- Die Romantikkomödie Selbst ist die Braut aus dem Jahr 2009 gehört mit weltweiten Einnahmen von fast 320 Millionen Dollar, bei einem Budget von geschätzt 40 Mio., zu den profitableren Überraschungserfolgen seines Erscheinungsjahrs.
- Regie führte Anne Fletcher, Macherin von Step Up und 27 Dresses, die Selbst ist die Braut trotz seiner routinierten RomCom-Handlungselementen mit viel eigener Ausstrahlung und einem leicht modernisierten Screwball-Flair versieht, wodurch sich diese Liebeskomödie zu einem der amüsanteren Vertreter seines Genres der letzten Jahre macht.
- Sandra Bullock spielt mit viel Energie und biestiger Freude eine herrische Verlagslektorin in New York, die kurz davor steht nach Kanada ausgewiesen zu werden, weshalb sie kurzerhand ihren Vorgesetzten davon erzählt, sie hätte eine heimliche Affäre mit ihrem Assistenten und habe vor, in Bälde zu heiraten.
- Ihr strebsamer Assistent, gespielt von Ryan Reynolds, schließt einen Deal ab und spielt bei diesem Betrug mit, und da die Einwanderungsbehörde eine große Fragerunde und ein Verhör mit den Anverwandten des "glücklichen Paars" androhte, nimmt er sie nach Alaska zu einer Familienfeier mit.
- In Alaska angekommen spielen sich dann, manchmal leicht abgewandelt, die üblichen Wortgefechte, Pleiten und Pannen einer Screwball-RomCom ab, inklusive eines peinlichen Männer-Striptease-Acts, kleinen Kläffern und ungewollter Nacktheit.
- Selbst ist die Braut gelingt der Balanceakt zwischen romantisierter Plausibilität der Haupthandlung und pointierter Skurrilität bei den Nabenfiguren und den abstrusen Ereignisse, die sich alle paar Minuten ergeben.
- Sandra Bullock und Ryan Reynolds geben sein sehr witziges Leinwandpaar ab, dass sich auf humoriger Ebene sehr gut ergänzt, die ganz großen Gefühle können sie jedoch nicht auslösen.
- Sehr lange überrascht Selbst ist die Braut auch mit einer feineren Ebene in der knalligen Charakterzeichnung, aber im letzten Drittel versauen sich die Autoren diesen Pluspunkt, indem sie Bullock die verstecktere Seite ihrer Figur unnötig hinausschreien lassen.
- In einem ungewohnten Zuge lehnte der Disney-Konzern die Pläne für eine Fortsetzung zu diesem Film ab, was trotz des Charismas von Selbst ist die Braut zu begrüßen ist, weil sich der Reiz der gelungensten Momente nicht wiederholen ließe, ohne sich dreist selbst zu kopieren.
- Von einem etwas zu dick aufgetragenen Finale, welches von einem komischen Epilog ein Stück weit aufgefangen wird, ist Selbst ist die Braut eine, wenngleich nicht sonderlich einfallsreiche oder mit einprägsamen Filmmomenten gesegnete, sehr charismatische Romantikkomödie, die durch das Spiel seiner Protagonisten und gutem Timing für rund 100 Minuten warmherzigen Spaß sorgt.
Sonntag, 26. Dezember 2010
Die Zehn-Satz-Rezension zu "Selbst ist die Braut"
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen