinen Kapsel auf, wo ihn eine Computerstimme dazu auffordert, kleine Gedächtnistests zu bestehen. Daraufhin wird er von Capt. Colleen Goodwin (Vera Farmiga) recht kryptisch instruiert: Er habe die Chance, ein großes Attentat aufzuhalten und müsse deshalb mittels des Source Codes in die letzten Minuten vor dem Zugunglück reisen und herausfinden, wer der Attentäter ist.
Drehbuchautor Ben Ripley, dessen bisherige Vita mit den Billigfortsetzungen Species III & IV sowie dem Fernsehhorror The Watch nicht gerade vertrauenserweckend ist, gibt dem Zuschauer zu Beginn von Source Code keine Gelegenheit, sich auf die sich entfaltene Handlung vorzubereiten. Er stößt sie unmittelbar ins kalte Wasser, und exakt dies erweist sich als die effektivste Vorgehensweise. Man ist ähnlich ratlos wie Sean/Colter und kann sich deswegen hürdenlos in seine Verwirrung, seine Ängste und seinen Frust einfühlen. Durch die (zumindest anfänglich) ausgesparte Exposition ist Source Code von der ersten Minute an hochspannend, weiß zu erstaunen und lässt das Publikum fiebrig miträtseln. Die von manchen Medienvertretern getätigten Vergleiche mit Christopher Nolans Geniestreich Memento halte ich dennoch für unangebracht, da in Nolans Thriller Inhalt und Form die gesamte Laufzeit über eine perfekte Symbiose eingehen, während der Zuschauer in Source Code nach und nach einen gehörigen Wissensvorsprung gewinnt. Vor allem aber wird Source Code während des zweiten Akts mit nachgeschobener Exposition überfrachtet, die zwar dank gut geschriebener Dialoge weiterhin packend präsentiert wird, dem Film allerdings zu früh zu viel von seiner Rätselhaftigkeit raubt.
Dessen ungeachtet bleibt Source Code spannend und, was dringend hervorgehoben werden muss, auch emotional involvierend. Die unvermeidliche, schon im Trailer unübersehbare, Liebesgeschichte nimmt nicht den in ihren ersten Minuten befürchteten Raum ein, sondern wird unaufdringlich vorbereitet und spielt generell eine zwar inhaltlich relevante Rolle, fuscht jedoch nicht in die beklemmende Atmosphäre des Filmanfangs hinein. Sie ist nachvollziehbar und unterstützt die Menschlichkeit von Source Code, die vor allem aus Jake Gyllenhaals darstellerischer Leistung erwächst. Das Herzstück dieses Thrillers ist nämlich Seans/Colters verzweifelte Wahrheitsfindung - sowohl in Bezug auf das Bombenattentat, als auch hinsichtlich seiner eigenen Situation. Er ist in einer, ja, gewissermaßen sogar in zwei Situationen gefangen, an deren Anfang er sich nicht zurückerinnern kann und aus denen es augenscheinlich keinen Ausweg gibt. Gerade seine Diskussionen mit seiner einzigen Verbindung zur Außenwelt, Capt. Goodwin, sind emotional komplex und intellektuell ansprechend. Gyllenhaal läuft nahezu zu Höchstform auf und gibt seiner Figur sehr viel versteckte Tiefe und Vera Farmigas Rolle mag sich nach anfänglicher Mystifizierung immer mehr in ein Genre-Klischee verwandeln, trotzdem gefiel sie mir dank des feinsinnigen, natürlichen Spiels besser als in ihrer Oscar-nominierten Rolle aus Up in the Air. Michelle Monaghan kommt die undankbare Rolle der unwissenden Love Interest zu, ist aber sympatisch und nett anzuschauen. Das mag nicht das höchste Lob sein, doch sehen wir es mal so: Sie lässt ihre Rolle nicht überflüssig oder störend dastehen, sondern macht sie zu einem elementaren Teil des Films. Viele Darstellerinnen hätten in dieser Rolle den Kitschfaktor überdreht oder sonstwie genervt. Im Zusammenspiel mit Gyllenhaal und mittels der stets im Detail variierenden Abläufe während der Zugfahrt macht sie wirklich das beste aus der Sache.
Die Effekte sind, bestenfalls, so lala und die Musik von Chris P. Bacon (Gnomeo & Julia) schwankt zwischen unauffällig und nervig, bloß sind das leider die geringsten Probleme, die ich mit Source Code habe. Die schwerwiegenden Probleme zu erläutern, ohne dabei zu spoilern, ist eine kleine Herausforderung, doch ich nehme sie gerne an: Die ersten zwei Drittel von Source Code sind fantastisch, ich dachte mir "Wow, ein intelligenter und berührender Zeitreisethriller - zwar mit geborgten Ansätzen... allerdings sind die schnell vergessen! Den muss ich dringend weiterempfehlen!"... Tja, und dann bewegt sich Source Code seinem Ende entgegen.
Was mich etwas störte, war dass der Thriller zum Ende hin seine sentimentale Ader zu sehr rauskehrte, was meines Erachtens nach einige der anfänglichen "Versprechen" verriet. Das wäre nicht weiter schlimm gewesen, denn Source Code fand das perfekte, mich damit versöhnende Schlussbild. Wer mich ein bisschen kennt oder gut im Raten ist, wird bei der Sichtung von Source Code gewiss erahnen, welche Stelle ich meine. Bloß ist dieses perfekte Schlussbild nicht das Schlussbild - und danach geht es nur noch bergab.
In Science-Fiction-Thrillern wie diesem muss man selbstverständlich seinen Unglauben zu Gunsten des Films verbiegen. Damit habe ich kein Problem. Womit ich Probleme habe, ist es, wenn solche Geschichten ihre eigenen, stillschweigend geäußerten Versprechen zu Liebe billiger Twists brechen. Und dieses Verbrechens macht sich Source Code schuldig - die innere Logik wird gegen die Wand gefahren, um sich von hinten an den Zuschauer anzuschleichen, ihm in den Rücken zu springen und mit verstellter Stimme "ÜBERRASCHUNG!" entgegenzubrüllen. Für eine sich zuvor so ausgereift gebende Geschichte wie Source Code ist dies sogar ein doppelt schwerer Fehler, denn wenn man vor diesem Twist den Zuschauer zum Denken anregt, dann überdenkt dieser auch den Twist sowie seine Folgen. Und, sofern ich in den letzten fünfzehn Minuten nicht vor lauter Frust und Ärger völlig auf Durchzug gestellt habe, dann nimmt Source Code eine Wendung von ausgetüftelter Plausibilität zu miesester, auf Schall, Rauch und ablenkende Lichteffekte setzender Hollywood-Logik. Selbst wenn ich irgendwelche (vermeintlich?) logischen Ausflüchte versäumt habe... die letzte Viertelstunde von Source Code hat es sozusagen mit mir verscherzt. Man kann mir nun die schlüssigsten Erklärungen bieten, im Kern bleibt immer noch eine Wende zur Inkonsequenz, die weit von dem entfernt liegt, was ich gern gesehen hätte.
Ob ich Source Code dennoch empfehlen kann? Jein. Der Löwenanteil des Films ist atmosphärisch dicht, hochspannend und bietet einen wundervoll agierenden Jake Gyllenhaal - das zu versäumen wäre für (Sci-Fi-)Thriller-Fans und Freunde von Zeitreisegeschichten sehr schade. Das Ende ist aber wohl eine klare "Lieb' es oder hass es!"-Kiste. Ich denke, wenn man sich nicht schon während des Films zu viele Gedanken über den Ausgang macht, wird man ihm gegenüber aufgeschlossener sein, als ich es beispielsweise war. Aber selbst dann muss man es dringend als gegeben hinnehmen, statt mit seinen Überlegungen zu weit abzuwandern, denn das Ende ist vielleicht ganz raffiniert - nur nicht als Abschluss dessen, was zuvor rund 80 Minuten lang vorbereitet wird.
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Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Moonzwar auf DVD besitze, ich bisher allerdings nicht dazu kam, ihn von seinem bedauerlichen Dasein auf meinem "Noch zu gucken"-Stapel zu befreien. Deshalb ist Source Code meine erste Begegnung mit dem bereits als nächste große Kinohoffnung umjubelten Briten. Mit großen Erwartungen bin ich aber nicht an den Thriller herangegangen, denn der Trailer versprach neben einem interessanten Plot auch allerhand Parallelen zur frustrierend unterschätzten Jerry-Bruckheimer-Produktion Déjà Vu. Man ersetze die Fähre durch einen Zug, fertig ist der neue FIlm - so schien es mir nach Sichtung des Trailers.
Tatsächlich erinnert die Handlung von Source Code anfangs eher an 12 Monkeys, auch wenn die Stimmung längst nicht so rau geriet. Dahingehend lehnt sich Source Code eher an Tony Scotts Déjà Vu an, auch wenn beide Parallelen recht bald in den Hintergrund treten und Source Code eine mehr oder weniger eigene Idee verfolgt: Ein junger Mann wacht völlig verwirrt in einem Zug auf, wo er gegenüber einer Frau namens Christina (Michelle Monaghan) aufwacht, die offenbar mit ihm gemeinsam die Zugreise anbrach. Sie spricht ihn als Sean Fentress (Jake Gyllenhaal) an, aber er kennt weder sie, noch irgendjemand anderem im Zug. Er meint, er hieße Colter Stevens und müsse eigentlich als Soldat in Afghanistan stationiert sein, statt mit einem Zug durch Chicago zu fahren. Acht Minuten später jagt eine Bombe den Zug in die Luft und Sean/Colter wacht in einer kleinen Kapsel auf, wo ihn eine Computerstimme dazu auffordert, kleine Gedächtnistests zu bestehen. Daraufhin wird er von Capt. Colleen Goodwin (Vera Farmiga) recht kryptisch instruiert: Er habe die Chance, ein großes Attentat aufzuhalten und müsse deshalb mittels des Source Codes in die letzten Minuten vor dem Zugunglück reisen und herausfinden, wer der Attentäter ist.
