Für jeden, der noch nicht dahinterkam: Die Rede ist selbstverständlich vom meiner Meinung nach besten Film, den Disney während der 00er auf die Kinoleinwände brachte.
Ohne Hilfe von Jerry Bruckheimer oder Pixar.
Die von Walt Disney Animation Studios (damals noch Walt Disney Feature Animation) produzierten Zeichentrickfilme der Post-Tarzan-Ära hätten ja, abgesehen vielleicht vom erfreulich erfolgreichen Lilo & Stitch (wobei sicherlich noch mehr drin gewesen wäre), allesamt größere Anerkennung und mehr finanziellen Erfolg verdient. Jedenfalls, so lange es nach mir geht. Der Schatzplanet fällt dabei in eine besondere Kategorie: Meiner Beobachtungen nach schenkt die Gesamtheit der Animations- und Disneyfans diesem Film der begnadeten Disney-Trickregisseuren Ron Clements und John Musker mittlerweile sehr viel Lob, öfters lese ich, dass er eine der größten Perlen Disneys Schaffen ist und ungerechtfertigt schlecht an den Kinokassen abschnitt. Die Güteklasse des Respekts für Der Schatzplanet scheint also zu stimmen, nachdem bei manchen etwas klassischer eingestellten Fans der Kulturschock die Zeit hatte abzuklingen, jetzt mangelt es bloß an der breiten Popularität. Mit der Zeit könnte sie sich aber einstellen, schließlich nahmen auch Pinocchio, Fantasia oder Dornröschen nicht über Nacht ihre Ehrenplätze in den Herzen so vieler Leute ein. Und mit den soliden DVD-Verkaufszahlen und der sehr guten Mundpropaganda kann sich nur Disney selbst (erneut) ein Beinchen stellen. Denn während andere Disney-Zeichentrickfilme aus der dritten Reihe (wie Bärenbrüder oder Basil, der große Mäusedetektiv) bereits mehrere DVD-Neuauflagen gewidmet bekamen, sieht es bei diesem Meisterwerk schlechter aus. Bleibt nur die, sicherlich leider vergebliche, Hoffnung auf eine tatkräftig beworbene, massiv ausgestattete Blu-ray, denn Der Schatzplanet ist ein gewaltiger Augenschmaus und bietet sich deshalb hervorragend als audiovisueller sowie technischer Referenztitel an.
Nur ist man bei Disney in manchen Belangen leider äußerst lernresistent, weswegen ich mich weigere, mein Geld auf eine angemessen beworbene und optimal umgesetztee Blu-ray-Veröffentlichung zu wetten. Disneys Problematik, die wahre Wurzel eines Übels zu erkennen, brachte diesem Film nämlich überhaupt seine miserable Kinoauswertung ein, und besorgte uns Liebhabern der disney'schen Zeichentrickkunst auf diese Weise einige schwer verdauliche Jahre. Bereits Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt aus dem Vorjahr war ein an ein etwas älteres Kernpublikum gerichtetes Zeichentrickabenteuer, das von Disney übertrieben selbstbewusst gegen actionorientierte Blockbuster-Produktionen setzte. Wenn ein an männliche Jugendliche gerichtetes Fantasy-Abenteuer parallel zu Lara Croft: Tomb Raider anläuft und an den Kinokassen scheitert, dann wäre es weise, seinen nächsten Zeichentrickfilm, der eine demographisch ähnliches Publikum ins Lichtspieltheater locken soll, möglichst weit von der Konkurrenz fern zu halten. Denn die Lektion, dass man in diesem Bereich nicht der eindrucksvolleste Mitspieler ist, wurde bereits glorreich (beziehungsweise unglorreich) erteilt. Disney hingegen sah kein Problem zwei Wochen nach Harry Potter und die Kammer des Schreckens (und weg sind die älteren Kinder) und eine Woche nach Stirb an einem anderen Tag (dahin sind die interessierten Jugendlichen) zu starten. In manchen Märkten startete man sogar in noch nährerer Konkurrenz zu den beiden großen Fantasy-Franchises Harry Potter (kurz danach) und Der Herr der Ringe (kurz davor), so dass selbst durch gute Mundpropaganda kein Aufschwung möglich war. Schwache, zu kindliche TV-Werbespots dürften bei den anvisierten, älteren Kindern und Jugendlichen auch die letzte Neugier abgetötet haben.
