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Dienstag, 31. Mai 2011

Inception + Tron: Legacy = ?

Was passiert, wenn man die Leitmotive aus dem Inception-Soundtrack und den Track Derezzed aus Tron: Legacy vereint? Jack Conte weiß es...:



(gefunden via /Film)

Ich will mehr! Tron: Legacy und Inception sind dazu gedacht, verschmolzen zu werden!

Trailer zu "Spy Kids 4"

Spy Kids 4: All the Time in the World ist für Robert-Rodriguez-Fans das, was Cars 2 für die meisten Pixar-Fans ist. Überflüssig, ein Zeit raubendes irgendwas, dass geniale Köpfe davon abhält, besseres zu tun.

Robert Rodriguez hat so viele sehenswerte Projektideen, stattdessen setzt er seine Spy Kids-Filme fort. Kein Wunder, dass man da verzweifelt reagiert und der erste Trailer nichts geringeres als ein Stück konzentrierte Genialität sein müsste, um diesen Film ins rechte Licht zu rücken.

Um eins vorwegzunehmen: Ihm gelingt es nicht. Kein Stück.
 


Robert Rodriguez' potentiell schlechtester Film seiner Karriere startet in den USA am 19. August 2011.

Montag, 30. Mai 2011

Hangover 2


Filmrisse kommen vollkommen unvorhergesehen. Und der Kater am Morgen danach üblicherweise aus. Hangover machte also seinem Namen alle Ehre: Die derbe, freche Komödie über den möglicherweise geilsten Junggesellenabschied aller Zeiten kam aus dem Nirgendwo und eroberte über Nacht Kritikerherzen sowie die Lachmuskeln des Publikums weltweit. Wie ich finde, auch absolut zu recht, wie ihr in meiner Kritik nachlesen könnt.

Hangover 2 warf dagegen lange Schatten voraus. Und schnell war klar, dass das wichtigste Element am Erfolg des Vorgängers verloren gehen wird: Die Überraschung. Und mit der Überraschung verliert Hangover 2 die kultig-liebenswerte Frische des auf narrativer Ebene überraschend intelligenten Gagfeuerwerks. Denn Hangover 2 zeigte sich schon in seinen Trailern ganz ehrlich als nichts anderes, als eine Wiederholung von Hangover an einem neuen Schauplatz.

Höchst objektiv ist Hangover 2 laut dem großen Lehrbuch der Filmbewertung also deutlich schwächer als das Original von 2009. Und dennoch kann sich ein Kinobesuch genauso sehr lohnen. Wenn man nunmal den entsprechenden Humor mitbringt. Was Hangover 2 konzeptgemäß an Einfalsreichtum verliert, kompensiert er durch kompromissloseren Witz, pechschwarzen Humor und eine verwegen-skurrile Derbheit, wie man sie abseits reiner Schockkomödien, die mit Blut, Kotze und Sperma nur so um sich schmeißen, selten zu sehen bekommt.

Dadurch, dass sich das Wolfsrudel rund um Stu, Phil und den erneut nahezu jede Szene stehlenden Freak Alan treu bleibt, gibt es trotz der Härte von Hangover 2 weiterhin einen bodenständigen, kumpelhaften Kern. Die lautesten Lacher kommen aus den bitterbösen, verrückten Situationen, in die die drei Freunde geraten, aber die wohl wichtigsten kommen aus der ungewöhnlichen Dynamik in diesem Freundeskreis und den dadurch entstehenden Dialogen.

Weil Hangover 2 nicht mehr von der gleichen Originalität lebt, wie noch sein Vorgänger, ist er längst nicht so kultig und wird auch weitaus weniger Filmpreise einheimsen. Aber der in erstaunlichen, teils destruktiv-poetischen Bildern eingefangene Bangkok-Trip des Wolfsrudels ist für Leute mit schwarzem Humor noch immer urkomisch. Die Trefferquote ist in Hangover 2 weiterhin sehr hoch und dank der Spielfreude des Ensembles vergehen die rund 100 Minuten wieder einmal wie im Flug. Jedenfalls, sofern man eine für den Film angemessene Schmerzgrenze hat. Stellt euch die fiesesten Minuten aus Hangover vor und nehmt an, dass nun rund 65 bis 70% des Films diese zu übertreffen versuchen. Wenn ihr das reizvoll findet... dann ab ins Kino mit euch! Ansonsten: Bleibt beim Original.

Sonntag, 29. Mai 2011

Trailer zu David Finchers "Verblendung"

Der Trailer zu David Finchers Verblendung-Verfilmung ist online, und er ist beeindruckend. Der Film sieht genau so aus, wie ein David-Fincher-Film aussehen muss und außerdem trifft er genau das, was ich visuell von einer Stieg-Larsson-Adaption erhoffe. Eigentlich müsste David Fincher die Original-Verfilmungen übertreffen... nur gibt es da einen großen Makel: Noomi Rapace - die ist als Lisbeth Salander wohl kaum zu überbieten. Dadurch könnte der ganze Film nach unten gezogen werden.

Trotzdem, der Trailer schürt enorm Vorfreude.



Und nun auch in höherer Qualität, aber weniger blutig:

Freitag, 27. Mai 2011

Instant Awesome? Add Zach Braff!

Wäre diese Nachricht etwas früher ans Tageslicht gedrängt, so hätte meine letzte Ausgabe von Brennendes Interesse wohl ein kleines bisschen anders ausgesehen...

Wie Variety berichtet, befindet sich der Scrubs-Star und Regisseur/Autor/Hauptdarsteller der fantastischen Coming-of-Age-Tragikomödie Garden State in Verhandlungen mit den Walt Disney Studios. Braff ist nämlich heißer Kandidat für die Rolle des Assistenten des Zauberers von Oz in Oz: The Great and Powerful.

Damit fände sich neben James Franco ein weiterer sympatischer männlicher Darsteller in den bislang von hübschen, talentierten Damen (Mila Kunis, Rachel Weisz, Michelle Williams) dominierten Cast ein. Der US-Start der neuen Sam-Raimi-Regiearbeit soll am 8. März 2013 stattfinden. Ob man sich zu einem Weltstart hinreißen lässt? Ich glaube, ich könnte mich mit dem Gedanken anfreunden...

Donnerstag, 26. Mai 2011

Disneys Hangover?

Wie erfolgreich Rich Ross' offensive Neupositionierung der Walt Disney Studios ist, ist bislang unklar. All die Erfolge und Flops könnte der Chairman auch seinem Vorgänger anlasten. Bis auf die Miniproduktion Prom, die wurde von ihm durchgewinkt und ging an den US-Kassen baden.

Prom ist für diesen Film trotzdem ein tolles Stichwort: Rich Ross wollte bekanntlich die bereits in der letzten Dekade losgetretene Erweiterung der Zielgruppe von Disneys Realfilmen weitertreiben. Und während Prom klar auf sich gerade mit dem Abschlussball beschäftigende Teenager abzielte, die Piraten liebend gern die ganze Filmwelt erobern würden und man mit The Runner bald das ursprüngliche Terminator-Publikum abgreifen möchte, so schielte die Geschäftsführung mit The Fuzzy Pack ganz klar auf einen etwas jüngeren Kinoerfolg.

The Fuzzy Pack lief bislang, und das beschämt mich als Disney-Blogger fast schon, vollkommen an mir vorüber und ist, so die Presseabteilung, eine charismatisch-räudige Komödie über ein paar Freunde, die es faustdick hinter den Ohren haben und etwas zu wild angehen lassen. Klingt nicht nur nach Hangover, der gesamte Teaser erinnert frappierend an den von Hangover 2.

Ich hoffe bloß, dass Disney sich da nicht verrennt. Denn mit Hangover 2 gibt es dieses Jahr bereits einen Film, der auf dem Fahrwasser der Überraschungskomödie fahren will - und diese Kopie ist sozusagen das neue Original. Nämlich Hangover 2. Bevor ich euch noch mehr verwirre, hier der Teaser:




Der deutsche Kinostart ist irgendwann Anfang 2012. Pffff... ich weiß nicht. Die Gefängnisszene hatte ja schon was, oder?

Erfolgsanalyse: Wie glorreich ist er denn nun, der Beutezug auf fremden Gezeiten?


Bereit zum Ablegen waren wir wohl alle. Schließlich kam Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten nicht total unerwartet, sondern nach vier Jahren Vorbereitungszeit. Unklar war nur, wie sehr sich die Kinogänger denn nun alle ans langweilige Landleben gewöhnt hatten. Ich sagte tolldreist voraus, dass sich das vierte Kinoabenteuer von Jack Sparrow an den Kinokassen durchsetzen wird - aber das war nun wahrlich kein Kunststück. Schiffbruch für das 3-Milliarden-Dollar-Franchise sagte niemand voraus, der noch alle Murmeln zusammenhat, und auch wenn viele Kinokritiker offenbar genug ihrer Murmeln über Bord gehen ließen, um dem leichtgängigen Abenteuerfilm nicht mehr folgen zu können, so war der Publikumswind auf der Seite der sagenumwobenen Black Pearl.