Drehbuchautor Ben Ripley, dessen bisherige Vita mit den Billigfortsetzungen Species III & IV sowie dem Fernsehhorror The Watch nicht gerade vertrauenserweckend ist, gibt dem Zuschauer zu Beginn von Source Code keine Gelegenheit, sich auf die sich entfaltene Handlung vorzubereiten. Er stößt sie unmittelbar ins kalte Wasser, und exakt dies erweist sich als die effektivste Vorgehensweise. Man ist ähnlich ratlos wie Sean/Colter und kann sich deswegen hürdenlos in seine Verwirrung, seine Ängste und seinen Frust einfühlen. Durch die (zumindest anfänglich) ausgesparte Exposition ist Source Code von der ersten Minute an hochspannend, weiß zu erstaunen und lässt das Publikum fiebrig miträtseln. Die von manchen Medienvertretern getätigten Vergleiche mit Christopher Nolans Geniestreich Memento halte ich dennoch für unangebracht, da in Nolans Thriller Inhalt und Form die gesamte Laufzeit über eine perfekte Symbiose eingehen, während der Zuschauer in Source Code nach und nach einen gehörigen Wissensvorsprung gewinnt. Vor allem aber wird Source Code während des zweiten Akts mit nachgeschobener Exposition überfrachtet, die zwar dank gut geschriebener Dialoge weiterhin packend präsentiert wird, dem Film allerdings zu früh zu viel von seiner Rätselhaftigkeit raubt.
Dessen ungeachtet bleibt Source Code spannend und, was dringend hervorgehoben werden muss, auch emotional involvierend. Die unvermeidliche, schon im Trailer unübersehbare, Liebesgeschichte nimmt nicht den in ihren ersten Minuten befürchteten Raum ein, sondern wird unaufdringlich vorbereitet und spielt generell eine zwar inhaltlich relevante Rolle, fuscht jedoch nicht in die beklemmende Atmosphäre des Filmanfangs hinein. Sie ist nachvollziehbar und unterstützt die Menschlichkeit von Source Code, die vor allem aus Jake Gyllenhaals darstellerischer Leistung erwächst. Das Herzstück dieses Thrillers ist nämlich Seans/Colters verzweifelte Wahrheitsfindung - sowohl in Bezug auf das Bombenattentat, als auch hinsichtlich seiner eigenen Situation. Er ist in einer, ja, gewissermaßen sogar in zwei Situationen gefangen, an deren Anfang er sich nicht zurückerinnern kann und aus denen es augenscheinlich keinen Ausweg gibt. Gerade seine Diskussionen mit seiner einzigen Verbindung zur Außenwelt, Capt. Goodwin, sind emotional komplex und intellektuell ansprechend. Gyllenhaal läuft nahezu zu Höchstform auf und gibt seiner Figur sehr viel versteckte Tiefe und Vera Farmigas Rolle mag sich nach anfänglicher Mystifizierung immer mehr in ein Genre-Klischee verwandeln, trotzdem gefiel sie mir dank des feinsinnigen, natürlichen Spiels besser als in ihrer Oscar-nominierten Rolle aus Up in the Air. Michelle Monaghan kommt die undankbare Rolle der unwissenden Love Interest zu, ist aber sympatisch und nett anzuschauen. Das mag nicht das höchste Lob sein, doch sehen wir es mal so: Sie lässt ihre Rolle nicht überflüssig oder störend dastehen, sondern macht sie zu einem elementaren Teil des Films. Viele Darstellerinnen hätten in dieser Rolle den Kitschfaktor überdreht oder sonstwie genervt. Im Zusammenspiel mit Gyllenhaal und mittels der stets im Detail variierenden Abläufe während der Zugfahrt macht sie wirklich das beste aus der Sache.
Die Effekte sind, bestenfalls, so lala und die Musik von Chris P. Bacon (Gnomeo & Julia) schwankt zwischen unauffällig und nervig, bloß sind das leider die geringsten Probleme, die ich mit Source Code habe. Die schwerwiegenden Probleme zu erläutern, ohne dabei zu spoilern, ist eine kleine Herausforderung, doch ich nehme sie gerne an: Die ersten zwei Drittel von Source Code sind fantastisch, ich dachte mir "Wow, ein intelligenter und berührender Zeitreisethriller - zwar mit geborgten Ansätzen... allerdings sind die schnell vergessen! Den muss ich dringend weiterempfehlen!"... Tja, und dann bewegt sich Source Code seinem Ende entgegen.
Was mich etwas störte, war dass der Thriller zum Ende hin seine sentimentale Ader zu sehr rauskehrte, was meines Erachtens nach einige der anfänglichen "Versprechen" verriet. Das wäre nicht weiter schlimm gewesen, denn Source Code fand das perfekte, mich damit versöhnende Schlussbild. Wer mich ein bisschen kennt oder gut im Raten ist, wird bei der Sichtung von Source Code gewiss erahnen, welche Stelle ich meine. Bloß ist dieses perfekte Schlussbild nicht das Schlussbild - und danach geht es nur noch bergab.
In Science-Fiction-Thrillern wie diesem muss man selbstverständlich seinen Unglauben zu Gunsten des Films verbiegen. Damit habe ich kein Problem. Womit ich Probleme habe, ist es, wenn solche Geschichten ihre eigenen, stillschweigend geäußerten Versprechen zu Liebe billiger Twists brechen. Und dieses Verbrechens macht sich Source Code schuldig - die innere Logik wird gegen die Wand gefahren, um sich von hinten an den Zuschauer anzuschleichen, ihm in den Rücken zu springen und mit verstellter Stimme "ÜBERRASCHUNG!" entgegenzubrüllen. Für eine sich zuvor so ausgereift gebende Geschichte wie Source Code ist dies sogar ein doppelt schwerer Fehler, denn wenn man vor diesem Twist den Zuschauer zum Denken anregt, dann überdenkt dieser auch den Twist sowie seine Folgen. Und, sofern ich in den letzten fünfzehn Minuten nicht vor lauter Frust und Ärger völlig auf Durchzug gestellt habe, dann nimmt Source Code eine Wendung von ausgetüftelter Plausibilität zu miesester, auf Schall, Rauch und ablenkende Lichteffekte setzender Hollywood-Logik. Selbst wenn ich irgendwelche (vermeintlich?) logischen Ausflüchte versäumt habe... die letzte Viertelstunde von Source Code hat es sozusagen mit mir verscherzt. Man kann mir nun die schlüssigsten Erklärungen bieten, im Kern bleibt immer noch eine Wende zur Inkonsequenz, die weit von dem entfernt liegt, was ich gern gesehen hätte.
Ob ich Source Code dennoch empfehlen kann? Jein. Der Löwenanteil des Films ist atmosphärisch dicht, hochspannend und bietet einen wundervoll agierenden Jake Gyllenhaal - das zu versäumen wäre für (Sci-Fi-)Thriller-Fans und Freunde von Zeitreisegeschichten sehr schade. Das Ende ist aber wohl eine klare "Lieb' es oder hass es!"-Kiste. Ich denke, wenn man sich nicht schon während des Films zu viele Gedanken über den Ausgang macht, wird man ihm gegenüber aufgeschlossener sein, als ich es beispielsweise war. Aber selbst dann muss man es dringend als gegeben hinnehmen, statt mit seinen Überlegungen zu weit abzuwandern, denn das Ende ist vielleicht ganz raffiniert - nur nicht als Abschluss dessen, was zuvor rund 80 Minuten lang vorbereitet wird.
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SpiderMonster - The Broadway-Musical
Woran erkennt man, dass man wirklich katastrophal versagt hat? Wenn die Broadwaykritiker ihren stillschweigenden Schwur brechen, und schon vor offiziellem Aufführungsbeginn auf der Unterhaltungsmeile ihre bitterbösen Verrisse veröffentlichen? Wenn Star-Regisseurin Julie Taymor einen heftigen Imageschaden durch dieses Projekt erleidet? Wenn sich sämtliche Medienportale das Maul über die zahlreichen Unfälle und dramaturgischen sowie musikalischen Schwächen zerreißen?
Nun, all das ist mies. Aber wenn sich die Sesamstraße über einen lustig macht, dann sollte unmissverständlich klar sein: Das Scheitern des Spider-Man-Musicals muss wirklich enorme Wellen geschlagen haben... Nun, uns kann es nur recht sein, denn die Kinderserie ist zu wirklich großartigen Sketchen fähig, besonders wenn Theaterstücke dran glauben müssen...
Mit besonderem Gruß an den Herren Buehring, der diesen Sketch via Twitter verbreitete und mich somit darauf aufmerksam machte.
Siehe auch:
Nun, all das ist mies. Aber wenn sich die Sesamstraße über einen lustig macht, dann sollte unmissverständlich klar sein: Das Scheitern des Spider-Man-Musicals muss wirklich enorme Wellen geschlagen haben... Nun, uns kann es nur recht sein, denn die Kinderserie ist zu wirklich großartigen Sketchen fähig, besonders wenn Theaterstücke dran glauben müssen...
Mit besonderem Gruß an den Herren Buehring, der diesen Sketch via Twitter verbreitete und mich somit darauf aufmerksam machte.
Siehe auch:
Die "Planes" heben ab und "Cars 2 "legt viral nach
Planes - das Projekt, das vor einigen Monaten Pixar-Fans in Angst und Schrecken versetzte. Ein Direct-to-Video-Film aus dem Hause Pixar? Werden die Künstler aus Emeryville endgültig komerzgeil?
Wie später bekannt wurde, ist Planes viel mehr eine Produktion der DisneyToon Studios - inspiriert von Cars. Viel besser ist das auch nicht und Disneys Recourcen für ungewöhnlichere Trickfilme, die man risikoarm für das Heimkino produzieren kann, werden weiterhin verschwendet...
Planes handelt von Dusty, einem Kleinstadtflugzeug, das trotz seiner Höhenangst ein großes Flugzeugrennen gewinnen möchte. Dank an Stitch Kingdom für die Verbreitung des Trailers.
Zugegeben, recht putzig. Und technisch siehts wirklich gut aus für eine Heimkinoproduktion. Dennoch... Cars 2 droht schon, den "eine Welt voller Autos"-Gag auszureizen, braucht's da noch einen Flugzeug-Film? Wohl eher nicht.
Aber da wir schon von Cars 2 reden: Stitch Kingdom stolperte auch über ein neues virales Webvideo zu Cars 2. Es ist ein Seitenhieb auf das US-Fernsehprogramm, längst nicht so genial, wie frühere virale Aktionen, doch zwei, drei Schmunzler sind schon drin:
Wie später bekannt wurde, ist Planes viel mehr eine Produktion der DisneyToon Studios - inspiriert von Cars. Viel besser ist das auch nicht und Disneys Recourcen für ungewöhnlichere Trickfilme, die man risikoarm für das Heimkino produzieren kann, werden weiterhin verschwendet...
Planes handelt von Dusty, einem Kleinstadtflugzeug, das trotz seiner Höhenangst ein großes Flugzeugrennen gewinnen möchte. Dank an Stitch Kingdom für die Verbreitung des Trailers.
Zugegeben, recht putzig. Und technisch siehts wirklich gut aus für eine Heimkinoproduktion. Dennoch... Cars 2 droht schon, den "eine Welt voller Autos"-Gag auszureizen, braucht's da noch einen Flugzeug-Film? Wohl eher nicht.
Aber da wir schon von Cars 2 reden: Stitch Kingdom stolperte auch über ein neues virales Webvideo zu Cars 2. Es ist ein Seitenhieb auf das US-Fernsehprogramm, längst nicht so genial, wie frühere virale Aktionen, doch zwei, drei Schmunzler sind schon drin:
Samstag, 11. Juni 2011
Munchkin Zombies
Munchkins sind gar hinterlistige Gesellen: Sie ziehen mordend und plündernd durch die Welt, täuschen ihren Mannschaftskameraden Treue vor und fallen einem dann in den Rücken. Und das seit 2001. Das Kartenspiel Munchkin von Steve Jackson und John Kovalic begann als eine liebevolle und verückte Parodie auf Fantasy-Rollenspiele, es sah sich als eine "Dungenerfahrung ohne das lästige Rollenspiel" und ermöglichte dadurch geringe Einstiegshürden für Ahnungslose, ein höheres Spieltempo (gewöhnlich 45 bis 60 Minuten, statt zigtausend Stunden pro Abenteuer) und natürlich viel mehr Humor.
Der immense Erfolg von Munchkin führte zu zahlreichen Fortsetzungen für das Fantasy-Setting sowie zu kaum überschaubaren Spin-Offs in anderen Genres. Unter anderem kann man auch als Superheld, Pirat oder Vampir, im Weltall oder einer Parodie des Lovecraft-Mythos agieren. Und selbstverständlich lassen sich sämtliche Munchkin-Editionen beliebig kombinieren, so dass man als französisch sprechender, atomar verstrahlter Priester-Vampir mit seiner blutigen Kettensäge der Zerstückelung gegen den Edamagier und seinen Klon antreten kann.
Das jüngste Setting des rasand wachsenden Munchkin-Universums ist das bislang makaberste und albernste: Munchkin Zombies spielt während der Zombie-Apokalypse, und die Spieler treten nicht etwa GEGEN die langsam fortschluffen Horden verfaulender Untoter... Nein, die Spieler sind die mit Toiletten, Mäusefallen und Schaufeln ausgerüsteten Zombies, die gegen ängstliche Postboten, Feuerwehrmänner und Lollis leckende Kinder kämpfen, um deren Gehirne zu verzehren. Alles natürlich mit einer gigantischen Prise Humor...
Ich kenne Munchkin nicht, was ist das, was soll ich mit Munchkin Zombies?
Solltet ihr bisher euer Leben gelebt haben, ohne jemals in Berührung mit einer der vielen Munchkin-Editionen gekommen zu sein, hier eine kleine Einführung in das sehr intuitive Spielsystem von Munchkin Zombies und allen anderen Versionen:
Munchkin-Spiele sind für 3 bis 6 Spieler über 12 Jahren gedacht. Jeder dieser Spieler hat eine Stufe, Gegenstände, die ihm Boni verleihen, und als sich daraus ergebene Summe eine Kampfkraft. Ziel ist es, die Stufe 10 zu erreichen. Man steigt eine Stufe auf, indem man Monster besiegt oder Gegenstände verkauft. Außerdem gibt es Sonderkarten, die einem eine Stufe schenken.
Es gibt zwei Kartenstapel, einen mit "Tür-Karten", einen mit Schätzen. Ein Spielzug beginnt damit, dass eine Tür "eingetreten" (also aufgedeckt) wird. Hinter dieser Tür befinden sich üblicherweise Monster, die es zu besiegen gilt. Eigentlich ist das eine einfache Sache: Ist deine Kampfkraft höher, als die Stufe des Monsters, dann gewinnst du. Du steigst eine Stufe auf, und darfst Karten vom Schatzstapel ziehen. So erlangt man Bonusgegenstände (in Form von Karten) und könnte noch stärkere Monster besiegen.
Der Humor von Munchkin wird aber nicht nur durch die genialen Zeichnungen und die teils brüllend komischen Kartentexte sowie die absurden Gegenstände/Monster generiert... sehr viel des Spielspaßes besteht daraus, seine Mitspieler in die Pfanne zu hauen. Denn die eh schon wenigen Regeln werden durch die wichtigste aller Regeln untergraben: Schummeln ist erlaubt, und die Karten haben mehr zu sagen, als das Regelwerk. Man kann in die Kämpfe anderer eingreifen, darüber philosophieren, ob Kraken wie Haie aussehen und deshalb die erschwerten Hai-Regeln auch für das Krakenmonster gelten und, und, und... Absurd, leicht zu verstehen und saukomisch. Dazu muss man nichtmal Ahnung von Rollenspielen oder den parodierten Genres haben - es hilft aber, denn ab und zu kommen einem auch mal Karten unter, die auf Filme oder Bücher anspielen. Die sind zwar auch ohne Vorwissen amüsant, mit Vorwissen allerdings noch viel besser.
Ob man als Munchkin-Neuling nun mit den Zombies anfängt oder mit einem anderen Spiel... das ist Geschmackssache. Wählt halt das Setting, das ihr am interessantesten findet. Generell sollte ich wohl hinzufügen, dass Munchkin Impossible (Geheimagenten-Parodie), Munchkin beißt (Vampie/Horror-Parodie) und Spiel mir das Lied vom Munchkin (Western-Parodie) im Vergleich zu den restlichen Settings nicht ganz sooo beliebt sind - so weit ich weiß, jedenfalls.. Ob das nun allein an der Spielebalance liegt (Impossible etwa scheint aufgrund seinen Bonuskarten für Kampfausbildungen irgendwie nicht ganz so schnell zu zünden, beißt hat ein paar Mechaniken, die das Spiel sehr in die Länge ziehen können) oder daran, dass die Settings nicht so zielsicher das Komikzentrum der nerdigen Kernzielgruppe treffen, kann ich nicht sagen. Die Zombies haben sich dagegen schon einen Platz im Herzen der Munchkin-Truppe erfressen. Als Einstiegsdroge sind sie deshalb problemlos zu empfehlen.
Ich kenne Munchkin schon, also raus mit der Sprache, was macht Zombies besonders? Warum sollte ich mir diese Edition dazukaufen?
Nun, wer bereits irgendein Munchkin-Spiel besitzt, könnte sich Zombies schon allein deshalb kaufen, weil es die irrsten Crossover-Möglichkeiten gibt. Am naheliegendsten wäre natürlich "Munchkin beißt Zombies" mit Zombie-Vampiren. Auch Cthulu dürfte thematisch sehr gut zu den Zombies passen und ich freue mich ganz besonders darauf, bald mal mit Freunden eine Piraten-Zombie-Runde zu spielen.
Zunächst einmal sollte man jedoch wenigstens ein oder zwei Runden lang Zombies pur spielen, um die Edition besser kennenzulernen. Ich finde, dass es die bislang witzigste Munchkin-Version ist. Die Mischung aus morbidem und vollkommen comichaften Humor in Kovalics Zeichnungen ist einfach saustark und ich werde auch vom Running Gag dieser Edition nicht müde, dass die strunzdoofen Zombies sich nicht bewusst mit tollen Waffen ausrüsten, sondern einfach in alle möglichen Haushaltsgegenstände stolpern. Zwischendurch gibt's auch besonders einfallsreiche Karten mit denen man in dieser Edition einfach nicht gerechnet hätte und auch ein paar, bei denen einem das Lachen FAST im Halse stecken bleiben könnte. Ich finde das Setting jedenfalls sehr gut und man hat wirklich sehr viel daraus gemacht. Es ist mehr als ein kurzer Wegwerf-Gag.
Munchkin Zombies ist, so weit ich das so kurz nach Erwerb des Settings beurteilen kann, auch sehr gut ausbalanciert. Schlecht durchdacht ist ja keines der Munchkin-Spiele, aber Zombies scheint mir dennoch flüssiger und "fairer" abzulaufen, als etwa Impossible oder Star Munchkin, welches zwar sehr ausgefeilt ist, bei dem der Sieger jedoch vergleichsweise schnell feststehen kann.
