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Platz 259: Bop Bop Bopbop Bop (Ich lieb dich so) ("Bop Bop Bopbop Bop (I Love You, Too)") aus Elliot, das Schmunzelmonster
Musik & Text von Al Kasha & Joel Hirschhorn (dt. Fassung von Heinrich Riethmüller)
Die ihm von Pete unterstellte Engelsstimme mag Elliot zwar nicht haben, liebenswert ist das süße, fröhliche Duett zwischen dem knuddeligen Drachen und seinem menschlichen Freund trotzdem. Die einfache Komposition und der glückliche Gesang von Pete zaubern einem schlichtweg ein Lächeln auf's Gesicht, und Elliots unverständliches, niedliches Gemurmel und Gebrabbel ist wie Sahne mit Kirschspitze auf dem Eisbecher. Bei zu hoher Dosierung mag es zu harmonisch und kindlich-glückselig sein und im Ohr festsetzen kann sich Bop Bop Bopbop Bop (Ich lieb dich so) bei mir selbst mit Willen nicht, aber das sei dem Lied verziehen, denn gerade mit der dazugehörigen Szene in der Don Bluth Elliot schüchtern, jedoch ausgelassen mit und um Pete tanzen lässt ist wirklich goldig.
Erschreckend, dass Disneys Konzernführung Elliot ursprünglich für nahezu den kompletten Film unsichtbar lassen wollte.
Platz 258: Ja, die Liebe siegt ("Love Led Us Here") aus Muppets - Die Schatzinsel
Musik von Barry Mann, Text von Cynthia Weil (dt. Fassung von Eberhard Storeck)
Mensch, was hat mich dieses Lied dauernd gestört! Die Muppets Schatzinsel ist pointiert, irrsinnig und wahnwitzig - hinzu noch mehrere gelungene Songs, kurum: Alles, was ich von einem Muppet-Film erwarte. Durch Jims quengelige "Ich will..."-Nummer nach dem grandiosen Intro habe ich mich stets tapfer durchgekämpft, daraufhin wurde der Film immer wilder - und dann hält alles an für eine langatmige Liebesballade, gesungen von Kermit dem Frosch und Miss Piggy. Lahmes Lied, zäh wie Leder, und dann noch nervige Gesangsstimmen. Da helfen auch die Gegenschnitte zu den ihren Schatz findenden Piraten rund um Long John Silver nicht viel, selbst in der englischen Originalfassung wo diese Bilder dank dem Songtext "Love led us here" wenigstens eine gewisse Mehrdeutigkeit verliehen bekommen.
Als ich die Muppet Schatzinsel dann eines Tages endlich auf Video mein Eigen nennen durfte, begegnete mir Ja, die Liebe siegt im Abspann des Films erstmals als englische Popballade. Klar, das war ja eine feine Disneytradition in den 90ern. Bei den Disney-Meisterwerken geriet das Popduett stets unausstehlich schmalzig (da bevorzugte ich die Filmversionen), doch in diesem Fall schlägt die Popversion (gesungen von John Berry und Helen Darling zart-romantisch und deutlich angenehmer als die Filmversion. Kein Lied für die Ewigkeit, jedoch schön zum "nach-dem-vielen-laut-lachen-schön-ins-warme-Bett-kuscheln".
Platz 257: Der Titelsong von Wochenend-Kids
Musik & Text von Roger Neill und Wayne Brady (dt. Fassung von ?)
Auweh, auweh. Ich wäre erstaunt (und freudig überrascht), wenn ich aufgrund dieser Platzierung nicht massenweise böse Kommentare ernte. Die Wochenend-Kids ein gutes Stück über Die Gummibärenbande (Platz 290)?
Ja.
Der Titelsong von Wochenend-Kids ist energiereich, schnell und fetzt mit einer rockig-poppigen Instrumentierung - einfach genau die Mischung, die einen mit Freude ins Wochenende kickt.
Die deutsche Fassung des Titelsongs gefällt mir übrigens um ein vielfaches mehr als das englische Original. Der deutsche Sänger hat zwar keine sonderlich schöne Stimme, entscheidend ist allerdings, dass er die Freude, die Kinder verspüren, wenn sich endlich das Wochenende nähert, viel besser wiedergibt als der Komiker Wayne Brady in der englischsprachigen Version des Songs.
Die Serie selbst, die in den USA bei der Erstausstrahlung übrigens der Pokémon-Zeichentrickserie gehörig die Zuschauer streitig machte, wird von älteren Zuschauern zu unrecht schief angeguckt. Die Gestaltung der vier Hauptcharaktere finde ich ebenfalls eher suboptimal, aber der Einfallsreichtum der Serie und die gelungene Abkehrung des kindischen Wochenendalltags ins Absurde sind klare Pluspunkte, die Wochenend-Kids zu einer Art Geheimtipp machen.
