Der Weg in die darstellerischen Künste war Blake Edwards in die Wiege gelegt. Am 26. Juli 1922 unter dem Namen William Blake Crump in Oklahoma geboren, wuchs Blake Edwards als Sohn eines Theaterregisseurs auf. Schon früh versuchte er sich als Schauspieler, doch es sollte ihn in die Autorenschaft verschlagen. Er arbeitete an Orson Wells unvergessenem Hörspiel Krieg der Welten mit und verband in der Radio-Kriminalreihe Richard Diamond, Privatdetektiv die Atmosphäre eines Film noir mit dem unvergleichlichen Humor, der Edwards im späteren Verlauf seiner Karriere zu einem der erfolgreichsten Regisseure Hollywoods machte.
Edwards Filmographie ist untrennbar mit zwei Namen verbunden: Peter Sellers und dem Rosaroten Panther. Stattliche fünf Filme über den schusseligen Inspektor Clouseau drehten Edwards und der britische Komödiendarsteller vor Sellers Tod. Den Verlust seines Weggefährten Sellers, dem er schon zu Lebzeiten mit der zeitlosen Slapstick-Komödie Der Partyschreck in Form einer turbulenten (Beinahe-)One-Man-Show ein Denkmal setzte, verarbeitete Edwards indem er für einen sechsten Film zuvor ungenutztes Drehmaterial verwendete. Möglicherweise weniger im Bewusstsein des Publikums verankert war Edwards enge Freundschaft zum Komponisten Henry Mancini, dem genialen Schöpfer des Pink Panther-Themas oder Moon River aus Frühstück bei Tiffany.
Letztgenannter stellte Generationen von Filmliebhabern beeindruckend zur Schau, welches Geschick Edwards darin hatte, atmosphärische Mischungen aus Unschuld und Vulgarität, schwerer Dramatik und leichtherzigem Humor zu komponieren - ein Talent Edwards, das viel zu häufig übersehen wird. Dabei ging nicht nur Frühstück bei Tiffany als, insbesondere für sein Genre, erstaunlich tiefsinnig in die Filmhistorie ein; auch in der musikalischen Verwechslungskomödie Victor/Victoria über Transvestitismus und sexuelle Identifikationsfindung schlug Edwards inhaltlich-stilistische Brücken. Filme wie diese oder auch Das große Rennen um die Welt mit Jack Lemmon heben Edwards' Schaffen über die sich totgelaufene Rosaroter Panther-Reihe sowie ein paar weitere künstlerische Ausrutscher hinaus und dürften ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass Edwards 2004 einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk erhielt. Zuvor wurde er nur mit einer einzelnen Drehbuch-Nominierung (für Viktor/Viktoria) bedacht.
Edwards war in zweiter Ehe mit Julie Andrews verheiratet, mit der er zwei Kinder adoptierte. Andrews brachte ein leibliches Kind aus einer früheren Ehe mit, genauso wie Edwards aus erster Ehe zwei Kinder hatte. Er starb in Anwesenheit seiner Familie am 15. Dezember in Santa Monica, Kalifornien an den Folgen einer Lungenentzündung.
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