In Munchkin Zombies gibt es statt der Klassen und Rassen, die man in den meisten Editionen seinem Charakter verleihen kann, Mojos und Kräfte. Das Mojo ist die Herkunft eurer Zombiehaftigkeit: Ihr könnt entweder durch die Pest, einen Voodoo-Zauber oder atomare Verstrahlung zu Zombies werden, wodurch ihr unterschiedliche Vor- und Nachteile habt. Habt ihr kein Mojo, dann seit ihr halt stinklangweilige Normalo-Zombies. Die Kräfte funktionieren wie die Kräfte in anderen Editionen wie etwa Super Munchkin: Es gibt Kräfte 2., 3. und 4. Grades und sie schenken euch in bestimmten Spielsituationen besondere Manöver. Die Kräfte werden aber auch wie Klassen-Karten verwendet: Eine Kraft ist z.B. "Kluger Zombie", und es gibt Monster, die einen Bonus im Kampf gegen kluge Zombies haben. Wie der Gebrauchtwagen-Verkäufer, der freut sich nämlich, wenn sich seine Opfer für klug halten.
Fazit
Tja, was soll ich zum Abschluss noch groß über Munchkin Zombies sagen? Man sieht den Zeichnungen an, dass John Kovalic bei dieser Edition einen Mordsspaß hatte, und auch in der x-ten Runde wird Munchkin-Schöpfer Steve Jackson nicht müde. Neue beziehungsweise abgewandelte Spielmechaniken fügen sich sehr gut in das altbewährte System ein, und was die Ausrüstungsgegenstände und Monster angeht ist Munchkin Zombies sehr einfallsreich. Das beste dürften aber die Flüche und einmal einsetzbaren Gegenstände sein.
Also egal ob Munchkin-Veteran oder -Neuling: Mit den Zombies hättet ihr eins der stärksten Sets in eurem Besitz. Zugreifen höchst empfehlenswert!
Freitag, 10. Juni 2011
X-Men: Erste Entscheidung
X-Men: First Class, so heißt der neuste Eintrag in die Kino-Saga rund um Marvels Mutanten-Elitetruppe. In Deutschland entschied man sich, dem Prequel rund um die Gründung der X-Men, die Kubakrise und die einstige Freundschaft von Magneto und Professor X mit dem martialischeren, aber auch weniger hochtrabend misszuverstehenden Untertitel Erste Entscheidung zu versehen.
Dabei trifft der US-Titel, überraschenderweise, durchaus ins Schwarze. Prequels sind meistens eine heikle Sache. Etablierte Figuren in neue Problemsituationen zu verstricken, ist wesentlich leichter, als eine spannende Geschichte vor dem Punkt 0 zu erzählen. Schließlich beginnen die meisten Kinoserien am großen Scheidepunkt ihrer wichtigsten Figuren - alles was davorliegt, muss in vielen Prequels bemüht konstruiert werden. Doch die X-Men eignen sich für ein gutes Prequel, schließlich wurde in der Kino-Kontinuität nie explizit erklärt, was zwischen den einsttmals verbündeten Mutantenanführern vorgefallen ist.
Sehr hastig zimmerten Marvel und Fox eben diese Geschichte zusammen, nachdem Bryan Singer (X-Men 1 & 2) vom Regieposten abtrat, in seiner Autorenfunktion aber Elemente des geplanten Magneto-Kinofilms einarbeitete. In wenigen Monaten musste der neue Regisseur Matthew Vaughn einen stattlichen Kinoblockbuster aus dem Boden stampfen, und da die wesentlich weiter im Voraus geplanten letzten beiden X-Men-Filme versagten, waren die Erwartungen an X-Men: Erste Entscheidung nicht sonderlich hoch. Und ich persönlich muss sagen, dass mir sämtliche Trailer ziemlich mies vorkamen. Und dennoch... Vaughn hat es geschafft. Ja, man merkt dem Drehbuch an, dass irgendwann die Zeit davonlief, es wurden Entscheidungen getroffen, die man mit einer längeren Planungsphase wohl auf etwaige Sequels vertagt hätte - und in diesem Fall auch hätte vertagen sollen. Und manche der Effekt-Aufnahmen sind geradezu erbärmlich.
Diese groben Schnitzer sind allerdings recht schnell verziehen, da Vaughn den reifsten und ernstzunehmendsten X-Men-Film bis dato schuf. Und gleichzeitig bleibt der Film erfrischende, kurzlebige Sommerunterhaltung mit tollem Look und pointiertem Witz. Die Action ist groß, steht aber nie den unter der Oberfläche brodelnden, zentralen Konflikten im Weg und so verbringt man mit X-Men: Erste Entscheidung etwas mehr als zwei enorm unterhaltsame, durchdachte Kinostunden. Man spürt, dass Vaughn mit Kick-Ass bereits Erfahrungen mit der Balance zwischen Superheldenspaß und abgefeihter Gesellschaftskritik sammelte. Sein X-Men-Film ist nicht ganz so radikal und sensationell, das größere Erbe dieser Comicreihe verpasst ihm ein engeres Korsett, doch wem Kick-Ass zu wild gewesen sein sollte, darf Vaughn nun gerne eine erneute Chance geben.
Besonders hervorzuheben ist Michael Fassbender. Der Inglourious Basterds-Veteran liefert als Erik Lehnsherr (zukünftig Magneto) eine großartige, nuancierte Performance ab. Selten waren Comicschurken nachvollziehbarer und facettenreicher. Kevin Bacon ist in seiner Rolle als durchtriebener Ex-Nazi das krasse Gegenteil... und fast genauso gut. Overacting und überschwappende Boshaftigkeit mit Genuss - ein schöner Kontrapunkt, von dem im Zusammenspiel beide profitieren. James McAvoy dagegen fiel mir als Charles Xavier desöfteren auf die Nerven. Dieser angestrengte Blick mit der zerknautschten Augenpartie, dieses ständige Gesäusel... Er soll wohl als guter Mentor mit kleinen Schwächen gezeichnet werden, manchmal war er aber einfach nur ein Arsch. Mit Fassbender harmoniert er aber super. Dafür ist January Jones eine Katatsrophe - während Fassbender ab Ende des Jahres wohl auf den einen oder anderen Publikumspreis hoffen darf (wenn er viel Glück hat, sind ihm auch Außenseiterchancen auf den Golden Globe gegönnt... der Oscar wäre aber viel zu weit gegriffen, bleiben wir mal auf dem Teppich), sollte sich Jones schonmal nach einer Ecke für die Goldene Himbeere umschauen.
X-Men: Erste Entscheidung hat ein paar ungewollt komische Momente, ist aber sonst sehr spannend (so lange man wohl wenigstens den Schimmer eines Vorwissens über die Figuren hat), erfrischend und relativ klug. Ein gelungener Superheldenfilm, ausgereifter und relevanter als Thor, ernster als Sam Raimis Spider-Man, aber weniger ikonisch. Ganz große Momente gab's nicht - eine Superheldenversion eines 60er-Agentenspektakels rund um die Kuba-Krise ist allerdings keinesfalls zu verachten.
Dabei trifft der US-Titel, überraschenderweise, durchaus ins Schwarze. Prequels sind meistens eine heikle Sache. Etablierte Figuren in neue Problemsituationen zu verstricken, ist wesentlich leichter, als eine spannende Geschichte vor dem Punkt 0 zu erzählen. Schließlich beginnen die meisten Kinoserien am großen Scheidepunkt ihrer wichtigsten Figuren - alles was davorliegt, muss in vielen Prequels bemüht konstruiert werden. Doch die X-Men eignen sich für ein gutes Prequel, schließlich wurde in der Kino-Kontinuität nie explizit erklärt, was zwischen den einsttmals verbündeten Mutantenanführern vorgefallen ist.
Sehr hastig zimmerten Marvel und Fox eben diese Geschichte zusammen, nachdem Bryan Singer (X-Men 1 & 2) vom Regieposten abtrat, in seiner Autorenfunktion aber Elemente des geplanten Magneto-Kinofilms einarbeitete. In wenigen Monaten musste der neue Regisseur Matthew Vaughn einen stattlichen Kinoblockbuster aus dem Boden stampfen, und da die wesentlich weiter im Voraus geplanten letzten beiden X-Men-Filme versagten, waren die Erwartungen an X-Men: Erste Entscheidung nicht sonderlich hoch. Und ich persönlich muss sagen, dass mir sämtliche Trailer ziemlich mies vorkamen. Und dennoch... Vaughn hat es geschafft. Ja, man merkt dem Drehbuch an, dass irgendwann die Zeit davonlief, es wurden Entscheidungen getroffen, die man mit einer längeren Planungsphase wohl auf etwaige Sequels vertagt hätte - und in diesem Fall auch hätte vertagen sollen. Und manche der Effekt-Aufnahmen sind geradezu erbärmlich.
Diese groben Schnitzer sind allerdings recht schnell verziehen, da Vaughn den reifsten und ernstzunehmendsten X-Men-Film bis dato schuf. Und gleichzeitig bleibt der Film erfrischende, kurzlebige Sommerunterhaltung mit tollem Look und pointiertem Witz. Die Action ist groß, steht aber nie den unter der Oberfläche brodelnden, zentralen Konflikten im Weg und so verbringt man mit X-Men: Erste Entscheidung etwas mehr als zwei enorm unterhaltsame, durchdachte Kinostunden. Man spürt, dass Vaughn mit Kick-Ass bereits Erfahrungen mit der Balance zwischen Superheldenspaß und abgefeihter Gesellschaftskritik sammelte. Sein X-Men-Film ist nicht ganz so radikal und sensationell, das größere Erbe dieser Comicreihe verpasst ihm ein engeres Korsett, doch wem Kick-Ass zu wild gewesen sein sollte, darf Vaughn nun gerne eine erneute Chance geben.