Jetzt, nachdem Disneys und Bruckheimers stolzer Hoffnungsträger seinen Heimathafen weit hinter sich gelassen hat, ist der rechte Zeitpunkt gekommen, die bisherigen Kinoeinnahmen zu analysieren. Ist Fremde Gezeiten frontgeladen, oder verhält sich der Anbruch einer neuen Ära an Seemannsgarn rund um Jack Sparrow anders als seine zwei Vorgänger Die Truhe des Todes und Am Ende der Welt?

Das US-Startwochenende

Fremde Gezeiten startete in 4.155 US-Kinos, und darunter in einer Rekordzahl von 257 IMAX-Kinos. Die Einnahmen am Startwochenende betrugen beachtliche, nicht jedoch sensationelle 90.151.958 Dollar. Dies bedeutet immerhin den besten Start des bisherigen US-Kinojahres (vor Fast & Furious Five mit 86,2 Mio. $), liegt allerdings trotz 3D-Zuschlag um ein paar Handbreiten unter Die Truhe des Todes (135.634.554 $) und Am Ende der Welt (114.732.820 $).

Die Analysten waren natürlich mal wieder fix auf den Beinen, um das sich selbst gestellte Rätsel zu lösen: Wieso ist das so? Nun, handfeste Antwort hätte man wohl erst, wenn man eine repräsentative Umfrage innerhalb der US-Bevölkerung startet, aber da dies nicht geschehen wird, müssen wir wohl mit folgenden, zusammenfallenden Faktoren leben: Erstens ist der Piraten-Hype nicht mehr derart zugkräftig, wie noch 2006, das Novum der coolen Piraten ist zum Alltag geworden. Zweitens profitierte Fremde Gezeiten weder von einem Feiertagswochenende (wie Am Ende der Welt), noch von Sommerferien (wie Die Truhe des Todes). Und zu guter Letzt scheinen Amerikaner dieses Jahr generell recht kinofaul zu sein: Das 1. Quartal sah die schwächsten Besucherzahlen seit 1995 und der Sommer lässt bislang keine großen Hoffnungen auf Besserungen zu.

Pirates of the Caribbean -Fremde Gezeiten muss sich dennoch nicht grämen: Vergleicht man die Startwochenenden von Teil 4 und Teil 3, so halten sich die karibischen Piraten deutlich besser als Dreamworks' Vorzeige-Oger Shrek: Nachdem sich Shrek der Dritte und Am Ende der Welt in den USA ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten, überflügelte Fremde Gezeiten den vierten Shrek-Teil um 12%. Raus ist die Luft also noch lange nicht.

Der 3D-Faktor

Wie sich 3D auf die Einnahmen von Fremde Gezeiten auswirkte, ist eine unklare Sache: Wie der Kinofinanzexperte Richard Greenfield betont, sind einige Kinogänger der dritten Dimension auf der Leinwand überdrüssig geworden und laut Variety kamen allein 46% der US-Starteinnahmen von 3D-Vorstellungen (genauer aufgeschlüsselt: 37% der Einnahmen entstammten "normalen" 3D-Sälen, 9% IMAX-Kinos). Um es nochmal deutlicher zu sagen: Über die Hälfte der Kinogänger zog eine 2D-Vorführung vor. Und das, obwohl Fremde Gezeiten komplett in 3D gedreht wurde. Selbst der für seine miese Konvertierung heftig kritisierte Kampf der Titanen brachte es immerhin auf 52% Kinogänge in 3D.

Wie Variety in Bezug auf Insiderkreise mutmaßt, hängen die stark fluktuierenden 3D-Startwochenenden davon ab, ob ein Film als 3D-Event aufgefasst wird (wie der mit über 90% 3D-Anteil gestartete Piranha 3D) oder als Film, bei dem schlicht eine 3D-Option besteht. Mit drei Vorgängern in 2D schlägt Fremde Gezeiten klar in die zweite Kerbe. Disney schien dies bereits geahnt zu haben, und bot im prozentualen Vergleich deutlich mehr 2D-Kopien zum Start an, als Paramount mit Thor. Offenbar aber noch immer nicht genug, um Jack Sparrows Kinorückkehr noch etwas weiter zu stärken. Zumindest auf US-Boden.

In anderen Ländern ist der 3D-Boom nämlich längst nicht auf seinem Zenit angelangt. Insbesondere in Russland wird einfach alles zum Erfolg, wenn es nur drei Dimensionen hat. Sogar Milo und Mars scheffelte im Land des Kremls respektable Mengen an Kohle und Fremde Gezeiten legte dort nicht zuletzt dank des 3D-Faktors einen beeindruckenden 2,9 Mio, Besucher umfassenden Start hin. Finanziell ist der Start dank des 3D-Zuschlags sogar das stärkste Startwochenende in der russischen kinogeschichte. Zu den internationalen Einnahmen komme ich aber gleich ausführlicher zu sprechen.

Wie Variety anmerkt, kommt Fremde Gezeiten kurioserweise beim 3D-Publikum besser an: In aus Marktforschungszwecken abgehaltenen, repräsentativen Zuschauerumfragen bewerteten 94% der 3D-Zuschauer den Film als "höchst empfehlenswert", während in 2D-Vorführungen "nur" 81% der Zuschauer so euphorisch waren. Wieviel Prozent der Zuschauer den Film verstanden, ist derweil bislang nicht verbucht, doch angesichts dessen, dass niemand in einem Multiplex als vermisst gemeldet wurde, scheinen Kinogänger derzeit klüger als die meisten Pressevertreter zu sein.

Das internationale Wochenende

Weltweit legte Fremde Gezeiten den sechstbesten Start aller Zeiten hin. Nimmt man jedoch das gute, dennoch sicherlich verbesserungswürdige US-Wochenende aus der Rechnung heraus, so sieht das Bild gleich viel beeindruckender aus. International (soll heißen: Weltweit, bis auf Nordamerika) genossen Disneys und Bruckheimers Piraten in ihrem vierten Anlauf den bis dato besten Kinostart aller Zeiten! Mit 260,4 Millionen Dollar außerhalb der USA schlägt Fremde Gezeiten den bisherigen Spitzenreiter Harry Potter und der Halbblutprinz (236 Mio. $) und nimmt somit Kurs auf, trotz schwächerer US-Ergebnisse weltweit zumindest Am Ende der Welt (international 216 Mio $ am Startwochenende) zu schlagen. Ob's auch für den bislang erfolgreichsten Teil der Piraten-Reihe reicht, wird sich zeigen müssen.

Das Publikum von Fremde Gezeiten ist sehr homogen: Am Startwochenende wurden weltweit 54% Männer, 53% Pärchen gezählt. Ein breit gefächertes Publikum ist stets ein guter Indikator dafür, dass der Film nicht all zu frontgeladen startet. Marktforschung ergab auch, dass das Publikum Fremde Gezeiten als stärker handlungsorientiert empfand, als den dritten Teil. Das verwundert mich zwar enorm, allein schon, weil Am Ende der Welt schlichtweg mehr Handlung hatte, aber da im gleichen Atemzug aus diesen Kreisen unterrichtet wird, dass Fremde Gezeiten deshalb unter Paaren eine höhere "Nochmal anschauen"-Quote hat, will ich mich nicht zu sehr beschweren. Das Durchschnittsalter ist seit Am Ende der Welt ebenfalls gestiegen (54% der Zuschauer waren über 25 Jahre alt). Die Zuschauer unter 25 Jahren gaben in diesen Umfragen dem Film als Durchschnittsnote eine "1", während das Gesamtpublikum eine "2+" verteilte. In den USA wird angesichts des Memorial-Day-Wochenendes und der vorzügluichen Mundpropaganda unter dieser Zielgruppe ein Ansturm des jungen Publikums erwartet. So optimistisch wäre ich nicht, denn die Leutchen unter 25 können an den Kinokassen außerdem zwischen Kung Fu Panda 2 und Hangover 2 wählen.

In Russland wurde mit 28,6 Millionen Dollar (bzw. 2,9 Millionen Besuchern) das finanziell beste Startwochenende aller Zeiten verbucht. Disney meldete außerdem, in Lateinamerika das stärkste Startwochende der Kinogeschichte hingelegt zu haben. In Norwegen gelang Fremde Gezeiten mit 147.617 Besuchern der beste Start des Jahres (vor Rapunzels 58.284 Besuchern), und auch hier vergrößerte der 3D-Zuschlag die Einnahmen so sehr, dass in Geld gemessen der erfolgreichste Start überhaupt gelang. Selbiges gilt außerdem für die Ukraine und die Türkei (wo es in Besuchern gerechnet nur für den fünftbesten Start des Jahres reichte!). (Quelle für die Besucherzahlen: Insidekino.de)

Der deutsche Start

Mit 19,4 Millionen Dollar (laut Disney exklusive die Mitternachts-Previews) gelang Fremde Gezeiten der komerziell beste Start eines Disney-Films. Zählt man nicht die Penunzen, sondern die in den Kinosälen befindlichen Köpfe, so waren Findet Nemo (2,03 Mio. Besucher), Die Truhe des Todes (1,92 Mio. Besucher) und Am Ende der Welt (1,87 Mio. Besucher) erfolgreicher als der 1,33 Mio. Besucher anlockende vierte Pirates of the Caribbean-Teil. Trotzdem, viertbester Disney-Start, das ist auch nicht übel. Und Fluch der Karibik erreichte im Bundesstart nach einem Eröffnungswochenende mit 1,19 Millionen Besucher auch beinahe die Sechs-Millionen-Besucher-Marke. Durch die Double-Features zum Start von Teil 2 konnte man sie drei Jahre nach Kinostart letztlich auch durchbrechen.
Aufgrund der Kinofaulnis und gestiegener Preise, werden für Fremde Gezeiten momentan im pessimistischsten Fall letztlich 4 Millionen Besucher geschätzt, jedoch deuten die ersten Wochentage auf eine Steigerung hin: Eine Woche nach Kinostart nahmen einige Multiplexe in deutschen Großstädten zusätzliche Vorstellungen von Fremde Gezeiten auf, statt wie eigentlich üblich ein paar Säle für andere Filme freizugeben. Der Kölner Cinedom etwa mutierte in der zweiten Spielwoche mit 17 Vorstellungen täglich zu einer wahren Piraten-Hochburg.

