Mittwoch, 18. Mai 2011

Terry Rossio reagiert auf negative Kritiken zu "Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten"

Das piratenstarke Autorenduo. Der Mann links verlässt uns in Teil 5, der Mann rechts reißt gerne Mal die Klappe auf.

Ted Elliott und Terry Rossio. Sie sind zwei der kommerziell erfolgreichsten Autoren der Hollywood-Geschichte, sie steckten hinter Disneys Aladdin, dem Oscar-nominierten ersten Shrek-Film, Die Maske des Zorro und - vor allem - hinter den Pirates of the Caribbean-Filmen. Außerdem sind sie sehr engagierte Förderer des Autorennachwuchses. Ihre Seite Wordplayer.com ist leider was motzig, wenn man sie erreichen möchte, doch wem es gelingt, überschüttet sie mit wertvollen Tipps und Tricks fürs kreative Schreiben.

Wordplayer ist auch die Plattform, auf der Ted'n'Terry engen Kontakt zu ihren Fans, beziehungsweise zu den Fans ihrer Filme halten. Sie beantworten Verständnisfragen, geben Einblicke ins Hollywood-System und sie teilen öfter's auch mal aus. Sie beschweren sich über Idiotie in der Disney-Marketingabteilung, lästern halböffentlich über Tony Scott ab oder verteidigen lauthals ihrer Meinung nach zu unrecht angeklagte Filmsequenzen.

Ihr neuster Film, Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten, ist noch nicht einmal offiziell gestartet, da fühlt sich der gesprächigere Part dieses Duos, wieder einmal auf den Plan gerufen. Und ich kann ihm nur beipflichten: Schon in meiner Filmbesprechung für Quotenmeter habe ich mich gefragt, woher bitte schön die negativen Kritiken kommen, der Film sei zu kompliziert und unverständlich. Ehrlich - ich kann das nicht nachvollziehen. Mir persönlich war Fremde Gezeiten im Vergleich zu den ersten drei Teilen sogar ein kleines bisschen zu leicht, und da kommen einige Kritiker (auch welche, deren Artikel ich normalerweise schätze) an, und heulen ihren Lesern vor, sie hätten den Film nicht gerafft? Leute, wenn ihr Fremde Gezeiten nicht versteht, dann solltet ihr mal schön überlegen, die Profession zu wechseln...

Aber hört nicht auf das Wort eines deutschen Bloggers. Lest euch lieber durch, was Terry Rossio, ein erfolgreicher Hollywood-Autor, über Verständnisprobleme in Fremde Gezeiten zu sagen hat:


There is definitely something strange going on with Pirates with a large number of reviews that are both highly venomous and massively inaccurate. 
As with most people, I'm sanguine of critical reviews that nail weak points in a plot, or point out where filmmaking quality has fallen short, etc. 
But -- to name just one example -- many reviews of On Stranger Tides go out of their way to complain that the plot of the film is complex, impossible to follow, confusing, etc. 
Between you and me, the plot of the film is so simple and straightforward, a child could follow it. In fact, one might complain it borders on being a children's film, in the vein of, say, Swiss Family Robinson or Around the World in 80 Days. That's not a bad thing, I believe; part of it is the nature of a quest story -- three groups set out in a race to find the Fountain of Youth. There is a straightforward nature to that kind of tale that one can not escape. 
Beyond my own opinion, and the belief of the filmmakers, I was present at one of those preview screenings where they ask 400 movie goers directly, did you understand the story? Where there any parts of the story you didn't understand? There wasn't anything that the audience didn't get. (Which is to be expected when you have such a simple plot -- if you can manage to make your way into a theater, you can understand the idea that everyone's headed to the Fountain of Youth, that you need to bring with you certain items, and that each person on the quest has a slightly different reason for going.) 
Also -- beyond that -- we've now heard from normal filmgoers (fans mostly, posting on message boards) who are shaking their heads, saying the film is essentially simple, straightforward, and fun -- what's all this about complexity? 
So here we have a movie that (properly) could be criticized for being, if anything, too simple, that objectively has fewer story moves than an average episode of MASH, that anyone who sees it gets it with ease -- 
And still, there is a decent segment of movie *reviewers*, around 25%, who go out of their way to put forth, quite strongly, the conviction that the film is overly complex, inherently so, too difficult for them to follow.
Weird. 
It's a real mystery to me. It must have a source. Something about these films in particular that make critics check out, or get angry, or both, and then get lazy with their own writing ... or ... I don't know ... 
Anyone who goes to see the film this weekend, I'm interested in that aspect ...
Overly complex? Convoluted? Difficult to understand?
Really?
 Quelle: Wordplayer

Mensch, ich liebe diesen Kerl! Da habt ihr es: Wer den Weg ins Kino findet, sollte aufnahmefähig genug sein, auch den Film zu verstehen. Insofern werden wohl demnächst "betreute Pressevorführungen" stattfinden müssen, wenn man sich mal bei Rottentomatoes umsieht und die Verrisse ob einer angeblich unverständlichen Handlung durchliest.

Dem wieder einmal in vollen Schimpfmodus auffahrenden Rossio muss ich aber in einem Punkt widersprechen: Fremde Gezeiten ist zwar mir persönlich ein wenig zu simpel, für das, was ich mir von der Pirates of the Caribbean-Reihe wünsche, zu dumm ist der Film aber nun auch wieder nicht. In dem Aspekt sehe ich Fremde Gezeiten als den Indiana Jones-Teil der Piratensaga an. Dass Rossio aber als Vergleich Disneys Dschungel der 1.000 Gefahren (aka Swiss Family Robinson) nennt, bringt mich auf eine Idee... Nachdem sich Die Truhe des Todes  vor 20.000 Meilen unter dem Meer verneigte, fang' ich nun an zu vermuten, dass sich im neusten Teil einige Verweise auf andere Disney-Abenteuerfilme verstecken könnten...

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