Ich bitte nun um mentalen Trommelwirbel, denn jetzt folgt mein klarer Favorit des heutigen Kurzfilm-Sonderprogramms hier im Blog: West Bank Story!
West Bank Story ist eine Musicalkomödie aus dem Jahr 2005 über zwei konkurrierende Fast-Food-Läden mitten im Westjordanland. Eines der Restaurants, Kosher King, ist in israelischer Hand, das andere, Hummus Hut, in palästinensicher. Als eines Tages die Verkäuferin Fatima eine Bestellung an den jüdischen Soldaten David liefert, funkt es sofort zwischen den beiden und sie träumen von einer Beziehung, die sämtliche Fehden zwischen Israel und Palästina, Hummus Hut und Kosher King überwindet.
Wie ihr möglicherweise erahnen könnt, ist West Bank Story eine Parodie auf West Side Story und gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit dem ewigen Nahostkonflikt. Das Ergebnis ist, wie ich finde, überaus amüsant:
West Bank Story von Ari Sandel wurde unter anderem bei den 79. Academy Awards mit dem Oscar für den besten Kurzfilm ausgezeichnet. Denn es müssen ja nicht immer angstgeschürte, depressive oder verkopfte Kunstfilme gewinnen. Wer sich auf der offiziellen Seite umsieht, wird entdecken, dass Sandel mit seinem Film auch etwas ähnliches vorhatte: Er wollte eine optimistische, simple Inspiration für Frieden schaffen, die die Masse an pessimistischen und voreingenommenen Dokumentationen etwas aufwiegen soll.
Was mir an West Bank Story so sehr gefällt ist auch tatsächlich die wunderbare Quirligkeit der Darsteller und die Leichtigkeit, die er ausstrahlt, wodurch auch der Humor so treffsicher ist. West Bank Story hat für mich etwas von dem, was wohl passieren würde, wenn die Scrubs-Macher vollkommen betrunken ein Double-Feature mit Clerks II und West Side Story gucken, daraufhin während der Nachrichten bei einem Nahostbericht einschlafen und dann am nächsten Tag beschließen eine "ganz besondere, ausgefallene Episode" zu drehen.
Ja, für meinen Teil trifft das den Flair von West Bank Story voll und ganz.
1 Kommentare:
Schön!
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