Ausblick:

Die Kritiken sind mies, die Meinungen in Internetforen ambivalent mit positiver Tendenz, die Besucherumfragen dagegen sensationell... Das werktägliche Abschneiden von Fremde Gezeiten wird von einigen Box-Office-Experten so gedeutet, dass sich der Film nicht wie eine typische Fortsetzung erhält, sondern wie ein Originalfilm. Das bedeutet: Die Besucher rennen nicht alle in den ersten Tagen hinein und später gibt's nur noch Wiederholungstäter, Zuspätkommer und Mitgeschleppte. Viel eher sollte sich Fremde Gezeiten in diesem Fall sehr gut in den nächsten drei, vier Wochen halten. Also eher wie Fluch der Karibik und weniger wie Die Truhe des Todes/Am Ende der Welt. Das wäre natürlich sensationell, denn das massive Startwochenende ist natürlich etwas, von dem Originalfilme eigentlich nur träumen können. Deshalb bin ich aber auch etwas zweiflerisch, was diese eher optimistische Ansicht anbelangt. Denn in dem Fall müsste Fremde Gezeiten den zweiten Teil mit riesigem Abstand überholen. Auch wenn ich für Fremde Gezeiten einen knappen ersten Piraten-Platz vorhersagte... das wäre irgendwie zu schön um wahr zu sein.

Insofern... beobachten wir erstmal das zweite US-Wochenende und planen eventuell erst danach eine etwaige "Sir Donnerbold... deine Prognose wird wahr!"-Party. Aye?

Empfehlenswerte Artikel:

Mittwoch, 25. Mai 2011

Brennendes Interesse (Fremde Gezeiten)

Es sind Fremde Gezeiten, auf denen wir uns befinden. Drei Ausgaben des Brennenden Interesses lang befanden sich die karibischen Piraten unabrückbar auf Platz 1 der von mir am heißesten ersehnten Kinofilme. Doch nun ist Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten endlich in den Kinos angelangt - und bevor der von Terry Rossio für 2013 versprochene fünfte Teil seitens Disney oder Jerry Bruckheimer ganz offiziell bestätigt wird, sollten wir schnell einen vierten Blick auf meine rund um erneuerte "Most Wanted"-Hitliste werfen, bevor der erste Platz wieder total vorhersagbar ist.

Hier sind sie dann also, meine 20 am meisten erwarteten Kinofilme: 

 Platz 20: Das neue Zeichentrickprojekt mit Micky, Donald und Goofy

Das Trio Infernale kehrt zurück. Wieso ich den Wunschfilm des Winnie Puuh-Autors nicht bereits abfeiere, wie ich es mit Pirates of the Caribbean 5 tun würde? Nun, während manche Pirates-Fans befürchteten, ihre geliebte Trilogie durch einen vierten Teil zerstört zu sehen, lebe ich meine Ader zum Fan-Pessimismus eher bei Film- und Fernsehprojekten mit dem schnatternden Erpel aus. Denn wer garantiert mir, dass man es mit dem Film nicht allein auf das Kinderpublikum abgesehen hat? Ein Kinofilm ist für Micky, Donald und Goofy eine riesige, wichtige Chance. Und die darf nicht in weniger als einen Volltreffer verwandelt werden...


Platz 19: Bad Teacher

Nun gut, möglicherweise wird das ganze nur "Hangover in der Schule", aber ich muss sagen: Nachdem ich zuvor nichts (bewusst) über den Film mitbekam, habe ich mich über die konsequente Dreistigkeit des Trailers im Kino richtig scheckig gelacht. Cameron Diaz wirkte so lustig wie seit Verrückt nach Mary nicht mehr, Jason Segel sehe ich eh immer gerne und den Justin Timberlake sehe ich bereits aus Prinzip gerne. Und: Kindern, denen in politisch inkorrekte Komödien Leid zugefügt wird, treffen das Humorzentrum eines dunklen Teils meiner Seele. Genau diese Seite von mir scheint dieser Film als sein Zielpublikum auserkoren zu haben - sollte Bad Teacher auf gen Schluss zunehmende Zuckrigkeit verzichten, sondern sich in seiner Schlechtigkeit aalen, dann könnte es mein Komödienhit des Jahres werden.

Platz 18: Sin City 2

Ich spare mir zusätzlichen Sermon. Es wurde alles gesagt.

Platz 17: Heavy Metal

Ein weiterer Running Gag in dieser Artikelreihe: David Finchers, Zach Snyders, James Camerons, Gore Verbinskis und Guillermo del Toros rockender Fantasy-Animationsfilm für Erwachsene. Der wahrscheinlich hie und da an die Grenzen des Geschmacks wandern wird. Weshalb die Finanzierung trotz großer Regienamen (und Jack Black!) nicht vorankommt. Egal, noch will Fincher den Film durchziehen, und ich stärke ihm dabei mental den Rücken. Nicht, dass das ihm irgendwas bringt, aber schaden tut's auch nicht.

Platz 16: Sleeping Beauty

Von all den auf uns niederprasselnden "düsteren, erwachsenen und mutigen" Märchen-Neuinterpretationen ist dies womöglich die mutigste und innovativste. So sehr, dass man den Zusammenhang zum Märchen beinahe allein auf den Filmtitel begrenzen kann. Das Regiedebüt der australischen Romanautorin Julia Leigh handelt von einer Studentin, die sich ein Nebenbrot verdient, indem sie sich unter Drogen setzt und in diesem künstlichen Schlaf Freiern erlaubt, alles mit ihr zu treiben, was ihnen so einfällt. Emily Browning soll fantastisch spielen, die Inszenierung grandios sein... nur möchte alles nicht ganz so sehr aufgehen, wie die einzelnen Sequenzen für sich betrachtet. Egal, dieses Problem, dass die Gesamthandlung schwächer als die Einzelphasen sind, hat mich auch nicht vom Genuss an Tron: Legacy abgehalten. Und jetzt, da ich es geschafft habe, einen Cannes-Wettberwerbsfilm mit Tron: Legacy zu vergleichen, klopfe ich mir selbstverliebt auf die Schulter. Tut ja sonst niemand, und selbst eine Dirne wie Emily Browings schlafende Schönheit wäre mir bei diesem frustrierenden Schicksal nicht sonderlich nützlich...

Platz 15: Shademaker

Lange angedeutet, wurde es im Februar dieses Jahres endlich offiziell: Der Stop-Motion-Meister Henriy Selick (Nightmare before Christmas, Coraline) kooperiert mit den Disney-Studios sowie dem Pixar-Braintrust, um neue, schaurig-schöne Filme mit der liebenswürdigen "Knetmännchentechnik" zu schaffen. Shademaker soll ein Gruselfilm für die ganze Familie werden und wird von Pixars Konzeptkünstler Lou Romano (Oben) künstlerisch gestalter. Mehr weiß man nicht, mehr muss ich nicht wissen, um mich zu freuen.

Platz 14: Melancholia

Auf sich uneinige Kritiken aus Cannes gebe ich spätestens nichts mehr, seit Quentin Tarantinos Meisterwerk Inglourious Basterds dort eher lauwarm aufgenommen wurde, nur um dann von den selben Stimmen auf dem Weg zur Oscar-Verleohung plötzlich (und endlich gerechtfertigt) als der Geniestreich anerkannt zu werden, den die dramatische Weltkriegs-Spaghettiwestern-Comicmär darstellt. Insofern sind die Stimmen, Lars von Triers Weltuntergangs-Melancholiestück Melancholia sei entweder "etwas schwach in der Ausführung seiner Ideen" oder "doch recht gut" nun wahrlich keine Katastrophe. Und immerhin kann man offenbar wenigstens von Kirsten Dunst eine kleine Sensation erwarten. Der Trailer hatte mich bereits überzeugt, und da die größte Effekthascherei an diesem Film offenbar fehlgedeutetes, sarkastisches Rumgeulke seitens von Trier ist,

Platz 13: Oblivion

Joseph Kosinskis Regiedebüt Tron: Legacy war finanziell leider nicht der erhoffte Überschallknall, dennoch dürfte man den ehemaligen Architekten als Regisseur mit Zukunft verbuchen. Ob die Zwischenmenschlichkeit in Tron: Legacy wegen seiner Regieführung oder aufgrund des Drehbuchs unter den Möglichkeiten blieb, ist vorerst unklar, doch was die Weltenbildung und packende Verschmelzung von Sci-Fi-Action und Musik angeht, ist Kosinski außerordentlich vielversprechend. Da wundert es wohl nicht, dass Disney ihm neben einer Fortsetzung und einem Remake auch die Verfilmung seiner eigenen Graphic Novel zutraute. Aufgrund seiner düsteren Stimmung wurde der Sci-Fi-Thriller Oblivion dann aber letztlich von Disney aufgegeben. Bald darauf ist Oblivion mit Tom Cruise bei Universal wieder auferstanden, und ich verspreche mir einen actionreichen, postapokalyptischen Thriller mit beeindruckender visueller Komponente. Wenn dann auch noch die Emotionen stimmen sollten, wow, das wäre ein Bonbon obendrauf.