Platz 256: Du bist kein Zufall ("Out of thin Air") aus Aladdin und der König der Diebe
Musik und Text von David Friedman (dt. Fassung von Frank Lenart)
Die mit nichtmal zwei Minuten Laufzeit sehr kompakte Gefühlsnummer aus dem überraschend starken DTV Aladdin und der König der Diebe in der Aladdin über seine unglückliche Kindheit singt und Jasmin ihm ihre Liebe zu ihm erläutert ist romantisch, rührend und kriegt von einem leicht bedrückendem Anfang ganz leicht die Kurve zu einem ermutigendem Abschluss. Jasmins Erklärung, dass Aladdin ein toller Mensch sei und dies nicht von irgendwoher käme, weshalb Aladdin ruhig die gemeinsame Hochzeit verschieben soll um nach seinem Vater zu suchen ist in all ihrer Kürze gefühlvoll genug ohne die kurze Laufzeit durch Übertreibungen ausgleichen zu wollen.
Obwohl der englische Text dank des Ausdrucks "People like you don't come out of thin air" etwas lyrischer ist als das plattere, deutsche "Du bist kein Zufall" gefällt mir Frank Lenarts feinfühlige, sinnübertragende Eindeutschung insgesamt mehr als die englische Variante des Lieds. Unter'm Strich wirkt sie auf mich nochmal deutlich runder.
Platz 255: Wie schön, dass es das Weihnachtsfest gibt ("The Best Christmas Of All") aus Mickys großes Weihnachtsfest - Eingeschneit im Haus der Maus
Musik und Text von Randy Petersen und Kevin Quinn (dt. Fassung von ?)
Jeder, der diese Weihnachts-DVD zur Serie Mickys Clubhaus gesehen hat, wird jetzt mit großer Sicherheit aufspringen: Wie kann es sein, dass ich die Disney-Abspannpopballaden als mir zu schmalzig bezeichne, gleichzeitig jedoch die ultimative, übertrieben groß angelegte, an 80er-Charitysongs erinnernde Weihnachtskitschoffensive Wie schön, dass es das Weihnachtsfest gibt zu meinen liebsten Disneyliedern zähle? Hat da etwa der Donald-Duck-Bonus zugeschlagen?
Nein. Viel mehr drücke ich bei Weihnachtskitsch ein oder mitunter auch zwei Augen zu, was mir bei den schmierigen Abspannpopnummern nicht gelingt (erst recht nicht, so lange es die selben Songs in wesentlich besserer Ausführung gibt). Ganz besonders gilt dies für Weihnachtskitsch mit gewaltigem Chor, der mit kristallenen Stimmen die gesamte Wärmegefühl-Tonleiter rauf und runter singt. Ja, Menschen sollen sich bei diesem Lied böse Zahnschmerzen geholt haben, doch es ist sehr solide produziert, sehr gut abgemischt und bleibt bei allen gezielten Angriffen auf's weihnachtliche Gemeinschaftsgefühl ehrlich charismatisch.
5 Kommentare:
"Du bist kein Zufall" IST SOOOOOO SCHÖÖN!
"Love led us here" war für mich immer die Parodie auf die Große Liebesballade™, von daher konnte ich es im Film ganz gut akzeptieren, auch wenn die Singstimmen wirklich, ähm, gewöhnungsbedürftig sind. Es haut einen allerdings trotzdem ziemlich aus dem Film raus, aber wahrscheinlich muss das so sein. ;) Die Pop-Version ist aber definitiv schöner.
Die Aladdin-Fortsetzungen sind die einzigen (neben König der Löwen 2, die ich bisher gut fand. Und ja, Kasumi hat recht, "Du bist kein Zufall" ist schöööön. :)
Ein Weihnachtssong muss kitschig sein, mit großem Chor (am besten noch mit Kindern drin) und ganz viel Glöckchengebimmel! ^^ Da ich sowieso meine Weihnachts-CD wieder rausgekramt hab, muss ich das Lied doch gleich mal suchen gehen.
Als Parodie konnte ich "Ja, die Liebe siegt" irgendwie trotz der Besetzung nie verstehen. Aber so lange die Abspannversion es wieder rausreißt, ist das ja egal. *g*
Die "Aladdin"- und "König der Löwen"-Fortsetzungen sind nicht die einzigen guten Disney-Videofortsetzungen, finde ich. Aber die denkwürdigsten. "Lilo & Stitch 2" war ebenfalls noch sehr gut. Danach wird's aber wirklich haarig...
Aladdin & der König der Diebe ist neben Pocahontas 2 die einzige Video-Fortsetzung die ganz gut geworden ist. Die größte Enttäuschung ist die Fortsetzung von Der Glöckner von Notre Dame. Während der erste Teil der wohl vollkommenste Zeichentrickfilm aller Zeiten ist, ist die Fortsetzung billiger gezeichnet als viele TV-Serien und die Story nur noch grausig.
Und was ist mit dem zweiten Löwenkönig? Der ist auch noch toll!
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