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Samstag, 12. März 2011

Woher kommen die Disneyland-Besucher?

Auf DLRP Today wurde eine Aufschlüsselung der letztjährigen Besucherstatistik des Disneyland Paris veröffentlicht. Und aus Sicht eines deustchen Disneyfans, liest sie sich gelinde gesagt katastrophal. Während 51% der 15 Millionen Besucher des vergangenen Jahres aus Frankreich und 12% aus dem Vereinigten Königreich stammen, liegt das in Anfangsjahren des Resorts auf Platz 3 der Besucherstatistik prognostizierte "Land der Dichter und Denker" bei mickrigen... 3%!

Was den Vergleich für Deutsche noch peinlicher macht: Unsere niederländischen Nachbarn sind doppelt so stark vertreten! Wie kommt es, dass von den über 80 Millionen Einwohnern Deutschlands so wenige den Weg nach Disneyland finden? Noch 2002 waren immerhin 7% der Disney-Desucher deutsch, mittlerweile sind wir kurz davor, mit dem Rest der Welt in die Restkategorie gepackt zu werden...

Während die deutschen Besucher mit größerer Abwesenheit glänzen, kann sich Disneyland Paris seit einigen Jahren damit rühmen, den spanischen Markt anzulocken. 2002 wurden in den veröffentlichten Statistiken noch Italien und Spanien zusammengefasst, insgesamt reichte es für 9%. Schon 2005 kamen allein aus Spanien 9% der Parkbesucher, 2008 erreichte der spanische Besucherstrom mit 11% seinen bisherigen Höhepunkt.

Die größere Beliebtheit des Disneylands bei den Spaniern macht sich auch im Resort bemerkbar: Mittlerweile gibt es am Frühstücksbuffet in den Hotels eine Auswal typisch spanischer Produkte (etwa recht derb riechende Knoblauchpampe und Salsa), im Studiopark wird je nach Saison die Playhouse Disney-Show sogar in spanischer Sprache aufgeführt. Tja, und als Captain Jack Sparrow mich nach meinem Sprachtalent ausfrug, ging er hübsch brav die Besucherstatistik durch. Französischer Pirat, englischer Freibeuter? Temperamentvoller Spanier? Oh, nein, einer der berüchtigten niederländischen Bukaneere? Ach... doch Deutsch... naja, nah dran.

Was ist nun der Anlass für die sinkenden deutschen Besucherzahlen? Ist es die Wirtschaftslage? Wohl kaum, dem Rest Europas geht's nicht gerade prickelnder. Ist Disney nicht mehr gefragt? Also, mit Rapunzel als zweiterfolgreichsten Film des Kinojahres 2010 bezweifle ich das. Ich tippe auf die Werbung: Fernsehwerbung ist bei weitem nicht mehr so präsent wie 2002. Und während man sich auf der niederländischen Disneylandseite einige Schnäppchen greifen kann, mangelte es der deutschen Präsenz lange an Attraktivität. Bloß ist das wieder eine "Henne und Ei"-Sache. Man kann Disney verstehen, wenn man kein Geld mehr in Werbung für den deutschen Markt pumpt, wenn "wir" doch so bockige Gäste sind.

Naja, wird Zeit, dass ich wieder meinen Beitrag dafür leiste, Disney an spendierfreudige deutsche Gäste zu erinnern!

8 Kommentare:

  1. Das liegt in meinen Augen nicht nur an der fehlenden TV-Werbung, sondern einfach an der kompletten Marketingsstrategie, die hierzulande gefahren wird. Einfach nur Kataloge in die Reisebüros auslegen und hoffen, dass der deutsche Kunde aufgrund von einem mickrigen Pappaufsteller anbeißen könnte - und das ist noch das höchste der Gefühle -, reicht heutzutage einfach nicht. Ich denke da nur an die ganze "New Stars Festival"-Kampagne vom letzten Jahr, die in wirklich vielen Nachbarländen gut promotet worden ist. In Deutschland hat man vergebens danach gesucht.

    Dass die Spanier Disney seit Jahren immer häufiger besuchen, liegt auch daran, dass sie viel mehr von Disney(-land) in ihrem Land mitbekommen: Ich denke nur an die ganzen Disneystores, die dort scheinbar ziemlich gut laufen und in denen man ebenfalls mit Disneyland Paris-Werbung "zugebombt" wird - in spanischen Reisebüros sieht es genauso aus. Und das, OBWOHL die Paris-Resorts durchaus auch Konkurrenz in Spanien selbst haben.