Ein trauriger Misserfolg, bedenkt man, dass die Regisseure Ron Clements und John Musker beinahe zwanzig Jahre lang von diesem Projekt träumten. Die Odyssee für dieses galaktische Epos begann 1985, als sie ihren neuen Vorgesetzten Michael Eisner, Jeffrey Katzenberg und Frank Wells während einer der so genannten "Gong-Shows" für neue Filmprojekte sowohl eine Adaption von Hans Christian Andersens Märchen Die kleine Meerjungfrau, als auch eine ins Weltall verlegte Verfilmung der Schatzinsel von Robert Louis Stevenson vorschlugen. Trotz begeisterter Aufnahme dieser Idee seitens Roy E. Disney wurde letztere Idee auf die lange Bank geschoben und auch Arielle, die Meerjungfrau wurde erst nach Fertigstellung eines anderen Clements/Musker-Films (Basil, der große Mäusedetektiv) umgesetzt, da man zuvor aufgrund des Touchstone-Films Splash Bedenken ob eines weiteren Nixen-Films hatte. Als sich der Film über die rothaarige Meerjungfrau der Vollendung nahte, vertieften Clements und Musker die Pläne für Der Schatzplanet, brachen die Arbeit jedoch zu Gunsten Aladdin wieder ab. Dies sollte Der Schatzplanet aber sehr zum Vorteil gereichen, da das als Drehbuchautorenteam dazugeholte, ebenfalls piratenbegeisterte Duo Ted Elliott & Terry Rossio von der Idee begeistert seine Hilfe dabei anbot aus dem groben Treatment für eine Schatzinsel-Umsetzung im Weltraum ein ausgefeiltes Drehbuch zu formen. Dieses Skript sollte Disneys Chefetage endlich davon überzeugen, sich dem Wunschprojekt seines erfolgreichen Regieduos anzunehmen, jedoch nur unter der Bedingung, dass sie zuvor den in Arbeit befindlichen Hercules-Film übernehmen. Nach Hercules nahmen Clements und Musker zusammen mit Autor Rob Edwards nochmals einige Änderungen am Drehbuch vor, unter anderem beschlossen sie, dass Jim Hawkins ein mit Selbstfindungsproblemen geplagter Teenager sein sollte.
Mit welcher Passion Clements und Musker an Der Schatzplanet herangingen spürt man der Produktion auch an. Die Welt von Der Schatzplanet ist liebevoll ausgearbeitet, gleichermaßen treu an seiner Vorlage orientiert wie eigenständig und deutlich ambitionierter als die (dennoch gelungene) Auftragsarbeit Hercules.
Mit viel Mühe schufen sie nicht nur die in sich ausgearbeitete und schlüssige Fantasy-Sci-Fi-Welt, sondern auch eine abenteuerlich-aufregende und zugleich berührende Geschichte, die sich Stevensosn Vorlage aus einem völlig neuen Winkel nähert und eine im Detail andere Geschichte erzählt, deren grober Ablauf und dramaturgischer Überbau sich allerdings genauso nah an Die Schatzinsel orientiert, wie der emotionale Kern. Der Schatzplanet lässt einen Stevensons Klassiker mit völlig neuen Augen erleben und dennoch ist es eine charakterlich wesentlich authentischere Adaption als die meisten anderen Verfilmungen des Seeräubermärs über das Älterwerden. Solche Verfilmungen, die neue Perspektiven eröffnen, ohne die Vorlage zu massakrieren, sollte es meiner Meinung nach öfter geben.
Die Story ist natürlich in etwas traditionellerer Form bekannt: Seit Kindstagen liest Jim Hawkins von den legendären Geschichten über den gefürchteten Piratenkapitän Flint, der nachts im Etherium mit seiner ruchlosen Bande andere Schiffe überfiel und dann nach erfolgreichem Beutezug spurlos verschwand. All das Gold, das Flint erbeutet hat, soll am äußersten Ende der Galaxis auf dem sagenumwobenen Schatzplaneten warten. Diese Abenteuergeschichte fasziniert Jim auch in seinen Jugendtagen. Sonst kann den vaterlos aufgewachsenen Jim nur wenig beeindrucken, denn Jim entwickelte sich zu einem rebellischen und verschlossenen Problemkind, das sich nur beim selbstzerstörerischen Solarsurfen wirklich lebendig fühlt. Als eines Tages der Pirat Billy Bones vor dem Benbow Inn, dem Gastronombetrieb seiner Mutter, strandet und im Sterben liegend Jim Hawkins vor einem gefährlichen Cyborg warnt, der einen runden gegenstand aus Bones mitgeschleppter Schatzkiste sucht, stolpert Jim in das von ihm heiß ersehnte Abenteuer: Der Cyborg und eine Piratenmannschaft brandschatzen das Benbow Inn und Jim, seine Mutter und Dr. Delbert Doppler, ein jahrelanger Freund der Familie, können nur knapp entkommen. Im Anwesen des wohlhabenden und leicht exzentrischen Astronomen Dr. Doppler entdeckt Jim, dass die Kugel des alten Bones eine Weltraumkarte ist, die den Weg zum zuvor nur für eine erfundene Legende gehaltenen Schatzplaneten zeigt.
Gemeinsam mit Doppler kann Jim seine Mutter überreden an der vom Astronomphysiker geplante Expedition teilzunehmen. Vom Raumhafen nahe Montresor aus soll es ans andere Ende der Galaxis gehen. Aufgrund Dopplers Inkompetenz beim Anheuern der Crew befinden sich allerdings neben Jim, Doppler, der schneidigen und besonnenen Kapitänin Amelia und ihrem getreuen ersten Maat Mr. Arrow nur liederliches und zwielichtiges Pack. Und tatsächlich handelt es sich um Piratenpack - unter der Führung des nach außen hin sehr zuvorkommenden Smutje John Silver, einem Cyborg, zu dem Jim nach anfänglichem Misstrauen ein enges Vertrauensverhältnis aufbaut. Doch Silvers Jovialität löst bei den Piraten Häme aus, vor allem der finstere Spinnenalien Scroop sieht eine Verweichlichung bei Silver, weshalb er sich um ein vorzeitiges Auslösen der geplanten Meuterei bemüht.
