Bereits heute startet in den USA der neue Film mit Tom Cruise in der Hauptrolle: Die Actionkomödie Knight and Day, in der Cruise einen höchstgefährlichen, aber sympatischen Geheimagenten spielt, der bei einer Mission sämtliche Passagiere eines Flugzeugs tötet. Bis auf June (gespielt von Cameron Diaz). Tags darauf entführt dieser June, um sie vor anderen Agenten zu beschützen. Die Trailer zum Film sehen ganz amüsant aus, haben allerdings auch ein heftiges Aroma von "Irgendwie glaube ich nicht, dass der Film immer so gedacht war". Diaz und Cruise, beides Hollywoodstars die ihren Charmezenit längst überschritten haben, kommen so rüber, als spielen sie auf Teufel komm raus gegen Imagekrisen an. Gerade dadurch könnte der Streifen seinen Reiz generieren - oder über seine stattliche Laufzeit von über 140 Minuten damit beginnen, die Nerven zu malträtieren.
Was hat das nun mit Disney zu tun?
Im März wurde bekannt, dass Trickfilmregisseur Brad Bird (Die Simpsons, Der Gigant aus dem All, Die Unglaublichen, Ratatouille), für eine unmögliche Mission engagiert wurde. Nein, sie involviert leider nicht Birds versprechen, jeden der Animation als ein Genre bezeichnet ins Gesicht zu schlagen, sondern seinen Ausflug in den Realfilmbereich. Birds Actionkrimiromantikkatastrophenepos 1906, für das bereits Michale Giacchino als Komponist geködert wurde, bekam in der Konzeptphase allerhand Vorschusslorbeeren, doch als das coproduzierende Warner Bros. Studio Birds Budgetvorstellungen zu sehen bekam, geriet das Projekt ins Stocken. Auftritt Paramount Pictures: Brad Bird soll für dieses Studio sein Talent als Realfilmregisseur von Mission: Impossible 4 beweisen. Sein Händchen für Action konnte er ja bereits vorführen. Und wer weiß, vielleicht weckt ein erfolgreicher vierter Mission: Impossible größeres Vertrauen in 1906?
Jetzt kommt Knight and Day ins Spiel. Dieser von Fox produzierte Streifen wird laut Nikki Finke ganz genau von Paramount beobachtet. Denn angeblich bekamen die Geschäftsführer von Paramount kalte Füße, was das Starappeal von Cruise anbelangt. Je nach (Miss-)Erfolg könnten Eingriffe ins Drehbuch (etwa die Vergrößerung des Subplot über einen Lehrling Ethan Hunts, um "billigere" Szenen auszuweiten und Cruise etwas Leinwandzeit zu nehmen), strikte Budgetkürzungen oder gar die Streichung des gesamten Projekts drin sein.
Stellt sich die Frage, was sich Disney- und Animationsfans wünschen sollen. Wenn Knight and Day floppt und MI4 stirbt, wird Bird nachgeben und früher zur Animation zurückkehren, als erwartet? Das würde bestimmt einige freuen, ich hingegen fände es schade, wenn Birds kleiner Traum unverwirklicht bleibt. Vielleicht hilft der Tod von MI4 sogar 1906? Mein Problem an der Mission: Impossible-Sache war nämlich immer dieser Beigeschmack, das Warner Bros. den Film manchen Stimmen zufolge entweder jetzt oder gar nicht machen will. Und selbst wenn sich Warner umstimmen lässt, wer sagt, dass Bird nach diesem Film noch Lust auf 1906 hat?
Um ehrlich zu sein ist mir Mission: Impossible 4 egal, so lange 1906 Birds Vision getreu ins Kino kommt. Ob mit Warner Bros, oder ohne (Disney könnte ja durch einen enorm erfolgreichen John Carter of Mars dazu inspiriert werden, 1906 im Alleingang zu produzieren), hauptsache 1906!
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen