Sonntag, 31. Oktober 2010

Was zum Deibel?! Ron Clements' & John Muskers "Gevatter Tod"?!

Nein, ehrlich, was zur Hölle? Echt jetzt, Leute. Heute ist doch Halloween und nicht der 1. April, oder? Menschenskinder, kann mal jemand die Fetzen von meinem Hirn aufsammeln, die nun an der Decke kleben? Denn diese Meldung ist, wie der Amerikaner so schön sagt, "mind blowing".

Also, wo fangen wir an... Diesen Winter startet Rapunzel in den Kinos. Nächstes Jahr legen die Walt Disney Animation Studios mit Winnie Puuh nach. Für die Zukunft ist Ralph Reboot geplant, der mal Joe Jump hieß und angeblich von einer 80er-Videospielfigur handelt, die in die moderne Computerspielwelt tranferiert wird. Eine Verfilmung der Schneekönigin wurde geplant und wieder verworfen. King of the Elves wurde eingestellt, lebt aber einigen Meldungen zu Folge wieder.
Und Ron Clements und John Musker sollen laut Insidern an einem Konzept für den ungewöhnlichsten Film ihrer Karriere tüfteln. Ich ging von der Hitchock-Verneigung Fraidy Cat aus.

Weit gefehlt. Weit, weit gefehlt.

Laut Blue Sky Disney werkeln Ron Clements und John Musker, die Regisseure von Arielle, die Meerjungfrau, Aladdin, Hercules, Der Schatzplanet und Küss den Frosch an einer Verfilmung von Terry Pratchetts Scheinebwelt-Roman Gevatter Tod.

So, liebe Leute, sammelt eure Kinnlade mal wieder von der Tastatur herunter. Oh, ist da wer, der nur ahnungslos auf den Bildschirm starrt? Nun, Pratchett ist ein britischer Fantasyautor mit wundervollem, zuteil schwarzen Humor. Denkt an eine Art Douglas Adams für Fantasy. Ein toller Autor, wenn ihr ihn nicht kennt, schämt euch, geht in eine Ecke, wartet bis Dienstag, geht in eine Buchhandlung und schließt eure Wissenslücke. Oder öffnet jetzt in einem Fenster euren Online-Buchbezugspunkt des Vertrauens.

In Gevatter Tod, dem vierten Roman seines Scheibenwelt-Zyklus, gewinnt der Tod neues Interesse an der Menschheit, weswegen er ein kleines Mädchen adoptiert. Außerdem findet er im ungeschickten Bauerssohn Mort einen Lehrling, der ihm dabei helfen soll, die Toten in die jenseitige Welt zu führen.

Schreit doch geradezu nach einer Disney-Zeichentrickadaption, nicht wahr?

Sollte dieses Gerücht stimmen, dann werde ich schreien. Vor Glück und Freude. Denn so sehr ich Disneys Märchenmusicals auch liebe, bin ich ein steter Verfechter der "dunkleren" Seite Disneys sowie ein Befürworter von Abwechslung und Experimenten im Meisterwerke-Kanon. Clements und Musker schätze ich durchaus als die richtigen Regisseure für solch ein Vorhaben ein. Ich traue ihnen die ideale Balance zwischen Zynik und gesunder Albernheit für den Humor zu, den dieser Film benötigte. Trousdale/Wise hätte ich vom Gesamt-Tonfall, der mir vorschwebt, und aus handlungstechnischer Sicht vielleicht für noch treffender gehalten, aber diese Chance ist ja leider eh Geschichte, scheint mir. Blue Sky Disney weist natürlich darauf hin, dass man keine zu strikte Verfilmung erwarten sollte, aber das ist halt weiterhin ein Disney-Meisterwerk. Und damit sage ich nicht, dass Pratchett und Disney nicht zusammenpassen, sondern dass ich von Adaptionen aus den Disney-Trickstudios eigentlich sogar künstlerische Freiheiten erwarte.

Disneys Gevatter Tod. Ich höre jetzt schon die Marketingabteilung vor Schmerzen heulen und kreischen. :-)

Rapunzel: Hört Disneys Oscarhoffnung "I See the Light"

Wir erinnern uns zurück: Alan Menken sagte in einem Interview während Disneys großem Rapunzel-Presseevent, dass er seiner Ballade I See the Light große Oscar-Chancen einrechnet.

Wir erinnern uns ebenfalls zurück: Disney gab bekannt, dieses Jahr eine besonders große Oscar-Kampagne für seine Kinofilme zu starten.

Wir zählen 1 und 1 zusammen, und was ergibt das?
Disney stellt Alan Menkens und Glen Slaters Song exklusiv vorab auf seiner Awards-Webpage online.
Also kuschelt euch in eine warme Decke, lasst eure Augen träumerisch verklärt schweifen und klickt hier, um zu genießen.

 Weiteres zu Rapunzel:

Samstag, 30. Oktober 2010

Die Musik von "Epic Mickey"

Meine Erwartungen an Epic Mickey schwanken ja stets zwischen "es wird eh eine Enttäuschung" und "könnte tatsächlich so gut wie versprochen werden... vielleicht", aber das soll mich nicht davon abhalten, hier ab und an auch etwas Material über das Wii-Spiel zu veröffentlichen.

Folgende Featurette konzentriert sich auf den Score des Plattformers, der aus Disneys Maskottchen Micky wieder einen richtigen Helden machen soll:



Epic Mickey erscheint unter einem durcheinandergeschwurbelten Titel am 25. November in den deutschen Läden.

Siehe auch:

Freitag, 29. Oktober 2010

Weitere Stimmen zur "Tron Night"

Um das Tron Legacy-Eventfenster hier im Blog wieder zu schließen und zum Alltag zurückzukehren, sei noch ein letztes Mal auf die Tron Night zurückgeblickt. Ich habe meine Meinung ja bereits kundgetan und es gab ja bereits ein Video mit US-Fanreaktionen, aber das kann ja noch nicht alles gewesen sein. Natürlich gab es noch viele weitere Reaktionen, wie die beeindruckte Videokritik von Moviegod.de, oder folgendes Video von The Red Carpet:



Natürlich haben sich in den letzten Stunden auch jede Menge Filmblogger und -journalisten über die 23 Minuten aus Tron Legacy geäußert. Ich habe euch eine kleine Auswahl zusammengestellt:

Tron Legacy is a game changer. [...] Legacy has raised the bar for visual effects again and will mark a whole new era for film. The future of cinema has arrived. It's a brave new world. [...] Unlike last year's Avatar, this may very well be the first science fiction film that truly lends itself into creating a fully immersive world with visually mind-blowing CGI effects unlike anything anyone has ever seen before. Frankly, Legacy makes Avatar look like Ferngully: The Last Rainforest. 
- Blue Sky Disney

The 3D does not make things pop out of the screen at you, but it does offer depth and texture to the amazing environment. Its use is similar to that in James Cameron’s “Avatar,” the only difference being that “Avatar” had more color. Speaking of which, another thing “Tron” has in common with it is the fact that both make it painfully obvious that the minds behind it were true geniuses. This is what unbridled imagination can create if left to its own device. The script by Edward Kitsis and Adam Horowitz, and Joseph Kosinki’s direction make possible a world that takes a lot of openness and imagination just to take it all in. Its very existence defies all logic, as also does everything in it – yet it exists and it’s there for us to look at it in wonder. 
- Softpedia


What everybody seems to want to know is how the visuals look and the quality of the 3D. I can assure you that audiences are in for an extraordinary treat come December 17. Though the first of the five scenes wasn’t in 3D (a note from Steven Lisberger before the screening began assured us that this is not something to be concerned about), everything in the computer world certainly was. The director, Joseph Kosinski, has rendered a world of absolute beauty and depth. The disc battle, in particular, made terrific use of the technology , the projectiles launching out of the screen at the audience. As you probably assumed from the beginning, visuals will not be Tron: Legacy’s problem. On the other hand, what has had myself and other fans concerned is the depth of the story. When 15-minutes of James Cameron’s film was shown at the event known as Avatar Day, it mostly consisted of action sequences that best showed off the director’s incredible new inventions. When Avatar arrived in theaters, however, the story turned out to be more shallow than your little brother’s kiddie pool in the backyard. With this event, Tron: Legacy has shown audiences that there’s not only depth, but emotion in the film. [...] The film has been waiting on my “Most Anticipated” list for years now and tonight’s preview only bolsters my confidence.
- Cinema Blend 

Dark and elegaic, TRON: Legacy possesses an aesthetic that is positively extraordinary and beautiful to view on the big screen. Director Joseph Kosinksi has culled together a veritable feast of visuals that will go a long way in seducing audiences. It embraces the monochromatic sheen of the original film, yet is light years removed from anything camp. Coupled with the electronica brio of Daft Punk, TRON: Legacy looks to deliver what audiences expect, a sizzling exercise in modern filmmaking effects, technnology and design.
- Examiner


Zum Abschluss noch zu etwas vollkommen anderem: Hero Complex sprach mit dem aus Deustchland stammenden Designer Daniel Simon, der an Tron Legacy mitgearbeitet hat. Den einsichtsvollen Artikel findet ihr hier.