Am Schatzplaneten angekommen entfernt sich der Film etwas weiter von seiner Vorlage und schröpft das Meiste aus dem eigens entworfenen Universum: Jim begegnet statt eines zurückgelassenen Crewmitglieds namens Ben Gunn dem Roboter B.E.N., dem Navigator Flints, der seit ungezählten Jahren ohne seine Gedächtnisplatine auf dem Schatzplaneten herumirrt und sich sofort mit Jim befreundet, selbst wenn der Teenager den aufgedrehten und keine Berühungsängste pflegenden Roboter etwas nervig findet. Wie Jim von B.E.N. erfährt, verbirgt der exotische Schatzplanet allerhand erstaunliche Geheimnisse, die eine herausragende Kulisse für Silvers Schatzsuche und die komplizierte Beziehung zwischen ihm und Jim bietet.
Der Schatzplanet fällt ganz klar in die Kategorie "Filme, diepraktisch so wirken, als wären soe allein für mich konzipiert". Schließlich enthält dieses Meisterwerk alles, woran ich besondere Freude habe: Piraten, Action, Abenteuer, einen piratig-elektrisierenden Score, einen großartigen Rocksong in der Mitte, in dieser Form noch nie da gewesene atemberaubende Bilder, wundervolle Charakteranimation, ein jugendlicher Protagonist der aus dem klassischen Schema für Meisterwerk-Helden fällt und es ist ein Film, der gleichermaßen den Disney-Effekt hat und dennoch andersartig und etwas unytpisch ist. Das Design ist sowohl cool als auch wunderschön, farbenfroh und dennoch ernst. Genau die Art Disneyfilm, nach der ich mich damals sehnte.
Deshalb fällt der Film auch in die Kategorie: "Alle sollten ihn lieben, aber wer es nicht kann, mir egal, ich habe meine Freude, Yippieh!"
Umso ärgerlicher ist, dass Der Schatzplanet kein Welterfolg wurde, immerhin eroberte einige Monate später mit Fluch der Karbik eine weitere auf mich maßgeschneidete Disney-Piratengeschichte die Kinos dieser Welt. Was den Kinoflopp von Der Schatzplanet noch ärgerlicher macht, ist dieser nicht in mir sterben wollende Gedanke, dass auch er ein stattlicher Erfolg für die Disney-Zeichenstudios hätte werden können, wäre beim Marketing und der Wahl des Starttermins alles glatt gelaufen. Die DVD- und Videoverkäufe 2003 sind ein Indikator dafür, ebenso die sehr warme Aufnahme, die Der Schatzplanet heutzutage bei Leuten erhält, die ihn damals im Kino versäumten.
Dessen ungeachtet muss ich an dieser Stelle einräumen, dass sich Der Schatzplanet selbst für einen großen Fan wie mich schwer in ähnliche Kategorien wie einige andere unsterbliche Disney-Zeichentrickklassiker einordnen lässt. Das soll nicht heißen, dass er in einer niedrigeren Liga mitspielt, sondern einfach, dass er einen anderen Sport betreibt. Solche Filme wie Schneewittchen und die sieben Zwerge, Pinocchio, Arielle, die Meerjungfrau oder Die Schöne und das Biest lassen sich aufgrund ihres magischen Charakters allesamt zusammen in eine kindlich-warme Ecke des Herzens einräumen, es sind märchenhaft-verträumte und voller Hoffnungen und Wünsche steckende Filme. Andere wie Bambi (für manche) oder Das Dschungelbuch sind nicht nur voller süßer Figuren, sondern generell "knuffige" Filme, die man bildlich gesprochen in sein Herz hineinknuddelt. Jim Hawkins verlorenes Ich und seine Suche nach einer Vaterfigur sind da ein wenig verkopfter, genauso wie der Sinn für Abenteuer hier etwas schwerer behandelt wird als etwa im exotisch-verführerischen Aladdin.
Der Schatzplanet wird von mir aufgrund seiner atembeaubender Optik, der tollen Musik und auch der Handlung geliebt, ich liebe einfach alles an diesem Film, aber es ist nicht dieses märchenhafte "ach, schöööön" oder das knuddelige "was für ein toller Film", das ich etwa bei Aristocats empfinde (und andere etwa bei Cap & Capper), sondern ein etwas gedankenvolleres Lieben. Das macht Der Schatzplanet keinesfalls schlechter, lässt ihn aber ein klein wenig aus dem klassischen Disney-Schema herausfallen. Dadurch ist diese in ein fantasievolles Sci-Fi-Piratenabenteuer verpackte Coming-of-Age-Geschichte ein wertvoller Teil des Disney-Meisterwerkekanons, schließlich braucht es immer wieder frische, andersartige Filme, um das Schaffen der Studios aufzulockern und mit neuen Impulsen aufzupeppen. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass es deswegen etwas schwierig wird, Der Schatzplanet einen ähnlichen Beliebtheitsaufschwung wie Dornröschen oder Pinocchio zu bescheren, denn diese passten nahtlos in die typische Disney-Assoziationskette. Ich wäre allerdings überaus glücklich, wenn es so käme, denn der Film hat es wahrlich verdient.