Platz 12: Hugo Cabret

Martin Scorsese ist ein lauter Verteidiger der 3D-Technologie und wünscht sich, sämtliche Filme würden in 3D gedreht. Ob der Meisterregisseur selbst fähig ist, gute Leinwandlandschaften in drei Dimensionen zu erschaffen, werden wir bereits Ende dieses Jahres erfahren, wenn seine Romanverfilmung Hugo Cabret in die Kinos kommt. Die Geschichte handelt von einem Waisenjungen, der in einm Pariser Bahnhof lebt und verarbeitet auf magische Weise die wahre Geschichte von George Méliès (hier gespielt von Ben Kingsley). Außerdem mit dabei in der von Johnny Depp produzierten Produktion: Chloë Moretz, Sacha Baron Cohen, Jude Law und Christopher Lee. Spannend wird, wie nah sich Scorsese an die zahlreichen Illustrationen der zwischen Roman und Bilderbuch liegenden Vorlage orientieren wird - aber sicher ist, dass das Potential für einen ganz besonderen Scorsese vorhanden ist.

 Platz 11: Die drei Musketiere 3D

Oh... mein Gott... Diese Frisur... dieser Bart... dieses absolut genussvoll dämlich-böse Grinsen... Einige Geschlechtsgenossen werden sich Paul W.S. Andersons Musketier-Spektakel sicherlich nur ansehen, weil Milla Jovovich sich im Trailer fast schon lachhaft lasziv räkelt und offenbar bei einem barocken Striptease ein Haus hinuntersegelt, mein Hauptgrund für einen Kinobesuch ist dagegen Orlando Bloom. Es tut mir ja wirklich leid, schließlich mag ich den Welpen irgendwo, aber was Anderson und Kostümschneider Pierre-Yves Gayraud (Das Parfum) dem Mann antun, das ist wahrhaftiges Fremdschäm-Comedygold. Ich werde mich in eine hoffentlich vollbesetzte Abendvorführung des Films setzen, mit einem riesigen Grinsen im Gesicht, und mich an Orlando Blooms Garderobe ergötzen. Da sind ein Christoph Waltz in der Rolle des Tim Curry üblen Kardinal Richelieus, das bei Anderson sicherlich äußerst spaßig eingesetzte Freizeitpark-3D und die offensichtlich mit der Vorlage drei Runden um den Effektzirkus spazierengehende Handlung fast schon nur kleine, feine Extrapunkte. Riesigen Spaß wird der Film garantiert machen, nur wie hoch der freiwillige Anteil daran ist, das mag ich noch nicht abschätzen.

Platz 10: Hangover 2

Einen Originalitätspreis wird Hangover 2 garantiert nicht gewinnen: Der Trailer ist nahezu ein Shot-for-Shot-Remake des Trailers für Teil 1, nur mit einem Affen statt eines Huhns/Babys und Thailand statt Las Vegas. Allerdings wirkt es so, als wäre Hangover 2 extremer, mutiger als das Original. Ich kann mir also vorstellen, dass Hangover 2 lautere Lacher auf Kosten des kultigen Charmes abfeuert. Nun, so lange die Chemie im kernigen Ensemble stimmt und Todd Philips durch die Inszenierung erneut die geschmacklich inkorrekte Komödie mit Stil und Spannung würzt, ist mir das den Eintrittspreis locker wert. Jungs, Mädels... Kinoabend in großer Runde, das ist angesagt! Und hey, anscheinend ist man danach nicht gaaaanz so sehr in Reiselaune wie nach Hangover. Dann fühlt man sich mit seinen mickrigen Kröten auf der hohen Kante gleichmal um einiges besser.

Platz 9: Sherlock Holmes 2

Sherlock Holmes hat jede Menge Spaß gemacht. Guy Ritchie kam erstaunlich gut mit der Aufgabe zurecht, eine Großproduktion zu dirigieren, Jude Law und Downey junior haben wundervoll harmoniert, Hans Zimmer hat eine düster-muntere, extrem exzentrische Klangtapete kreiert und Ritchies fast ins Steampunk rutschende, aber noch immer reale London vergangener Zeiten sah super an. Und nun das ganze nochmal, nur mit einem smarteren Schurken sowie Noomi Rapace in ihrer ersten Hollywood-Rolle. Wenn dann noch das Ende was kompakter ausfällt, als bei Teil 1, dann wüsste ich nicht, wie diese Fortsetzung keine Verbesserung darstellen sollte.

Platz 8: Oz - The Great and Powerful

Disneys ganz eigenes Der Zauberer von Oz- (bzw. Das zauberhafte Land-)Prequel hat bereits eine turbulente Geschichte hinter sich. Es fing bereits bei der Suche nach einem Regisseur an: Adam Shankman, Sam Mendes, Timur Bekmambetov und Guillermo del Toro, das Studio sprach mit einer wirklich ungewöhnlichen und uneinheitlichen Auswahl an Regisseuren, bis letzten Endes Sam Raimi den Zuschlag bekam. Für die Hauptrolle wurden Johnny Depp und Robert Downey junior anberaumt, bevor man sich entschied, den Film ein paar Takte jünger zu machen und die Hauptrollen James Franco und Mila Kunis zu geben. Lug, Trug, Verführung, darum soll es in dem Fantasystreifen gehen, und mit Sam Raimi am Steuer kann diese Reise in alle möglichen Richtungen gehen. Rachel Weisz und Michelle Williams werden ebenfalls dabei sein - Disney will wohl unbedingt das junge, männliche Publikum sabbernd reinlocken. Die Damen kriegt man ja mit James Franco (boah, war mein Kinobesuch von 127 Hours anstrengend), und vielleicht auch mit der Story. Tja, und ich habe ein unerklärliches, gutes Gefühl bei der Sache. Vom elendigen Oz-Ausgeschlachte mal abgesehen könnte das die Art Film werden, die ich von Disney gerne öfter sehen möchte. Oder es wird doch noch Schrott - sicher ist man sich ja nie...

Platz 7: John Carter 

Disney und Pixar lassen uns in Sachen John Carter (ehemals John Carter of Mars) ganz schön zappeln. Wo bleiben denn die ersten Filmbilder, der Teaser oder gar der (laut Taylor Kitsch bereits fertige) Trailer? Am 9. März nächsten Jahres findet bereits der US-Start des Realfilmdebüts von Andrew Stanton statt, und wir haben noch überhaupt nichts gesehen! Schade, denn ich bin mir sicher, dass die Verfilmung des Sci-Fi-Abenteuers aus der Feder des Tarzan-Autors Edgar Rice Burroughs viel höher auf dieser Liste stehen könnte. Musik von Michael Giacchino, ein ansprechendes Ensemble (Willem Dafoe, Taylor Kitsch, Marc Strong, Thomas Haden Church) und das von Pixar im Vorfeld ungewohnte Gerede, man sei so zufrieden, dass man eine Trilogie anvisiert... Das alles macht mich richtig heiß auf den Film. Aber dieser Mangel an Filmmaterial, wo andere Filme dieser Größenordnung schon die Werbetrommel rührten, der hält mich momentan noch was zurück in Sachen Euphorie.

Platz 6: Brave

Pixars erstes Märchen, soll es sein. Brave. Dabei scheint es wohl viel mehr ein schottisches Highland-Abenteuer zu werden. So oder so, die Konzeptbilder sind wirklich schön, die vom Regiestuhl gequatschte Brenda Chapman (Der Prinz von Ägypten) und Irene Mecchi (Der König der Löwen) gestalteten die Story, die Regie stammt von Mark Andrews (der Pixars ersten, bislang leider unveröffentlichten, Realfilm Violet sowie den Kurzfilm One-Man-Band schuf)... Ach, was red' ich: Es ist Pixar, aber Cars 2. Man kann also nur euphorisch sein! Es sei denn, man ist Fan des Pizza-Planet-Trucks, denn um seinen obligatorischen Cameo darf man sich berechtigte Sorgen machen.