Tron Legacy: Steven Lisbergers "Tron Night"-Interviews

Wie ich es bereits in meinem Bericht über die Tron Night vermutete: Nach einem der US-Screenings tauchte einer der Filmmacher auf und war bereit, Interviews zu geben. Der Tron-Schöpfer Steven Lisberger, der an Tron Legacy als Produzent beteiligt ist, sprach mit Cinema Blend, Collider und FirstShowing unter anderem über die tiefergehende Bedeutung Tron Legacys, das rapide Voranschreiten der Technologien und darüber, wie Kevin Flynns Situation in Tron Legacy fast schon autobiografische Züge hat.



Die Leute von FirstShowing schnitten ihr Interview nach einigen (begeisterten) Besucherreaktionen von der Tron Night:




Collider stellte das längste und einsichtsreichste Interview online, in dem Lisberger auch über die Tron-Blu-ray spricht:



Da Disney einigen Insiderstimmen zu Folge Angst hat, dass der technisch stark gealterte Tron die Kinoeinnahmen von Tron Legacy schaden könnte, wird man sich noch ein paar Monate gedulden müssen, bis Tron auf Blu-ray erscheint, aber eine Doppelpack-Veröffentlichung mit Tron Legacy ist eigentlich sowieso cleverer. Bis dahin kann ich mich ja mit der tollen Deluxe-DVD trösten.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Tron Sweded

Die Tron Night hat in manchen Städten bereits ihr Ende gefunden, in anderen dauert es nur noch wenige Minuten, bis die Zuschauer in die Säle gelassen werden. Zeit für mich, die große "Sonderprogrammierung" hier im Blog zu beenden. Zum Abschluss habe ich mir ein ganz besonderes Fanvideo aufgehoben, das Jeff Bridges so toll findet, dass er es auf seine offizielle Webseite stellte. Ich habe es vor einiger Zeit schonmal gepostet, aber ich finde, dass es heute seinen zweiten Einsatz verdient hat: Eine "geschwedete" Version vom Original-Tron. Ich finde, dass es eines der besten Videos ist, die damals im Fahrwasser von Abgedreht ins Netz kamen.

Ich wünsche euch viel Spaß an diesem herrlichen Low-Budget-Filmchen und verabschiede mich nun. Ich werde mich als geänderter Mensch, der 23 Minuten aus Tron Legacy sah, wiedermelden.


Tron
Hochgeladen von freres-hueon. - Entdecke mehr kreative Videos.

Tales Of Mere Existence: Boyfriends I have Been

In München hat die Tron Night endlich begonnen, In Hamburg, Berlin, Köln, Nürnberg, Dresden und Bochum müssen die versammelten Filmfreaks und Filmfreakinnen (oder wie nennt man diese Gattung?) weiterhin warten. So viel sei verraten, ich gehöre dazu. Für uns geht also das große Kurzfilm-Programm bei Sir Donnerbolds Bagatellen weiter, und ich möchte an den Kurzfilm She loves me, she loves me not anknüpfen, indem ich das Thema "Beziehungen" weiterspinne.

Lev Yilmaz, Internetkurzfilmer und salopp gesagt auch Freizeitphilosoph, stellte nämlich fest, dass man sich, ob man möchte oder nicht, in einer Beziehung charakterlich vollkommen verändern kann:


So, und nun bin ich ganz besonders gespannt... Reizen wir doch einmal das Geek-Vorurteil aus, dass sie selten in Sachen Liebe zum Zug kommen: Ich möchte wissen, welche Tron Night-Besucher können mit Levs Beziehungsvita quantitativ mithalten? Prahlhanse und Prahlgretchen hinterlassen einen Kommentar unter diesem Posting. Außer ihr befindet euch gerade in der selben Warteschlange wie ich, dann brüllt ihr einfach "Hier!" und wartet ab, ob euch der Neid euer Mitwartenden sicher ist. Beschwert euch aber nicht, wenn ihr daraufhin Dutzenden von Leuten Beziehungs- und Flirttipps geben müst.

Future Shorts: She loves me, She loves me not

Wacker geht es weiter, hier bei eurer Servicestelle für Wartezeitenverkürzung am großen Tron Legacy-Day. Hier im Blog könnte man dieses Ereignis auch fast in den Future Shorts-Day umtaufen, aber was soll ich schon machen? Die Kurzfilme sind einfach perfekt für eine solche Angelegenheit.

Der folgende Kurzfilm heißt She loves me, She loves me not und stammt aus dem Jahr 2003. Der britische Regisseur Jamie Rafn inszeniert komplett dialogfrei die alltägliche und doch erzählenswerte Geschichte eines jungen Manns, der bis auf die Haut durchnässt im Pub sitzt und über die Höhen und Tiefen seiner Beziehung nachdenkt.



Es ist ungeheuerlich schade, dass die Bildqualität dieses Kurzfilms auf dem offiziellen Kanal von Future Shorts so schlecht ist. Auf der großen Leinwand fand ich She loves me, She loves me not visuell richtig beeindruckend, vor allem das Spiel mit der Farbsättigung. Davon bekommt man im Web nicht mehr so viel mit. Dennoch wollte ich den Film unbedingt mit euch teilen, vor allem, mit den Verrückten, die ihn sich gerade wirklich in einer Warteschlange ansehen. Solltet ihr eine Freundin haben und sie heute wegen Tron Legacy sitzen lassen, dann dürfte euch etwas ähnliches blühen, wie dem jungen Kerl, der biergetränkt im Pub eine Blume zerrupft. Er ist ja sogar einer von uns, ein echter Nerd. Oder wie soll man die Rollenspiel-Vignette deuten?

West Bank Story

Ich  bitte nun um mentalen Trommelwirbel, denn jetzt folgt mein klarer Favorit des heutigen Kurzfilm-Sonderprogramms hier im Blog: West Bank Story!

West Bank Story ist eine Musicalkomödie aus dem Jahr 2005 über zwei konkurrierende Fast-Food-Läden mitten im Westjordanland. Eines der Restaurants, Kosher King, ist in israelischer Hand, das andere, Hummus Hut, in palästinensicher. Als eines Tages die Verkäuferin Fatima eine Bestellung an den jüdischen Soldaten David liefert, funkt es sofort zwischen den beiden und sie träumen von einer Beziehung, die sämtliche Fehden zwischen Israel und Palästina, Hummus Hut und Kosher King überwindet.

Wie ihr möglicherweise erahnen könnt, ist West Bank Story eine Parodie auf West Side Story und gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit dem ewigen Nahostkonflikt. Das Ergebnis ist, wie ich finde, überaus amüsant:



West Bank Story von Ari Sandel wurde unter anderem bei den 79. Academy Awards mit dem Oscar für den besten Kurzfilm ausgezeichnet. Denn es müssen ja nicht immer angstgeschürte, depressive oder verkopfte Kunstfilme gewinnen. Wer sich auf der offiziellen Seite umsieht, wird entdecken, dass Sandel mit seinem Film auch etwas ähnliches vorhatte: Er wollte eine optimistische, simple Inspiration für Frieden schaffen, die die Masse an pessimistischen und voreingenommenen Dokumentationen etwas aufwiegen soll.