Hinzu kommt, dass ich eine sehr innige Beziehung zu Der Schatzplanet habe, denn so wie wohl jeder seinen persönlichen Disney-Zeichentrickfilm der Kindheit hat, ist dies für mich mein persönlicher Disney-Zeichentrickfilm der Jugend. Ich konnte mich sehr gut mit Jim Hawkins identifizieren, war genauso wie er vollkommen vom Geschehen auf der Suche nach dem Schatzplaneten gebannt und John Rzezniks Song I'm Still Here trug ich monatelang als Ohrwurm mit mir herum. Deswegen muss ich in diesem speziellen Fall auch Ted Elliott und Terry Rossio widersprechen, die eine einschneidende Änderung von Clements und Musker an ihrem Drehbuch einige Jahre später als potentiellen Fehler einschätzten. In seinem an aufstrebende Drehbuchautoren gerichteten Essay "The One Hundred Million Dollar Mistake" erklärt Rossio, dass die Einnahmen des Films vornehmlich deshalb derart niedrig waren, weil die Hauptfigur nicht weiter wie in der Vorlage und dem von Rossio und Eliott verfassten Drehbuch ein kleiner Junge, sondern ein Teenager war. Alle Szenen seien sofort deutlich aufregender, wenn ein juges Kind in ihnen mitspielt, das entscheidende an der Geschichte wäre die Wandlung dieses Kinds zu einem jungen Mann. Ich muss Rossio insofern zustimmen, dass Kinder und vielleicht auch einige Erwachsene mit einem (vermeintlich) hilflosen, kleinen Jim Hawkins mehr mitgefiebert hätten. Allerdings verliert die Geschichte nicht ihre Fallhöhe, wenn während ihr nicht ein Kind, sondern ein Jugendlicher, der seinen Platz im Universum noch nicht gefunden hat und sich vom Schicksal unfair behandelt führt, zu einem jungen Erwachsenen wird. Es ist eine zeitgemäße Adaption, da heutzutage niemand mehr von Kindern erwartet, dass sie erwachsen werden. Die Bedeutung der Pubertät, die Phase der Jugend gewann seit Stevenson an Bedeutung, mit einem jugendlichen Jim können sich meiner Ansicht nach viel mehr Leute identifieren, da sehr viele Jugendliche eine solche Phase durchmachen wie Jim. Mit einem Kind wäre es einfach nur das, gerade im Familienfilmbereich, überreizte Konzept eines Kindes, das durch ein großes Abenteuer Verantwortung lernt. Der Teenager Jim Hawkins ist eine wohl ausgefeilte und definierte Figur, die dennoch für ein breites Publikum ansprechend wirkt. Für Kinder wird es keine Rolle spielen, ob Jim acht oder fünfzehn ist, Jugendliche hingegen, die Clements und Musker mit diesem Film ganz klar ansprechen wollten, hätten dem Film dagegen noch stärker die kalte Schulter gezeigt, wäre seine Hauptfigur ein Kind. Und selbst wenn der Film etwas erfolgreicher gewesen wäre, da sich vielleicht ein paar Familien mehr für Der Schatzplanet interessiert hätten, ich bin an diesem Punkt einfach egoistisch: Mit einem jugendlichen Jim Hawkins kann ich mich wesentlich besser identifizieren und ich finde die Möglichkeiten, durch die Pubertäts-Identitätsfindungsprobleme der Geschichte einen anders akzentuierten dramatischen Hauch zu verleihen viel spannender, als die etwas simpleren und weniger innerlich zerrissenen Ansätze, die man so von der normalen Adaption mit einem kindlichen Jim Hawkins gewohnt ist.
Ein marginaler Kritikpunkt an Der Schatzplanet, den ich an dieser Stelle dagegen anbringen möchte ist die etwas zurückhaltende Action. Man möchte denken, dass ein Sci-Fi-Fantasy-Piratenabenteuer dieser Ausmaße stärkere und längere Actionszenen aufzuweisen hätte, als es Der Schatzplanet letztlich hat. Teilweise kann man dieses Problem auf die Disney Führungsetage zurückführen, denn diese reagierte auf den 11. September damit, dass sie an die Verantwortlichen von Der Schatzplanet das Dekret weiterleitete, dass es unangebracht sei, wenn in diesem Film Menschen mit Schwertern bedroht werden. Wie weit uns dadurch spannende Schwertkämpfe abhanden kamen ist mir nicht bekannt, jedoch ist dieser Beschluss unabhängig davon gröbster Unfug. Wo besteht bitte die Verbindung zwischen den Anschlägen des 11. Septembers und Schwertern in einem Piraten-Zeichentrickfilm, der im Weltall spielt?
