Donnerstag, 30. September 2010

Disney-Blogging Mastermind liebt Rapunzel

Disney spielt mit meinen Gefühlen! Da fühle ich für ein paar Stunden vollstens darin bestätigt, dass ich Tron Legacy heißer ersehne als Rapunzel, schon berichtet Jim Hill, einer der Platzhirsche unter den Disney-Bloggern (und derjenige, der über eine frühe Fassung von Rapunzel sagte, sie hätte den besten ersten Disney-Akt aller Zeiten), von seiner Meinung über die aktuelle Arbeitsfassung von Rapunzel. Und lässt mich wieder daran zweifeln, ob Tron Legacy der langhaarigen Blondine wirklich die Schau stehlen wird.
Um eins direkt vorwegzuschicken. Es wird einige Stammleser sicherlich nerven, doch man kann es nicht genug betonen, da ich selbst nach dutzendfacher Nennung in zahlreichen Foren (und auch hier in den Kommentaren... *freundlich gemeinte Grüße*) zu häufig lesen muss, dass Leute sich weiterhin von der Werbung blenden lassen:

"Um die Wahrheit zu sagen, diese neue Produktion der Walt Disney Animation Studios hat keine zynische Faser an ihrem Leib."
Rapunzel ist keine postmoderne Shrek-Kopie, kein Film im Dreamworks-Stil, nein, nein, nein. Gut, ich verlass mich hier auf Insider und Filmjournalisten, statt auf meiner selbst... Aber die Zweifler vertrauen der Werbung, über die selbst einige am Film beteiligte Künstler sagten, dass sie etwas, naja, eigensinnig ist!

Jim Hill schreibt, dass er noch kein vollständiges Review verfassen darf, doch er gab in seinem Artikel bereits kund, dass er den Plot clever und die Figuren einvernehmend. Die Musik beschreibt er als fantastisch. Mother Gothel sei ein giftiger Twist des klassischen Disney-Bösewichts (Ursulas Charme trifft Frollos Talent zum Elterndasein) und man fühle in Rapunzel mit vielen Figuren intensiv mit,weshalb er sich problemlos mit Arielle, Aladdin und Die Schöne und das Biest messen lassen kann.

... wieso noch so lange warten...

Ein Abstecher in die Walt Disney Studios

 Es folgt eine Tour durch die Post-Production-Abteilung der Walt Disney Studios:


Walt Disney Studios Post Production Tour from Michael Coleman on Vimeo.

Regisseur-Karussell bei Superman

Christopher Nolan soll den nächsten Superman-Film produzieren, und für den Regieposten hat er gleich fünf seiner Kollegen im Visier. Nolans Top 5 kam letzte Woche ans Tageslicht, und wie später gemeldet wurde, sollen zwischen ihm und seinen Wunschkandidaten schon Treffen stattgefunden haben.
Wie Heat Vision meldet, war auch Ben Affleck (The Town) als Regisseur im Gespräch. Ein Treffen zwischen ihm Nolan und seiner Ehefrau und Koproduzentin Emma Thomas soll letzte Woche stattgefunden haben, aber Affleck habe kein weiteres Interesse an dem Projekt.

Stattdessen sei aber nun Darren Aronofsky (Pi, Requiem for a Dream) mit im Rennen um die Zügel für den Mann aus Stahl. Wie Heat Vision herausstellt, wäre es eine witzige Revanche: Aronofsky war mal an einem Batman-Film, basierend auf einer Story von Frank Miller beteiligt. Dieses Projekt wurde jedoch zu Gunsten von Christopher Nolans Ansatz für Batman Begins eingestellt.

Wie ich finde, wäre Nolan/Aronofsky eine der reizendsten kreativen Vereinigungen, die Hollywood derzeit zustande bringen kann. Ich drücke die Daumen.

Mittwoch, 29. September 2010

Tron Legacy: Regisseur und Darsteller verraten zahlreiche weitere Infos

Disney möchte mir bis kommenden Winter noch gehörige Kopfschmerzen und Gewissensbisse bescheren, das schwöre ich euch. Rapunzel, Tron Legacy, Rapunzel, Tron Legacy, welchen Film mag ich mehr, auf welchen freue ich mich euphorischer, in welchen habe ich größeres Vertrauen, in welchen stecke ich größere Erwartungen? Dank Collider ist nun jedenfalls wieder Tron Legacy am Drücker...

Im Rahmen einer Vorschau auf 23 Minuten aus Tron Legacy, die übrigens sehr gut ankamen, sprach Collider mit Regisseur Joseph Kosinski und den Darstellern Olivia Wilde, James Frain und Garrett Hedlund über Tron Legacy, und die Ergebnisse dieser Interviews sind wirklich lesenswert.

Kosinski sprach unter anderem darüber, wie er den Regieposten bei Tron Legacy bekam: Produzent Sean Bailey, nun unter Rich Ross bei Disney für die Realfilmstudios verantwortlich und derjenige, der vorschlug die Pixar-Studios als Qualitätskontrolle für Tron Legacy einzusetzen, kam auf den ehemaligen Architekten Kosinski zu und fragte ihn, ob er Interesse am Tron-Universum habe und welchen Ansatz er in einer Post-Matrix-Welt wählen würde.
Kosinskis Antwort, er wolle keinesfalls bei Matrix abschauen, sondern einen Film schöpfen der die Geschichte, die Figuren und die Ästhtetik von Tron verinnerlicht und sich wie eine weiterentwickelte Form dieses Films anfühlt, stieß bei Bailey auf Zustimmung. Gemeinsam sprachen sie bei Disney vor, gingen auf ihr Konzept ein und machten den Vorschlag einen kurzen Film zu drehen, der Kosinskis Vorstellung der Tron-Fortsetzung zur Schau stellt. Und tatsächlich zeigte man sich offen und gab Kosinski die für das Testvideo benötigte Summe.
Das Ergebnis war dieses Konzeptvideo, welches auf der Comic Con 2008 als Testballon vorgeführt wurde. Die ungeheur positive Resonanz darauf war, so Kosinski Ausschlag gebend dafür, dass sich das Studio hinter ihn und Bailey stellte und dem Film grünes Licht gab.

Kosinski sagte außerdem, dass er sich trotz all der spektakulären Actionszenen am meisten darauf freut, dem Kinopublikum die zentrale Vater/Sohn-Geschichte des Films zu zeigen, die er als das Herz des Films und ein reales, menschliches Drama bezeichnet. Diese Szenen waren es auch, die im Mittelpunkt der zusätzlichen Dreharbeiten nach der Beratung durch Pixar standen. In den ersten zwanzig Minuten des Films wurden rund sechs Minuten neues Material eingefügt, um die Figuren zu festigen und die emotionale Bindung zu ihnen zu stärken.

James Frain, der den Assistenten von Flynns Programm Clu aus dem Original-Tron spielen wird, gab im Interview zu, dass er Tron nie im Kino sah und erst von einem Freund dazu gedrängt werden musste, das nachzuholen, als dieser schockiert feststellte, dass Frain nicht wusste, was ein Light Cycle ist. Frain kann nachvollziehen, weshalb Tron manchen Leuten einiges bedeutet, er selbst war jedoch kein so großer Fan. Tron Legacy allerdings könnte seiner Prognose nach zu einem Massenphänomen wie Star Wars werden. Die Zusammenarbeit mit Kosinski fand er super, der Regiedebütant sei sehr selbstsicher gewesen und zeige große Ambitionen darin, den emotionalen Kern des visuell beeindruckenden Films herauszubilden.
Olivia Wilde sprach mit Collider ausführlich über die tiefergehende Thematik von Tron Legacy. Für Wilde stecken hinter der berauschenden Optik der neuen Tron-Welt komplexe philosophische Themen: Der Film nehme die in Tron implizit gestellte Frage, was wäre, wenn die Technologie unser Leben bestimme, und aktualisiere diese. Tron Legacy handle davon, was uns Menschen bleibt, nun nachdem wir alle von Technologien abhängig geworden sind. Gibt es einen Ausweg, können wir uns unsere Menschlichkeit bewahren und die Technik weiterhin für's Gute verwenden, oder sind die Schäden irreparabel? Für ihre Rolle der kämpferischen Quorra ließ sie sich übrigens von Jean d'Arc und buddhistischen Kriegern inspirieren, außerdem durchlief sie ein intensives Training für diese Figur. Jean d'Arc ist auch der Grund, weshalb sich Wilde für die Kurzhaarfrisur ihrer Figur entschloss. Sie wollte eine androgyne Kriegerin, die sich nicht um sinnlichen Kram kümmert, ihre Erotik sollte aus ihrem kämpferischen, starken Charakter pulsieren... sowie dem engen Anzug, der nunmal Teil der Tron-Welt ist.

Hauptdarsteller Garrett Hedlund, zu guter Letzt, fühlte sich sehr geehrt die Rolle des Sohns von Jeff Bridges' Figur Flynn zu übernehmen und mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen. Bridges sei ein inspirierender, intelligener Darsteller mit einer ansteckenden Persönlichkeit. Für Kosinski hat er noch mehr Lob ürbig, als Frain, er bezeichnet ihn im Interview als Genie, mit dem die Zusammenarbeit eine unglaubliche Erfahrung sei. Hedlund sieht in ihm - und das werden einige sicher in den falschen Hals kriegen - den nächsten Kubrick.

Bei all dem Lob, und vor allem so ehrlich klingendem, kann ich nicht anders, als unglaublich scharf auf Tron Legacy zu bleiben. Nein, eigentlich bin ich jetzt gespannter denn je zuvor... Januar, wo bleibst du?