Was mir an West Bank Story so sehr gefällt ist auch tatsächlich die wunderbare Quirligkeit der Darsteller und die Leichtigkeit, die er ausstrahlt, wodurch auch der Humor so treffsicher ist. West Bank Story hat für mich etwas von dem, was wohl passieren würde, wenn die Scrubs-Macher vollkommen betrunken ein Double-Feature mit Clerks II und West Side Story gucken, daraufhin während der Nachrichten bei einem Nahostbericht einschlafen und dann am nächsten Tag beschließen eine "ganz besondere, ausgefallene Episode" zu drehen.

Ja, für meinen Teil trifft das den Flair von West Bank Story voll und ganz.

Future Shorts: Pixels

Selbstverständlich kann ich meinen Warteschleifen- beziehungsweise Alternativprogramm für die Tron Night nicht ohne weiteres vollziehen, ohne irgendwie auf die Videospielkultur der 80er sprechen zu kommen. Aber ich habe keine Lust auf eine zu offensichtliche Beschäftigung mit den Arcade-Spielen jener Zeit, und so müsst ihr gerade ausnahmsweise auf Mario-Parodien verzichten.

Stattdessen übergebe ich an den Franzosen Patrick Jean, der pixelige 8-Bit-Ikonen eine Invasion auf New York starten lässt:

Tales Of Mere Existence: How We Didn't Date Each Other

Das Warten am Tron Day nähert sich ganz langsam dem Ende. Oder fängt gerade erst so an. Keine Ahnung, wann ihr euch so anstellt bzw. angestellt habt. Unabhängig davon ziehe ich unbeirrt das Sonderprogramm hier bei Sir Donnerblds Bagatellen durch und stelle einen weiteren Kurzfilm vor.

In diesem erzählt der Internet-AnimatorLev davon, wie er über seinen zynischen Blog eine Frau kennenlernt, mit ihr schläft, äh, eine Beziehung hat, oder doch nur schläft oder befreundet ist... Äh... Ja. Was auch immer. Und die weibliche Sicht der Dinge wird ebenfalls beleuchtet.



Ich bekam schon häufig zu hören, dass Leute sich in dieser komischen Erzählung wiederfinden. Ich find das Video zwar amüsant, sehe aber keine Parallelen zu meinem Leben. Naja, vielleicht kann es irgendjemand der Blogger in den sieben Tron-Warteschlangen hier in Deutschland. Ich bin mir sicher, dass sich in ihnen überraschend viele Blogger befinden. Gebt es doch zu, ihr seid Teil der Kernzielgruppe dieses Events!

Future Shorts: Plastic Bag

Ramin Bahrani, von Roger Ebert zum besten Filmemacher der vergangenen Dekade gekürt, erzählt die existentielle und epische Reise eines weggeschmissenen Plastikbeutels (mit der Stimme Werner Herzogs), der auf der Suche nach seiner Schöpferin, der Frau die ihm erstmals Leben einhauchte ist, und dabei verschiedensten seltsamen Kreaturen sowie philosophischen Fragen begegnet.

Future Shorts: Tales Of Mere Existence: Horny

Man nenne mir einen der Unterschiede zwischen Tron und Tron Legacy. Okay, Daft Punk an Stelle von Wendy Carlos. Was noch? Ja, der Film von Joesph Kosinski ist in 3D. Aber daruf möchte ich nicht hinaus. Ich spreche von den Sirenen, virtuellen Verführerinnen. Da die neuen Tron-Anzüge schmeichelndere Formen haben als die aus dem Original von 1982, haben Frauen in der Tron-Welt erstmals die Gelegenheit ungeheuerlich sexy auszusehen.

Oben abgebildet seht ihr das 27-jährige Model Beau Garrett (Turistas), welches eine der Sirenen spielen wird. Es soll attraktiver aussehen, als das, was man aus Tron kennt. Ob es auch sinnlicher ist und einen wirklich spitz macht, das hängt aber weiterhin von den persönlichen Vorlieben ab.



Horny war einer der ganz großen Lacher bei meinem ersten Future Shorts-Besuch. Mit dem Film hatte niemand gerechnet, wir alle hatten einen rein kunstvollen, "klassischen" Kurzfilmabend erwartet.

Future Shorts: Love & Theft

Am großen Tron Legacy-Day, den ich sogleich als Kurzfilmtag in diesem Blog ausnutze, darf natürlich etwas visuell besonders faszinierendes nicht fehlen. Der perfekt auf seine Begleitmusik abgestimmte Kurzfilm Love & Theft stammt noch aus diesem Jahr und obendrein auch aus Deutschland.

Der Kurzfilm, der auch Teil des Future Shorts-Projekts ist, beginnt noch minimalistisch und monoton, aber er steigert sich kontinuierlich, bis einen Regisseur Andreas Hykade mit seinen ineinander morphenden Bildern völlig hypnotisiert hat. Also, Augen strikt auf den Bildschirm gerichtet, die Außenwelt ausgeblendet und immer schön von der Musik tragen lassen...

C4

C4 ist ein französischer Kurzfilm aus dem Jahre 1996 (keine Sorge, das Video ist untertitelt). In ihm skizziert Regisseur Claus Drexel folgende Ausgangssituation: Ein Strand, ein schüchterner Kerl, eine hübsche Dame und ein Buch.

Was wird passieren?



Die Moral von der Geschicht: Klappe halten, das rat' ich nicht! Wer also, keine Ahnung, sagen wir mal in einer Warteschlange im Kino eine ansprechende Person trifft, der sollte das mit dem "ansprechen" auch wörtlich nehmen. Nur so als Tipp von eurem Dr. Love... Und hey, der bezieht sich hierbei auf einen Franzosen. Ihr wisst schon, "uh la la", "Baguette", "Moulin Rogue", "j'ai une tour d'eiffel dans mon pantalon" und so weiter...

Future Shorts: Words

Noch sehr frisch im Futue Shorts-Portfolio: Words, ein amerikanierscher Kurzfilm darüber, welch unterschiedliche Bedeutungen simple Begriffe doch haben können...

Ein übersehenes Stück deutscher Kinokultur: Schwarzfahrer

Obwohl Deutschland in den vergangenen Jahren wiederkehrendes Nominierungsglück in der Oscar-Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" hatte, kann man nicht gleich behaupten, dass die deutsche Filmproduktion eine international mit namensträchtigen Preisen überhäufte ist. Deswegen müsste man eigentlich davon ausgehen, dass Oscar-Gewinner aus Deutschland hierzulande mit großer Anerkennung behandelt werden, insbesondere wenn sie außerhalb der Kategorie für fremdsprachige Filme glänzten und sogar US-Konkurrenz hinter sich ließen.

Denkste. Pepe Danquarts mit dem Oscar für den besten Kurzfilm ausgezeichnetes Werk Schwarzfahrer dürfte wohl den wenigsten bekannt sein. Ich beispielsweise habe erst vor kurzem während eines Brettspielabends mit Freunden von ihm erfahren, als ich wegen ihm unter der Schadenfreude der Anwesenden eine Filmfrage nicht beantworten konnte. Meine Neugier war natürlich geweckt...

Schwarzfahrer ist eine verfilmte "Urban Legend" und... ach, seht am besten selbst:





Ich könnte mir nun eine an den Haaren herbeigezogene Verbindung zum Tron Day ausdenken (ich befinde mich gerade auf dem Weg zur von mir ausgewählten Spielstätte und verwende dabei öffentliche Verkehrsmittel... aber keine Sorge, ich bin noch nicht auf dem Weg zum Kino, ich mach' mir vorher noch einen feinen Tag in der Innenstadt), aber das wäre ja wirklich lächerlich.

Stattdessen könnt ihr das Vorstellen dieses simplen, jedoch äußerst aussagekräftigen und effektiven Kurzfilms (Mensch, habe ich während des "Plottwists" gejubelt), gerne als meinen Beitrag zur von Sarrazin ausgelösten Integrationsdebatte sehen.