Womit sich Der Schatzplanet einen Ehrenplatz im Disneypantheon verdient hat, ist das formvollendete Produktionsdesign, welches ich in seiner durchdachten und ausgearbeiteten Stilistik direkt neben Dornröschen stellen würde, einem weiteren Disneyfilm bei dem auf die visuelle Komponente besonders stark geachtet wurde. Die einschneidenste Idee bei der Konzeptfindung für Der Schatzplanet kam Ron Clements, der beschloss den Film, obwohl er im Weltraum spielt, ästhtetisch grundlegend im 18. Jahrhundert zu verwurzeln. Statt moderner Raumschiffe sollten im Universum seines Films weiterhin Segelschiffe verwendet werden. Dazu verschoben Clements und Musker die Geschichte in eine Fantasywelt, die allerdings klar umgrenzten wissenschaftlichen Gesetzen unterworfen ist. Im Film findet sich keinerlei Magie, alles hat eine technische Erklärung. Dieser Gedanke wurde eng mit der konzeptuellen Verankerung im 18. Jahrhundert verknüpft, indem man beschloss, dass das All in diesem Filmuniversum mit einem Element namens Etherium gefüllt ist, das eine Verbindung aus Atemluft und Wasser darstellt und auf alten philosophischen Mutmaßungen basiert, dass im Weltraum eine atembarer Atmosphäre namens Ether existiert.
Von diesem Grundprinzip aus wurde eine 70/30-Regel konzipiert, laut der die Bilder in Der Schatzplanet zu 70% wie authentische Bilder des 18. Jahrhunderts wirken sollen, altbekannt und mittlerweile von uns mit romantisierten, abenteuerlichen Gedanken konotiert und zu 30% modern. Deshalb verfügen die Segelschiffe in Der Schatzplanet über einen Solarantrieb oder befinden sich in den Gutshäusern auf Montresor Metallstützen. Umgesetzt werden diese Bilder mit sehr detaillierten Hintergründen, die sich zugleich an der Brandywine Schule orientieren, dem klassischen Buchillustrationsstil aus der Zeit, als der Abenteuerroman Stevensons populär wurde. Warme Farben, in denen das gesamte Bild gehüllt wird, akzentuiert gesetzte Stellen ohne Details, sondern mit groben Pinselstrichen, die an Ölgemälde erinnern und ein überblendeter Lichteinsatz sollen die reichen Welten des Films vor Überfrachtung bewahren und eine freundliche Ausstrahlung geben, ohne den Nervenkitzel zu untergraben.
Die intendierte Wirkung der Macher trifft ein: Diese einfallsreiche Mischung aus vertrautem und modernem ist aufregend und erstaunt mich von Mal zu Mal aufs Neue. Vor allem vermeidet Der Schatzplanet so auch von einem Designstandpunkt veraltet auszusehen, da die Technik die Visionen des Films eingeholt hat. Gewissermaßen trifft dies nämlich selbst auf Star Wars zu, einem sehr fanatsylastigen Sci-Fi-Universum. Man vergleiche bloß die kantigen Raumschiffmodelle aus der Original-Trilogie mit den modern abgerundeten Exemplaren aus den Prequels. Diese ästhetischen Vorstellungen zeigen ja keinerlei Parallelen zu unserem Alltag...
Der Schatzplanet wirkt indessen wie eine im 18. Jahrhundert verfasste Sci-Fi-Geschichte, er ist sozusagen Retromodern. Dass das eigenständig entworfene Konzept an manche Elemente des Steampunks erinnert, bevor der Film gegen Ende auch ein paar dezente Anleihen am Cyberpunk nimmt, ohne sich dessen Gesetze zu unterwerfen, macht Der Schatzplanet zu einem wirklich einmaligen optischen Leckerbessen, was durch die beispiellose technische und künstlerische Umsetzung der Konzeptideen nur verstärkt wird. Der Schatzplanet verquickt perfekt traditionelle Zeichentricktechniken mit der für Tarzan entwickelten "Deep Canvas"-Technologie und Computeranimation. So konnten nicht nur John Silvers detaillierten und ständig surrenden und zischenden, sowie überaus agilen Cyborg-Teile verwirklicht werden, sondern auch komplexere und aufregendere Kamerafahrten ihren Weg in den Film finden. Die Kamera in Der Schatzplanet bewegt sich frei um das stolze Segelschiff RLS Legacy, es gibt flüssigere Farbübergänge und generell gibt es viel mehr Bewegung und Dynamik in diesem Film als sonst üblich. Die Verschmelzung von Computerelementen, wie etwa der computeranimierten Figur B.E.N., und Zeichentrick ist selbst für das geübte Auge manchmal unmöglich zu erkennen. Manche Schiffsaufnahmen sind für mich nach nunmerh acht Jahren und ungezählten Sichtungen zwar nicht mehr ganz so unauffällig wie seinerzeit im Kino, aber dennoch bietet Der Schatzplanet die bislang optimalste Verwendung beider Medien und lässt einen öfters darüber staunen, was denn nun tatsächlich auf welchem Wege verwirklicht wurde.
Vor allem um die "Deep Canvas", grob gesagt einer digitalisierten Form der von Ub Iwerks entwickelten Multiplane-Kamera, die das Bewegen der Kamera in einem dreidimensionalen, gezeichneten Raum ermöglicht, ist es wirklich schade. Diese bereits in Tarzan für beeindruckende Dschungelaufnahmen verwendete Technik wurde aufgrund des Kinoflopps von Der Schatzplanet eingestampft und scheint nun für immer in Vergessenheit geraten zu sein.