Alan Menken spricht über "Rapunzel"

Rapunzel, Rapunzel, lass 'n paar Infos runter.
Das dachten wir wohl alle Mal, denn so richtig, richtig heiß lief die Marketing- und PR-Maschine vor ein paar Monaten ja nicht. Mittlerweile legt Disney aber einen Gang zu und gestattet den Medien immer mehr Interviews mit den Köpfen hinter Rapunzel. Collider veröffentlichte nun ein Interview mit Alan Menken, in dem er über seine Karriere und Disneys 50. Eintrag in den Meisterwerk-Kanon plauderte.

Im Interview bezeichnete er Rapunzel als Semi-Rückkehr zum Broadway-Stil in Arielle, die Meerjungfrau, da man zwar die Musicalformel zurückholen wollte, nachdem sie sich in der Disney-Renaissance überreizte und nun wieder frisch sein kann, man zugleich aber eine neue Form des Musicals begründen wollte. Stilistisch wollte er es vermeiden, seine eigene Arbeit bei Der Glöckner von Notre Dame zu kopieren, deren Einflüsse er als gotisch und kirchlichbezeichnete, ebenso wie die französische Klassik. Für Rapunzel wählte er einen stärkeren Fokus auf Folk Rock, da dies zu ihrem Wunsch nach Freiheit passen würde. Insbesondere Joni Mitchells Chelsea Morning galt als Inspiration, ebenso wie Cat Stevens.
Menken verriet auch, dass das wiederkehrende Thema Incantation als letztes geschrieben wurde und durch den Broadway-Star Donna Murphy etwas mehr Drama in die Musik des Films fand.

Und, was halte ich davon? Aufgrund des 60er/70er-Folks beharre ich weiterhin auf meinem Mantra "Nur weil er sich davon inspiriert, muss es ja nicht genauso klingen". Moderner Folk oder Folk Metal liegen mir halt eher als das ruhige Gitarrengezupfe...Aber hey, bei Der Glöckner von Notre Dame machte Menken aus französischer Klassik und Kirchenmusik was wunderbares, wird schon klappen.

Derzeit arbeitet Menken übrigens an den Bühnenfassungen von Der Glöckner von Notre Dame (it's baaaaaaack!), Newsies und Aladdin - Menkens Musik wird uns also noch viel Freude bereiten und einiges an Geld für Musicalkarten kosten. Verdammt sei seine Qualität... ;-)

Mehr über Rapunzel:

Dienstag, 28. September 2010

Sally Menke, Cutterin von Quentin Tarantinos Lebenswerk, ist verstorben

Denkt man an Quentin Tarantinos Filmästhtetik, so denkt man unbewusst an die Schnittarbeit von Sally Menke. Die zweifach für den Oscar nominierte Cutterin arbeitete an sämtlichen Filmen des Kultregisseurs und prägte maßgeblich den Stil seiner Filme. Freunde Menkes meldeten sie gestern Morgen vermisst und sie wurde heute früh tot in Beachwood Canyon, Los Angeles aufgefunden. Berichten der LA Times zu Folge ging sie am Montag mit einem Freund und ihrem Labrador wandern. Als ihr Bekannter, vermutlich aufgrund der derzeitig in Los Angeles grasierenden Hitze, den Heimweg antrat, führte Menke zusammen mit ihrem Hund die Wanderschaft fort. Obwohl von der Polizei momentan keine expliziten Aussagen getätigt werden, geht man davon aus, dass Menke einem Hitzschlag erlegen ist.

Sally Menke wurde am 17. Dezember 1953 in Mineola, New York geboren und nahm am NYU Film Program der Tisch School of the Arts teil, bevor sie 1990 mit Teenage Mutant Ninja Turtles ihren Einstand in Hollywood feierte. Bekanntheit und großen Respekt in der Filmbranche erlangte Menke allerdings durch ihre langjährige kreative Partnerschaft mit Quentin Tarantino, für deren Pflege sie zahlreiche Angebote anderer Regisseure ablehnte. Menke formte gemeinsam mit ihm die Bildsprache seiner Regiearbeiten und galt aufgrund ihrer intensiven Zusammenarbeit alsbald als seine heimliche Ko-Autorin. Sally Menke wurde durch ihr Schaffen mit Tarantino unter anderem auch als Verfechterin des gewissenhaft eingesetzten Regelbruchs in der klassischen Schnittarbeit bekannt. Für Menke galt, dass man, sofern man über intensive Kenntnisse der grundlegenden Gesetze der Filmgrammatik verfügt, durch bedachtvollen Bruch eben dieser Gesetze eine intensivere Wirkung erzielen kann. Menke und Tarantino verwendeten unter anderem bewusste Achsensprünge in ihren Filmen und der zum Grindhouse-Projekt gehörende Film Death Proof kokettierte mit dem stümperhaften Charme der Exploitation-Filme aus den 70er Jahren. Für ihr präzises, das Filmerlebnis intensivierende Timing in Pulp Fiction und Inglourious Basterds erhielt Menke jeweils eine Oscar-Nominierung. Letztes Jahr erhielt Menke bei den Hamilton Behind The Camera Awards eine Auszeichnung für ihr Lebenswerk.

 Zu Tarantinos letzten beiden Filmen wurden "Hi Sally"-Rollen veröffentlicht, Montagen aus witzigen, am Set gedrehten Grußworten, die der Cutterin Sally Menke die Arbeit versüßen sollten:

 

Sally Menke ist eine im Hintergrund agierende Künstlerin, deren verfrühter Tod definitiv seine Spuren hinterlassen wird. Ihre Arbeit an Tarantinos Filmen war ein elementarer Teil, der zur Verständlichkeit seiner unkonventionellen, zuweilen nonlinearen Erzählstrukturen beitrug und die dabei half, den stilisierten Rhythmus von Tarantinos Dialogsequenzen zu verstärken, sie vom endlosen Textschwall in Kultmaterial zu verwandeln. Es wird schwer, die nun enstandene Lücke zu füllen.

Sämtliches Beileid geht an ihre Verwandten und Anvertrauten. (1953-12-17)

Gemeihnsam dumm im Auto

MTV Home beweist mit der Aktion Gemeihnsam dumm, dass man keinen Migrationshintergrund braucht, um dumm zu sein:

Wiedervereinigung des karibschen Dream Teams?

Sensationelle Neuigkeiten für alle Fluch der Karibik-Fans: Derzeit wird über eine Wiedervereinigung der kreativen Mächte hinter dem Piraten-Franchise diskutiert. Gore Verbinski steht derzeit in Verhandlungen mit Jerry Bruckheimer und Disney, um für Johnny Depp wieder den Regisseur zu spielen.

Was, wurde Rob Marshall etwa vom Set des vierten Pirates of the Caribbean gejagt? Nein, nein, in der Karibik ist alles bester Ordnung. Stattdessen beäugt Gore Verbinski den wilden Westen. Wie Deadline Hollywood meldet, bespricht die Crew, die uns 2003 in die verfluchte Karibik entführte den seit langem geplanten Lone Ranger-Film, in dem Johnny Depp den Toto spielen wird.
Aber Moment: Im Juni letzten Jahres wurde doch Mike Newell als Regisseur bestätigt, weil Jerry Bruckheimer so zufrieden mit dessen Arbeit an Prince of Persia - Der Sand der Zeit war. Tja, das war allerdings bevor der Film unterhalb Disneys und Bruckheimers Erwartungen durch die Kinos schluffte. Das ist natürlich einfach nur von mir dahergesagt, vielleicht hat Newell auch was anderes zu tun oder hü oder hott, aber es ist doch durchaus ein Fakt, den man mal betonen darf, oder?

Das Drehbuch zu The Lone Ranger wurde von Ted Elliott und Terry Rossio (und zwei weitere Pirates of the Caribbean-Veteranen) in Zusammenarbeit mit Johnny Depp entwickelt, nachdem Disney aber die McG-Inkarnation des 20.000 Meilen unter dem Meer-Prequels killte, wurde einer deren Autoren, Justin Haythe, für eine Bearbeitung des Skripts an den Western herangezogen.

Seit Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt Mai 2007 in die Kinos segelte, fröhnte Ziegenfan Gore Verbinski der heiteren Projekt-Ankündigung. Die meisten seiner Filmankündigungen blieben einmalige Meldungen, die nicht weiter vertieft wurden, sein Animationsfilm Rango (ebenfalls mit Depp in der Hauptrolle) nahm aber ... kuriose, sehenswerte Formen an und der Episodenfilm Heavy Metal, an dem er unter anderem mit James "die zwei erfolgreichsten Filme aller Zeiten sind meins, Bitches!" Cameron beteiligt sein soll, kehrt regelmäßig an die Oberfläche zurück. Bioshock, die Videospielverfilmung für die Verbinski den Regieposten bei Pirates of the Caribbean - On Stranger Tides ablehnte, wäre sicherlich ebenfalls schon weiter vorangeschritten, hätte Verbinski keine (durch Bruckheimers Vertrauen in ihn verwöhnten) Budgetvorstellungen, die Universal zu hoch waren. Er gab die Regie an Bioshock auf, bleibt dem Projekt aber als Produzent treu.

Nun ist er also wieder bei seinen alten Kumpanen, die genauso lange versuchen, The Lone Ranger auf die Beine zu stellen, wie er sich um einen neuen Realfilm bemüht. Die Erfahrung lehrt also, dass wir dbesser nicht den Atem anhalten sollten. Das habe ich auch nicht vor. Stattdessen tanze, hüpfe und jubiliere ich.