Future Shorts: The Black Hole

Sollte es irgendjemand dort draußen in der normalen Welt nicht mitbekommen haben: Heute ist der große "Tron Legacy-Day". Weltweit zeigen ausgewählte Kinos eine exklusive 3D-Vorschau auf Tron Legacy, darunter auch sieben deutsche Spielstätten. Während sich die meisten internationalen Disney Dependancen zusammenrissen und ein Kartenreservierungssystem auf die Beine stellten, gilt in Deutschland: Wer zuerst kommt, der hat reelle Chancen auf einen Platz in den begehrten Gratis-Previews.

Anlässlich dessen biete ich heute für all meine Mit-Geeks und -Nerd, die brav und ungeduldig überpünktlich aufbrachen und nun vor einem der teilnehmenden Kinos campieren, damit sie auch ja eingelassen werden, einen kleinen Service: Ich helfe ihnen, die Zeit totzuschlagen. Wer so weitsichtig war (und technisch weit genug fortgeschritten ist, aber was sage ich das über Tron-Geeks überhaupt?) ein webfähiges Gerät mitzubringen, wird den gesamten Tag über hier im Blog Futter für die Augen finden. Auf dass die Warterei so erträglicher wird.

Der folgende Film ist sogar mit Tron verwandt. Um ein paar Ecken...

Der ehemalige Architekt Joesph Kosinski ist ein wahres Glückskind: Tron Legacy ist nichtmal gestartet, schon überhäuft Disney ihn mit weiteren Filmangeboten. Seine Graphic Novel Oblivion soll verfilmt werden, man denkt bereits über zwei Fortsetzungen zu Tron Legacy nach und Disney vertraut Kosinski einen weiteren Kultfilm aus den Dark Ages des Studios an: Das schwarze Loch.

Neben Kosinski wird auch Produzent Sean Bailey, mittlerweile Disneys Produktionschef, von Tron Legacy direkt zu Das schwarze Loch wechseln. Kosinski versprach, die wissenschaftlichen Erkenntnise über schwarze Löcher ebenso zu berücksichtigen, wie die zeitlosesten Elemente des grimmen Stiefkindes in Disneys Relafilmfundus. Die Geeks haben Kosinski bereits gefressen: Das schwarze Loch soll zu den meist ersehnten Kinofilmen der Comic-Con-Besuchern zählen.

Schwarze Löcher sind wirklich eine faszinierende Sache, die Sci-Fi-Autoren jeglicher Medien zu inspirieren vermögen. Aber nicht jeder Film über ein schwarzes Loch muss im Weltall spielen...



Dieser Kurzfilm namens The Black Hole wurde vom Regieduo "Phil and Olly" 2008 in Großbritannien gedreht und ist Teil des lobenswerten Future Shorts-Programms, das sich für die Rettung der Kurzfilmkultur einsetzt.

Marvel wird tronifiziert

Manche von euch sind vielleicht bereits über diese Bilder gestolpert, aber ich weiß auch, dass nicht alle meine Leserinnen und Leser von alleine darauf stoßen werden. Deshalb möchte ich anlässlich des heutigen Tron Days kurz auf diese ansehnliche Aktion zu sprechen kommen.

Als die Walt Disney Company den Comicgiganten Marvel kaufte, dann ging es Disney hauptsächlich um die riesige Sammlung an Figurenlizenzen, die mit diesem Kauf einherging. Mit Marvels gewaltigem Superheldenfundus kann man im Comicbereich, im TV und im Kino viel Geld verdienen. So verwundert es auch nicht, dass Disney vor kurzem einen millionenschweren Deal mit Paramount Pictures abschloss, um unter anderem an die Vertriebsrechte zu Iron Man 3 zu gelangen.

Dennoch lässt sich, gerade für den Disney-Konzern, ein weiteres Plus am Marvelkauf nicht verwehren: Über Marvel lässt sich eine ganz spezielle Demographie ansprechen, an die Disney nicht immer durchzudringen vermag. Was einen gehörigen Vorteil für das neuerdings immer öfter in Kritik geratene Marketing Disneys darstellt. Und Tron Legacy schickt sich als erste Disneyproduktion an, die Disney-Marvel-Ehe mit voller Macht auszunutzen. Ganz obendrein sieht es auch noch ungeheuer cool aus.

Die November-Ausgaben der Marvel-Superheldencomics erscheinen in den USA mit zwei verschiedenen Titelblättern. Neben dem normalen Cover haben Comickäufer die Möglichkeit, sich ein spezielles Variantcover im Tron-Look zu besorgen. Nicht sämtliche Tronifizierungen klassischer Marvelfiguren sind gelungen, aber einige sind wirklich super. Meine drei Favoriten findet ihr in diesem Artikel, den Rest hier.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Adios, Riddler!

Eines Morgens stand die gesamte Welt auf und beschloss, dass Keith Richards im dritten Teil der Pirates of the Caribbean-Saga mitspielt. Ohne jede Widerrede. Die Filmemacher beugten sich, und so wurde einer der coolsten Cameos im Abenteuergenre geboren. Der seine Fortsetzung finden wird.

Etwas ähnliches geschah mit Christopher Nolans The Dark Knight: Mit einem Schlag war jeder, der sich den Milliardenerfolg im Kino ansah, davon überzeugt, dass der Riddler in die Fußstapfen des Jokers treten wird. Vorzugsweise verkörpetr von Johnny Depp. Oder Eddie Murphy.
Aber Christopher Nolan denkt nicht daran, dem Publikum das zu liefern, von dem es beschlossen hat, es sehen zu werden. Im Interview mit Hero Complex verriert der britisch-amerikanische Regisseur, dass die Fortsetzung von The Dark Knight den Titel The Dark Knight Rises tragen wird. Und dass der Schurke des Stücks nicht der Riddler ist.

Auch Mr. Freeze wird es (Überraschung!) nicht sein. Bleibt nur eine gefühlte Bazillion an anderen Möglichkeiten. Wobei man die übernatürlichen eigentlich rausstreichen könnte. Was die Auswahl schon etwas kleiner fasst. Ooooder wir lassen uns einfach überraschen.

Robert Downey jr. verdirbt Zach Galifianakis' Muppet-Überraschung

Wie wir alle mittlerweile wissen dürften: Jason Segel (Nie wieder Sex mit der Ex, How I Met Your Mother) ist für das nahende Kinocomeback der Muppets verantwortlich. Dieser nutzte natürlich die Chance, und schusterte seinen Kumpeln vom Apatow-Clan einige Gastauftritte zu. Als eine weiterer Gaststar wurde vor kurzem Amy Adams gehandelt, und einige Gerüchte besagten, dass auch Hangover-Star Zack Galifianakis im Gespräch für einen Kurzauftritt sei. Bestätigt wurde dies jedoch nioch nicht... bis jetzt:



Einfach zu köstlich, findet ihr nicht auch? Dieses subversive Grinsen Downey jrs, wie er das "Geheimnis" seines Co-Stars in die Welt hinausposaunt, während dessen Gesichtszüge entgleisen - und den beiden gegenüber der Interviewer mit aller Mühe den Freudestanz ob dieser Exklusivnachricht zurückhalten kann. Was lernen wir daraus? Verrate Iron Man nie ein Geheimnis, er könnte es ausplaudern. Etwa aus Neid? Ich weiß nicht, irgendwie kommt es mir schon so vor. Wenn Sherlock Holmes keinen Überraschungsauftritt bei den Muppets haben darf, dann will er anderen wenigstens die Hälfte dieses Vergnügens verderben. Und sei es bloß die erste.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Geständnisse - Confessions of a Dangerous Mind

Ich würde mich durchaus als Fan von Charlie Kaufmann bezeichnen. Der verschrobene Drehbuchautor ist für solche Juwelen wie Being John Malkovich, Vergiss mein nicht! und Synecdoche, New York verantwortlich und schafft es ohne jegliche Selbstverliebtheit, künstlerisch anspruchsvolle Geschichten auf (neo-)surreale Weise zu erzählen. Nachdem ich Anfang des Jahres meinen bisherigen Liebling Being John Malkovich herausforderte, indem ich mir erneut Vergiss mein nicht! ansah, wollte ich nun dem unteren Ende des Kaufmann-Schaffens widmen. Das wäre für mich Confessions of a Dangerous Mind, das Regiedebüt George Clooneys.