Besonders hervorzuheben ist Michael Fassbender. Der Inglourious Basterds-Veteran liefert als Erik Lehnsherr (zukünftig Magneto) eine großartige, nuancierte Performance ab. Selten waren Comicschurken nachvollziehbarer und facettenreicher. Kevin Bacon ist in seiner Rolle als durchtriebener Ex-Nazi das krasse Gegenteil... und fast genauso gut. Overacting und überschwappende Boshaftigkeit mit Genuss - ein schöner Kontrapunkt, von dem im Zusammenspiel beide profitieren. James McAvoy dagegen fiel mir als Charles Xavier desöfteren auf die Nerven. Dieser angestrengte Blick mit der zerknautschten Augenpartie, dieses ständige Gesäusel... Er soll wohl als guter Mentor mit kleinen Schwächen gezeichnet werden, manchmal war er aber einfach nur ein Arsch. Mit Fassbender harmoniert er aber super. Dafür ist January Jones eine Katatsrophe - während Fassbender ab Ende des Jahres wohl auf den einen oder anderen Publikumspreis hoffen darf (wenn er viel Glück hat, sind ihm auch Außenseiterchancen auf den Golden Globe gegönnt... der Oscar wäre aber viel zu weit gegriffen, bleiben wir mal auf dem Teppich), sollte sich Jones schonmal nach einer Ecke für die Goldene Himbeere umschauen.
X-Men: Erste Entscheidung hat ein paar ungewollt komische Momente, ist aber sonst sehr spannend (so lange man wohl wenigstens den Schimmer eines Vorwissens über die Figuren hat), erfrischend und relativ klug. Ein gelungener Superheldenfilm, ausgereifter und relevanter als Thor, ernster als Sam Raimis Spider-Man, aber weniger ikonisch. Ganz große Momente gab's nicht - eine Superheldenversion eines 60er-Agentenspektakels rund um die Kuba-Krise ist allerdings keinesfalls zu verachten.
Donnerstag, 9. Juni 2011
Abgedreht
Der französische Werbe- und Musikvideofilmer Michel Gondry begann seine Kinokarriere im Schatten des für seine surrealen, intelektuellen Meisterwerke bekannten Drehbuchautors Charlie Kaufmann. Sowohl Gondrys Debüt Human Nature (aus dem Jahr 2001), als auch sein großer internationaler Durchbruch Vergiss mein nicht! (von 2004) stammten aus Kaufmanns unverwechselbarer Feder. Mit dem autobiografisch angehauchten, 2006 außerhalb des Hollywood-Systems realisierten Science of Sleep bewies Gondry, dass in seinen ersten Kinofilmen nicht nur der Stil des namenhaften Drehbuchautors, sondern auch sein eigener Stil durchschien. 2008 folgte dann letztlich der Film in Gondrys Vita, der im Vorfeld den bis dorthin größten Rummel verursachte. Und selbst wenn Gondrys diesjährige Zusammenarbeit mit Seth Rogen einige neugierige Vorab-Fragezeichen bei Kinogängern verursachte, so bleibt Be Kind Rewind (so der Originaltitel von Abgedreht) wohl die Regiearbeit Gondrys, die vor Kinostart die weitreichendste Neugier auslöste.
Zu einem kleinen Teil ist das vielleicht dem Umstand zu verdanken, dass Jack Black eine Rolle in dem Film übernahm. Der Kugelblitz hat eine eingeschworene Fangemeinde, die gerade im Netz zu eigentlich jedem seiner Filme einen gewissen Grundhype anheizen kann. Ich erinnere mich an Leute, die allein seinetwegen in Peter Jacksons King Kong-Remake gingen und selbst Gullivers Reisen soll mancherorts Vorfreude genossen haben. Und diese treue Fangemeinde sei Jack Black auch vergönnt. Den Hauptgrund für das Vorabinteresse an Abgedreht stellt er allerdings bei weitem nicht dar. Dies dürften die "geschwedeten" Filme sein, die Teil der Handlung von Abgedreht sind. Sehr früh im Marketing zeigte man, dass die verschrobene, stille Komödie von Michel Gondry zwei Videothekare zeigt, die unter den lausigsten Bedingungen dilettantische Versionen großer Filmklassiker und Blockbuster wie Ghostbusters drehen. Ein Ansatz, der im Zeitalter von Youtube schnell begeisterte Nachahmer fand und somit großes Aufsehen erregte.
That's the lamest excuse I've ever heard! That's totally non-sequitary!
Wie es im Film zu dieser Aktion mit den mies nachgedrehten Filmen kommt? Nun, es läuft wie folgt ab: Mr. Fletcher (Danny Glover) ist der Besitzer einer abgehalfterten Videothek in Passaic, New Jersey. Sein ausschließlich VHS-Kassetten anbietender Laden befindet sich in einem vom Verfall bedrohten Gebäude, in dem fast ein Jahrhundert zuvor der Jazz-Sänger Fats Waller geboren wurde - der Stolz der Stadt. Die Behörden fordern dessen ungeachtet, dass Mr. Fletcher umsiedelt, damit das baufällige Gebäude abgerissen werden kann. Alternativ hat er selbst dafür zu sorgen, dass seine Videothek den modernen Standards für Bausicherheit und Behindertenzugänglichkeit entspricht. Dazu fehlt Mr. Fletcher jedoch das nötige Kapital, da er selbst im verschlafenen Nest Passaic die übermächtige Konkurrenz durch moderne Videotheken-Ketten und das neue Medium DVD zu spüren bekommt. Also verabschiedet sich Mr. Fletcher für ein paar Tage aus seinem geliebten Laden, um heimlich die Konkurrenz und ihr Erfolgsrezept auszuspionieren. Derweil so Ziehsohn Mike (Mos Def) die Leitung der Videothek übernehmen, wobei ihm sein bester Freund, der verpeilte Verschwörungstheoretiker Jerry (Jack Black) der größte Stolperstein im Weg ist. Unter anderem plant er einen Angriff auf das örtliche Elektrizitätswerk, welches seiner Theorie nach versucht, den Verstand der Bevölkerung durch Mikrowellen zu kontrollieren. Bei seinem Einbruch ins Kraftwerk bekommt Jerry einen riesigen Elektroschock verpasst, wodurch er magnetisch aufgeladen wird. Seine magnetische Strahlung löscht sämtliche Videos in der Videothek, und da er und Mike nicht ihre Kunden verärgern und dem Laden somit den Todesstoß versetzen wollen, beschließen sie, die gelöschten Videos mit eigenen Remakes der Filme zu bespielen. Naheliegende Lösung, nicht wahr?
Dass die Realität von Abgedreht leicht von unserer verschoben ist, ist natürlich Methode. Seien es die absurden Spielereien mit den Naturgesetzen (Jerrys Magnetismus) oder die teils weltfremden Reaktionen der einzelnen Figuren, all das gehört zur Verschrobenheit Michel Gondrys. Was Abgedreht etwa von Vergiss mein nicht! abhebt, ist dass diese stille Komödie nicht so offensiv surreal wie Gondrys vorherige Filme oder die meisten Werke des mit izhm vergleichbaren Charlie Kaufmann ist. Stattdessen "schmeckt" man die Andersartigkeit der Realität von Abgedreht nur hin und wieder raus, was den Film zwischenzeitlich zwischen zwei Stühle packt. Er ist zu seltsam, für eine kleine, quirlige Komödie über zwei Freunde, die dilettantische Remakes von Hollywood-Filmen drehen, aber zu bodenständig, für einen wahrlich abgedrehten, den Intellekt und die Fantasie des Zuschauers reizenden Kunstfilm.
My brain's been paranized!
Dies führt mich auch zu meinem größten Kritikpunkt an Abgedreht: Mir persönlich fehlt ein gewisser Funke. Es lässt sich alles finden, was mir an anderen Gondry-Regiearbeiten gefiel, aber von mindestens einer Zutat ist zu wenig drin. Abgedreht müsste ein wenig intelektueller sein, eine etwas ausgefeiltere Botschaft vermitteln - oder mehr ehrliches Herz zeigen. Stattdessen hält Abgedreht diese beiden Bälle flach, weshalb mit dem Abspann auch ein leeres Gefühl im Magen zurückbleibt. Gerade zum Schluss hin versucht sich Michel Gondry mit Sentimentalität über Wasser zu halten, aber diese Passagen hat sich Abgedreht zuvor nicht verdient, wodurch sie ihre Wirkung nicht voll entfalten können.
Ein Problem ist auch, dass Abgedreht zu viel will. Eigentlich wollte Michel Gondry eine Hommage an den Jazz verfassen, aber nach und nach wurde sein Werk auch ein Loblied an den Dilettantismus und längst vergangene Tage der Filmkultur sowie kleinstädische Gemeinschaftlichkeit. Das ist vollkommen legitim, und ich mag es, wenn Filme ein großes Gesamtpaket bieten möchten. Nur lockt Abgedreht mit all seinen Seiten, um dann jedes seiner Elemente fallen zu lassen, bevor mir als Zuschauer genug davon geboten wurde. Besonders kurios iverhält es sich im Hinblick auf die "geschwedeten" Filmversionen: Lustig sind diese Billig-Remakes gen Mitte des Films längst nicht mehr, und trotzdem fehlt etwas, wenn sie keine Rolle mehr spielen.