Hey, lest ihr noch oder feiert ihr schon?

Michelle Rodriguez' Action-Remake von "Citizen Kane"

Hach ja, irgendwie liebe ich solche Projekte. Jedenfalls so lange man eine gewisse, ernsthafte Leidenschaft für den Grundstoff dahinter spüren kann. Wovon ich rede?
Nun, könnt ihr euch Citizen Kane, den laut zahlreichen Filmhistorikern besten Film aller Zeiten, als Actionfilm vorstellen? Mit Michelle Rodriguez in der Hauptrolle? Nein? Ich ehrlich gesagt auch nicht, und gerade deswegen finde ich diese grundehrliche Schnapsidee so faszinierend. Sie wird zahlreiche, protektive Cineasten an den Rand der Verzweiflung bringen. Und auch das finde ich reizvoll. Diese Sache ist eine gelebte Provokation, aber nicht aus reinem Selbstzweck oder aus Boshaftigkeit, sondern allein, weil sich manche Leute so leicht auf die Palme bringen lassen.

Natürlich wäre ein stupides Action-Remake eine Beleidigung des guten Geschmacks, wenn ein dahergelaufener Fatzke sich auf dieses cineastische Kulturgut stürzt und es gegen seinen Strich bürstet. Uwe Boll dürfte man hierfür an den Galgen wünschen. Aber mit Rodriguez als Hauptdarstellerin und bisher einzige laute Verkünderin dieses Films habe ich durchaus Vertrauen, dass es etwas respektvolles werden könnte. Ein gigantischer Marketing-Stunt für "den Film, mit dem alles begann", wie das Poster beschreibt. Ich konnte Rodriguez außerhalb von Avatar zwar noch nie leiden, aber dennoch halte ich sie für intelligent genug, dass sie sich von einer Beleidigung an Citizen Kane raushält, gleichermaßen jedoch eine Grindhouse-artige Hommage unterstützen würde.


Citizen Jane Fantastic Fest Teaser from citizenjane on Vimeo.

Grindhouse ist auch das richtige Stichwort. Nicht nur, weil der Teaser für das Fantastic Fest großer Schund ist, sondern weil /Film rausfand, dass das Urheberrecht am für Citizen Kanes 70. Jahrestag in der Filmwelt angekündigten Streifen bei einem Urban Arson liegt, was verflucht noch eins verdächtig nach Aaron Burns klingt, dem Spezialeffekt-Guru von Robert Rodriguez' Planet Terror.
Citizen Kane wäre, in den richtigen Händen, eine gute Idee. Nun müsste sie nur wahr sein, denn das riecht alles verdächtig nach einem kleinen Scherz unter Freunden, viralem Marketing für einen anderen Film oder einer Pausenbeschäftigung vom Machete-Set.

Sollte er Teil des wohl nie kommenden Grindhouse 2 werden, wäre ich jedenfalls scharf auf den "Film".

Die Coen Brüder: Trailer zu "True Grit"

Die Coens bleiben produktiv. Nach A Serious Man, Burn After Reading und No Country For Old Man kommt nun die Western-Neuverfilmung True Grit mit Jeff Bridges und Matt Damon.

Lassen wir die bewegten Bilder für sich sprechen:



Klingt bislang nach Coen, sieht aber nicht ganz danach aus. Aber das wird sich im Kino sicher ändern, wenn der komplette Film läuft. Ich bin gespannt.

Montag, 27. September 2010

Featurette: Ein Blick auf das "haarsträubende" Abenteuer Rapunzel



Ich lerne die Chemie zwischen Rapunzel und Flynn immer mehr zu lieben - und ich sehe erstmals, woher die vielen Vorschusslorbeeren für Mother Gothel herkommen. Sie bewegt sich großartig.
Am 9. Dezember können sich deutsche Kinobesucher (hoffentlich mehr als bei Toy Story 3) selbst davon überzeugen.

Weiterführende Artikel:

Camp Rock

Wir schreiben das Jahr 2008 in Disneys Fernsehwelt: Das High School Musical-Franchise spülte Unsummen in Disneys Kassen. Und Hannah Montana läuft in Mädchenkinderzimmern rauf und runter. Vor einigen Jahren lebte der Disney Channel noch von verspielt-naiven Komödien und überraschend rührenden Familiendramen, aber jetzt sind singende Teenager am Drücker. In der Schule wurde gesungen, ein Popstar führte ein Doppelleben, mit Camp Rock wurde eine weitere Lücke geschlossen: Die Sommercamps.

Camp Rock handelt von der unauffälligen Mitchie (Demi Lovato), die sich nichts sehnlicher wünscht, als während der Sommerferien zum Camp Rock zu fahren, einem Sommercamp/Workshop für angehende Musiker. Da es ihrer Familie jedoch an Geld mangelt, muss Mitchie von ihren Eltern eine Absage hinnehmen. Doch keine Sorge, wenige Stunden nach der letzten Unterhaltung über Mitchies Sommerpläne überrascht sie ihre Mutter damit, dass sie das Catering im Camp Rock übernimmt und Mitchie deswegen vergünstigt mitfahren darf, sofern sie in der Küche aushilft. So konnte der Film seine Laufzeit mit einem unnützen, sofort gelösten Konflikt ausdehnen - und Mitchie sich ihren Traum erfüllen.
Im Camp Rock angekommen, freundet sich Mitchie schnell mit Caitlyn Geller (Alyson Stoner) an, die ein großes Talent dafür hat, flotte Beats und Rhythmen an ihrem Keyboard oder Laptop zusammenzuzimmern und gerne Musikproduzentin werden würde. Es muss ja nicht jeder Rocksänger werden.
Als Mitchie aber der blonden Schnepfe Tess Tyler (Meaghan Jette Martin) begegnet, die überall mit ihrer mehrfach mit dem Grammy ausgezeichneten Mutter angibt, kommt Mitchie aus unerklärlichen Gründen auf die strunzdämliche Schnapsidee, sich bei Tyler zu profilieren und zu behaupten, auch sie stamme aus einer reichen Musiker-Familie. Mitchie wird von Tess in ihre Clique eingeladen, darf nun als Arschkriecherin tätig sein und Tess bei ihren Auftritten auf den Camp-Bühnen als Background-Sängerin begleiten. Außerdem ist sie nun gezwungen, die Wahrheit zu vertuschen - und Außenseiterin Caitlyn wiederholt vor den Kopf zu stoßen.
Derweil erfahren wir auch, dass der Rockstar Shane Gray (Joe Jonas) wegen pöbelhaften Verhaltens vom Management und seinen Bandmitgliedern ins Camp Rock gesteckt wird, um dort wieder auf den Boden zu kommen. Tess ist selbstverständlich sofort rollig wie eine Spitzmaus und bemüht sich um Shanes Aufmerksamkeit. Der möchte allerdings lieber seine Ruhe haben - bloß diese eine Stimme, die er an einem Tag im Camp Rock gehört hat, die hat es ihm angetan. Das dazugehörige Gesicht (Mitchies, wessen sonst?) hat er zu seinem Ärger nicht gesehen. Dennoch nähern sich Shane und Mitchie nach einigen Tagen an, da Shane in der für eine schwerreiche Businesstochter gehaltenen Mitchie eine Vertrauenspartnerin sieht. Komplikationen entstehen, dauern an, und (Achtung, nahe liegender Spoiler!) irgendwann sind alle urplötzlich glücklich, weil überraschenderweise das Ende naht und die Autoren bis dahin ja das Happy End zusammenzimmern müssen. Und auch das Publikum ist froh, wenn das Ende erreicht ist, aber aus anderen Gründen.

Viele ältere Disney-Fans beklagen sich ja kollektiv über aufgerollte Zehennägeln, denken sie an das derzeitige Programm des Disney Channels. Ich stimme dieser Reaktion teilweise zu. Auf jeden Fall ist es ärgerlich, dass sich der Disney Channel mit einer derartigen Wucht hinter quietschig-bunte "Tweens" stellt und darüber andere Facetten des Disney-Schaffens vergisst. Allerdings möchte ich nicht alles, was momentan aus dem Disney Channel kommt, mit einem gewaltigen Schlag aus dem Äther hauen. Meine Zuneigung für die High School Musical-Reihe ist ja nicht gerade ein Geheimnis, und so trat ich seinerzeit auch Camp Rock erstmal offen gegenüber. Um mir dann verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen - und panisch das Weite zu suchen. Komplett am Stück habe ich Camp Rock nicht ausgehalten, nicht einmal beim zweiten Versuch im Fahrwasser von Camp Rock 2.