Mit meiner Meinung stehe ich nicht alleine da. Auch Charlie Kaufmann, der bei seinen anderen Projekten eine intensive Zusammenarbeit mit Spike Jonze und Michel Gondry genoss, sieht ebenfalls keine besondere Bindung zum endgültigen Film. Er betont, keinen Hass auf Clooney zu verspüren, doch er bedauert es, nicht für Skriptänderungen angefragt worden zu sein und dass Clooney andere Elemente der Handlung wichtiger waren als ihm. Mein Problem jedoch ist, dass mir Regiedebütant Clooney von der Andersartigkeit des Kaufmann-Stils überfordert scheint, während Gondry und Jonze mit Kaufmanns verquerer Denkweise eine perfekte Symbiose bilden.

"Aber wovon handelt Confessions of a Dangerous Mind überhaupt? - Nun, diese Frage kann ich den Ahnungslosen unter euch beantworten. Confessions of a Dangerous Mind ist die Verfilmung der umstrittenen Autobiografie des Fernsehproduzenten und -moderators Chuck Barris. Barris ist der Erfinder solcher Sendungen wie The Dating Game (hierzulande als Herzblatt bekannt geworden), The Newylwed Game (einer Art Vorläufer von Flitterabend) und The Gong Show (die 70er- und 80er-Variante des Fernsehabschaums Das Supertalent) und behauptet als Killer für die CIA gearbeitet zu haben.

Der Film beginnt mit einem nackten und seit Wochen unrasierten Barris (Sam Rockwell), der mitten in einem Zimmer steht und rund um die Uhr auf einen Fernseher starrt. Er denkt über sein vergeudetes Leben nach und beschließt, seine Memoiren zu verfassen, als warnendes Testament für kommende Generationen. Den Anfang dieser Autobiografie setzt er zu Beginn seiner Pubertät, als er eine Freundin seiner Schwester zu Oralverkehr verführen möchte. Sein Schwanz schmecke nach Erdbeeren und er bezahle ihr auch einen Dollar - so beginnt eine Jugend, die ausschließlich aus der Suche nach Sexpartnern besteht. Diese ewigwährende Mission führt ihn letztlich zum Fernsehen, wo er sich bessere Chancen ausrechnet. Vom Touristenführer durch die Sendeanstalt bis zum Mitglied des mittleren Managments führen ihn seine Karriere und seine Odyssee nach Frauen, die für ihn die Beine breit machen. Irgendwann lernt er die herzliche Penny (Drew Barrymore) kennen, die ein ähnlich promiskuitives Leben führt. Schnell einigen sie sich, eine unverbindliche Sexbeziehung führen zu wollen. Währenddessen wird der weiterhin vergeblich nach Ideen für Fernsehsendungen suchende Barris in einer Kneipe von einem CIA-Agenten namens Jim Byrd (George Clooney) angesprochen. Er habe ihn schon lange beobachtet und sähe in ihm den idealen Killer. Barris lässt sich in eine Vereinbarung quatschen und macht eine Ausbildung zum Auftragskiller durch.
Außerdem kommt Chuck während eines banalen Gesprächs mit Penny eine fernsehtaugliche Idee: Er möchte das elendige Beziehungsgeplauder auf wenige, schwachsinnige Fragen reduzieren und daraus eine TV-Show machen: The Dating Game. Nach erstem Zaudern kauft ABC die Sendung. Chucks führt von nun an ein Doppelleben zwischen der Agentenwelt und der Scheinwelt des Fernsehens.

Confessions of a Dangerous Mind bietet natürlich die Elemente, die man von einem Biopic aus der Feder Kaufmanns erwarten würde: Nie weiß man, wo man es mit akkurater Charakterzeichung, dramatisierter Darstellung der Realität oder abgefahrener Fiktion zu tun hat. Die Figuren sind häufig unwirklich, vor allem Barris ist äußerst neurotisch und mutiert phasenweise zu einem psychischen Wrack. Sogar visuell erkennt man, dass es sich um einen Kaufmann-Film handelt, und dass, obwohl er wie auch bei allen anderen Filmen vor Synecdoche, New York nur das Drehbuch beisteuerte: Ungewöhnliche Kamerapositionen und Sets, die einem die Tiefenwahrnehmung rauben sind an der Tagesordnung.

Doch die Inszenierung ist bereits eines der Elemente, an denen Confessions of a Dangerous Mind meiner Meinung nach krankt. Clooney sagt, er habe sich zu 50% an den Coen-Brüdern und zu 50% an Steven Soderbergh orientiert. Vom Coen-Einfluss merkt man jedoch nicht viel, höchstens an der obskuren Atmosphäre in den Gesprächen zwischen Chuck und seinem CIA-Kontaktmann, während sich der Einfluss von Clooneys Kumpel Soderbergh durchaus bemerkbar macht. Allerdings ist es nicht der stylisch-lässige Soderbergh eines Ocean's Eleven oder der ruhige, voyeuristische Sex, Lügen und Video-Soderbergh, sondern der exzentrisch verworrene Soderbergh von Voll Frontal oder Ocean's Twelve. Dazu zählt auch ein übertriebener Einsatz von Rausch- und Farbfiltern. Anders, als bei Jonzes und Gondrys auf Kaufmann-Drehbüchern basierenden Regiearbeiten, kommt die sich um eine unrealistische und unkonventionelle Bildsprache bemühende Inszenierung von Confessions of a Dangerous Mind aufgesetzt und unangemessen rüber.

Auch das Drehbuch hat einige Schwächen. So interessant einzlene Sequenzen sein mögen, als Gesamtwerk erzeugen sie keine die komplette Spielzeit des Films stemmende Spannung. Trotz des tollen Spiels von Sam Rockwell bleibt einem der Protagonist vollkommen gleichgültig und die Charakterzüge, die den Film attraktiv machen könnten, werden nur angerissen. Barris Zynismus, der ihn das Publikum verabscheuende Ideen ausbrüten ließ, die ironischerweise den Nerv der Zuschauerschaft trafen und Kritiker den Untergang der westlichen Zivilisation beschreien ließen, kommt beispielsweise viel zu kurz.

Dennoch bleibt Confessions of a Dangerous Mind ein (eingeschränkter) Sehtipp. Wer unkonventionelle Biopics mag oder sich für eine schräge Genremixtur aus absurdem Blick hinter den TV-Zirkus und Spionagestück erwärmen kann, sollte dem Film definitiv eine Chance geben. Das gilt auch für jeden, der irgendeines der anderen Kaufmann-Projekte zu seinen Lieblingsfilmen zählt oder der die experimentelleren Soderbergh-Regiearbeiten trotz etwaiger Schwächen für recht annehmbare Kost hält.

Empfehlenswerte Artikel:

Montag, 25. Oktober 2010

For Your Consideration: Toy Story 3

Disney kündigte vor einigen Wochen an, dieses Jahr eine herrausragende, millionenschwere Oscar-Kampagne für seine diesjährigen Kinofilme zu starten, um ihnen Aufmerksamkeit für die Award-Saison zu verschaffen. Die Kampagne für Alice im Wunderland war bereits zu bestaunen, jetzt kommen auch die ersten Teile der Toy Story 3-Kampagne zum Vorschein. Anders als bei Alice im Wunderland startet Disney aber subtiler und setzt auf ein gesittet gestaltetes Internet-Pop-Up... mit selbstbewusster, doch wahrer Aussage:

Update: Disney gönnte sich auch eine Anzeige auf dem Titelblatt der Variety mit diesem Motiv:


Weiterführende Artikel:

Samstag, 23. Oktober 2010

Okay, genre shifters, let's shift genres!

Seth und Richie staunen nicht schlecht. Sie dachten, sie befänden sich in einem klassischen Gangster-Movie. Aber dann überquerten sie die Grenze gen Süden...

