Samstag, 14. November 2009
Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte
Michael Moore hat wieder zugeschlagen. Er nahm sich bereits den Waffenwahn, George W. Bush und das US-Gesundheitssystem zur Brust. Jetzt packt er die Wurzel allen Übels an: Den Kapitalismus.
Ehrlich, frech, beißend witzig und mitunter schockierend dramatisch blickt der provokante Essayist auf die amerikanische Lüge, dass ein vollkommen freies Wirtschaftssystem ohne soziales Netz der einzig wahre Weg zu Wohlstand und Glück ist.
Ursprünglich sollte Moores neuste Dokumentation eine selbstironische Fortsetzung von Fahrenheit 9/11 werden, aber dann zeichnete sich die Wirtschaftskrise ab. So änderte Moore das Sujet seines Doku-Essays und zeigt vom Kapitalismus ausgenutzte Arbeiterfamilien, die Entwicklung der US-amerikanischen Wirtschaftshaltung und die großen Mauscheleien hinter den verschlossenen Türen der großen Banken.
Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte schränkt Moores kultigen Satireeinschlag ungewohnt stark ein und dürfte es somit vielleicht ein paar Moore-Gegnern Recht machen - Freunde von Moores Stil werden dennoch mehr auf ihre Kosten kommen.
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1 Kommentare:
Na klar! Der Film kam ja jetzt auch noch raus!
Von Moores Dokumentationen kenne ich nur die beiden bekanntesten, also Bowling... und Fahrenheit 9/11. Die fand ich allerdings sehr unterhaltsam gemacht.
Ich hatte nie das Gefühl, dass Moore den Anspruch hat, eine objektive Bestandaufnahme zu präsentieren. Er will provozieren, seine Meinung möglichst vielen Leiten mitteilen und scheiß drauf, was Kritiker dazu sagen. Nützlich dabei ist, dass er gleichzeitig auch Missstände anprangert und mit recht einfachen Erklärungen Hintergründe darstellt.
Sowas kann man mögen oder nicht. Kapitalismus... werd ich mir im Kino wohl nicht anschauen, aber uf meine DVD-Liste werde ich ihn wohl setzen. Wenn sozusagen alle "Zutaten" drin sind, wie man sie gewöhnt ist, kann man sich auf jeden Fall auf eine unterhaltsame Doku freuen.
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