Dessen ungeachtet und einigen Schnitzern in der Erzählweise zum Trotz (manche Handlungsebenen sind plötzlich irrelevant, andere vermeintlich altbekannte Figuren tauchen aus dem Nichts auf), ist Abgedreht noch immer eine gute, unaufgeregte Komödie. Michel Gondry hat es einfach drauf, eine melancholische, kurzweilige Grundstimmung zu schaffen und das routinierte Spiel von Jack Black harmoniert sehr gut mit der naiv-großäugigen Darstellung von Mos Def. Danny Glover beweist wieder einmal, welch tolles Timing er im Komödienfach besitzt, zugleich hilft er dem Film, seine nostalgische Atmosphäre zu entwickeln. Und man muss vor den Einfällen Gondrys einfach den Hut ziehen - selbst wenn er die Möglichkeiten zu einer deutlich temporeicheren, schrägen Komödie einerseits, einer gefühlvolleren und nachdenklich stimmenden "Dramödie" andererseits verschenkt hat, indem er beide Filme zusammentackerte und daraus Abgedreht machte.
Für Liebhaber sonderbarer, stiller Komödien sowie Filmnostalgiker, die die VHS-Zeiten noch miterlebten (und sei es nur in den letzten Zügen, so wie es bei mir der Fall war) klar einen Blick wert. Für den Rest dürfte Abgedreht zu laff sein. Kurzum: Ein netter Film, aber auch der Hauptverdächtige, wenn es darum geht, Gondrys schwächsten zu benennen.
Siehe auch:
Zu einem kleinen Teil ist das vielleicht dem Umstand zu verdanken, dass Jack Black eine Rolle in dem Film übernahm. Der Kugelblitz hat eine eingeschworene Fangemeinde, die gerade im Netz zu eigentlich jedem seiner Filme einen gewissen Grundhype anheizen kann. Ich erinnere mich an Leute, die allein seinetwegen in Peter Jacksons King Kong-Remake gingen und selbst Gullivers Reisen soll mancherorts Vorfreude genossen haben. Und diese treue Fangemeinde sei Jack Black auch vergönnt. Den Hauptgrund für das Vorabinteresse an Abgedreht stellt er allerdings bei weitem nicht dar. Dies dürften die "geschwedeten" Filme sein, die Teil der Handlung von Abgedreht sind. Sehr früh im Marketing zeigte man, dass die verschrobene, stille Komödie von Michel Gondry zwei Videothekare zeigt, die unter den lausigsten Bedingungen dilettantische Versionen großer Filmklassiker und Blockbuster wie Ghostbusters drehen. Ein Ansatz, der im Zeitalter von Youtube schnell begeisterte Nachahmer fand und somit großes Aufsehen erregte.
That's the lamest excuse I've ever heard! That's totally non-sequitary!
Wie es im Film zu dieser Aktion mit den mies nachgedrehten Filmen kommt? Nun, es läuft wie folgt ab: Mr. Fletcher (Danny Glover) ist der Besitzer einer abgehalfterten Videothek in Passaic, New Jersey. Sein ausschließlich VHS-Kassetten anbietender Laden befindet sich in einem vom Verfall bedrohten Gebäude, in dem fast ein Jahrhundert zuvor der Jazz-Sänger Fats Waller geboren wurde - der Stolz der Stadt. Die Behörden fordern dessen ungeachtet, dass Mr. Fletcher umsiedelt, damit das baufällige Gebäude abgerissen werden kann. Alternativ hat er selbst dafür zu sorgen, dass seine Videothek den modernen Standards für Bausicherheit und Behindertenzugänglichkeit entspricht. Dazu fehlt Mr. Fletcher jedoch das nötige Kapital, da er selbst im verschlafenen Nest Passaic die übermächtige Konkurrenz durch moderne Videotheken-Ketten und das neue Medium DVD zu spüren bekommt. Also verabschiedet sich Mr. Fletcher für ein paar Tage aus seinem geliebten Laden, um heimlich die Konkurrenz und ihr Erfolgsrezept auszuspionieren. Derweil so Ziehsohn Mike (Mos Def) die Leitung der Videothek übernehmen, wobei ihm sein bester Freund, der verpeilte Verschwörungstheoretiker Jerry (Jack Black) der größte Stolperstein im Weg ist. Unter anderem plant er einen Angriff auf das örtliche Elektrizitätswerk, welches seiner Theorie nach versucht, den Verstand der Bevölkerung durch Mikrowellen zu kontrollieren. Bei seinem Einbruch ins Kraftwerk bekommt Jerry einen riesigen Elektroschock verpasst, wodurch er magnetisch aufgeladen wird. Seine magnetische Strahlung löscht sämtliche Videos in der Videothek, und da er und Mike nicht ihre Kunden verärgern und dem Laden somit den Todesstoß versetzen wollen, beschließen sie, die gelöschten Videos mit eigenen Remakes der Filme zu bespielen. Naheliegende Lösung, nicht wahr?
Dass die Realität von Abgedreht leicht von unserer verschoben ist, ist natürlich Methode. Seien es die absurden Spielereien mit den Naturgesetzen (Jerrys Magnetismus) oder die teils weltfremden Reaktionen der einzelnen Figuren, all das gehört zur Verschrobenheit Michel Gondrys. Was Abgedreht etwa von Vergiss mein nicht! abhebt, ist dass diese stille Komödie nicht so offensiv surreal wie Gondrys vorherige Filme oder die meisten Werke des mit izhm vergleichbaren Charlie Kaufmann ist. Stattdessen "schmeckt" man die Andersartigkeit der Realität von Abgedreht nur hin und wieder raus, was den Film zwischenzeitlich zwischen zwei Stühle packt. Er ist zu seltsam, für eine kleine, quirlige Komödie über zwei Freunde, die dilettantische Remakes von Hollywood-Filmen drehen, aber zu bodenständig, für einen wahrlich abgedrehten, den Intellekt und die Fantasie des Zuschauers reizenden Kunstfilm.
My brain's been paranized!
Dies führt mich auch zu meinem größten Kritikpunkt an Abgedreht: Mir persönlich fehlt ein gewisser Funke. Es lässt sich alles finden, was mir an anderen Gondry-Regiearbeiten gefiel, aber von mindestens einer Zutat ist zu wenig drin. Abgedreht müsste ein wenig intelektueller sein, eine etwas ausgefeiltere Botschaft vermitteln - oder mehr ehrliches Herz zeigen. Stattdessen hält Abgedreht diese beiden Bälle flach, weshalb mit dem Abspann auch ein leeres Gefühl im Magen zurückbleibt. Gerade zum Schluss hin versucht sich Michel Gondry mit Sentimentalität über Wasser zu halten, aber diese Passagen hat sich Abgedreht zuvor nicht verdient, wodurch sie ihre Wirkung nicht voll entfalten können.
Ein Problem ist auch, dass Abgedreht zu viel will. Eigentlich wollte Michel Gondry eine Hommage an den Jazz verfassen, aber nach und nach wurde sein Werk auch ein Loblied an den Dilettantismus und längst vergangene Tage der Filmkultur sowie kleinstädische Gemeinschaftlichkeit. Das ist vollkommen legitim, und ich mag es, wenn Filme ein großes Gesamtpaket bieten möchten. Nur lockt Abgedreht mit all seinen Seiten, um dann jedes seiner Elemente fallen zu lassen, bevor mir als Zuschauer genug davon geboten wurde. Besonders kurios iverhält es sich im Hinblick auf die "geschwedeten" Filmversionen: Lustig sind diese Billig-Remakes gen Mitte des Films längst nicht mehr, und trotzdem fehlt etwas, wenn sie keine Rolle mehr spielen.
Dessen ungeachtet und einigen Schnitzern in der Erzählweise zum Trotz (manche Handlungsebenen sind plötzlich irrelevant, andere vermeintlich altbekannte Figuren tauchen aus dem Nichts auf), ist Abgedreht noch immer eine gute, unaufgeregte Komödie. Michel Gondry hat es einfach drauf, eine melancholische, kurzweilige Grundstimmung zu schaffen und das routinierte Spiel von Jack Black harmoniert sehr gut mit der naiv-großäugigen Darstellung von Mos Def. Danny Glover beweist wieder einmal, welch tolles Timing er im Komödienfach besitzt, zugleich hilft er dem Film, seine nostalgische Atmosphäre zu entwickeln. Und man muss vor den Einfällen Gondrys einfach den Hut ziehen - selbst wenn er die Möglichkeiten zu einer deutlich temporeicheren, schrägen Komödie einerseits, einer gefühlvolleren und nachdenklich stimmenden "Dramödie" andererseits verschenkt hat, indem er beide Filme zusammentackerte und daraus Abgedreht machte.
Für Liebhaber sonderbarer, stiller Komödien sowie Filmnostalgiker, die die VHS-Zeiten noch miterlebten (und sei es nur in den letzten Zügen, so wie es bei mir der Fall war) klar einen Blick wert. Für den Rest dürfte Abgedreht zu laff sein. Kurzum: Ein netter Film, aber auch der Hauptverdächtige, wenn es darum geht, Gondrys schwächsten zu benennen.
Siehe auch:
Die 100 besten Drohungen der Filmgeschichte
Der Macher hinter den Kompilationen der 100 besten und der "anderen 100 besten" Beleidigungen der Filmgeschichte präsentiert eine neue Zusammenstellung. Dieses Mal bietet er uns nützliche Inspiration, wenn es mal darum geht, jemandem zu drohen. Denn was in der Realität in lahmes "...oder ich hau dir eine rein!" und "...sonst ist Schmusen bis morgen gestrichen!" mündet, ist in der Filmwelt eine wahre Kunstform, von der man sich gewiss eine Scheibe abschneiden kann.
Also Messer raus und abgeschnitten, sonst... sonst... sonst haue ich ganz wild auf die A-Taste meines Keyboards! AaaaaaaAAaaaaaAaaaAAaaa!
Na gut, ich geh' jetzt auch besser eine Runde üben...
(gefunden via /Films Twitter-Account)
Also Messer raus und abgeschnitten, sonst... sonst... sonst haue ich ganz wild auf die A-Taste meines Keyboards! AaaaaaaAAaaaaaAaaaAAaaa!