Vor kurzem hatte ich das sündige Vergnügen, mir Robert Rodriguez' und Quentin Tarantinos Kultklassiker From Dusk Till Dawn in gepflegter Kinoatmosphöre anzuschauen. Selbstverständlich ungekürzt. Das so etwas trotz Indizierung das durchaus möglich ist, ist leider ein nicht weit verbreiteter Fakt. Für Kinoketten ist das auch selten eine rentable Aktion, da ein ganzer Saal für einen Film wegfällt, der nicht öffentlich beworben werden darf und an dessen Eingang strenge Alterskontrollen durchgeführt werden müssen. Gott sei Dank gibt es aber solche Einrichtungen wie das RWTH Filmstudio, das sich schon eher solch ungewöhnliche Programmierungen gönnen kann. Und es war wirklich ein unvergessliches Erlebnis, From Dusk Till Dawn (über dessen interessanten Zwist mit dem deutschen Jugendschutz hier einiges nachzulesen ist) in einem vollen Saal auf der großen Leinwand zu bewundern.

Zunächst einmal durfte ich feststellen, dass mir From Dusk Till Dawn tatsächlich mit jeder Sichtung kontinuierlich besser gefällt. Und auf einer stattlichen Leinwand absorbiert einen der Streifen natürlich direkt ein gutes Stück mehr, als auf dem kleineren Fernsehbildschirm. Außerdem war ich erstaunt, wie gut die Dolby-Effekte damals schon waren - und dass sie auf der leicht abgenutzten Kopie noch immer mehr als bloß passabel rüberkamen. Vor allem zog das Sehvergnügen in diesem speziellen Fall jedoch, natürlich, wieder einmal aufgrund der Massendynamik im Kino. Wenn Dutzende Leute über Witze lachen sind sie sofort ungleich komischer, wenn man nicht allein vor der Glotze innerlich die Helden anfeuert, sondern in einer großen Masse, dann sind sie sogleich viel cooler. Womit ich allerdings nicht rechnete, waren hörbar erstaunte und perplexe Zuschauerreaktionen.
"Was zur Hölle?! Was, was, Alter, was für'n Film ist das!" ertönte es ein paar Reihen hinter mir und in ähnlichem Wortlaut auch irgendwo aus einem Seitenflügel. Erst als Scherz abgetan, zeigte sich im Tonfall bald die Authentizität des Erstaunens. Sowas hatte ich nicht erwartet, ging ich doch davon aus, dass die Zielgruppe des Filmstudios den Film längst sah oder sich den Genrewechsel irgendwo spoilerte. Aber ich belächelte die Ahnungslosen nicht - ich freute mich für sie. Was für eine obskure Überraschung der extreme Genrewechsel in From Dusk Till Dawn doch für sie sein muss.

Ich habe ein wahres Faible für die Kunst des gelungenen "Genre Shifts", doch es ist eine Neigung, die schwer zu befriedigen ist. Denn Filme, die im Laufe ihrer Handlung die Stilform wechseln, sind schwer aufzuspüren, ohne sich die Überraschungen kaputt zu machen. Wenn man im Internet auf Informationssuche über solche Filme geht, sind Spoiler nahezu unvermeidlich. Aber wie will man solche Filme sonst entdecken? Es gibt im Handel ja kein eigenes "Genre Shift"-Regal. Und selbst wenn es das gäbe, so gälte dafür das gleiche, wie für Empfehlungen anderer Leute: Zumindest das Vorkommen eines abrupten Genrewechsels ist einem dann schon zuvor bekannt. Das mag noch ein wirklich verzeihliches Vorabwissen sein, trotzdem ist es irgendwie schade, dass man diese filmischen Spezialitäten unmöglich gezielt ansteuern kann, ohne sich beim Ansehen stets bewusst zu sein, dass einen ein Genrewechsel erwartet. Dadurch verändert sich auf Anhieb das Sehverhalten und man sucht nach Indizen für den Stilwechsel, wartet stets darauf, dass er sich in genau dieser Szene, die gerade läuft, vollzieht. Man will dem Film ein Schnippchen schlagen und im richtigen Moment triumphierend verkünden: "Wusst' ich's doch! Jetzt passiert's!"

Natürlich kann ich nachvollziehen, weshalb manche Leute solche abrupten stilistische Kehrtwenden nicht ausstehen können. Durch einen "Genre Shift" werden sämtliche Seherwartungen auf den Kopf gestellt, die Filmemacher zeigen dem Publikum förmlich den Stinkefinger. Es ist ein Bruch mit den Filmregeln und somit ungewohnt, was auf viele unangenehm wirkt. In manchen Fällen ist ein Genrewechsel auch allein schon deswegen ärgerlich, weil etwas (vermeintlich) besseres durch etwas (vermutlich) schlechteres ausgetauscht wird. Wenn ich mir etwa ein großartiges Musical im Disney-Stil anschauen würde, und nach vier fantastischen Songs mutiert es zu einem halbseidenen, staubtrockenen Western, dann käme ich mir auch betrogen vor, und hätte gern das Musical zurück. Oder umgekehrt, wenn der packende Western zum miesen Musical verkäme.

Vorausgesetzt aber, dass die einzelnen Teile des Films (annähernd) gleich gut sind, dann liebe ich solche "Genre Shifts" aus den Gründen, warum sie andere verachten. Als passionierter Filmgucker wird man halt über die Zeit hinweg sehr Neunmalklug, verinnerlicht die Gesetze eines Filmgenres, ist der Vermutung der Filmemacher, wie weit man als Zuschauer gerade denken mag, mindestens zwei Schritte voraus. Durch eine unerwartete Abkehr vom eingangs eingeschlagenen Genre schmeißen solche Filme jegliches Konzept, das ich mir als Zuschauer gemacht habe, über den Haufen und konfrontieren mich mit völlig neuen Situationen. Außerdem ist es, je nach Autor und Regisseur, auch eine Art postmodernes Zugeständnis an hektische Lebensstile. Wer keine Zeit hat, einen Sci-Fi-Film und ein 30er-Mafia-Epos als eigenständige Produktionen zu sehen, bekommt halt beide als hintereinandergeschnittenes Doppelpaket geliefert.

Vor allem sind solche Filme aber auch eine willkommene Erfrischung vom cineastischen Alltag. Genre-Mixe sind ja mittlerweile ebenfalls alltäglich geworden, aber eine Zeit lang einen reinrassigen Vertreter eines Genres zu sehen und ihn dann in ein anderes Genre abkehren zu sehen, das ist weiterhin etwas besonderes. Es muss ja nicht immer so ein krasser Wechsel wie in From Dusk Till Dawn sein. In kleinerem Rahmen wechselt ja auch WALL•E mindestens einmal sein Genre, wenn aus dem bittersüßen Stummfilm über einen Müllroboter mit Seele ein Sci-Fi-Abenteuer wird. Der Übergang ist sanfter als bei Tarantinos und Rodriguez' Kultfilm, wodurch die Geschichte von WALL•E einheitlicher wirkt und auch mehr im Vordergrund steht. From Dusk Till Dawn will dagegen stylischer und filmwissenschaftlich unerzogener sein. Beide erreichen ihr Ziel mit Bravour.

Und obwohl From Dusk Till Dawn nicht die gleichen Ansprüche an die Integrität seiner Handlung stellt wie WALL•E, so schafft auch er es, wie ein fertiger und durchdachter Film zu wirken, und nicht wie das Ergebnis einer Sauferei im Kopierwerk und dadurch entstandener, peinlicher Rollenverwechslungen. In der Mitte mutiert er zu einem vollkommen anderen Film... und irgendwie dann doch nicht. Wenn man sich an den Genrewechsel gewöhnt hat und mit etwas Abstand From Dusk Till Dawn intensiver betrachtet, so ergibt er eine runde, wenngleich vollkommen ungewöhnliche, Filmgewaltstudie.
Denn so sehr ich mich über "Genre Shifts" freue - damit ich sie richtig wertschätzen kann, sollten sich die Filmemacher schon mehr Mühe gemacht haben, als zwei Kurzfilme aneinanderzureihen und dann Stein auf Bein zu behaupten, es wäre ein einheitlicher Langfilm.