Camp Rock ist übermoralisierend, und in seiner Ausführung der elendigen Moralkeule noch dazu penetrant und langwierig. Dass seine Lektion nicht einmal schlüssig aufgeht, macht den belehrenden Zeigefinger von Camp Rock nur noch enervierender. Wenn man ernsthaft an die Aussage des Films herangeht und ihn ein wenig stur für bare Münze nimmt, dann sagt er eigentlich aus: "Du sollst nicht lügen... aber wenn du gut singen kannst, wird dir verziehen!"
Das Dilemma, in dem sich Mitchie befindet ist aufgesetzt dramatisch und kein bisschen nachvollziehbar. Es ist nicht so wie in Aladdin, wo es von Aladdin zwar ehrlicher und Jasmin gegenüber fair gewesen, die Wahrheit zu sagen, er allerdings guten Grund hat, seine Lüge durchzuziehen, schließlich dürfte er sich als "Straßenköter" nicht in ihrer Nähe aufhalten, geschweige denn eine Romanze mit ihr führen. Mitchie dagegen lernt Caitlyn als sympatischen, bodenständigen Menschen kennen, Tess dagegen als unausstehliche Zicke. Wieso bitteschön heftet sie sich aber an ihre Versen? Und weshalb scheint der ganze Kladderradatsch mehrmals gelöst, nur um danach einige Minuten weiterzulaufen?
Tess ist übrigens eine ganz schwache Kopie von Sharpay aus High School Musical, bloß dass ihr ohne Adley Tisdales Selbsterkenntnis und erfrischend ironischem Spiel jeglicher Charme, ja sogar jegliche Erträglichkeit abhanden kommt.

Vor allem aber ist Camp Rock blass, blass, blass! Die Figuren hinterlassen, von der nervigen Tess und Mitchies Dummheit (im Bezug auf soziale Interaktion), keinerlei Eindruck und die Handlung ist vollkommen lasch. Das resultiert in Szenen, die im besten Falle öde, im schlimmsten Falle anstrengend sind. Das quirlig-naiven Flaire des ersten High School Musicals oder die selbstironisch-zelebratorische Wucht seiner Fortsetzungen sind in Camp Rock nie auch nur ansatzweise zu spüren. Der Film ist zum Glück auch nie so nervig und Hirnmembranen kneifend wie Hannah Montana, aber es fehlt auch die "So schlecht, dass man hinschauen muss"-Aura von Miley Cyrus' ehemaligem Starvehikel.
Überhaupt, so luschig die Jonas Brothers auch sein mögen, so ist mir das Camp Rock-Talentaufgebot wesentlich lieber als Miley Cyrus. Vor allem Demi Lovato ist an sich ganz in Ordnung. Okay, sie spielt nicht sonderlich überzeugend, aber auch nicht vollkommen schlecht und vor allem ist sie in ihrer Funktion als von Disney den kleinen Mädchen dieser welt aufgedrängtes Idol wesentlich besser zu erdulden. Sie gibt sich reifer, ruhiger und nicht wie eine in den Farbtopf gefallene Pop-Lolita. Lovato ist "erdiger" - das ist gut.

Dennoch ist Camp Rock eine gewaltige Mogelpackung. Klar, harte Riffs erwarte ich ja gar nicht erst, aber Unterricht im Hip-Hop-Dance? Ein Jonas Brother als Rockrüpel, der genug vom Plastikpop hat, den ihm die Plattenfirma vordiktiert und der "echte" Musik wiederentdeckt (die sich als Plastikrock herausstellt)? Tess ist eine glitzernde Pop-Diva? Bei der Begrüßung der Camper wird die Camp-Mutti von zwei afro-amerikanischen Kids gestört, die einen flotten Rap vom Stapel lassen, und die einzige Schwarze im Publikum geht dazu total ab (äh, Stereotypisierung, hallo?)?! Die Songs in Camp Rock sind vollkommen konturlos, sobald eine Dialogszene beginnt, habe ich die vorhergegangene Nummer wieder vergessen. Okay, das ist besser, als nervige Ohrwürmer zu haben, das muss ich zugeben. Aber es spricht dennoch nicht für den Film, wenn er als Musikfilm es nicht einmal schafft, auch nur eine denkwürdige Melodie zu produzieren.

Kurzum: Camp Rock ist ein unmotiviert geschriebenes, ausdrucksloses Massenprodukt vom Disney-Fernsehfließband, das als Lückenbüßer auf der Suche nach dem nächsten Super-Mega-Franchise auf die Bildschirme gschmissen wurde und gehörigen Anklang bei der nach solchem Sound angefixten Zielgruppe fand. Es ist kein Nervengift, aber doch schwer auszustehen. Und zum Glück schnell vergessen.

Weiterführende Artikel:

Sonntag, 26. September 2010

The Town

Ben Affleck ist scheiße. Er spielte in lauen Möchtegern-Blockbustern wie Paycheck mit, gab sich für Billighorror wie Phantoms her, ging uns mit seiner Beziehung zum aus unerklärlichen Gründen für ein Sexsymbol gehaltenen Monsterhintern Jennifer Lopez auf den Sack und er verbrach Gigli.

Ben Affleck ist geil. Ich sage nur Chasing Amy und Dogma. Auch ohne seinen Kumpel Kevin Smith hat er's drauf. In Die Hollywood-Verschwörung mimte er eindrucksvoll einen Fernsehstar, der seine Rolle des Supermans nicht los wird. Und Armageddon war unterhaltsam und wirkungsvoll, warum all dieses verschneutzte Kritikergeschimpfe?

Ben Affleck ist vor allem aber ein talentierter Regisseur. Gone Baby Gone war ein hervorragendes Kriminaldrama mit Thrillerelementen, und mit The Town setzt er dort nahtlos an. Sein Film über den Leiter einer Bankräubertruppe, der eine ehemalige Geisel ausspioniert um herauszufinden, ob sie zu viel weiß, und der sich dabei in sie verguckt, ist nicht ganz so beklemmend wie Gone Baby Gone, aber größer und spannender.

The Town ist intelligent, sehr gut inszeniert und packend. Und Affleck, der auch die Hauptrolle übernahm, spielt wieder gut. Klarer Kinotipp für den Frühherbst. Und vielleicht ein Anwärter auf einer der zehn Nominierungen in der Oscar-Hauptkategorie.

Samstag, 25. September 2010

Musikalisches Immergrün - Meine 333 liebsten Disney-Lieder (Teil LXIV)


Die letzten zwei Ränge der Hitliste meiner liebsten Disney-Lieder stehen noch an. Doch nicht nur die Frage, welche Songs dies seien könnten, steht an der Tagesordnung. Auch eine andere, berechtigte Frage drängt sich auf. Nachdem ich mich als großer Fan der Disney-Eröffnungslieder bekannt habe, bleibt nämlich die Frage offen, ob ich nicht vielleicht enttäuscht bin, dass so viele Disney-Filme mit ihrem besten Musikstück anfangen. Oder anders ausgedrückt: Denke ich, dass Disney häufig daran scheitert an das grandiose Intro eines Films anzuschließen? Fällt der restliche Film nach dem Opening nicht enorm ab?

Nun, dies zu behaupten wäre eine augenscheinlich logische Antwort. Aber ich habe es nicht so mit dieser Schnellschusslogik und muss tatsächlich antworten: Nein. Nein, bei einem guten Film ist es nicht so, dass der Rest nach dem fantastischen Intro abfällt.
Dinosaurier, um mit einem Gegenbeispiel anzufangen, ist ein ein durch und durch mäßiger und uninspirierter Film. Die mit Abstand beste Sequenz erfolgt direkt zu Beginn und diese erdrückt den restlichen, mittelmäßigen Stoff, der auf sie folgt. Aber dies ist eine negative Ausnahme von der Regel.

Betrachten wir stattdessen den Film zu meinem Platz 3. Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt eröffnet mit Hisst die Flagge, meinem drittliebsten Disney-Lied. Trotzdem würde ich nicht sagen, dass das übrige Piratenabenteuer seinem Anfang nicht gerecht wird. Allein schon musikalisch. Zwar lässt der Film gesanglich nach (das einzige andere gesungene Lied ist ganz zum Schluss Yo-ho, Piraten haben's gut, Platz 27 meiner Hitliste), aber Hans Zimmers Instrumentalmusik vermag es Hisst die Flagge noch an zahlreichen Stellen zu schlagen, etwa mit dem komplex-verspielten Jig Up is Down.
Ein anderes Beispiel ist Disneys großartiges Meisterwerk Tarzan. Käme die eingangs genannte Logik bei mir zur Fruchtung, müsste der Film für mich nach Zwei Welten (Platz 10) gewaltig einbrechen, um sich während Fremde wie ich (Platz 5) selbst zu übertreffen, wieder gewaltig einzubrechen und dann mit Zwei Welten wieder auf einem Aufwärtstrend zu enden. Doch nur weil Zwei Welten die zweitstärkste Musikeinlage des Films ist, sehe ich das Intro nicht gleich als die zweitbeste Sequenz an. Dafür fehlen noch die Figuren, der Handlungskontext und so auch die emotionale Bindung - nach Zwei Welten gibt es einige Szenen, die zwar musikalisch weniger kraftvoll sind, aber dennoch dem Intro mindestens ebenbürtig sind.

Ich setze nicht für den gesamten Film die selben musikalischen Erwartungen an, wie für den Eröffnungssong, schlichtweg schon deshalb, weil es dramaturgisch unmöglich ist. Leinen los (Platz 39) aus Muppets - Die Schatzinsel etwa würde zu keinem anderen Zeitpunkt im Film funktionieren und nach diesem Lied kann es auch keine ähnlich gestaltete Musikeinlage geben. Dessen bin ich mir bewusst und deswegen jammere ich nicht herum, dass der Film keine fünf Lieder wie Leinen los bietet.

Vielleicht kann man meine Einstellung auch ein wenig an meiner Hitliste der Disney-Filme mit dem besten Lieder-Gesamtaufgebot ablesen. Einige davon haben ihren besten oder zweitbesten Moment direkt zu Beginn - und ich schätze diese Filme generell sehr hoch ein.