 Platz 5: The Lone Ranger

Wenn Terry Gilliam es nicht macht, dann halt Gore Verbinski: Wie gemunkelt wird, bekommt die Welt jetzt doch noch The Man Who Killed Don Quixotte, nur halt ein wenig anders. Denn der von Gore Verbinski, Jerry Bruckheimer und Johnny Depp gewählte Ansatz für die Kino-Neuerfindung des Radio-Westernheldens Lone Ranger soll seinen Sidekick Tonto stärker in den Fokus rücken und einen an Gilliams gescheitertes Projekt erinnernden Blickwinkel annehmen. Außerdem möchte Depp die Chance nutzen, und auf subversive Weise das Bild der amerikanischen Ureinwohner korrigieren. Und das mit der finanziellen Macht eines Jerry Bruckheimers sowie der noch längst nicht genug geschätzten, gesund-verrückten, Genres verschmelzenden Inszenierung eines Gore Verbinski? Das lässt zwar vermuten, dass der arme in der vermeintlichen Hauptrolle gecastete Armie Hammer was zur Seite geschubst wird, aber ich erhoffe mir jetzt auch eine reizvolle Mischung aus Massentauglichkeit und liebenswerter Exzentrik. Rango trifft Pirates of the Caribbean trifft The Man Who Killed Don Quixotte... Hoffentlich auch wieder wie anfangs geplant mit einem Drehbuch von Ted Elliott und Terry Rossio, dann werde ich schon noch meinen Spaß haben. Und immer schön an die Ziegen im Hintergrundgeschehen denken!

 Platz 4: Die Muppets

Bereits kommendes Thanksgiving startet der neue Muppets-Film in den US-Kinos. Dort sind die Filzpuppen also tatsächlich näher, als unsererins denkt. In Deutschland ist derzeit dagegen leider ein Start im Januar 2012 angedacht - etwas, das sich hoffentlich noch ändern wird. Denn Jason Segels wahr gewordener Jugendtraum verspricht eine angemessene Rückkehr sowie Modernisierung des Muppet-Humors. inzu kommen ein paar Gesangseinlagen, eine sicherlich wie eh und je liebenswerte Amy Adams sowie zahllose Promi-Cameos. Die Rückkehr der leichtherzigen Humoranarchie? Vielleicht - doch ganz bestimmt wird es einfach nur eine richtig unterhaltsame Kinozeit! Schon der Teaser Trailer war ein guter Start: Man hat ihn extra ohne jegliche Vorab-Ankündigung oder Online-Veröffentlichung vor Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten kopiert, um das Publikum erstmal entnervt aufstöhnen und eine miese RomCom erwarten zu lassen. Schade, dass das nur in den USA gemacht wurde, denn die Reaktionen hätte ich nur zu gerne im Kino erlebt...

 Platz 3: The Dark Knight Rises

Virales Marketing. Zwei der Filme, die es im ganz großen Stil abgehalten haben sind Tron: Legacy und The Dark Knight. Ersterer war dann doch nicht so erfolgreich, wie vom Studio ersehnt, letzterer knackte die Milliardengrenze. Kein Wunder, dass die Fortsetzung erneut viral beworben wird. Und das Fundstück der ersten Schnitzeljagd für The Dark Knight Rises weckt ja schonmal Hunger auf mehr. Bane wurde in den Batman-Filmen bislang nicht gerade respektvoll umgesetzt, aber hier geht Simplizität zu coolen Ergebnissen vor - und da Tom Hardy auch schauspielern kann, muss man um die Figur wirklich nicht mehr bangen. Eher um den armen Batman, das wird wohl schmerzhaft...
Jetzt bräuchte ich hauptsächlich nur noch ein Bild von Anne Hathaway als Catwoman, denn diese Besetzungsentscheidung kann ich viel weniger einordnen. Ich mag Hathaway, doch mit ihr als Catwoman bin ich unsicher. Ich lehne sie nicht ab, ich freu mich nicht auf sie. Ich freue mich aber schon sehr auf die Kameraarbeit des endlich mit einem Oscar-prämierten Wally Pfister, der nun noch mehr mit dem IMAX-Format arbeiten wird. Insgesamt gilt: The Dark Knight zu schlagen wird sauschwer, alle am Film beteiligten behaupten, Nolan hätte es seitens des Skripts geschafft (würden sie vor Kinostart was anderes sagen?), dass es zumindest sehr gut wird, halte ich für nahezu garantiert. Auf ein Kino-Triple-Feature werde ich vielleicht verzichten, danach ist man bestimmt extrem deprimiert. Andererseits... mh, vielleicht mach ich's doch, und sei es, um das veranstaltende Kino zu entlohnen.

Platz 2: Red State

Die Weltpremiere von Red Statelöste im Internet ordentlich Tumult aus. Leute liebten ihn, Leute fanden ihn passabel,  professionelle Internetjournalisten schwörten angesichts Kevin Smiths ungewöhnlicher Marktstrategien, nie wieder über diesen "Scharlantan" zu berichten. Viele sahen im (Horror-)Thriller über religiösen Fanatismus Kevin Smiths besten Film (oder zumindest seinen besten Film seit Chasing Amy), und er hätte mehr Potential, wäre er etwas kürzer. Nun, Kevin Smith war vernünftig genug, ihn in den Schneideraum zu nehmen und das rauszuschneiden, was nicht ankam. Seither tourt der Film extrem erfolgreich durch die USA und Quentin Tarantino "f*cking loves" Red State! Eine wahnsinnige Tour de Force von Humor, Gewalt und Dramatik, ein angeblich Oscar-würdiger Michael Parks und hypnotisierende Dialoge - Kevin Smiths vorletzter Kinofilm soll gefälligst, endlich einen deutschen Kinostart erhalten!
 Platz 1: Django Unchained

Viel ist über Django Unchained nicht bekannt. Aber das, was man bereits weiß, genügt. Es genügt, um Quentin Tarantinos Spaghettiwestern-Hommage/"Southern"/Sklaven-Rachefilm an die vorderste Front dieser Hitliste zu katapultieren. Nach seiner Gangster-Trilogie in den 90er Jahren, scheint Tarantino sich nun eine Blutrache-Trilogie aufzubauen (Kill Bill, Inglourious Basterds, Django Unchained), und irgendwie klingt es so, als hätte Django Unchained alles, um ein legitimer Nachfolger für Tarantinos Weltkriegs-Meisterwerk zu werden. Erneut hofft Tarantino, einen Hollywood-Weltstar in sein Universum zu entführen - und wenn Will Smith als befreiter und auf Rache sinnender Sklave auch nur halb so cool ist wie Brad Pitt als Lt. Aldo "The Apache" Raine, dann werden meine Augen wieder einmal an der Leinwand kleben. Christoph Waltz ist wieder mit von der Partie, Samuel L. Jackson schafft es nun über einen Cameo hinaus... Wie kann das nicht absolut genial werden? Nun gut, momentan klingt eine Art "Slavesploitation meets Spaghetti-Western" nicht so meisterlich wie Inglourious Basterds, da dieser Film mit seinem virtuosen Sprachenspiel auch eine extrem kunstvolle Note hatte, aber vor Kinostart hat die bei den Basterds auch niemand erwartet. Insofern ist alles offen. Sicher ist bei Tarantino eigentlich nur eins: Django Unchained wird saucool, voller meisterlich verschachtelter Genrezitate, B-Movie-Hommagen, effektiver Gewaltspitzen und Schauspielern, die zu Höchstformen aufglühen. Ich kann es nicht erwarten!

Cars 2, es tut mir leid, aber dein Rennen findet derzeit außerhalb dieser Hitliste statt. Nicht, dass ich dich grausig fände, doch es gibt Filme, die ich dringender erwarte. Sogar Der gestiefelte Kater wäre dank sehr positiver früher Stimmen fast in diese Liste gekommen. Und seit Thor habe ich langsam richtig große Lust auf The Avengers - das Zusammenspiel zwischen dem Donnergott und Iron Man stelle ich mir richtig herrlich vor. Überhaupt, es gibt so einige interessante Filme. Doch diese zwanzig sind vorerst das, was mich am ungeduldigsten hin- und herrutschen lässt. Über eure Wartelisten freue ich mich wie eh und je - ob ich endlich so viele zu lesen bekomme, wie ich es mir wünsche?

Dienstag, 24. Mai 2011

Alestorm: Musikvideo zu "Shipwrecked"

Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten läuft neuerdings im Kino, aber es gibt noch immer andere Seeräuber-Höhepunkte, auf die man sich dieses Jahr so freuen kann. Am 3. Juni erscheint nämlich endlich das neue Alestorm-Album. Back Through Time geht es dieses Mal für die Metal-Piraten, die bereits ein geniales He's a Pirate-Cover schufen und generell einfach richtig Laune machen. Es ist nach Keelhauled das zweite Musikvideo der Band, und... nun, seht selbst:



Also, der Song ist klasse und fällt tonal zwischen das erfrischende Debütalbum und das schwerere zweite Alestorm-Album. Und der Bart steht Sänger Christopher Bowes auch super, ich habe den noch ganz Milchbubi ohne dunkle Stoppeln kennengelernt. Das Musikvideo selbst hingegen... Seltsam. Diese billige Inselmalerei im Hintergrund, diese ganzen Farbfilter, die komisch dreinblickenden Frauen... Neeee, das mit den Musikvideos müssen wir noch lernen. Da freue ich mich eher auf einen Live-Termin. Passend zum Album geht's ja mal wieder auf Kaperfahrt... äh, Tour.

Montag, 23. Mai 2011

Green With Envy: Neue Disney-RomCom mit Amy Adams


 Nachdem Amy Adams mit Verwünscht den Disney-Meisterwerkekanon liebevoll auf den Arm nahm und nebenher auch direkt das RomCom-Genre, kehrt sie für eine ehrlichere (soll heißen: kitschigere) Disney-Romantikkomödie zurück.

