Prince of Persia - Der Sand der Zeit läuft an den Kinokassen leider nicht ganz so wie erwartet. Während die internationalen Einnahmen mit über 210 Millionen US-Dollar irgendwo zwischen passabel und gut liegen, will der Film einfach nicht mit dem US-Publikum harmonieren und dümpelt derzeit unterhalb der 100-Millionen-Grenze vor sich hin. Liegt es daran, dass die Amis noch immer gewisse Vorbehalte gegenüber arabische Thematiken haben, war die Konkurrenz durch Für immer Shrek und Sex and the City 2 zu hartknäckig oder rauschte der Film einfach bloß am amerikanischen Filmgeschmack vorbei? Ich kann diese Frage nicht beantworten, aber ich kann ganz klar sagen, dass eine eventuelle Fortsetzung aufgrund der US-Einspielergebnisse zur Diskussion steht, statt inoffiziell beschlossene Sache zu sein. Zwar erkennen die Hollywoodstudios immer mehr an, dass der internationale Markt je nach Film wichtiger sein kann, als der nationale, doch ein Film dieser Größenordnung sollte in den USA schon seine Kosten einspielen.
Die Idee einer Fortsetzung wird dennoch nicht gestorben sein. Wie gesagt, die internationalen Einnahmen sind ganz passabel, und vielleicht rettet sich der Film sogar noch in den oberen Bereich der 300 Millionen Dollar. Je näher er weltweit an die 400 Millionen Dollar kommt, desto wahrscheinlicher wird die Fortsetzung. Wenn die DVDs und Blu-rays sich dann noch besser verkaufen als die der von Nicolas Cages Vermächtnis-Reihe, dann können Persiens Freunde wieder Hoffnungen hegen, ohne sich als Traumtänzer bezeichnen zu lassen.
Ganz gleich, wie sinnvoll eine Fortsetzung von Prince of Persia - Der Sand der Zeit vom wirtschaftlichen Standpunkt her auch sein mag, ich wünsche mir weitere Filme mit Prinz Dastan. Und ich möchte euch erklären, warum...
Grund 1: Prince of Persia bietet klassisch-romantisiertes Hollywood-Abenteuer
Ich liebe die Pirates of the Caribbean-Reihe abgöttisch, und Christopher Nolans tiefenpsychologische, düster-realistische Batman-Reihe wischt mit den vorherigen Batman-Filmen jederzeit den Boden, aber dennoch mag ich das klassische, romantische Hollywoodabenteuer genauso sehr wie abgedrehte, (post-)moderne Abenteuer und grimmen (Pseudo-)Realismus. Prince of Persia ist zwar nicht besonders romantisch, im Sinne einer Romanze, doch es ist romantisch im Sinne der romantischen Erzählkultur. Während die Piraten in Pirates of the Caribbean dreckig sind, gelbe Augen haben und generell eigentlich wenig glorreiches tun und ihre Abenteuer mit schnippischer Ironie erzält werden, ist Prince of Persia eher wie ein Film mit Errol Flynn oder Douglas Fairbanks. Ein schwelgerisches Abenteuer, dessen Ausstattung in schierer Schönheit versinkt. So etwas gibt es heutzutage kaum noch zu sehen, und deshalb wünsche ich mir, dass Prince of Persia genug einspielt, um (erfolgreichere) Fortsetzungen zu rechtfertigen. Dann haben wir neben der launisch-gewaltigen Pirates-Reihe ein zweites, in der Ausführung anders gewürztes Bruckheimer-Abenteuerfranchise, auf das man sich im Kinosommer freuen kann.
Grund 2: Die Prince of Persia-Spiele bieten noch mehr kinotauglichen Stoff, die jemanden vom Kaliber eines Jerry Bruckheimer verlangen
Prince of Persia - Der Sand der Zeit wurde diese Woche zwar zur weltweit erfolgreichsten Videospielverfilmung, und die beste ist sie obendrein auch noch (finde ich), aber da ist noch Luft nach oben. Und wenn man sich in den Fortsetzungen noch einige Elemente aus Warrior Within und The Two Thrones rausklamüsert, die man gut ins Filmuniversum integrieren kann, dann warten noch spannendere, kinotauglichere Abenteuer auf Prinz Dastan, als sein an den Kinokassen passabel angenommenes erstes. Vor allem schreien die Fortsetzungen noch mehr nach Jerry Bruckheimer: Prince of Persia war der wohl zahmste Disneyfilm mit einer PG-13-Freigabe. Für den Stoff, der noch auf uns wartet, braucht es Jerry Bruckheimer, um den an Rich Ross und Co. vorbeizukriegen und auf die kinoleinwand zu bannen.
Grund 3: Jake Gyllenhaal ist ein toller persischer Prinz von der Straße
Simpel: Mir hat Jake Gyllenhaal als Prinz Dastan jede Menge Spaß gemacht und ich glaube, dass er in einer Fortsetzung noch besser sein könnte. Nicht nur, dass er sich jetzt eingespielt hat, die Filmemacher wissen jetzt, dass das Publikum Gyllenhaal die Rolle eines Actionhelden abkauft (daran bestanden zuvor ja einige Zweifel). Man könnte ihm in der Fortsetzung mehr Freiraum geben, denn vieles, was Prinz Dastan so sympatisch machte, war nur zwischen den Zeilen zu lesen, sein Charakter ließ sich am seinem gewinnendne Lächeln, einvernehmend aufblitzenden Augen erkennen. Manche Kritiken bemängelten, dass Gyllenhaal als Dastan zwar liebenswürdig, aber nicht denkwürdig wäre. In der Fortsetzung kann man das ändern. Und das will ich sehen!
Grund 4: Ich will einen Prince of Persia-Ride! Ich will, ich will, ich will!
Das wundervolle an Disney ist ja, dass dieser Unterhaltungskonzern nicht nur ein erfolgreiches Hollywoodstudio aufweist, sondern auch weltführend in der Gestaltung und Leitung von Freizeitparks ist. Wenn Disney etwas ins Kino bringt, das Themenpark tauglich ist, dann kann man tatsächlich auf eine gute Umsetzung für Vergnügungsparks hoffen. Leider ist das davon abhängig, wie profitabel der Film war. Zu Walt Disneys Zeiten wäre hie und da ein grandioses Konzept für eine Attraktion schwachen Kinoeinnahmen zum Trotz in den Park gekommen, doch die sind lange vorbei. Prince of Persia passt in Disneys Freizeitparks, wie die Faust auf's Auge. Doch um die Imagineers, und mehr noch deren Chefs, zu überzeugen, bräuchte es noch ein paar Millionen an Hundert-Dollar-Scheinen mehr auf dem Konto dieses geplanten Franchises.
Grund 5: Jerry Bruckheimers Macht darf nicht in Zweifel gestellt werden
Ich liebe Disney. Aber das heißt nicht, dass ich Disney absolute Freiheit wünsche. Die Disney-Geschäftsführer tendieren dazu, irgendwann durchzuknallen. Sie brauchen Geschäftspartner und Künstler, bei denen sie auflaufen. Leute, die ihnen Grenzen aufzeigen. Ich vermisse das von den Weinsteins geleitete Miramax, und wenn Disney eines Tages Jerry Bruckheimer verliert, dann sehe ich schwarz. Jerry Bruckheimer ist "The Man", "Mr. Blockbuster", und ihn darf man nicht in Frage stellen. Leider liefen Shopaholic und G-Force eher suboptimal an den Kinokassen. Damit es nicht eines Tages heißt, dass man auf Bruckheimers
Weiterführende Artikel:
- Persischer Heimkinoerfolg - Rückt die Fortsetzung in Nähe?
- Unglaublich witziges Interview zu Prince of Persia
- Prince of Persia: Später Start für niedrigeres Budget
- Meine Meinung zu Prince of Persia
- Wieviel wird Pirates of the Caribbean 4 einnehmen?
- Disney, Drogentrips, Donald Duck
- 10 peinliche Filmleidenschaften
Die Sands-Reine bietet auf jeden Fall noch Stoff für mehr Filme, solange niemand den Fehler macht den nächsten Film zu sehr wie Warrior Within zu machen. Dann ist es nämlich aus mit der Romantik.
AntwortenLöschenJa ich würd mir auch eine Fortsetzung wünschen. Anfangs war ich ja erst skeptisch ob das eine gute Viedospiel Verfilmung wird, aber mir hat der FIlm echt gefallen!
AntwortenLöschenFein. Ich freu mich über jeden, der sich ebenfalls eine Fortsetzung wünscht. Immer schön hier melden Leute, falls Disney mitliest... ;-)
AntwortenLöschenIch war mir anfangs auch nicht sicher ob das so gut wird..
AntwortenLöschendoch als ich den film sah kam ich nicht mehr davon weg!!
Ich könnte ausrassten bei dem Gedanken das es bei diesem einen film bleibt!
Ich hoffe mir so sehr das Jake Gyllenhaal und Gemma Arterton beim nächsten teil wieder dabei sind.. sofern wirklich noch einer raus kommt.
Ich unterstütze die oben fünf genannten gründe!
Bitte bitte gibt uns eine fortsetzung!! D:
Damit Disney mitbekommt, dass das Verlangen nach einer Fortsetzung geschlechterübergreifend ist: auch ICH will eine Fortsetzung!
AntwortenLöschenIn der von UbiSoft kreierten und von Bruckheimer/Disney adaptierten Welt lassen sich noch allerhand Abenteuer erzählen. Also nur her mit den Sequels!
AntwortenLöschen