Der Schatzplanet ist allerdings mehr als eine Technikdemo über die Möglichkeiten der Disney-Zeichenstudios, beziehungsweise eine rückblickend betrübende Vorführung dessen, was alles möglich gewesen wäre, hätte sich das Kinopublikum nicht von diesem Film abgewendet. Denn die Charakteranimation ist ebenso sorgvoll und ausgereift wie das Drumherum, weshalb Der Schatzplanet auch eine Seele hat. Insbesondere die lebende Legende Glen Keane und der Nachwuchszeichner John Ripa lieferten mit John Silver und Jim Hawkins Juwelen des Disney-Zeichentricks ab. Keanes Silver kann aufgrund seiner beeindruckenden Cyborgteile erfurchterbietend sein, gegenüber Jim wirkt er dennoch genauso glaubwürdig als überdimensionaler freundlicher Bär, der sich warmherzig um seinen Schützling kümmert. Man sieht ihm seine langen Jahre als Piratenraubein an und spürt in seiner Mimik, dass er bereits viel miterlebt haben muss und in Jim Hawkins etwas wiedererkennt, das er fördernswert findet. Ripas geplagter Hawkins ist in meinen Augen sogar eine noch viel größere Leistung. Nicht nur, dass er zu den stattlichsten männlichen Disneyfiguren gehört (nachdem es ja einige schnucklige Disneyprinzessinnen gab, wurde es ja auch Zeit, dass Aladdin Gesellschaft bei seiner Mission erhält, die seifig-langweiligen Prinzen der Disney-Frühzeit in Vergessenheit zu drängen), er taucht auch in einigen der herausfordernsten Sequenzen auf, die man bei Disney bestaunen durfte. Sein selbstzerstörerisches Solaraurfing ist nicht bloß aufregend und eine großartige Demonstration der bemerkenswerten technischen Leistungen, die für diesen Film erreicht wurden, diese Sequenz spricht auch Bände über die unzufriedende und belastete Figur, in Jims Gesichtsausdrucken kann man genau ablesen, was in seinem Kopf ablaufen muss. Jim Hawkins ist eine der am meisten in sich gekehrtseten Disneyfiguren überhaupt, und dennoch ist John Ripas Animation außerordentlich ausdrucksstark, weshalb es mir so leicht fällt mit Jim mitzufühlen, statt ihn als bockigen, genervten Teenie uninteressant zu finden. John Ripa verleiht ihm jede Menge Tiefe und hebt ihn in meiner Liste der besten Disney-Zeichentrickfiguren ganz weit nach vorne.
Was soll ich noch anderes sagen, als dass Der Schatzplanet trotz seiner Position als obskures Irgendetwas, die er bei der Allgemeinheit wohl weiterhin innezuhalten pflegt, und seines traurigen Status als Unglücksbringer für die gesamte westliche Kino-Zeichentricktradition einen Ehrenplatz in meinem Herz hat. Der Schatzplanet ist eine ungerecht abgetane Perle, die eine mitreißende Geschichte in monumentalen Bildern erzählt. Schade, dass diese erstaunliche Arbeit der Disney-Zeichentrickstudios nicht den verdienten Lohn erhielt.
Der Schatzplanet wird heute Abend um 20.15 Uhr auf RTL ausgestrahlt.
Weiterführende Artikel:
- Mehr über Der Schatzplanet in der Duckipedia
- Synchronkritik: Arielle, die Merjungfrau
- Kritik: Atlantis
- Kritik: Bernard & Bianca
- Kritik: Bolt
- Kritik: Die Kühe sind los!
- Kritik: Verwünscht
- Kritik: WALL•E
Ein schöner Text zu einem Disneyfilm, den ich leider noch nicht gesehen habe und - was mich so gesehen noch mehr nervt - heute Abend nicht werde sehen können, weil ich im Zug sitzen werde...
AntwortenLöschenEin Hinweis noch zum Design der Star-Wars-Modelle: "Man vergleiche bloß die kantigen Raumschiffmodelle aus der Original-Trilogie mit den modern abgerundeten Exemplaren aus den Prequels. Diese ästhetischen Vorstellungen zeigen ja keinerlei Parallelen zu unserem Alltag..."
Wenn ich es richtig verstehe, wird hier kritisiert, dass sich das Raumschiffdesign der 70/80er Jahre-Filme an den kantigen Formen der damaligen Autos orientiert (z.B. Golf II), während die 00er-Prequel-Filme sich am heutigen runden Design (Golf VI) orientiert. Das mag so erscheinen, tatsächlich meine ich mich zu erinnern, dass es fast schon umgekehrt ist: Die Prequel-Filme orientieren sich am Design erst an den 1930er Jahren (Episode I) und gehen schliesslich in die 1950er Jahre über (Episode III), was auch die runden Formen erklärt. (Das 1950er-Design sieht man dem Schiff "Seelenlose" - http://www.jedipedia.de/wiki/index.php/Belbullab-22_Raumjäger - m.E. besonders an.)