    Irgendwann mal habe ich mal ein E-Mail-Statement gelesen, dass es sich für Disney nicht mehr so sehr lohne, in Deutschland zu werben. Die Deutschen sind ja durchaus vergnügungssüchtig, was man an der extrem guten Auslastung der Hotels im Europapark sehen kann, das nächste Hotel ist derzeit in Planung. Aber einfach mal so eine Zielgruppe aus den Augen lassen, finde ich auch aufgrund der recht kurzen Distanz nach Paris extrem fahrlässig. Sollte man dann nicht erst recht scharfe Geschütze auffahren und den deutschen Urlaubern das Disneyland nicht schmackhafter machen und somit Gäste "zurückzugewinnen"? Es gibt noch nicht mal Angebote, im Gegenteil: Die Franzosen, die den Großteil der Besucher ausmachen, werden mit Gutscheinen verwöhnt, auch die Holländer und Engländer bekommen regelmäßig Aktionen. Und dei Deutschen? Die dürfen schön blechen.
    Für solch eine Strategie habe ich wirklich kein Verständnis... mal schauen, ob sich auf absehbare Zeit da etwas ändern wird. Sorry für den langen Text, aber das musste - motiviert durch deinen Beitrag - einfach mal raus...

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  2. Könnte es sein dass sich ein Gutteil der Deutschen in der Statistik bei den Briten wieder findet? Wir haben schon einige Male über UK und auch Frankreich direkt gebucht weil es einfach erheblich günstiger ist als in ein deutsches Reisebüro zu gehen.

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  3. Ich sag nur 2 Wörter:
    Konkurrenz
    Europapark

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  4. Ich sag nur: Na und?

    Die Niederlande haben De Efteling, der nur unwesentlich weniger Besucher anzieht. Trotzdem fahren doppelt so viele Niederländer ins Disneyland.

    Hier eine Statistik, ich glaube über 2009:

    01. Disneyland Park (Paris, FRA) 12,7 Millionen
    02. Europapark Rust (Rust, GER) 4,3 Millionen
    03. De Efteling (Kaatsheuvel, NED) 4,0 Millionen
    04. Tivoli Gardens (Kopenhagen, DAN) 3,9 Millionen
    05. Liseberg (Göteborg, SWE) 3,2 Millionen
    06. Port Aventura (Salou, ESP) 3,0 Millionen
    07. Gardaland (ITA) 2,9 Millionen
    08. Walt Disney Studios (Paris, FRA) 2,7 Millionen
    09. Alton Towers (Staffordshire, ENG) 2,7 Millionen
    10. Phantasialand (Brühl, GER) 2,0 Millionen
    11. Legoland Windsor (Windsor, ENG) 1,9 Millionen
    12. Thorpe Park (Chertsey, ENG) 1,9 Millionen
    13. Parc Asterix (Plailly, FRA) 1,8 Millionen
    14. Futuroscope (Potiers, FRA) 1,7 Millionen
    15. Legoland Billund (Billung, DAN) 1,7 Millionen
    16. Mirabilandia (Savio, ITA) 1,6 Millionen
    17. Parque de Attracciones (Madrid, ESP) 1,5 Millionen
    18. Heide Park Soltau (Soltau, GER) 1,4 Millionen
    19. Duinrell (Wassenaar, NED) 1,3 Millionen
    20. Chessington W. o. Adv. (Chessington, ENG) 1,3 Millionen

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  5. @milan8888: Ich bezweifle, dass es auch nur Tausende von Deutschen gibt, die sich eines solchen Tricks bedienen. Für die Statistik also eher irrelevant, denke ich.

    Ansonsten aber eine interessante Frage: Zählt der Wohnort oder der "Buchungsort"? Darüber wurde in der Statistik nichts gesagt - fände es jedoch seltsam, wenn man auf letzteres geachtet hat.

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  6. Mich hat bisher immer abgehalten, dass es in einem Land liegt, in dem französisch gesprochen wird und ansonsten oft nicht viel. Daher war bisher Frankreich für mich als Urlaubsland insgesamt nicht attraktiv. Stattdessen war ich aber schon 2x in Orlando,FL und fahre in ein paar Tagen mein 2. Mal nach Anaheim,CA, wo für mich die Sprachbarrieren niedriger sind.

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  7. @Angie
    In den USA wird auch nur Englisch gesprochen und ansonsten oft nicht viel. Amerikanische Freunde sagen immer, sie brauchen keine Fremdsprachen, denn überall auf der Welt, wo sie hinkommen, wird ja Englisch gesprochen.
    In Bayern wird ja auch nur.... okay, bin schon stille. :-)

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  8. Geht mir ähnlich wie Angie. Wenn ich in einen Disney Park will, fliege ich in die USA. Frankreich hat für mich keine Assoziation mit Disney und wenn ich schon verreisen muss um dahin zu fahren, dann will ich auch gleich "the real thing" und keine französischsprachige Kopir.

    Wenn ich, andersrum gesagt, nach Paris will, fahre ich nach Paris und nicht ins Disneyland.

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