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Freitag, 26. November 2010

Bon Appétit


Mir kommt es so vor, als käme jedes Jahr mindestens eine Romanze ins Kino, die in der Welt der Gourmetküche spielt. Die spanisch-deutsch-schweizerische Koproduktion Bon Appétit ist nun das jüngste Produkt aus der Ehe zwischen Kochen und Knutschen. Und sie scheitert übel. Liebe mag zwar durch den Magen gehen, aber das bedeutet nicht, dass sich Gefühle ganz von allein entfalten.

Bon Appétit versteht sich als kunstvolle Romanze, die auf storytechnische Gemeinplätze des Genres und RomCom-Stereotypen verzichtet. Das ist löblich. Allerdings vergaß der Regisseur, in dieser Komposition Ersatz für die gestrichenen Zutaten zu verwenden. Die Figuren sind vollkommen blass, einzig Nora Tschirner kann in der weiblichen Hauptrolle hie und da einen sarkastischen Schmunzler aus dem Zuschauer locken. Die Handlung läuft dagegen inhaltlich haarsträubend, emotional trocken vor sich her. Es gibt keinen Handlungsfluss, Szenen sind brüchig aneinander gereiht - und so kommt einfach keine romantische Stimmung auf. Und die ist, gelinde gesagt, das wichtigste an solchen Filmen.

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