Weiterführende Artikel:

Freitag, 22. Oktober 2010

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Donnerstag Nachmittag. Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt steht endlich an. Oder sollte ich sagen "bereits"? Schließlich wollte Universal Deutschland das neuste Meisterwerk vom Hot Fuzz-Regisseur Edgar Wright erst im Januar zeigen. Glücklicherweise kam man zur Besinnung und positioniert es nun als Herbst-Happen für die Nerds Deutschlands. Sofern sie ein Kino finden, dass Scott Pilgrims Kampf gegen die sieben teuflischen Ex-Lover seiner Herzensdame Ramona aufführt. Die Kopienzahl ist nämlich lächerlich.

Als ich den Kinosaal betrat, saßen bereits sage und schreibe drei Mädels im Kino. Später füllte sich der Saal aber noch und die Geschlechteraufteilung änderte sich. Als der Film endlich losging (zwischen Eiswerbespot und der Verleih-Trailerrolle verging eine Viertelstunde!) war es gerecht zwischen Männlein und Weiblein aufgeteilt. Und da fünf der sechs Damen ohne männliche Begleitung im Kino waren, dürften sämtliche Vorurteile über Nerdkultur und die Attraktivität solcher Comicfilme mit Videospielästhetik erneut in Frage gestellt werden. So gefällt mir das.

Zum eigentlichen Film: Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt ist einer der Filme, die keine Kritiken brauchen. Wrights abgefahrene Actionkomödie über einen Slacker / Bassisten in einer Indierockband namens "Sex Bob-Omb", der die mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Ex-Lover seiner Angebeteten in einem Kampf auf Leben und Tod besiegen muss, hat eine klar definierte Zielguppe. Alle anderen werden ihn nicht verstehen.

Arcadespiele, Zockermeilensteine der 8Bit-Ära, Superheldencomics, Manga, rotziger Jugendrock. Das knallige Bild ist voll mit Soundeffekten, Untertiteln und versteckten Gags. Wenn ein Bösewicht schwer verletzt wird, tropft kein Blut, sondern er verliert Geld. Laute Musik kann Monster herauf beschwören. Und niemand im Film staunt über diese Dinge. Sie gehören zum Alltag. Wer sich einen solchen Realfilm, der zwischendurch mal kurz das Format wechselt, albern findet, der sollte zu einer Woche bei Super Nintendo und Mountain Dew verdonnert werden. Wer dagegen einige Nerd- und Geekfasern in seinem Leib verortet, wird einen filmischen Orgasmus erleben. Laut, bunt, durchdacht, urkomisch, geile Action, wahnsinnig einfallsreich.

Unterstützt unsere Subkultur-Filmlandschaft und seht ihn euch im Kino an. JETZT!
  • Mehr über Scott Pilgrim könnt ihr in meiner ausführlichen Filmbesprechung bei Quotenmeter nachlesen!

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Internetseiten und -plattformen, erklärt in weniger als 10 Wörtern

Das Internet sei eine komplexe und schwer zu erklärende Sache. Sagen jene, die sich ihm zu wissenschaftlich nähern. Das Internet ist eigentlich ganz leicht zu erklären, sage ich. Zum Beweis werde ich einige bekannte Internetseiten und -plattformen mit weniger als zehn Wörtern erklären. Mehr ist nämlich nicht nötig...

Wikipedia: Citation needed!
YouTube: Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar.
Yahoo: "Stimmt, das gab's auch mal!"
Direkt zu: Sprich mit Politpraktikanten, die sich für ihren Chef ausgeben!
Knuddels: Als Chat getarnter Kinderpuff.
Rapidshare:  "Yeah, den Film such ich schon lange!"
ThatGuyWithTheGlasses.com: "Wow, heute gleich ZWEI neue Videos, die mich interessieren!"
Blogspot: "Endlich, mein eigener Blog!"
WordPress: "Endlich, mein eigener SCHÖNER Blog!"
Cinefacts Forum: Hat das Cover nun 'nen Flatschen, oder nicht?!
BILD.de: Busenwunder: Hat Katzenberger neue Brüste?!
BILDblog: Wie BILD Daniela Katzenberger neue Brüste andichtet...
Twitter: #Followerpower: Fuck, Klopapoer alle! SHIT!!!
Chatroulette: PENIS!

Seht ihr? Das Web ist eigentlich ganz simpel...

Siehe auch:

Dienstag, 19. Oktober 2010

Future Shorts: Argent Content

Ein junger Mann und eine junge Frau suchen nach finanzieller Unterstützung für einen geplanten Raubüberfall. Sie drehen ein Bewerbungsvideo, indem sie ihre Faszination für Kriminalität schildern. Dazwischen geschnittene Szenen zeigen ihre atemberaubende und rasante Flucht vor der Polizei, die auf ihren ersten Banküberfall anschloss.



Zwei Jahre lang dauerte die Realisierung dieses Kurzfilms von Philippe Dussol. Finanzielle Probleme kamen diesem mit einigen kniffligen Kamerafahrten beeindruckenden Kurzfilms immer wieder in die Quere. Die Arbeit wurde mit einem Preis beim Pariser Film Festival und der New York Expo of Short Film im Jahr 2000 sowie dem Publikumspreis beim Sweden Fantastic Film Festival belohnt. Außerdem ist Argent Content Teil des Future Shorts-Programms.

Das Regisseur-Karussel dreht sich für "Brave"


Ohje, was ist denn bei Pixar los? Ausgerechnet Cars bekommt eine Fortsetzung, Newt wird eingestampft und wird Brenda Chapman als Regisseurin bei Brave ersetzt?

Wie Cartoon Brew meldet, ersetzte Mark Andrews (One Man Band) Chapman als Regisseur beim früher als The Bear and the Bow angekündigten Märchen bereist vergangene Woche.
Bevor aber Panik ausbricht: Jan Pinkava wurde bei Ratatouille recht spät durch Brad Bird ersetzt. Und was daraus wurde, wissen wir alle ja.

Von daher: Abwarten und Tee trinken.

Montag, 18. Oktober 2010

Ein Blick hinter die Kulissen des Universal Studios Tondepartments

Vor ein paar Wochen postete ich hier eine Tour durch die Postproduktions-Studios des Disney-Konzerns. Dieses Mal habe ich eine Videotour ausgegraben, die hinter die Kulissen der Universal Studios führt. Genauer gesagt durch deren Tonabteilung.


SoundWorks Collection: Universal Studios Tour from Michael Coleman on Vimeo.

Avatar - Aufbruch zum Bäumedrückerpreis

Avatar, der mit gewaltigem Abstand beste James-Cameron-Film jenseits der Milliarden-Dollar-Marke, konnte bereits den Golden Globe für den besten Film sowie den Globus für die beste Regie und zahlreiche Oscara abstauben. Zudem darf sich das in der Zukunft spielende, mit Fantasyelementen angereicherte Romantikabenteuer über einen menschlichen Soldaten, der sich in eine blaue Außerirdische mit Katzenohren und wenig Kleidung verliebt, als erfolgreichster Film aller Zeiten rühmen. Inflation natürlich ausgenommen.

Was kann James Cameron noch in die Hände fallen? Okay, vielleicht sollte ihm jemand aus buntem Karton und Bastelkleber einen wohlverdienten Preis basteln, der ihn zusammen mit Peter Jackson und Gore Verbinski als besonnenen und fähigen Unterstützer der Motion-Capturing-Technik auszeichnet (sorry, kein Award für dich, Robert). Aber sonst? Avatar hat alle Preise bekommen, die so ein Film bekommen kann.

Denkste! Bei den Enviromental Media Awards wartete noch eine Auszeichnung für Camerons prunkvollen 3D-Trip: Für seine unterhaltsame und nicht zu predigtenhaft vermittelte Mahnung an ökologisches Bewusstsein erhielt Avatar den Ökotainment-Preis für den besten Langfilm der letzten zwölf Monate. Cameron, der kein brackiges Bachwasser predigt und Dosen-Champagner trinkt, sondern beispielsweise auch auf Solarenergie setzt, soll ehrliche Freude über diese Auszeichnung gezeigt haben, da es ihm sehr am Herzen läge, die Botschaft über die menschliche Verantwortung für einen gewissenhaften Umgang mit der Natur erfolgreich zu verbreiten. Für eine gelungene "grüne" Episode wurde dieses Jahr auch u.a. die Serie 30 Rock prämiert.