Es sei noch angemerkt, dass dies keine aus der Musikalisches Immergrün-Hitliste errechnete Rangfolge ist. Es geht nicht darum, welcher Film die meisten Punkte hat (unfair für Filme mit weniger Gesangseinlagen) oder welcher den höchsten Punktedurchschnitt hat (unfair für Filme mit einem Megastinker), sondern um meinen unabhängig von dieser Songhitliste gefällten Gesamteindruck. Dabei fließt auch mit ein, wie die einzelnen Lieder zusammenspielen und wie weit ich die gesanglich begleitete Filmmusik als Gesamtwerk schätze.

Platz 5: Mary Poppins und Bärenbrüder

In meiner Songhitliste habe ich mir ja ein Unentschieden verboten, aber in dieser weniger offiziellen und hochzelebrierten Auflistung erlaube ich es mir. Denn ich mag nicht zwischen Mary Poppins und Bärenbrüder entscheiden. Für Bärenbrüder sprechen einige sehr starke Songs von Phil Collins, manche zählen für mich zu seinen mit Abstand besten Werken, die zudem problemlos als eigenständige Stücke funktionieren. Dafür fehlt es mir bei Bärenbrüder an einem stilistischen roten Faden. Die Lieder aus Bärenbrüder klingen zwar nicht wie aus drei, vier der weltunterschiedlichsten Musicals entführt, wüsste ich aber nicht, dass sie aus dem selben Film stammen, so müsste ich diesen Fakt durchaus mit etwas Glück erraten. Mary Poppins dagegen ist musikalisch ein zusammenhängendes und einprägsames Meisterwerk, dessen Lieder im Zusammenspiel auch sogleich deutlich voneinander profitieren, unter anderem auch aufgrund der fantastischen Instrumentaladaptionen des Komponisten Irwin Kostal. Hätte ich der "auf eigenen Füßen stehen"-Komponente in meiner Songhitliste weniger Bedeutung beigemessen, so hätte dieser Meilenstein zweifelsohne noch besser abgeschnitten. Daraus resultiert aber auch, dass ich mit einigen der Liedern außerhalb des Films nicht ganz so warm werde, wie mit den Liedern aus anderen meiner ganz großen musikalischen Favoriten unter den Disney-Filmen.

Platz 4: Aladdin

Der Soundtrack zu Aladdin ist dem Dschinni sei Dank der witzigste und stürmischste im Meisterwerke-Kanon, was ihm bei mir sofort einige Sympathiepunkte einbringt. Nur ein kleiner Freundschaftsdienst (Platz 14) ist ein wahrlich berauschender Showtune und Prinz Ali (Platz 23) ist ein spaßiges, pompöses Paradenlied, dem Dschafar eine herrlich sarkastische Reprise gönnt. Außerdem hat Aladdin einen dezent humorigen, vor arabischer Atmosphäre berstenden Introsong (Platz 35). Die anderen Lieder des Films gefallen ebenfalls, und genau wie bei Mary Poppins sind sie im Film nochmal etwas stärker als einzeln. Trotz der unterschiedlichen Tempi und Klangfarben (und des durch tragischen Umständen an zwei Leute gehenden Part des Original-Liedtexters) wirkt der Aladdin-Soundtrack auf mich wie eine starke Einheit - und selten arbeitete Menken seine Lieder schöner in die Instrumentalmusik ein wie hier. Ich erinnere nur an Schnell weg (Platz 156) als trauriges Instrumentalstück...

Platz 3: Der Glöckner von Notre Dame

Vier Jahre nach Aladdin kam mit Der Glöckner von Notre Dame der absolute Gegensatz zum abenteuerlichen Märchen aus Tausendundeiner Nacht in die Kinos. Und auch dieser bekommt schon allein aufgrund seines musikalischen Grundtenors einen dicken Sympathiepunkt bei mir. An Stelle des spaßigsten Disney-Soundtracks tritt hier der dramatischste Soundtrack aus Menkens Schaffen, vielleicht sogar aus dem ganzen Disney-Pantheon. Dunkle Klangfarben, dramatische Chorgesänge und schwer wiegende Melodien dominieren Der Glöckner von Notre Dame, der obendrein noch mit Das Feuer der Hölle (Platz 4) den meinen liebsten Schurkensong auf seiner Seite hat. Mit Das Licht des Himmels (Platz 70), Einmal (Platz 73) und Gott, deine Kinder (Platz 33) zeigt der Film auch eine sehr starke emotionalere Seite, die Balladen aus Der Glöckner von Notre Dame schlagen für mich so einige Oscar-Kandidaten. Die humorigeren Songs sind dagegen ein klarer Stolperstein für Der Glöckner von Notre Dame. Sie sind nicht schlecht, aber bis auf Hof der Wunder (Platz 208) sind sie spürbare Ausreißer aus dem restlichen Klangbett dieses Films. Ein kunterbunter Tag (Platz 276) hat noch einen halben Fuß im dominanten Stil des Films, aber Ein Kerl wie du (Platz 282) mag gar nicht mehr in den Soundtrack hineinpassen.

Platz 2: Tarzan

Disneys Meisterwerk aus dem Jahre 1999 bleibt solchen stilistischen Ausrutschern fern. Tarzan hat einen Soundtrack, wie aus einem Guss. Meine Favoriten Fremde wie ich (Platz 5), Zwei Welten (Platz 10) und So ein Mann (Platz 40) könnten genauso gut jeweils ein eigenständiges Drittel eines zusammenhängenden, großen Musikstücks sein und auch Dir gehört mein Herz (Platz 168) und Krach im Lager (Platz 158) haben trotz ihrer Andersartigkeit viel vom distinktiven Tarzan-Sound. Ein schneller, rockiger Soundtrack, der dem rasanten Disney-Zeichentrickabenteuer nochmal den letzten Kick gibt. Disney darf meinetwegen ruhig öfter in diesen Gefilden wildern...

Platz 1: Der König der Löwen

... erst recht, wenn man bedenkt, dass auch mein musikalischer Lieblings-Disney von einem Rocker geprägt wurde. Und wenn man New Wave ebenfalls der riesigen Rockfamilie zuordnet, und ein Blick auf seine stilistischen Wurzeln lässt diesen Gedanken gar nicht mal so absurd erscheinen, dann haben wir mit The Buggles-Ex-Mitglied Hans Zimmer neben Elton John sogar einen zweiten im Verein. Aber es ist ja nicht einmal vornehmlich der Rockeinfluss, der Der König der Löwen zu Disneys musikalischer Krönung werden lässt, sondern die hervorragende Verquickung afrikanischer und westlicher Klänge. Außerdem ist in Der König der Löwen die Qualität der einprägsamen Melodien einfach durchgehend hoch. Es gibt keinen Song, der mich denken lässt "Och, neee, muss der jetzt kommen". Bei diesem Film waren die richtigen Leute mit den richtigen Ideen zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Und deshalb ist Der König der Löwen neben Tarzan auch der einzige Film mit zwei Liedern in meiner Top 10. Zum einen Scars herrlich-boshafter Schurkensong Seid bereit (Platz 6) und dann noch...

Platz 2: Der ewige Kreis ("Circle of Life") aus Der König der Löwen
Musik von Elton John, Text von Tim Rice (dt. Fassung von Frank Lenart)