Na gut, ich geh' jetzt auch besser eine Runde üben...
(gefunden via /Films Twitter-Account)
Mittwoch, 8. Juni 2011
Neues, oder, naja, noch nichts neues zu "Django Unchained"
Offiziell ist noch nichts, aber die Gerüchteküche brodelt mal wieder rund um Tarantinos Southern/Western/Sklavenrachefilm Django Unchained. Christoph Waltz und Samuel L. Jackson sind nun als Darsteller nahezu gesichert, auch die Verhandlungen mit Leonardo DiCaprio gehen weiter.
Mit Will Smith sieht es dagegen leider schlechter aus - die Verhandlungen sollen nicht wirklich voranschreiten, und dabei haben die Weinsteins extra die internationalen Rechte Sony angeboten, um von den guten Verbindungen zu Smith zu profitieren, die das Studio genießt.
Wie Collider berichtet, sollen Idris Elba, Chris Tucker, und Jamie Foxx als Ersatz für Will Smith im Gespräch sein. Elba ist schon so lange Teil der Django Unchained-Gerüchte wie DiCaprio, Chris Tucker ist eine... kuriose Wahl.. und Jamie Foxx fände ich solide, doch es fehlt mir der Überraschungsfaktor von Will Smith, den man in einer solch potentiell kontroversen Produktion kaum erwarten würde.
Nun... das waren also die Non-News zu Tarantinos nächstem. Mal abwarten, vielleicht hören wir auch endlich mal was offizielles?
Mit Will Smith sieht es dagegen leider schlechter aus - die Verhandlungen sollen nicht wirklich voranschreiten, und dabei haben die Weinsteins extra die internationalen Rechte Sony angeboten, um von den guten Verbindungen zu Smith zu profitieren, die das Studio genießt.
Wie Collider berichtet, sollen Idris Elba, Chris Tucker, und Jamie Foxx als Ersatz für Will Smith im Gespräch sein. Elba ist schon so lange Teil der Django Unchained-Gerüchte wie DiCaprio, Chris Tucker ist eine... kuriose Wahl.. und Jamie Foxx fände ich solide, doch es fehlt mir der Überraschungsfaktor von Will Smith, den man in einer solch potentiell kontroversen Produktion kaum erwarten würde.
Nun... das waren also die Non-News zu Tarantinos nächstem. Mal abwarten, vielleicht hören wir auch endlich mal was offizielles?
Neuer Autor für dritten "Tron"-Film angeheuert
Tron: Legacy lief noch nicht einmal in den Kinos, da mutmaßten einige bereits über die Fortsetzung. Aufgrund der hohen Produktionskosten des Films und der nicht ganz an Disneys Hoffnungen heranreichenden Einnahmen, müssen Tron-Fans allerdings noch immer darum bangen, dass die Fortsetzung grünes Licht erhält.
Drehbuchideen aus der Feder von Adam Horowitz und Edward Kitsis, den ehemaligen Lost-Autoren, deren Arbeit an Tron: Legacy einiges an Kritikerschelte hinnehmen musste, existieren bereits, doch das Studio bringt nun einen neuen Spieler auf's Drehbuch-Raster. Wie The Hollywood Reporter meldet, wurde der Antarctica-Autor David DiGilio engagiert, um einen neuen Entwurf für das Tron 3-Drehbuch abzuliefern. Selbst wenn Disney weiterhin darauf pocht, noch nicht ganz davon überzeugt zu sein, den Film überhaupt zu verwirklichen. Vielleicht will man so die Blu-ray-Verkäufe oben halten. Das könnte sogar gelingen - während ich diese Zeilen verfasse, bekomme ich nach und nach ein schlechtes Gewissen, selbst noch keine Tron: Legacy-Kopie gekauft zu haben.
Wie dem auch sei: David DiGilio wurde auf's Tron 3-Raster geholt, weil Kitsis & Horowitz neuerdings an einer neuen Märchenserie für ABC namens Once Upon a Time arbeiten, die sie selbst kreierten. DiGilio wiederum ist Absolvent des Disney-Autorenlehrprogramms und Erfinder der bald auf dem US-Sender Showtime startenden postapokalyptischen Serie Last H.O.P.E.. Antarctica war überraschend gut, insofern habe ich nichts dagegen, dass er sich an Tron 3 versuchen darf, und sollte nächstes Jahr die Trickserie Tron: Uprising erfolgreich sein, wird Disney vielleicht sogar dafür sorgen, dass dieses neue Engagement mehr, als nur Beschäftigungstherapie für DiGilio ist.
Weiterführende Artikel:
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Wie dem auch sei: David DiGilio wurde auf's Tron 3-Raster geholt, weil Kitsis & Horowitz neuerdings an einer neuen Märchenserie für ABC namens Once Upon a Time arbeiten, die sie selbst kreierten. DiGilio wiederum ist Absolvent des Disney-Autorenlehrprogramms und Erfinder der bald auf dem US-Sender Showtime startenden postapokalyptischen Serie Last H.O.P.E.. Antarctica war überraschend gut, insofern habe ich nichts dagegen, dass er sich an Tron 3 versuchen darf, und sollte nächstes Jahr die Trickserie Tron: Uprising erfolgreich sein, wird Disney vielleicht sogar dafür sorgen, dass dieses neue Engagement mehr, als nur Beschäftigungstherapie für DiGilio ist.
Weiterführende Artikel:
Montag, 6. Juni 2011
Werdet Teil von "RestStop"
Stephen King gehört zu den meistverfilmten Autoren der Filmgeschichte, und trotzdem hat es noch längst nicht jedes Werk des Horrormeisters auf die Leinwand geschafft. Gerade seine Kurzgeschichten werden von Hollywood eher mal links liegen gelassen.
Vielleicht rief King auch deswegen das Dollar Baby Programme ins Leben, welches es Filmstudenten ermöglicht, für einen Dollar die Filmrechte an seinen Kurzgeschichten zu erwerben, um sie im Rahmen ihres Studiums zu verwirklichen. Die Studenten der HFF Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg (treuen Lesern vielleicht schon durch Topper gibt nicht auf bekannt) nutzten diese Gelegenheit, um mit RestStop die erste deutsche Verfilmung einer King-Kurzgeschichte in Angriff zu nehmen.
Die Hauptdreharbeiten sind auch bereits beendet, allerdings stehen für diesen Monat Nachdrehs an, für deren Organisation die Studenten eine kleine Finanzspritze benötigen könnten. Und dies ist für Filminteressierte sowie Stephen-King-Liebhaber die große Gelegenheit, an einem Film mitzuwirken (und im Abspann erwähnt zu werden), der für den Horrorautor aufgeführt wird!
Wer als Investor an der Verfilmung über einen voyeuristischen Schriftsteller, der unversehens Zeuge einer Gewalttat wird, mitwirken möchte, muss nicht einmal viel tun: Spenden werden via Überweisung und PayPal angenommen. Danach noch eine kurze Mail an den Verantwortlichen, und schon ist euch eine Nennung im Abspann sicher.
Die nötigen Kontaktinfos findet ihr auf der Website You Missed Sonja unter "Spenden".
Vielleicht rief King auch deswegen das Dollar Baby Programme ins Leben, welches es Filmstudenten ermöglicht, für einen Dollar die Filmrechte an seinen Kurzgeschichten zu erwerben, um sie im Rahmen ihres Studiums zu verwirklichen. Die Studenten der HFF Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg (treuen Lesern vielleicht schon durch Topper gibt nicht auf bekannt) nutzten diese Gelegenheit, um mit RestStop die erste deutsche Verfilmung einer King-Kurzgeschichte in Angriff zu nehmen.
Die Hauptdreharbeiten sind auch bereits beendet, allerdings stehen für diesen Monat Nachdrehs an, für deren Organisation die Studenten eine kleine Finanzspritze benötigen könnten. Und dies ist für Filminteressierte sowie Stephen-King-Liebhaber die große Gelegenheit, an einem Film mitzuwirken (und im Abspann erwähnt zu werden), der für den Horrorautor aufgeführt wird!
Wer als Investor an der Verfilmung über einen voyeuristischen Schriftsteller, der unversehens Zeuge einer Gewalttat wird, mitwirken möchte, muss nicht einmal viel tun: Spenden werden via Überweisung und PayPal angenommen. Danach noch eine kurze Mail an den Verantwortlichen, und schon ist euch eine Nennung im Abspann sicher.
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Sonntag, 5. Juni 2011
Darth Vader besucht Disneyland
Denn auch Sith Lords freuen sich auf die Wiedereröffnung der Star Tours...
Weitere Star Wars-Fundstücke:
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Besser geht's nicht
Regisseur James L. Brooks ist wirklich nicht sonderlich produktiv: In 31 Jahren drehte er bloß sieben Kinofilme, zuletzt den aufgrund für eine recht simple Komödie mit exorbitanten Kosten belastete Woher weißt du, dass es Liebe ist?. Welches Werk den Höhepunkt seiner überschaubaren Regiekarriere darstellt? Nun, auf diese Frage gibt es wohl nur zwei naheliegende Antworten: Entweder ist es das Melodram Zeit der Zärtlichkeit oder die dramatische Komödie Besser geht's nicht, die 1998 für erstaunliche sieben Academy Awards nominiert wurde. Eine beachtliche Leistung für einen Vertreter eines von der Academy gerne belächelten Genres. Besser geht's nicht gelang sogar als bis dato letzter Film ein Doppelsieg in den Hauptdarsteller-Kategorien. Es dürfte also kaum als Übertreibung angesehen werden, wenn man sagt, dass es sich dabei um einen echten Ausnahmefilm handelt.