Unter früheren Gewinnern des Preises befinden sich Unsere Erde - Der Film (nicht zu verwechseln mit Unsere Erde - Der Planet und Unsere Erde - Das Modell für den Gebrauch im Erdkundeunterricht), der Animationsfilm Happy Feet und die Eddie-Murphy-Komödie Dr. Dolittle 2.

Siehe auch:

    Sonntag, 17. Oktober 2010

    Rapunzel und Flynn erobern die Disneyparks

    Obwohl Rapunzel nichtmal in den Kinos läuft, haben die Besucher der US-Disneyparks bereits die Gelegenheit die beiden Hauptfiguren des 50. abendfüllenden Disney-Animationsfilms für's Kino zu treffen. Die Märchenprinzessin Rapunzel und der verwegene Dieb Flynn stehen für Autogramme und Fotos bereit und hüpfen auch ein wenig durch den Park.

    Weshalb ich dies poste? Nun, ein YouTube-Video einer Besucherin ist so süß und zauberhaft, dass ich es mit euch teilen musste. Ich schrieb ja bereits, das die Begegnungen mit den Figuren das wichtigste Element der Disneyparks abseits der Attraktionen sind, und diese wundervolle Unterhaltung ist ein weiteres Spitzenargument für meine Meinung:



    (gefunden dank des Ultimate Disney-Forums)

    Ist das nicht herzerwärmend süß?

    Samstag, 16. Oktober 2010

    Disney sieht Alice im Oscarland

    Die großen Oscar-Kampagnen gehen los. Zur Freude und zur Verwirrung aller passionierten Oscar-Beobachter. Denn wie Deadline berichtet, startete Disney eine kostspielige Oscar-Kampagne für den Früjhahrs-Milliardenhit Alice im Wunderland.
    Die Produzenten Joe Roth und Dick Zanuck möchten den Film nicht nur in den technischen Kategorien repräsentiert sehen, sondern auch in den Sparten für den besten Film und die beste Regie. Nicht in der Hoffnung, den Film kommerziell attraktiver zu machen (die DVDs und Blu-rays sind bereits erschienen, auf den marketingträchtigen "Nominiert für X Oscars, darunter bester Film"-Sticker müsste man also bis zu einer Neuauflage warten), sondern aus der Sehnsucht nach , wie sie es sehen, verdienter Anerkennung:

    "Ich denke, es wäre fürchterlich enttäuschend, es nicht unter die Top Ten zu schaffen", erklärt Zanuck. "Du kannst keine Milliarde Dollar einnehmen, ohne dass Millionen von Leuten mit dem Film zufrieden sind. [...] Es sollte mehr Anerkennung dafür geben, dass man solchen Erfolg nicht haben kann, ohne dass zahlreiche Personen mehrfach ins Kino gehen, der Film breite Anerkennung erhält und eine wahre kreative Errungenschaft ist."

    Ich kann mich Zanuck nicht anschließen. Der Oscar für den besten Film ist eine Kategorie, die die besten Filme repräsentiert, nicht die populärsten. Und gerade bei Alice im Wunderland denke ich nicht, dass der Film tatsächlich aufgrund seiner Qualität und Publikumsgefälligkeit so erfolgreich wurde. Mir kam es eher so vor, als bestünde eine große, allgemeine Neugier ob Tim Burtons Interpretation der Geschichte, zudem profitierte Alice im Wunderland von der frischen 3D-Euphorie der Avatar-Wochen. Große Zufriedenheit mit dem Film ist mir selten begegnet. Ich stimme zu, dass Alice im Wunderland trotz 3D-Zuschlag nicht die Milliarde geknackt hätte, ohne dass viele Zuschauer mehrmals ins Kino gingen, aber ich habe das weniger als Begeisterung und Wertschätzung filmischer Qualitäten beobachtet. Alice im Wunderland war nicht das filmische Tagesgespräch, weil er hervorragend war, sondern weil er als Event galt. Man muss sich halt im Kino von seinen Qualitäten und Schwächen überzeugen, gegebenenfalls auch mehrfach.

    Aber vielleicht sieht das eine(r) der Wiederholungstäter(innen) anders?

    Die Oscar-Kampagne soll vor allem auch dazu dienen, die Academy-Mitglieder an den Film zu erinnern. Da er so früh herauskam, hätten einige vergessen, dass er noch dieses Jahr erschien und für den nächsten Oscar qualifiziert ist. Deswegen wird in Los Angeles auch eine viertägige Wiederaufführung für Filmgewerkschaftsmitglieder und Oscar-Wähler abgehalten.

    Ich fände eine Nominierung vollkommen unverdient. Aber so weit wird es höchst wahrscheinlich auch nicht kommen. Weder hat er die Elemente eines "typischen" Nominierten, noch ist er denkwürdig genug für eine Überraschungsnominierung.

    Siehe auch:

    Freitag, 15. Oktober 2010

    Tron Night: Die deutschen Spielstätten

    Am 28. Oktober findet weltweit die Tron Night statt. Oder wie Disney Deutschland sie taufte: Tron Legacy-Day. Am diesem Tag werden in ausgewählten Kinos exklusiv 23 Minuten aus dem Film in 3D aufgeführt - und das vollkommen gratis. In den USA ist es eigentlich schon Essig mit der Kartenreservierung, aber in Deutschland musste man noch gebannt darauf warten, dass Disney die Spielstätten bekannt gibt.

    Das Warten hat ein Ende, und nun wissen wir es... Diese sieben Kinos nehmen an der Aktion teil:

    ·          im Mathäser Filmpalast in München um 18.30 Uhr
    ·          im CinemaxX Dammtor in Hamburg um 19.00 Uhr
    ·          im CineStar Cubix in Berlin um 20.00 Uhr
    ·          im Cinedom in Köln um 19.00 Uhr
    ·          im Cinecitta in Nürnberg um 19.30 Uhr
    ·          im Rundkino in Dresden um 19.30 Uhr
    ·          im UCI Ruhr Park in Bochum um 19.30 Uhr

    Wir Deutschen brauchen natürlich wieder eine Sonderbehandlung: Reservierung ist nicht vorgesehen, stattdessen soll "wer zuerst kommt, mahlt zuerst" gelten. Ohje, das kann was werden... Ich leg schonmal meine Kampfausrüstung zurecht!

    Weiterführende Artikel über Tron Legacy:

    "Pirates of the Caribbean"-Projekt eingestampft

    Aus und vorbei mit dem salzigen Leben eines legendären Piraten

    Schlechte Neuigkeiten, liebe Piraten-Freunde: Disney ließ das für kommendes Frühjahr geplante Pirates of the Caribbean-Projekt versenken. Armada of the Damned wurde ohne jegliche Vorwarnung in Davy Jones Reich geschickt. Disney Interactive ließ die Entwicklung des Action-Rollenspiels anhalten und wird die für dieses Spiel und für Tron Evolution verantwortliche Spielentwicklerstudio Propaganda Games umstrukturieren und verkleinern. Die Angestellten, die an Armada of the Damned arbeiteten, werden jetzt am Tron-Spiel arbeiten.

    Laut der LA Times soll die kostspielige Entwicklung aufgehalten worden sein, weil Disney bezweifelte, irgendwelchen Gewinn aus dem Spiel schlagen zu können. Sollten diese Befürchtungen daher rühren, dass man nicht glaubt, dass ein Prequel zu Fluch der Karibik ankommt, kann ich nur den Kopf schütteln, denn das Spiel sah auch ohne Jack Sparrow in der Hauptrolle großartig aus. Vielleicht war der Titel aber auch unrettbar verloren: Wie mein Quotenmeter-Kollege Jan herausstellte, haben die Entwickler bereits Turok gegen die Wand gesetzt. In dem Fall muss man diese bittere Pille wohl schlucken und froh sein, dass das Spiel eingestellt wurde.