Im Gegensatz zu Hisst die Flagge, dem dritten dritten Rang meiner Disney-Liederhitliste, entstand Der ewige Kreis offiziell, ohne dass sich Hans Zimmer an ihm als Komponist beteiligte. Die Academy of Motion Picture Arts & Sciences, die GEMA und der Filmabspann von Der König der Löwen listen allesamt ausschließlich Elton John als Komponisten und Tim Rice als Liedtexter dieses imposanten Eröffnungssongs des immens erfolgreichen Disney-Meisterwerks von 1994. Dabei ist es zwei weiteren Musikern zu verdanken, dass der Anfang von Der König der Löwen seine denkwürdige Form annahm, die wir alle kennen und lieben gelernt haben. Ursprünglich sahen die Regisseure Rob Minkoff und Roger Allers eine dialoglastige Introsequenz, in der unter anderem zu sehen ist, wie der Nashornvogel Zazu die zu Simbas Geburt am Königsfelsen eintreffenden Tiere an die richtigen Plätze dirigiert. Zazu, Rafiki, Mufasa und Simba sollten dem Zuschauer allesamt durch Dialoge vorgestellt werden, doch dann legte der Komponist Hans Zimmer den Filmemachern sein Arrangement von Elton Johns Komposition vor, das förmlich wie eine Bombe einschlug. Der ewige Kreis enthielt auch in Zimmers Arrangement Instrumentalparts, die als Untermalung für Dialogstellen geeignet wären, doch auch diese Momente wurden als so ausdrucksstark erachtet, dass es den Regisseuren unmöglich schien, guten Gewissens Dialoge drüberzulegen. Aber nicht nur Hans Zimmer gebührt unendlicher Respekt für die Prägung dieser packenden Introsequenz. Der durch Zimmer, mit dem er zuvor an Im Glanz der Sonne zusammenarbeitete, zu Der König der Löwen herangezogene südafrikanische Musiker Lebo M trug genauso sein Teil dazu bei, den Song Der ewige Kreis in seine endgültige Form zu bringen. Lebo M half Zimmer dabei, dem orchestralen Arrangement einen afrikanischen Charakter zu verleihen und verfasste die Hintergrundtexte für den afrikanischen Chor. Außerdem ist es Lebo M mit seinem mittlerweile ikonischen Schrei, der in sämtlichen der über 35 internationalen Sprachfassungen von Der König der Löwen als erstes zu hören ist und so sämtliche Zuschauer dieses Films innerhalb eines Wimpernschlags in eine andere Stimmung versetzt und nach Afrika entführt. Die unglaubliche atmosphärische Dichte, die majestätische Eigenständigkeit dieses musikalischen Filmintros wäre ohne Zimmer und Lebo M wohl nie zu Stande gekommen, wodurch Der König der Löwen gegenüber seiner tatsächlichen Form sehr viel an Wirkung hätte einbüßen müssen.
Das Intro zu Der König der Löwen ist Erhabenheit in filmischer Reinheit und es benötigt keinerlei Dialogstellen. Wenn die Sonne über den eindrucksvoll eingefangenen Kontinent Afrika erwacht, die Fauna Lebo Ms Aufruf vernimmt und die Wanderschaft zum prächtigen Königsfelsen aufnimmt, begreift das kindliche Publikum intuitv, worum es geht. Und als Erwachsener ist man von der Pracht dieses Moments einfach vollkommen verzaubert. Die Landschaftsbilder sind atemberaubend schön, sei es die in goldenem Licht getauchte Vogelperspektive auf einige kleine Seen, der impressionistische Blick auf den nebelverhangenen Kilimanjaro oder Zazus hoheitsvoller Flug über die versammelten Tiere hinweg zum im sanften Morgenwind wartenden und das Geschehen betrachtenden König Mufasa. Die Kameraeinstellungen sind für einen Zeichentrickfilm äußerst vital und vielfältig, mit der Schärfentiefe wird wie in einem Realfilm umgegangen, was die Sequenz so gleich noch ausgereifter wirken lässt. Die Sequenz dauert rund vier Minuten - eigentlich eine recht lange Zeit, aber sie vergeht dank des Songs und der perfekten Inszenierung wie im Fluge.
Die großartigen Liedtexte tragen selbstverständlich ebenfalls einen wertvollen Beitrag dazu bei, dass Der ewige Kreis zum königlichsten Moment der Disney-Musikgeschichte wird. Tim Rice, der als Ersatz für den verstorbenen Howard Ashman bei Aladdin mitwirkte und den Disney-Studios vorschlug, Elton John bezüglich Der König der Löwen anzufragen, schrieb einen einfühlsamen und weihevollen, spirituellen und dennoch ganz und gar unprätentiösen Liedtext über Leben und Tod, die unbezwinglichen Gesetze der Natur. Elton John, der zuerst die Texte verfasst haben wollte um zu diesen eine Melodie zu verfassen, vertonte die in diesem aufrichtigen Liedtext liegenden Gefühle mit einer hervorragenden, kraftvollen und stolzen Komposition. So griff ein Zahnrad ins andere und ein Meilenstein der Disney-Geschichte war fertiggestellt. Der ewige Kreis ist ein emotionales, intelligentes Lied, das einen gewaltigen Eindruck hinterlässt. Umso unverständlicher, dass die Academy of Motion Picture Arts & Sciences bei der Oscar-Verleihung allen ernstes Kann es wirklich Liebe sein? (Platz 126) diesem Song vorzog. Normalerweise finde ich mich ja einfach damit ab, dass die Mitglieder der Academy einfach einen anderen Musikgeschmack haben, und in einigen Fällen kann ich ihre von meiner Meinung abweichende Entscheidung verstehen. So habe ich Ein Mensch zu sein / Arielles Traum (Platz 32) aus Arielle, die Meerjungfrau in meiner persönlichen Hitliste zwar höher platziert als Unter dem Meer (Platz 37), allerdings könnte ich nicht beschwören, ob ich bei einem Countdown der besten Disney-Songs gleich entscheiden würde. Natürlich stellt sich in diesem Fall wieder einmal, was die "besten" Musikstücke von seinen "liebsten" unterscheidet, aber vor dem Hintergrund, dass Arielles Traum eine recht klassische "Ich will"-Broadwayballade ist, deren Ähnlichkeit zu früheren Liedern selbst von ihren Schöpfern kommentiert wurde und die allein durch die gesangliche Performance und einigen Textpassagen zum großen Fan-Favoriten wurde, während Unter dem Meer ein ganz und gar origineller Stilmix ist, der den gesamten Film und dessen Rezeptionsgeschichte prägte, ist Unter dem Meer wohl der verdientere Oscar-Gewinner.
Im Falle von Der König der Löwen dagegen ist mir die Entscheidung der Academy nicht bloß ein Rätsel, sondern ein regelrechtes Ärgernis. Bezüglich der Nominierungen lass ich ja noch mit mir reden, da Hakuna Matata (Platz 47) und Kann es wirklich Liebe sein? besser ins Oscar-Schema passen als Ich will jetzt gleich König sein (Platz 57) und Seid bereit, dass aber die in ihrer Popversion von Elton John wirklich rührende, aber dennoch konventionelle Liebesballade gewann ist mir einfach unerklärlich. Es ist sogar ein richtiger Frevel, wenigstens meiner Auffassung nach. Der ewige Kreis verrät als Introsong nicht zu viel über den an ihn anschließenden Film, Handlungsverläufe lässt er völlig im unklaren, zugleich führt er seinen Grundtenor ein, Der König der Löwen ist gelegentlichem Humor zum Trotz einer der "stolzesten" und bewegendsten Disney-Zeichentrickfilme, und behandelt bereits sein zentrales Thema, nämlich den ewigen Kreislauf des Lebens, mit dem sich jeder arrangieren muss, ganz gleich ob er willens ist oder nicht (Umso vortrefflicher auch der erste gesprochene Satz im Film: Der blasierte Schurke Scar beklagt sich darüber, wie ungerecht die Welt doch sei).
Deswegen entschied sich Disneys Marketingabteilung, zur Zeit von Der König der Löwen unbestritten die meisterlichste Marketingmaschinerie in ganz Hollywood, in einem überaus weisen Moment dazu, die Der ewige Kreis-Sequenz intakt als Trailer für Der König der Löwen in die Kinos zu entlassen, in der Hoffnung, dass das Publikum daraufhin danach brennt, sich den kompletten Film anzusehen um zu erfahren, was auf diese Anfangssequenz folgt. Ein genialer Schachzug, der von Erfolg gekrönt war: Der König der Löwen holte über 40 Millionen US-Dollar an seinem breiten US-Startwochenende und nahm weltweit insgesamt 783.841.776 $ ein, womit er zum erfolgreichsten Trickfilm aller Zeiten wurde. Mittlerweile überholten ihn Toy Story 3, Shrek 2 und Findet Nemo, im Zeichentrick-Medium bleibt er aber der unangefochtene König. Und auch ein anderer Rekord bleibt wohl für immer in Stein gemeißelt: Der König der Löwen ist der meistverkaufte Film auf Videokassette. Und nur so am Rande: Auch ein weiterer Rekord für dieses Medium liegt in den Händen des Disney-Konzerns. Die erfolgreichste Videokassette im Verleih ist Jerry Bruckheimers und Michael Bays The Rock.
Rund ein halbes Jahrzehnt später versuchte Disney diesen Erfolg zu wiederholen, als man das ambitionierte Projekt Dinosaurier mit seiner überaus beeindruckenden Introsequenz bewarb. Mit 38 Mio. Dollar war das Startwochenende ebenfalls beachtlich, unter'm Strich wurde der Abstand zu Der König der Löwen allerdings immer klaffender und so reichte es mit einem weltweiten Einspielergebnis von 349.822.765 Dollar nicht einmal für die Hälfte der Einnahmen von Der König der Löwen. Es besteht nunmal ein Unterschied, wenn der Trailer den besten Song enthält, oder die einzige überdurchschnittliche Szene des gesamten Streifens.
Der ewige Kreis ist in der Disney-Historie aber nicht bloß als Trailer (und Eröffnung) des erfolgreichsten Zeichentrickfilms von Bedeutung. Dass Julie Taymor bei der Gestaltung der Bühnenausstattung und Kostüme der Broadway-Fassung von Der König der Löwen besonderen Wert darauf legte, dass das Kreismotiv herausgestellt wird, hat seinen ursprung ja nicht irgendwoher. Außerdem machte das Lied, bei dem in der Produktion von Der König der Löwen große Diskussionen darüber herrschten, welche Figur den Song überhaupt singen sollte (bevor man sich schlicht auf "keine" einigte und die Wahl auf eine anonyme Off-Stimme fiel), den Off-Gesang (mal von etablierten Figuren, mal von anonymen Stimmen) im Meisterwerkekanon "en vogue". Vor allem jedoch wurde er zur Messlatte und zur stillschweigenden Inspiration für fast alle anderen Eröffnungssequenzen und -lieder der Walt Disney Animation Studios. Die Glocken Notre Dames (Platz 19), Jedes Wort ist wahr (Platz 119), Zwei Welten und Götter der Ewigkeit (Platz 31), sie alle wurden auf die eine oder andere Weise von Der ewige Kreis beeinflusst, sei es der Versuch genauso bedeutungsvoll zu sein, ebenso dramatisch (oder noch dramatischer) zu wirken oder auf ähnliche Art die zentralen Themen des dazugehörigen Films einzuführen. Die Märchenbuch-Einführung (oder die Verwendung eines Ersatzes in Form von Mosaikfenstern) schien ein für alle Mal tot. Sofern man nicht gerade einen auf Parodie macht, wie in Himmel und Huhn oder Verwünscht. Da Disney davon absah, ständig bei Der ewige Kreis zu klauen und den Anfang von Der König der Löwen lediglich als zu übertreffendes Ziel sah, besteht für mich auch kein Grund zur Klage über dieses Vorgehen. Schlecht bei sich selbst klauen ist peinlich, aber sich darum bemühen, eine frühere Bestleistung zu überbieten, und dabei eine weitere beachtliche Leistung zu vollbringen, ist vollkommen genehm.
Obwohl Der ewige Kreis ein Lied ist, welches sehr viel seiner eindringlichen Wirkung aus dem bewegenden Text zieht, ist es einer der Songs, bei denen ich die internationalen Übertragungen geschlossen gelungen finde. Eine wirklich schlechte Version ist mir nicht bekannt, es gibt lediglich Fassungen, die stärker sind als andere. Ganz vorne liegen für mich die deutsche und die englische Aufnahme, einerseits aus dem genannten Grund der Verständlichkeit, aber auch weil Carmen Twillie (in der englischen Fassung) und Jocelyn B. Smith (in der deutschen Fassung) unglaublich viel Seele in den Song legen, ohne ihn durch zu intensiven Gefühl zum umkippen zu bringen und seine majestätische Grazie zu verspielen. Deswegen finde ich auch die niederländische Synchronfassung ungewohnt schwach. Unsere westlichen Nachbarn schätze ich bei Disneyfilmen nämlich sonst als überraschend talentierte Synchronnation, obwohl es dort ja keinerlei Tradition hat. Aber die niederländische Fassung von Der ewige Kreis ist mit zu lustlos intoniert. Es ist zwar richtig, dass die Sängerin nicht warm singt, da im Original eine gewisse Kälte in der Gesangsstimme liegt, die das Lied davon abhält belehrend zu wirken und zudem die Bildgewalt unterstützt, da die Aufmerksamkeit auf diesem Weg nicht zu sehr auf den Gesang gelenkt wird. Gleichzeitig muss aber durch diese Kälte ein heimeliges, warmes Gefühl entstehen. Es ist eine paradoxe Sache, und dadurch ist Der ewige Kreis auch ein so anspruchsvolles Lied für den Interpreten, mehr als durch die Notenführung. Dass für das angetäuschte Finale vor der längeren Instrumentalphase und erst recht für endgültige Crescendo die einfach nur im Raum schwebende, mütterlich-göttliche Stimme plötzlich doch ins kraftvolle umschalten muss, macht die Emotionalität im Gesangspart des Songs noch komplexer.
Die französische Fassung, die ich mit meinem Schulfranzösisch noch großteils verstehen kann, meistert dies im Gegensatz zur niederländischen. Generell hat diese Version große Klasse, das phonetische ist sehr edel und gehoben, genauso wie die stilvolle griechische Fassung. Ähnliches gilt für die italienische, die sehr stilvoll klingt und einen geradezu butterweich fließenden Text aufzuweisen hat. Die tscheschiche und portugiesische Fassungen dagegen sind mir wieder zu kraftlos .In Ungarn dagegen hat man eine sehr mütterlich auftretende Gesangsstimme gewählt, ohne aber die Gesamtwirkung des Liedes zu verfälschen. Das Finale könnte auf Ungarisch allerdings mehr Kraft vertragen. Auf Zulu wiederum ist Der ewige Kreis super, aber längst nicht so eindrucksvoll wie Seid bereit. Die Araber dürfen sich hingegen mit einem hierzulande altbekannten Problem herumschlagen: Es existieren zwei Synchronfassungen. Die erste ist mir etwas zu laff, hat aber einen klanglich schönen Text, die zweite hat mehr "Soul" und mehr Biss, schießt manchmal jedoch für meinen Geschmack zu sehr über das Ziel hinaus. Die Zofferei, welche Fassung besser ist überlasse ich jenen, die es betrifft.
Ganz großes Klangkino haben sich aber die Spanier geleistet. Deren ausdrucksstarke Synchronfassung von Der ewige Kreis hat, wie ich finde, sehr viel Charakter und ist deswegen mit einem hübschen Abstand meine liebste Fassung von Der ewige Kreis in einer Sprache, die ich nicht spreche. Ist ja auch irgendwie eine beachtliche Leistung...
Elton Johns Popversion fällt gegen die Filmfassung spürbar ab. Es ist weiterhin ein sehr guter Song, Struktur und Melodie bleiben bestehen (letzteres zumindest ganz klar im Refrain) und Elton Johns Stimme passt zu Der ewige Kreis, daran liegt es also nicht. Es ist hauptsächlich das zu unaufregende Arrangement dieser Version, das sie in meiner Gunst nach unten zerrt. Ich fände es deswegen sehr interessant, Elton John mal die Filmversion singen zu hören. Aus diesem Grund kann ich auch mit sämtlichen auf Elton Johns Single-Auskopplung basierenden Coverversionen nur wenig anfangen, denn meistens legen diese Interpreten weniger Leidenschaft hinein, als der Songkomponist. Oder ihre Stimme mag mir zu diesem Song einfach nicht so sehr behagen wie die von Elton John. Eins von beidem ist es immer...
Besondere Erwähnung verdient aber Circle of Life (Christmas Edition) von Disney Channel Circle of Stars. Diese nimmt eine von vornherein grausige Missstaltung eines großartigen Songs und ersetzt die lieblos unter die Musik gesampleten Pop-R'n'B-Beats durch nerviges Elktro-Glöckchenläuten.
Die Musical-Version von Der ewige Kreis ist dagegen wieder richtig stark. Das Arrangement lehnt sich noch mehr ins afrikanisch-urbane über, auch der Chor wird etwas stärker ins Zentrum gerückt, was für den Film bereits zu übertrieben, für die Bühnenfassung hingegen perfekt ist. Aus ihrem jeweiligen Kontext losgelöst tut sich für mich zwischen der Film- und der Musicalfassung nicht viel, müsste ich mich aber entscheiden, so würde ich bei der kompletten Introversion das Arrangement für den Film bevorzugen, während bei der finalen Reprise das Musical knapp vorne liegt. Dort wirkt die Reprise aufgrund des stärker herausgestellten Chors und dessen rhythmischen Gesang noch überschwänglicher sowie eindringlicher, und die Feierlichkeit dieses Abschlusses wird noch nachhaltiger rübergebracht.

