Donnerstag, 13. Januar 2011

Erste Bilder: Überflüssige Hollywood-Remakes

David Fincher kehrt nach The Social Network, der unter Filmliebhabern durchaus Diukussionen über seine Fincher-Haftigkeit auslöste, mit der Millenium-Trilogie (oder wenigstens ihrem ersten Teil), wieder für ihn typischere Gefilde zurück. Mit Trent Reznor als Filmkomponisten übernimmt er auch ein sehr passendes Element aus der Facebook-Welt, war der Score zu The Social Network ja bereits auch schon sehr düster und kunstvoll unförmig. Mit Rooney Mara übernimmt er aber auch jemanden anderes. Die eher niedliche Darstellerin von Mark Zuckerbergs Ex-Freundin Erica Albright wurde als ruppige Lisbeth Salander ausgewählt, der sich zu wehren wissenden, ruppigen sozialen Außenseiterin und Hackerin, die ihr Leben lang von mächtigen Männern ausgenutzt und herumgeschubst wurde.

Noomi Rapaces Darstellung der Lisbeth Salander gehörte zu den absoluten Highlights der Schweden-Kinokrimis Verblendung, Verdammnis und Vergebung und brachte ihr internationales Kritikerlob ein. Und auch wenn ich Fincher eine packendere und einfallsreichere Inszenierung von Stieg Larssons Bestsellern zutraue, so ist seine Castingentscheidung die Achillesferse der Remake-Pläne. Gestern und heute tauchten erste Bilder von Rooney Mara in Salander-Aufmachung auf... und ich bin weiterhin nicht überzeugt. Aber entscheidet selbst:

Rooney Mara:

Noomi Rapace:


Auch mit einem Haufen Piercings, einer haarsträubenden Frisur, Kellerblässe und dunkler Kleidung sieht mir Mara zu zerbrechlich aus. Nun, die darstellerische Leistung kann sicherlich vieles rausholen, aber in Standbildern sieht es mehr nach "süßes Mädel geht an Halloween als Lisbeth Salander" aus, und weniger nach einem stattlichen Hollywood-Remake.

Währenddessen gibt es von einem weiteren US-Remake (okay, eher Reboot) einer von mir geschätzten Trilogie ein erfreulicheres erstes offizielles Filmbild: Sonys und Marvels Spider-Man (nicht mehr 4) mit Andrew Garfield und Emma Stone unter der Regie Marc Webbs anstelle von Toby Maguire und Kirsten Dunst unter der Regie Sam Raimis. Es gab schon Setfotos, aber kein waschechtes Filmbild von Andrew Garfield (und noch ein The Social Network-Darsteller) im Spider-Man-Kostüm...

Die Gestaltung des Kostüms gefällt mir sehr, es sieht "realistischer" und nicht so knallig wie das aus den Raimi-Filmen aus. Über Garfield als Spider-Man selbst kann man natürlich nicht viel sagen, noch weniger als über Rooney Mara als Lisbeth Salander da diese Figur noch mehr vom äußeren Eindruck lebt, aber er missfällt mir wenigstens nicht. Die Hintergrundgeschichte, die zu diesem Casting führte, ärgert mich dagegen noch immer. Ich hätte viel lieber Spider-Man 4 gesehen.

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