Kritisiert ist etwas zu viel gesagt, nur angemerkt. Und selbst wenn letztere Beobachtung richtig sein sollte, so bleibt ja noch immer dieser Eindruck, das mal rund modern war und mal eckig. Das ist ja bei weitem nicht so "problematisch" wie wirklich veraltende Sci-Fi, aber mir ging's darum, dass "Der Schatzplanet" so lange fein raus ist, bis wir solarbetriebene Segelschiffe haben. ;-)
AntwortenLöschen"Kritisiert" war wohl wirklich die falsche Wortwahl meinerseits. Ich wollte auch eher darauf hinweisen, dass sie sich beim Design der Prequels nicht unbedingt am heutigen 2000er-Design orientiert haben.
AntwortenLöschenUnd wie gesagt, ein schön geschriebener Artikel. Ich hoffe, dass ich bald nachholen kann, den Film anzusehen.
Kein Ding. Ich wollte nur nicht das etwaige Missverständnis stehen lassen, dass mich die großen Designunterschiede zwischen beiden Trilogien derart stören. :-)
AntwortenLöschenUnd wie am Ende des Artikels gesagt, heute besteht die eventuelle Chance den Film nachzuholen. Wenn ich die Erwartungen nicht zu hoch geschraubt habe... *g*
Wird heute natürlich geschaut und dann lese ich mir deine Kritik mal von Anfang an durch; nachdem ich meine gepostet habe. :D
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenhab mir vorhin den Film angeschaut und muss sagen, dass er wirklich klasse war! Als jemand, der mit "König der Löwen", "Aladdin", "Der Glöckner von Notre Dame" & Co. aufgewachsen ist, hab ich den "Anschluss" an die Meisterwerk-Reihe irgendwann verloren (Atlantis müsste der letzte Film gewesen sein), hier scheine ich ja wirklich was verpasst zu haben! Danke deshalb auch nochmal für deinen Hinweis und der tollen Rezension!
Ich finde, dass der Film vor allem mit tollen Charakteren besticht. Mit Jim konnte ich mich ebenfalls ein Stück weit identifizieren, am interessanten ist aber sicherlich, dass der Film nicht das altbekannte Gut-Böse-Schema benutzt, sondern Silver eben irgendwo dazwischen steht. (In diesem Zusammenhang hat es mich ein bisschen an Ice Age erinnert, wo ja Diego eine ähnliche Rolle eingenommen hat.)
Delbert war wie ich finde der witzigste Charakter des Films, bei Morph hat man meiner Meinung nach nicht das ganze Humor-Potenzial ausgeschöpft - fand ich nur teilweise witzig, genauso wie auch B.E.N.
Auch muss ich sagen, dass ich den Film visuell jetzt nicht ganz so atemberaubend wie du, da find ich die 90er-Filme (speziell den Glöckner) doch einen Tacken besser. Aber das ist eigentlich auch einer der einzigen Punkte, bei dem ich nicht hundertprozentig mit dir auf einer Linie bin...
Wie ich finde fast unschlagbar gut war auch die Synchro-Besetzung. Gleich am Anfang hab ich mich sehr über die Erzähler-Stimme von Joachim Höppner gefreut, die Stimme finde ich einfach großartig! Thomas Fritsch gehört sowieso zu meinen Favoriten, Silvers Stimme war ebenfalls ziemlich passend und auch der kurze Auftritt von Richfield bzw. Hans Teuscher hat mich sehr gefreut!
Insgesamt ein toller Film, wenn auch nicht so gut wie die oben genannten von mir favorisierten Meisterwerke der 90er - die in meiner Hitliste aber eben nur sehr schwer zu verdrängen sind. ;-)
Sehr schön geschrieben (und ja, ich habe es mir tatsächlich alles durchgelesen...)!
AntwortenLöschen@313er: Ja, es ist wohltuend, dass die Hauptcharaktere nicht nur schwarz/weiß dargestellt werden, sondern dass man z. B. Silver durchaus verstehen kann und er Sympathien weckt.
es ist etwa her, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich meine mich zu erinnern, dass es da auch so oder ähnlich ist (der Effekt ist da natürlich ein wenig anders, da es sich ja bei Jim um ein kind handelt). Sicherlich mit ein Grund, warum das Buch einer der Jugendbuchklassiker ist. :)
Und ja, die Synchro ist großartig. Mir geht immer das herz auf, wenn Thomas Fritsch irgendwo dabei ist...^^
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Allgemein: Einfach ein wirklich, wirklich schöner Film. Hab das glaub ich hier schon mal irgendwo erwähnt (oft genug für den Film eingesetzt hast du dich ja) - die Umsetzung Buch zu Film ist unglaublich gut gelungen. Die Charaktere fühlen sich noch so an, die Atmosphäre, das Abenteuer kommt ebenfalls richtig gut rüber, und doch ist es kreativ anders und es gibt viel tolles Neues zu entdecken.