Langer Rede, kurzer Sinn: Der ewige Kreis ist ein ungeheuerlich wirkungsvoller Song, der mich um einiges mehr mitnimmt, als jede schmalzige oder schwermütige oder kraftvolle Liebesballade. Das Lied packt mich einfach immer wieder und löst (aller!)spätestens im Finale eine wohlige Gänsehaut bei mir aus. Jedes Mal. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich den Song allein während der Vorbereitung und Bearbeitung dieses Textes gehört habe, und dennoch hat es mich ein ums andere Mal erwischt, dieses behütete und erhabene Gefühl.
Die Melodie, das ergreifende Filmarrangement, das rhythmischere und kräftigere Musicalarrangement, der herausragende Text, der dramaturgische Aufbau dieses Liedes, Lebo Ms markanter Anfang, das imposante Finale... Ich würde an dieser Stelle so weit gehen und sagen, dass Der ewige Kreis möglicherweise das beste, zumindest aber das eindruckvollste, Disney-Lied überhaupt ist.

Und wenn Der ewige Kreis meiner Betrachtung nach die absolute Superlative der Disneymusik darstellt, wieso ist es dann bitteschön nicht auf Platz 1? Was soll dann noch großartig folgen? Nehm ich meine Leserinnen und Leser mit dieser Hitliste etwa einfach nur alle Hopps, oder habe ich noch etwas überzeugendes, oder wenigstens ansatzweise nachvollziehbares in petto?

Das klärt sich im abschließenden Artikel über Musikalisches Immergrün - Meine 333 liebsten Disney-Lieder.

Freitag, 24. September 2010

UPDATE: Christopher Nolans Top 5 potentieller "Superman"-Regisseure

Zuvor in Metropolis: Warner Bros. ist überglücklich mit Regisseur Christopher Nolan und übergibt ihm nach Batmans nun auch den Scicksalfaden Supermans. Nolan wolle zwar nicht unbedingt Regie führen, doch auf jeden Fall als wandelnde Qualitätkontrolle und Produzent tätig werden.

Mike Fleming von Deadline bringt jetzt neuen Gesprächsstoff an den Redaktionstisch. Wie Fleming meldet, erstellte Christopher Nolan eine Wunschliste, bestehend aus fünf Regiekollegen, die er gerne für den von ihm produzierten Superman-Film gewinnen möchte.
Und diese fünf Regisseure sind es, die Christopher Nolans Vertrauen hätten:
  • Tony Scott (Der Staatsfeind Nummer Eins, Déjà Vu)
  • Matt Reeves (Cloverfield)
  • Jonathan Liebesman (Der Fluch von Darkness Falls, Texas Chainsaw Massacre: The Beginning)
  • Duncan Jones (Moon, Source Code)
  • Zack Snyder (300, Watchmen)
 Diese Liste ermöglicht nicht nur neue Vermutungen über Nolans persönlichen Filmgeschmack, sondern auch über die Richtung, die Superman unter Nolan einschlagen könnte. Denn der bisherige Stil dieser fünf Regisseure ist mitunter doch sehr unterschiedlich. Zack Snyder würde den visuell wohl eindruckvollsten Superman-Film auf die Beine stellen, aber ich wäre auch sehr gespannt auf Liebesman. Der passt so wenig in diese Liste, dass Nolan ja wohl was gutes mit ihm vorhaben muss...