Er ist ein Mistkerl, wie er im Buche steht: Melvin Udall schmeißt das Schoßhündchen seines schwulen Nachbarns in den Müllschacht, brüllt jeden an, der ihn bei der Arbeit stört und lässt in seinem Stammlokal jeden anwesenden wissen, wie sehr es ihn anekelt, dass sich Juden an "seinem" Tisch befinden. Ob Melvin ein intolerantes, cholerisches Schwein ist, oder ob er einfach "nur" ein Arschloch, das seiner Genervtheit durch rassistische und schwulenfeindliche Sprüche Luft macht, zu deren ideologischen Gehalt er nicht steht, das ist nicht eindeutig. Und auch, ob seine Zwangsneurosen seine Menschlichkeit beeinträchtigten, weiß man nicht. Fest steht jedoch: Melvin hat ein beeindruckendes Talent. Er verfasst einfühlsame, einsichtsreiche und rührende Liebesromane, die regelmäßig die Bestseller-Listen stürmen.
Melvin Udall ist Jack Nicholson. Die Rolle ist wie für ihn geschaffen, in den komödiantischen Passagen glüht Nicholson förmlich vor Spielfreude und verwandelt aus dem Hassobjekt Melvin Udall einen politisch inkorrekten Anti-Helden, von dem man die Augen nicht lassen kann. Die sich früh zeigenden Brüche in der Monster-Oberfläche sind von Autor Mark Andrus unaufdringlich eingearbeitet und werden in dramaturgisch wundervoll abgestimmten Schüben hervorgekehrt. Nicholson gelingt es, den verstörten Menschen im Ekelpaket subtil zu spielen, durch Stille und nachdenkliche Blicke mehr Mitgefühl zu erregen, als die meisten Schauspieler es in ähnlichen Rollen durch eloquente und aufwühlende Monologe können.
Der einzige Mensch, von dem sich Melvin Paroli bieten lässt und bei der er nicht völlig angewidert zusammenfährt, wenn sie ihn mit einer kurzen Berührung streift, ist die Kellnerin Carol. Die alleinerziehende Mutter eines asthmakranken Jungen stört sich, anders als ihre Kollegen, nicht all zu sehr an dem schimpfenden Dauergast mit all seinen Macken. Nur wenn er sich unangebrachte Witze über ihr krankes Kind leistet, reißt ihr der Geduldsfaden, ansonsten nimmt sie die Launen dieses zeternden Neurotikers mit einem Augenrollen und zusammengekniffenen Lippen hin. Das höchste Gefühl der Toleranz, das Melvin entgegnet.
Carol wird von einer wundervollen Helen Hunt gespielt, die zunächst als leichter Gegenpol zur exzentrischen Hauptfigur eingeführt wird, die aber, wie sich nach und nach zeigt, ihr eigenes emotionales Paket mit sich zu schleppen hat. Carols Probleme kommen aber nicht wie von der Drehbuchschule, sondern wirken überaus natürlich. Helen Hunt gibt eine emotional packende, stellenweise fast schon tränenrührende Performance voller Natürlichkeit ab, weshalb die deutlich alltäglichere Figur Carols tatsächlich problemlos neben dem voller Präsenz steckenden Jack Nicholson bestehen kann. Beide Schauspielleistungen wurden höchst verdient mit dem Academy-Award prämiert, und sie sind es, die den Film tragen. Das Skript ist ebenfalls vorzüglich, schafft es eine melancholische, trotzdem leichtgängige Stimmung zu verbreiten. Der Film ist nur in den seltesten Momenten vorhersehbar und verzichtet auf eine überreizte, klassische Aktstruktur, um stattdessen den Figuren mehr Raum zur Entfaltung zu verleihen. Dennoch, manche sentimentale Momente sind auf dem Papier was zu dick aufgetragen, andere Zwickmühlen werden recht zügig gelöst - dass dies beim Filmgenuss nicht im geringsten negativ auffällt, ist den einvernehmenden Darstellern zu verdanken.
Besser geht's nicht ist ein Komödienklassiker mit wahnsinnig viel Herz und trotz seiner ungewöhnlichen Feel-Good-Wirkung erfrischend unkitschig. Jeder, der in exzentrische Filmfiguren vernarrt ist, oder der einige tolle, böse Lacher in einer wundervoll menschelnden Handlung eingebettet sehen will - eigentlich jeder, der mit zwischen Drama und Komödie wandelnden Filmen etwas anfangen kann, sollte sich diesen Film ansehen. Sofern er es nicht längst getan hat.
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Donnerstag, 2. Juni 2011
Plan B of the Caribbean
Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten steht derzeit bei einem weltweiten Einspiel von über 640 Millionen Dollar. Johnny Depp, Geoffrey Rush und Drehbuchautor Terry Rossio sind bereits für eine Rückkehr bestätigt. Aber wer wird sich als nächstes vom Regiestuhl erheben und das Steuerrad in die Hände nehmen?
Vieles spricht für Rob Marshall: Er hatte offensichtlich großen Spaß an der Arbeit mit Johnny Depp, schließlich werden die beiden bald ein gemeinsames Remake von Der dünne Mann drehen. Und Meldungen, die kurz vor Kinostart von Fremde Gezeiten aufkamen, besagten, dass Marshall und Jerry Bruckheimer bereits intensive Gespräche bezüglich des nächsten Pirates-Films führten. Anders als Depp oder Rossio sei ihm jedoch noch kein Vertrag angeboten worden. Aus Sicht Bruckheimers und Disneys verständlich, man wollte wohl abwarten, wie erfolgreich der Film wird, bevor man sich den selben Regisseur nochmal ins Boot holt.
Da Rob Marshalls Leistung von den Pirates of the Caribbean-Fans überaus wohlwollend aufgenommen wurde (ein paar Querschläger gibt's immer), und wohl niemand in Burbank eine Träne ob niedriger Einnahmen vergießen wird, wäre Rob Marshall die erste Wahl für einen weiteren Eintrag in die Piratensaga. Und ich kann da nur beipflichten: Ich fand, dass Marshall Gore Verbinskis Erbe mit Erfolg annahm und deshalb würde ich mir allein schon aus Gründen der Symmetrie nach der Verbinski-Trilogie eine Marshall-Trilogie wünschen.
Disney scheint dies wohl ähnlich zu sehen, denn laut Cinema Blend ist Rob Marshall die erste Wahl für diesen Job. Im Widerspruch zu früheren Meldungen einiger anderer Quellen behauptet Cinema Blend, dass Rob Marshall bereits seit Januar ein vertragliches Angebot vorliegt, welches er bisher nicht unterzeichnet hat.
Deswegen halte die Disney-Geschäftsführung gemeinsam mit Jerry Bruckheimer bereits nach einem Nachfolger für Rob Marshall aus.
Die vermeintliche Wunschliste umfasst folgende Regisseure:
- Tim Burton: Wo Johnny Depp ist, ist auch das Gerücht, Tim Burton könnte Regie führen. Bereits Teil 4 der Pirates of the Caribbean-Reihe sollte garantiert und auf jeden Fall von Burton gedreht werden, und wir dürfen sicher sein, dass dieses Gerücht auch zukünftige Teile der Reihe befallen wird. War ich damals, als die Nachfolge von Verbinski nicht feststand, trotz stilistischer Bedenken noch auf der Seite Burtons, wäre ich jetzt wohl eher zu Protesten geneigt. Tim Burton und große Fantasy-Abenteuer bei Disney, gegebenenfalls in 3D? Das ging schon bei Alice im Wunderland nicht hundertprozentig auf, und im Gegensatz zu den Piraten, passte Burton perfekt ins Alice-Universum.
- Shawn Levy: Bei Calypsos Willen, bloß nicht den! Levy ist einer dieser "Familienfilm"-Regisseure, die letztlich nur anstrengende Kinderbeschäftigung verbrechen. Ich hasse Nachts im Museum mit einer Passion und der Trailer für Real Steel sieht für mich auch schon extrem ennervierend aus. Rob Marshall kann Schwertkampfsequenzen choreographieren - bei Levy befürchte ich, dass es mit guter Action aus und vorbei sein wird.
- Sam Raimi: Vom Box-Office-Konkurrenten 2007 zum Piraten-Freund? Sam Raimi lungert dank Oz: The Great and Powerful eh bei Disney herum, und Raimis Spider-Man-Filme hatten eine ähnliche Balance aus Dramatik und Spaß, Glaubwürdigkeit und Selbstironie wie die Verbinski-Trilogie. Und wie auch Spider-Man, so wurde auch Pirates of the Caribbean im letzten Teil sowohl ernster, als auch alberner. Und gigantische Actionpassagen mit jeder Menge CGI durften auch nicht fehlen. Raimi passt stilistisch also perfekt, und sollte man sicht entscheiden, die stets präsenten Gruselelemente stärker aufzudrehen und als nächstes den spaßigen Horror-Eintrag in die Saga zu drehen, wäre er ebenfalls eine ideale Wahl. Sam Raimi wäre wirklich super, vorausgesetzt er ist auch mit Leib und Seele dabei, allerdings wäre ich kleiner Nimmersatt ja glücklicher, wenn er nach einer Marshall-Trilogie für eine eigene Pirates-Trilogie anbedacht wird.
- Chris Weitz: American Pie, About a Boy, Meine Frau, unsere Kinder und ich, Der goldene Kompass, Twilight: New Moon. Muss ich dazu noch was sagen?
- Alfonso Cuarón: Der Children of Men-Regisseur hat sich mit Harry Potter und der Gefangene von Askaban bereits Big-Budget-Fantasy-Sporen verdient, und mit Prince of Persia, einem weiteren Disney/Bruckheimer-Spektakels eines Ex-Potter-Machers war ich ja auch höchst zufrieden. Eine Welt würde für mich bei dieser Wahl nicht zusammenbrechen, trotzdem sehe ich es als Rob Marshall deutlich unterlegene Wahl für Pirates of the Caribbean.
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