Nun, Plötzlich Prinzessin war ja klasse. Plötzlich Prinzessin 2 dagegen schmerzvoll. Disney und Liebeskitsch kann also funktionieren - und genauso auch totaler Müll werden. Mit der charismatischen Amy Adams und ein paar verrückten Nebenfiguren könnte dieser hier aber in den Bereich der besseren Disney-RomComs rutschen.



Der deutsche Kinostart ist der 19. Januar 2012. Ich glaube, ich werde mit im Kino sein. Und ihr?

Ähnliche Filme:

Freitag, 20. Mai 2011

Nun ist's offiziell: Tom Cruise steht für Sci-Fi-Thriller "Oblivion" ein

Ende März zogen sich die Walt Disney Studios aus der Entwicklung des postapokalyptischen Sci-Fi-Thrillers Oblivion zurück. Der Film soll auf der gleichnamigen Graphic Novel des Tron: Legacy-Regisseurs Joseph Kosinski basieren, wurde aber trotz Kosinskis guter Beziehungen zu Disneys Produktionschef Sean Bailey aufgegeben. Der Film klang zu teuer, zu düster und die atomare Katastrophe in Japan wird dem auf einer verstrahlten Erde spielenden Film gewiss auch nicht geholfen haben.

Außerhalb Disneys fand Oblivion aber eine neue Heimat. Nicht zu letzt auch dank Tom Cruise, der schon seit längerem als heißer Fan des Projekts gehandelt wird. Wie Deadline heute berichtet, wird Universal den mit einem Drehstart kommenden Oktober bedachten Sci-Fi-Thriller mit einem Budget von 100 Millionen Dollar umsetzen. Die Hauptrolle übernimmt Tom Cruise, der momentan bekanntlich Probleme hat, sein Publikum wiederzufinden. Wenigstens die Jugendfreigabe macht ihm auch bei Oblivion keine Probleme: Kosinski visiert ein PG-13 an.

Oblivion spielt in einer Zukunft, in der die Menschen die verstrahlte Erdoberfläche verlassen müssen. Ein Soldat (Tom Cruise) hat die undankbare Aufgabe, auf dem vergifteten Planeten jene Arbeitsdronen zu reparieren, die beim Kampf gegen eine bedrohliche Alien-Art zerstört werden. Als eine Frau auf der Erde bruchlandet, beginnt ein Abenteuer, dass die Weltsicht des Soldaten auf den Kopf stellt...

Donnerstag, 19. Mai 2011

Mehr Starpower live aus Amerika: Kenneth Branagh in Hamlet

Alas poor Yorick!
Ich bin zwar mittlerweile schon seit einigen Tagen wieder in good old Europe angekommen, doch wie kann man besser in schönen Erinnerungen schwelgen als durch einen nachträglichen Reisebericht?
Hiermit kommt also die nächste Ausgabe meiner glamourösen Los Angeles-Ausflüge.


Wie ich am Ende meines letzten Artikels angedeutet hatte, ließ das nächste Event nicht lange auf sich warten. Nach dem bombastischen Disneyland-Kinoereignis machte ich mich am nächsten Abend auf den Weg nach Hollywood, um dort in einem altmodischen Kino Hamlet zu sehen. Das vierstündige, vollständige Meisterwerk in 70 mm auf der großen Leinwand - das alleine wäre es sicher wert gewesen. Aber anschließend sollte tatsächlich eine Podiumsdiskusion mit Kenneth Branagh, dem Hauptarsteller und Regisseur stattfinden!


Also, Schlaf ade und auf gen Nordwesten.



Kenneth Branaghs Hamlet-Version war meine erste Begegnung mit Shakespeares Kronjuwel und ich muss sagen, das Stück hat seinen Platz am Theater-Olymp wirklich verdient. Als ich den Film das erste Mal sah, saß ich die gesamte Zeit mit offenem Mund da und habe mich gefragt, wie es möglich ist, gewöhnliche Worte so zusammenzufügen, dass sie so grandios schmecken wie eine Mozart-Arie. Und gleichzeitig besitzt der Text eine Tiefe, wie sie selbst Mozart (und auch Shakespeare) nur selten erreicht.





Was mich an Kenneth Branaghs Darstellung mit am meisten beeindruckt, ist, dass ich ihn vorher nur als ausgeblasenen Professor Lockhart kannte - und während des Stückes nicht einmal grinsend daran denken musste. Gleichzeitig schafft er es scheinbar mühelos, selbst die ikonischsten Szenen wirkungsvoll, doch ohne Patina oder Klischee zu präsentieren.


Wow.




Und dann kam, nach einem äußerst harsch abgewürgten Abspann, Kenneth Branagh persönlich auf die Bühne. Er wurde von tosendem Beifall empfangen, den es hier laut dem Gastgeber so noch nicht gegeben hatte.




Ich muss zugeben, mein erster Gedanke war, dass die letzten 15 Jahre nicht spurlos an ihm vorbeigegangen sind; der Unterschied zu dem gerade verstorbenen „sweet prince“ waren zu offensichtlich. Aber nach wenigen Worten wurde klar, dass Kenneth Branagh in dieser Zeit nichts an Bühnenpräsenz verloren hat, ich habe wohl noch nie ein so interessantes und gleichzeitig so lustiges Interview gehört.


Als erstes beglückwünschte er uns zu unserer Geduld und gab zu, dass er beim Anschauen seines vierstündigen Werkes auch selbst schon unter einen gewissen Duck geraten sei - er meinte, ein paar Klopausen würde wohl auch Shakespeare verzeihen.


Generell verlor er einige Worte zu der einigermaßen modernen Inszenierung des Stückes und erklärte dabei auch, wie er versucht habe, die Shakespeare‘sche Intention auf unsere Bühne, sprich die Kinoleinwand, zu übertragen und auch die Intensität mancher Szenen durch Kamerafahrten, Flashbacks und ähnliche Stilmittel zu verstärken.


Dann erzählte er ein paar Anekdoten zu den Schauspielern, wie der Morgen, als eine völlig aufgelöste Kate Winslet hereinstürmte und rief: „Ich, ich - ich hab gerade die Rolle in Titanic bekommen!“, worauf er zu ihrem großen Unmut nur meinte: „Was ist das? Irgendein neuer Film?“

Oder seine farbenfrohe Charakterisierung der „majestätischen“ Julie Christie und Derek Jakobis: Wenn er Derek Jacobi bäte, eine lange Shakespeare-Rede zu halten, währenddessen mit der linken Hand zu jonglieren und dabei auf einem Fuß stehend das Times-Kreuzworträtsel zu lösen, sei dessen Antwort: „Klar, kann ich sonst noch was für dich tun?“

Julie Christie sei dagegen etwas schwieriger zu gängeln gewesen. So bat er sie bei einer Szene, während der die Kamera um die Schauspieler fuhr: „Ich traue mich kaum zu fragen, aber könntest du deinen Körper vom rechten auf den linken Fuß verlagern, wenn die Kamera hinter dir vorbeifährt?“

„Was meinst du?“
„Naja, könntest du einfach dein Gewicht verlagern?“

„Während ich rede?“

„Ja, du redest dabei.“

„Nein, das kann ich nicht machen. Warum sollte ich das an der Stelle überhaupt tun?“

„Weil hier die Kamera ist.“

„Die was?“

„Hier steht die Kamera.“
„Wann?“

„Während du redest.“

„Die habe ich gar nicht gesehen, ich rede doch mit ihm. Kannst der das nicht tun?“

Und Derek Jacobi begeistert: „Ja, lass mich das machen!“




Besonders nett fand ich auch die Erwähnung von Gertruds Schoßhund Amazement - Ihr wisst schon, der, von dem Hamlet sagt: „Look, amazement on my mother sits.“



Dann erzählte Kenneth Branagh, der Hamlet vor dem Film schon viele hundert Male live gespielt hat, von den Schwierigkeiten, den wohl berühmtesten Monolog der westlichen Kultur aufzunehmen. Neben den Problemen mit den vielen Spiegeln in der Szene und dem Kameramann, der ihm befehlen wollte, wie er sich zu bewegen habe (und wie nicht), sei sein Acting Coach wieder und wieder nicht zufrieden gewesen. Nach dem siebten Take meinte der dann schließlich: „Du sprichst das wunderbar, einfach perfekt, ich glaube nur kein Wort von dem, was du sagst. Du hast abolut kein Gefühl für den Mann, das ist alles.“

Nun, das Ergebnis des elften Takes überzeugt (mich zumindest) vollkommen.



Zum Schluss kamen noch einige Publikumsfragen, die sich zum Teil mehr mit Gegenwart und Zukunft beschäftigten, wie die Frage, mit wem schwerer umzugehen sei - Shakespeare- oder Comic-Puristen. Ihm zufolge lieferten die beiden Gruppen sich, was Leidenschaft und Überzeugung angeht ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Er erwähnte auch, wie begeistert er gewesen sei, als nach elf Tagen der Anruf kam, Thor habe 242 Millionen Dollar verdient. Bei Hamlet habe es nach dieser Zeit geheißen, naja, er läuft noch.