Update: Coming Soon veröffentlichte Antworten zweier Regisseure, die auf Nolans Wunschliste stehen. Matt Reeves, dessen Remake von So finster die Nacht bald in den Kinos startet, gibt sich geehrt und perplex: "Ich habe wirklich keine Ahnung, ob irgendetwas davon wahr ist. Es ist garantiert ein fantastisches Projekt, aber ich wäre echt überrascht..."

Jones' Antwort schlägt in eine ähnliche Kerbe: "Ich kann nicht darüber reden, aber es ist eine Ehre, auf dieser Liste zu stehen!

Siehe auch:

Donnerstag, 23. September 2010

Persiens Prinz ist ein gern gesehener Hausgast

Gute Nachrichten für alle Freund von Prinz Dastan: Nach Angaben von The Hollywood Reporter eroberte Prince of Persia - Der Sand der Zeit Amerikas Heimkino-Charts. Das Action-Abenteuer mit Jake Gyllenhaal eroberte sowohl die Verkaufscharts für DVDs und Blu-rays sowie die Verleih-Hitlisten.

Jerry Bruckheimers Wüstenabenteuer Prince of Persia - Der Sand der Zeit gilt als eine der finanziell größten Enttäuschungen des Kinosommers. Die Videospielverfilmung nahm weltweit zwar respektable 335.143.643  US-Dollar ein, doch dem stehen nicht nur ein auf 200 Millionen Dollar geschätztes Budget und insbesondere deutlich größere Erwartungen gegenüber. Prince of Persia sollte das weniger augenzwinkernd-aufgedrehte Pirates of the Caribbean für Liebhaber der Orientromantik werden. Stattdessen können wir uns glücklich schätzen, wenn Bruckheimer und Disney in Betracht ziehen, Prince of Persia als neues Vermächtnis anzusehen. Denn mit Nicolas Cages Schatzjagd lassen sich die Einnahmen schon eher vergleichen: Das Vermächtnis der Tempelritter nahm weltweit 347.512.318 US-Dollar ein, was bekanntermaßen genügte um die Produktion der Fortsetzung Das Vermächtnis des geheimen Buches zu rechtfertigen.

Die Hoffnungen auf eine Fortsetzung zu Der Sand der Zeit scheinen also nicht vollends vergebens, vorausgesetzt, dass der Film sich weiter auf dem Heimkinomarkt durchsetzt. Vielleicht kann er dann das Minus gegenüber dem Kinoeinsatz von Das Vermächtnis der Tempelritter aufholen.

Trotzdem möchte ich keine verfrühte Euphorie auslösen: Bis eine Fortsetzung des Films als realistisch betrachtet werden kann, muss noch einiges geschehen. Das größte Problem von Prince of Persia sind nämlich seine schwachen Zahlen auf dem US-Markt. International schnitt Prince of Persia mit rund 245 Millionen US-Dollar klar stärker ab, als der erste Vermächtnis-Film (174 Millionen $) und knapp besser als dessen Fortsetzung (237 Millionen $). Bekanntermaßen lenkt Hollywood aber seinen ersten Blick auf den Markt vor der eigenen Haustür, und dort sieht es mit nicht ganz 91 Mio. Dollar eher schwach aus.

Der Heimkinomarkt könnte der Trumpf im Ärmel von Prince of Persia werden. Aber dazu benötigt er einen langen Atem. Man mag es nämlich kaum glauben, da die Popularität des Films gerne unterschätzt wird, aber Das Vermächtnis der Tempelritter zählt mit beinahe 9 Millionen verkauften Einheiten allein in den USA zu den erfolgreichsten DVDs aller Zeiten.

Ich werde Disneys und Bruckheimers Reaktionen auf die Verkaufszahlen von Prince of Persia auf jeden Fall gespannt verfolgen. Wer weiß, was sich in Dastans Persien noch so tun wird...

Weiterführende Artikel:

Und weiteres über "Rapunzel"

Collider beendete nun seine Berichterstattung über das Rapunzel-Presseevent, das vor einigen Tagen stattfand. Unter anderem gibt es zu lesen, dass bei Rapunzel die Figuren unter den Animatoren durchgereicht wurden, ähnlich wie bei Pixar, statt wie bei älteren Disney-Filmen ein Stammteam für jede Figur anzusetzen.
Außerdem wird erwähnt, dass Produzent Roy Conli ein großer Fan der düsteren Seite Disneys ist - ob er dies in Rapunzel einfließen ließ?

Zudem veröffentlichte Collider ein Interview mit Zachery Levi, der Stimme Flynn Riders. Unter anderem verriet er, dass Aladdin sein liebster Disney-Langfilm ist und dass er ebenfalls ein großer Fan der Disney-Kurzfilme ist. Als Beispiele für besonders gelungene Exemplare nannte er Pecos Bill, Paul Bunion, Johnny Appleseed, Ferdinand the Bull, Lambert the Sheepish Lion, Johnnie Fedora und Alice Bluebonnet. Aber auch über Rapunzel verliert er ein paar Worte. Also, los, rüber zu den Kollegen von Collider!

Mittwoch, 22. September 2010

Second Star to the Right

Walt Disney hat zwei, Micky hat einen, Donald hat einen. Und nun ist auch Tinkerbell im Besitz eines Sterns auf dem Hollywood Walk of Fame. Nur ein Schelm wird darauf hinweisen, dass dies ja pünktlich zum Start ihres dritten DVD-Abenteuer geschieht...

Tinkerbell erhielt den Stern mit der Nummer 2.4712 auf dem Hollywood Boulevard und
steht somit als jüngstes Mitglied in einer ganzen Reihe fiktiver Stars. Auch Kermit, der Frosch, Winnie Puuh und Schneewittchen wurden mit einem Stern geehrt, von der "Konkurrenz" sind noch Bibo, Shrek, Bugs Bunny, Godzilla, die Rugrats, die Simpsons,und  Woody Woodpecker zu nenen.
Tinkerbells Stern befindet sich in direkter Nähe zum legendären El Capitan Theatre, welches sich im Besitz des Disney-Konzerns befindet.

Herzlichen Glückwunsch, Tink!

Kevin Smith holt John Goodman in seinen "Red State"

Als Kevin Smith sagte, er wolle weder wirklich bekannte, noch unbekannte Schauspieler für Red State, sprach er offensichtlich nicht vom gesamten Ensemble.
Entweder das, oder er bricht sein eigenes Vorhaben. Wie /Film erfuhr, spielt nämlich auch John Goodman in Smiths Polit-Horrorthriller mit. Und diesen würde ich trotz Speed Racer nicht gerade zur Hollywood-Nichtprominenz zählen. Welche Rolle Ex-Fred-Feuerstein übernehmen wird ist unbekannt.

Dafür kann /Film berichten, dass Smith endlich mit den Dreharbeiten begonnen hat.
Zu den weiteren Ensemble-Mitgliedern des unabhängig finanzierten Projekts zählen Kevin Pollack, Dermot Mulroney (Die Hochzeit meines besten Freundes), Kyle Gallner (A Nightmare on Elm Street), Michael Angarano (Sky High), und Stephen Root (Männer, die auf Ziegen starren) und Michael Parks.

Dienstag, 21. September 2010

Disneys Anti-Rapunzel

Rapunzel ist nun eine gefühlte Ewigkeit in der Planung und wurde zahlreichen Änderungen unterzogen. Erwartungen wurden in die Höhe geschraubt ("bestes Intro in der Geschichte der Disney-Studios"), demontiert, rekonstruiert und in der Schwebe gelassen. Die aktuellen Trailer sind hübsch, da kann man nur auf hohem Niveau meckern oder sich von der verzerrten Marketingperspektive blenden lassen. Ja, gemäkelt wird weiterhin, aber manche scheinen nicht zu wissen, wie gut wir es mit diesem Film haben.

Denn es gibt da noch eine andere animierte Musicalromanze aus den Disney-Studios, die seit Ewigkeiten in der Entwicklung steckt. Gnomeo & Juliet, eine in die Welt der Gartenzwerge versetzte Neuerzählung des Shakespeare-Klassikers. Ursprünglich als Projekt für die Walt Disney Animation Studios angedacht, erhielt der mit Elton-John-Hits gespickte Film große Unterstützung von Disneys Plattendivision Walt Disney Records. Nach der Übernahme Pixars jedoch nahm sich der zum kreativen Leiter der Disney-Trickstudios beförderte John Lasseter eine Axt zur Hand und machte allen unangebrachten Produktionen den Garaus. DVD-Fortsetzungen zu Himmel und Huhn oder Aristocats waren die ersten Opfer, aber auch an Gnomeo & Juliet fand Lasseter keinen Gefallen. Die Beteiligten am Film stellten sich jedoch hinter ihr Projekt, weshalb es zu Disneys Semi-Independentsparte Miramax verfrachtet wurde. Dort schien der Film wieder verschollen, aber in unregelmäßigen Abständen gab es Lebenszeichen zu hören. Dann kappte Disney die lebenserhaltenden Maschinen am Bette Miramax'. Jetzt liegt Gnomeo & Juliet bei Touchstone Pictures herum und reift so, nun von einem Drittstudio entwickelt, vor sich hin. Februar nächsten Jahres ist der Kinostart angesagt.

Lohnte sich das lange Warten?



Tja... Lasseter hatte Recht.
Ich hoffe, dass es den Zweiflern unter euch hilft, die Trailer von Rapunzel wieder in die richtige Relation zu setzen.