Die Welt, die hier erschaffen wurde, macht Spaß und ist glaubwürdig, udn sieht dabei auch noch wunderbar aus. :)
Die Charaktere sind sehr ausgereift und mir persönlich gefällt es auch gut, dass Jim hier mal ein Teenager ist. Ehrlich gesagt, hab ich das Buch manchmal auch so gelesen, da ich es immer ein wenig schwierig fand, mir vorzustellen, wie ein zehnjähriger Junge sich da durchkämpft. Ich finde, mit einem Teenager, der nicht weiß, wo er hingehört, was er will, funktioniert die Geschichte besser und ja, man kann sich einfach besser damit identifizieren. Diese "Coming of Age"-Komponente ist realistischer - Filme, bei denen Jim ein kleiner Junge war, haben mich zwar durchaus mitleiden lassen (das arme Kind!), aber mich wirklich hineinversetzen... nun, eher nicht.
Schade drum, dass der Film damals nicht erfolgreich war. Ich war selbst ja auch nicht im Kino und hab den erst zu meinem "Disney-Revival" vor ein paar Jahren auf DVD entdeckt. Bin damals aber generell eher seltener ins Kino gegangen und kann mich gar nicht dran erinnern, dass es großartig Werbung für den Film gab. Ging wahrscheinlich in der Tat zwischen Harry Potter & Co. unter.
Ist für mich definitiv einer der wirklich richtig tollen Disneyfilme und verdient es, jetzt eine große "Gefolgschaft" um sich zu scharren. :)
@ 313er: Ja, der "Glöckner" ist in seinem Realismus (bezüglich der Hintergründe) natürlich schwer zu schlagen, außer vom meiner Meinung nach ebenbürtigen "Tarzan" (hast du den noch mitgekriegt, oder ging der ebenfalls schon unter?). Allerdings ist es gerade beim Design natürlich eine Geschmacksfrage: Es gibt ja auch viele, die diesen Einschlag in Zeichentrickfilmen hassen und deswegen den "Glöckner" und "Tarzan" stark ablehnen. Wenn man den Geschmack bei Seite legt, finde ich dass Disney aber völlig unabhängig vom gewählten Stil bei den glorreichen Filmen der 90er und beim "Schatzplaneten" aber gleich nah an der Perfektion ist. Und so zur Abwechslung gefällt mir das Konzept des Schatzplaneten halt besser als der typische Märchenstil. Den kennt man ja. *g* Und bezüglich der größeren Herausforderungen in der Umsetzung finde ich den "Schatzplaneten" halt visuell die größere Leistung als den "Glöckner" - aber der ist ebenfalls völlig unterschätzt. Naja, der kommt vlt. ein anderes Mal dran. *g*
AntwortenLöschen@313er und Sunshine: Yeah, Fritsch ist auch einer meiner Helden. Und so lange er nicht überreizt wird, wird er es auch bleiben. Teuscher freut mich ebenfalls immer wieder.
@Sunshine: Ja, aus heutiger Sicht finde ich die "kleiner Junge zwischen Piraten"-Sache auch eine Spur zu haarsträubend. Und gerade da "Der Schatzplanet" in seiner eigenen Zeit spielt, kann er sich zum Wohle des "Coming of Age"-Aspekts vom Alter der Figur lösen und einen Teenie aus ihm machen. Dadurch verlegt man das Gewicht von der Furcht um Jim zum aktiveren Mitleiden und Hineinversetzen. Insbesondere bei älteren Zuschauern (also... äh... über 12? ^^) - perfekt für ein Disney-Sci-Fi-Fantasy-Action-Epos.
Tja, wäre dieser Blog representativ, dann hatte RTL heute wohl Megaquoten... Leider wird es wohl anders laufen. Naja, ich denke, ich habe mit diesem Artikel mein bestes versucht. ;-)
Ja, Tarzan hab ich noch im Kino gesehen und meine Erinnerungen vor ein paar Monaten aufgefrischt, als er mal bei Sat.1 lief - auch ein toller Film! Aber was das Visuelle angeht, ist es wirklich Geschmackssache, ich kann da auch diejenigen verstehen, die nur den ganz traditionellen Stil mögen... ich mag halt den 90er-Stil am meisten... zuuuufälligerweise eben genau die Zeit, in der ich aufgewachsen bin. :D
AntwortenLöschenEuer Synchronsprecher-Geschmack scheint ja ziemlich gleich zu sein wie meiner... wie wäre es mit dem Ranking "Meine 111 liebsten Synchron-Sprecher" als Nachfolgeprojekt vom Musikalischen Immergrün? ;-)
Zu den Quoten:
Der Schatzplanet - 0,88 Mio. - 10,9%
Solitary - Besieg dich selbst! - 1,08 Mio. - 13,4%
Seufz.
Da wird RTL wohl in nächster Zeit nicht mehr so ein Risiko eingehen. Dennoch kommt es mir so vor, dass in letzter Zeit im TV wieder mehr Disney-Filme laufen (oder achte ich in letzter Zeit nur verstärkt drauf?), ich war zum Beispiel ganz erstaunt, dass die ARD mal nachmittags "Cap und Capper" gezeigt hat (in der Primetime geht sowas ja aber nicht, da muss man natürlich irgendwelche Shows oder Krimi-Wiederholungen bringen).