Auf die unumgängliche Frage, ob wir in nächster Zeit wohl noch mehr Shakespeare-Adaptionen von ihm erwarten dürften - vielleicht ein schottisches Stück? - meinte er, er hoffe doch.

Allerdings müsse man für jedes der unendlich vielen Themen den richtigen Moment abwarten, an dem einem die innere Stimme Bescheid gibt.

Nun, das ist doch erstmal verheißungsvoll genug.



Ach ja, und Kenneth Branagh ist übrigens überzeugt, Hamlet sei bis zum Schluss definitiv nicht verrückt sondern täusche alles nur vor. Für mich reicht das, um die Diskussion endgültig abzuschließen. ;-)

Mittwoch, 18. Mai 2011

Cars 2: Ähnlich prominent besetzt wie sein Vorgänger


Im Gegensatz zu manchen Konkurrenten macht Disney üblicherweise ja noch was ganz hübsches aus seinen Promisynchronisationen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel (*metallisch hust*Cassandra Steen*metallisch hust*), und Pixars Cars war wirklich hart an der Grenze - selbst wenn man sich nach mehrfachem Sehen daran gewöhnt hat.

Bald kommt Cars 2 in die Kinos, und mit Robbie Williams, der Nerd-Band Weezer und einigen anderen, hat man das musikalische Starterfeld bereits prominent besetzt. Und auch die deutsche Synchronfassung holt sich einige mehr oder weniger große Namen hinter's Mikro:

Der Formel1-Pilot Sebastian Vettel wird als Max Schnell, Lewis Hamilton als er selbst zu hören sein und , Thomas Kretschmann übernimmt die Rolle des Schurken Professor Z, während Schauspielerin Bettina Zimmermann als der Porsche Sally zurückkehrt. Der Star des ersten Teils, Lightning McQueen, wird umbesetzt: Nach Daniel Brühl leiht nun Manou Lubowski (SOKO 5113) dem Rennwagen seine Stimme.

Rick Kavanian kehrt als Luigi zurück, während der britische Agentenwagen Finn McMissile wie in den Trailern von Dietmar Wunder (Daniel Craig, Adam Sandler) gesprochen wird. Außerdem wird Reporter Kai Ebel zu hören sein, gemeinsam mit dem aus Cars zurückkehrenden Kommentator Christian Danner. Ebenfalls aus der Rennsportwelt: Christina Surer, die eine akustische Gastrolle im Film erhält.

Die ganzen Rennsport-Cameos kann man natürlich nicht der Synchronarbeit anlasten. Anspielungen auf und Gastauftritte aus diesem Sport (und der dazugehörigen Berichterstattung) sind ein Teil des Humors der Cars-Filme. Klar, Mika Häkkinen und Niki Lauda waren in Teil 1 was schwer zu verstehen, und ich befürchte, dass Surer und Ebel was hölzern klingen werden, aber das liegt im Grunde mehr am Film selbst, als an Disney Deutschland bzw. dem Synchronstudio.

Ärgerlicher finde ich da schon die Umbesetzung bei Lighnting McQueen. Wahrscheinlich war Daniel Brühl zu teuer, als dass man ihn nochmal nehmen konnte. Das ist das vielleicht größte Problem bei Promibesetzungen, man weiß nie, um man sie nochmal zusammenkriegt. Ich befürchte zum Beispiel, dass der Rapunzel-Kurzfilm auf Alexsanda Neldel verzichten wird, wenn sogar der viel häufiger hinter's Mikro tretende Christian Tramitz nur im besten der TinkerBell-Filme zu hören war, während seine Figur zurückkehrte.

Am meisten vertraue ich unter den Cars 2-Neuankömmlingen auf das Switch reloaded- und Heute Show-Talent Martina Hill die eine britische Geheimagentin mimen wird. Hills Stimme ist unglaublich wandlungsfähig und deshalb habe ich großes Vertrauen, dass sie perfekt reinpassen wird. Beim Rest... mal schauen...

Terry Rossio reagiert auf negative Kritiken zu "Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten"

Das piratenstarke Autorenduo. Der Mann links verlässt uns in Teil 5, der Mann rechts reißt gerne Mal die Klappe auf.

Ted Elliott und Terry Rossio. Sie sind zwei der kommerziell erfolgreichsten Autoren der Hollywood-Geschichte, sie steckten hinter Disneys Aladdin, dem Oscar-nominierten ersten Shrek-Film, Die Maske des Zorro und - vor allem - hinter den Pirates of the Caribbean-Filmen. Außerdem sind sie sehr engagierte Förderer des Autorennachwuchses. Ihre Seite Wordplayer.com ist leider was motzig, wenn man sie erreichen möchte, doch wem es gelingt, überschüttet sie mit wertvollen Tipps und Tricks fürs kreative Schreiben.

Wordplayer ist auch die Plattform, auf der Ted'n'Terry engen Kontakt zu ihren Fans, beziehungsweise zu den Fans ihrer Filme halten. Sie beantworten Verständnisfragen, geben Einblicke ins Hollywood-System und sie teilen öfter's auch mal aus. Sie beschweren sich über Idiotie in der Disney-Marketingabteilung, lästern halböffentlich über Tony Scott ab oder verteidigen lauthals ihrer Meinung nach zu unrecht angeklagte Filmsequenzen.

Ihr neuster Film, Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten, ist noch nicht einmal offiziell gestartet, da fühlt sich der gesprächigere Part dieses Duos, wieder einmal auf den Plan gerufen. Und ich kann ihm nur beipflichten: Schon in meiner Filmbesprechung für Quotenmeter habe ich mich gefragt, woher bitte schön die negativen Kritiken kommen, der Film sei zu kompliziert und unverständlich. Ehrlich - ich kann das nicht nachvollziehen. Mir persönlich war Fremde Gezeiten im Vergleich zu den ersten drei Teilen sogar ein kleines bisschen zu leicht, und da kommen einige Kritiker (auch welche, deren Artikel ich normalerweise schätze) an, und heulen ihren Lesern vor, sie hätten den Film nicht gerafft? Leute, wenn ihr Fremde Gezeiten nicht versteht, dann solltet ihr mal schön überlegen, die Profession zu wechseln...

Aber hört nicht auf das Wort eines deutschen Bloggers. Lest euch lieber durch, was Terry Rossio, ein erfolgreicher Hollywood-Autor, über Verständnisprobleme in Fremde Gezeiten zu sagen hat:


There is definitely something strange going on with Pirates with a large number of reviews that are both highly venomous and massively inaccurate. 
As with most people, I'm sanguine of critical reviews that nail weak points in a plot, or point out where filmmaking quality has fallen short, etc. 
But -- to name just one example -- many reviews of On Stranger Tides go out of their way to complain that the plot of the film is complex, impossible to follow, confusing, etc. 
Between you and me, the plot of the film is so simple and straightforward, a child could follow it. In fact, one might complain it borders on being a children's film, in the vein of, say, Swiss Family Robinson or Around the World in 80 Days. That's not a bad thing, I believe; part of it is the nature of a quest story -- three groups set out in a race to find the Fountain of Youth. There is a straightforward nature to that kind of tale that one can not escape. 
Beyond my own opinion, and the belief of the filmmakers, I was present at one of those preview screenings where they ask 400 movie goers directly, did you understand the story? Where there any parts of the story you didn't understand? There wasn't anything that the audience didn't get. (Which is to be expected when you have such a simple plot -- if you can manage to make your way into a theater, you can understand the idea that everyone's headed to the Fountain of Youth, that you need to bring with you certain items, and that each person on the quest has a slightly different reason for going.) 
Also -- beyond that -- we've now heard from normal filmgoers (fans mostly, posting on message boards) who are shaking their heads, saying the film is essentially simple, straightforward, and fun -- what's all this about complexity? 
So here we have a movie that (properly) could be criticized for being, if anything, too simple, that objectively has fewer story moves than an average episode of MASH, that anyone who sees it gets it with ease -- 
And still, there is a decent segment of movie *reviewers*, around 25%, who go out of their way to put forth, quite strongly, the conviction that the film is overly complex, inherently so, too difficult for them to follow.
Weird. 
It's a real mystery to me. It must have a source. Something about these films in particular that make critics check out, or get angry, or both, and then get lazy with their own writing ... or ... I don't know ... 
Anyone who goes to see the film this weekend, I'm interested in that aspect ...
Overly complex? Convoluted? Difficult to understand?
Really?
 Quelle: Wordplayer

Mensch, ich liebe diesen Kerl! Da habt ihr es: Wer den Weg ins Kino findet, sollte aufnahmefähig genug sein, auch den Film zu verstehen. Insofern werden wohl demnächst "betreute Pressevorführungen" stattfinden müssen, wenn man sich mal bei Rottentomatoes umsieht und die Verrisse ob einer angeblich unverständlichen Handlung durchliest.

Dem wieder einmal in vollen Schimpfmodus auffahrenden Rossio muss ich aber in einem Punkt widersprechen: Fremde Gezeiten ist zwar mir persönlich ein wenig zu simpel, für das, was ich mir von der Pirates of the Caribbean-Reihe wünsche, zu dumm ist der Film aber nun auch wieder nicht. In dem Aspekt sehe ich Fremde Gezeiten als den Indiana Jones-Teil der Piratensaga an. Dass Rossio aber als Vergleich Disneys Dschungel der 1.000 Gefahren (aka Swiss Family Robinson) nennt, bringt mich auf eine Idee... Nachdem sich Die Truhe des Todes  vor 20.000 Meilen unter dem Meer verneigte, fang' ich nun an zu vermuten, dass sich im neusten Teil einige Verweise auf andere Disney-Abenteuerfilme verstecken könnten...

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Er lebt! Der "Animated American" ist zurück in den Kinomeldungen!

Totgesagte leben länger: 2006 hörte man davon, dass Walt Disney Pictures einen Mischfilm über einen animierten jugendlichen Außenseiter plant, der in einer Realfilmwelt lebt und nach einem Seeausflug in seine Heimatstadt zurückkommt, wo er erfährt, dass seine Freundin ihn und ihre gemeinsame Heimat verlässt.

Dieser Film namens Animated American gehörte für mich zu den am heißesten ersehnten Disney-Filmen überhaupt. Vor meinem geistigen Auge malte ich mir Disneys Antwort auf Zach Braffs genialen Garden State aus, eine Coming-of-Age-Geschichte voller skurrilem Witz und einfühlsamer Dramatik. Es ist eine Idee, aus der sich etwas hervorragendes spinnen lässt, ein absolutes Meisterwerk.

Nach seinen ersten Ankündigungen verschwand Animated American jedoch ins Nirvana. Bis heute.
Variety meldet nämlich, dass Küss den Frosch-Autor Rob Edwards nach als neuer Drehbuchautor von Animated American engagiert wurde. Damit ersetzt er in dieser Funktion Peter Ackerman, der durch Ice Age bekannt sein dürfte. Ein Regisseur für den Mischfilm steht noch nicht fest.

Wieso ich angesichts der Wiederbelebung eines vergessen geglaubten Traumfilms nicht frohlockend durch die Straßen hüpfe? Nun, es hat nichtmal so sehr mit Produzent Robert Zemeckis zu tun. Gewiss, seit 2006 hat der Mann viel getan, um mein Vertrauen zu verlieren, doch da es sich um keinen reinen Motion-Capturing-Film handelt (ursprünglich sollte der Junge durch diese Technik klar als Außenseiter gekennzeichnet werden, nun ist gar nicht mehr von dieser Technik die Rede), will ich nicht zu sehr über Zemeckis lästern.

Es ist eher die minimal veränderte Inhaltszusammenfassung. Es ist eine kleine Änderung, die weiterhin eine ähnliche Geschichte verspricht, aber für mich die Assoziation zu Garden State abschwächt und mich eher an Triff die Robinsons denken lässt: "Ein animiertes Baby wird von einer Realfilmfamilie erzogen und beschließt an seinem 18. Geburtstag, seine leibliche Familie zu suchen. Dabei erhält er Hilfe von seiner platonischen Freundin und ihrem eifersüchtigen Partner."

Das ist irgendwie die Krux mit der langen Wartezeit. Ich hatte zu viel Gelegenheit, mir einen perfekten Film auszumalen. Jetzt habe ich Angst, dass es eine maue Mischfilmkomödie für die ganze Familie wird. Denn nicht jeder Film kann seinen gigantischen Erwartungen nach jahrelanger Entwicklungszeit so sher genügen wie Rapunzel...

Dienstag, 17. Mai 2011

Wieviel Beute wartet hinter den Fremden Gezeiten?

Lang, lang ist's her. 2009 wagte ich eine absurd frühe Prognose, wie hoch die Einnahmen vom vierten Pirates of the Caribbean-Teil wohl sein werden. Jetzt steht der Film endlich in seinen Startlöchern, und da ist es wohl angebracht, einen erneuten, orakelnden Blick zu wagen. Könnte Fremde Gezeiten Jack Sparrows bislang größer Triumph an den Kinokassen werden? Nun, die Kinobesitzer scheinen sich zumindest daurauf vorzubereiten. Die Kinos in meiner Nähe setzen jeweils bis zu sieben Vorstellungen täglich an - da soll mir noch wer mit der Ausrede kommen, der Film sei nie zu einem idealen Zeitpunkt gelaufen...

Um die zu erwartenden Kinoeeinahmen zu errechnen, gehe ich vom bisherigen Durchschnittseinspielergebnis aus. Durchschnittlich nahm jeder Pirates of the Caribbean-Film circa 895 Millionen Dollar ein. Nun gehen wir alle möglichen Faktoren durch und errechnen uns damit ein Einspielergebnis für Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten aus. Dann klatschen wir uns fröhlich in die Hände, halten uns für besonders klug und lassen uns daraufhin von der Realität überraschen. Hoffentlich positiv, gönnen tu ich's dem Film ja...
  • Startmalus: Die Piratenwelle hat seit ihrer Auslösung im Sommer 2003 an Treibkraft verloren. Ziehe 15% ab, weil der Hype nicht mehr so mitreißend ist, wie zu seinem Höhepunkt. (-134,3Mio. $)
  • Startbonus: Im Gegensatz zu Am Ende der Welt startet Fremde Gezeiten nicht als Nachzögling in einem erdrückenden Epos-Franchise-Sommer. Weniger Konkurrenz in den Kinosälen bedeutet mehr Zuschauerpotentia, zudem sind die Leute noch nicht den Blockbustern überdrüssig. Schlage auf Fremde Gezeiten die Differenz zwischen dem erfolgreicheren zweiten Teil und Am Ende der Welt drauf! (+103 Mio. $)
  • Die Fortsetzung spiegelt die Beliebtheit des Vorgängers wieder: Eine alte Box-Office-Weisheit besagt, dass Fortsetzungen den Erfolg erhalten, den das Original gehabt hätte, wenn sich seine Qualität schneller rumgesprochen hätte. Fluch der Karibik war sehr beliebt und gewann auf DVD und im Fernsehen neue Zuschauer, die alle in Teil 2 rannten. Der war, allen Kritikern zum Trotz, immer noch populär genug, um auch Teil 3 in die Nähe der Milliardengrenze zu hieven. Laut IMDb ist Am Ende der Welt aber unbeliebter als Die Truhe des Todes: 7,0 gegen 7,3 Punkte. Also nimmt Fremde Gezeiten in einer Welt, in der allein diese Regel die Kinowelt regiert, 4,1% weniger als Am Ende der Welt ein. (-39,5 Mio. $)
  • Gebt dem Sommerpublikum, was es will: Inception ist die Ausnahme, Transformers die Regel: Wer im Sommer mit Popcorn bewaffnet ins Kino geht, will bei seiner genüsslichen Nahrungsaufnahme nicht von zu viel Handlung abgelenkt werden. Und, ja, auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen, so hat auch die unbedarfte Unterhaltung ihre Daseinsberechtigung. Fremde Gezeiten ist zum Glück längst nicht so hohl und simpel wie Transformers, aber doch leichter zu verstehen als die bisherigen PotC-Filme. (+65 Mio. $ als reiner Unterhaltungsfaktor-Bonus)
  • Die richtige Jack-Dosis: Viele Leute waren Will/Elizabeth überdrüssig. Trotzdem haben die Filmemacher recht, wenn sie sagen, dass Jack alleine nicht funktionieren würde. Fremde Gezeiten bietet die optimale, amssentaugliche Dosis Jack. Nicht zu viel, nicht zu wenig. (+50 Mio. $)
  • 3D: Die Eintrittskarten werden teurer, so nimmt der Film mehr Geld ein. Simpel, nicht wahr? Rechne 20% Preisaufschlag auf das Durchschnittsergebnis eines PotC-Films! (+179 Mio. $)
  • Der Nachzögling-Malus: Fremde Gezeiten kommt vier Jahre nach Am Ende der Welt. Die längste Wartezeit auf einen PotC-Film - genug Zeit für Fans, sich ihre ganz eigenen und somit in der Masse uneinhaltbaren Erwartungen zu spinnen. Fans, die nicht viermal, sondern zweimal reingehen, können teuer werden. Ziehe mutig geschätzte 50. Mio. Dollar ab! (-50 Mio.$)
Unter'm Strich kämen 1 Millarde und 68,2 Millionen Dollar bei raus. Somit wäre Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten der erfolgreichste Teil der Reihe, knapp über dem zweiten. Ich selbst bin da ein wenig stutzig, da ich vor Die Truhe des Todes mehr Hype mitbekam, aber wenn ich mir so ansehe, wieviel sich die Kinobesitzer von dem Film versprechen und welch riesige Wellen der Sprecherwechsel von Marcus Off zu David Nathan schlug (so lautstark wurde noch nie ein Sprecherwechsel besprochen), scheint das generelle Interesse ja vorhanden zu sein. Und auch wenn mir nach einmaliger Sichtung Fremde Gezeiten nicht der liebste Teil der Reihe ist, so weiß ich ja, dass andere Stimmen existieren und ich halte es wirklich für sehr gut möglich, dass Fremde Gezeiten bei vielen Leuten genau den richtigen Nerv treffen wird. Er hat wirklich was tolles an sich, und darum würde ich ihm diesen Erfolg auch gönnen.

Außerdem... wenn Alice im Wunderland die Milliarde knacken kann, wieso dann nicht auch ein deutlich, deuuutlich besserer Johnny-Depp-3D-Film?
So viel also zu meiner Vorhersage. Und, was sind eure Tipps?