Um dauerhaft erfolgreich zu bleiben, müssen Sitcoms in unregelmäßigen Abständen frisches Blut verabreicht bekommen. Im Falle von Hör mal, wer da hämmert stieß es hinter den Kulissen pünktlich zur dritten Staffel in Form eines neuen Tool-Time-Girls sowie eines neuen ausführenden Produzenten und neuer, zusätzlicher Autoren hinzu, in Staffel 4 durch zwei neue, feste Personenkreise rund um Familie Taylor. Bereits in vorherigen Staffeln versuchten die Autoren neue Freunde in Tims und Jills Leben zu etablieren, von Bestand waren sie jedoch nicht.
In Staffel 4 dagegen bekam das Publikum neue Charaktere vorgestellt, die zu einem ergiebigen Bestandteil von Hör mal, wer da hämmert werden sollten. Zum einen wären da der Eisenwarenhändler Harry und seine Dauerkundschaft, die Tim einen männlichen Zufluchtsort und Platz für Männertratsch sowie Ratschläge (wenngleich wesentlich schlechtere, als Wilson sie verteilt) darstellt, zum anderen die Erweiterung der Taylorfamilie um Tims Bruder Marty, seine Frau Nancy und ihre Zwillingstöchter. Vor allem in späteren Staffeln sollte Marty zu einem regelmäßigen Gast in der Serie werden, aber bereits in Staffel 4 bringt er frischen Wind mit.
Von der Personalerweiterung abgesehen, lassen sich kaum Unterschiede zwischen der gelungenen dritten und der vierten Staffel feststellen. Für meinen Geschmack waren die absoluten Highlights der dritten Staffel etwas zeitloser und bemerkenswerter, dafür hat die vierte Staffel weniger Durchhänger, weshalb ich beide Jahresstaffeln vom Gesamtniveau her auf die selbe Stufe stellen würde.
Zu meinen favorisierten Episoden der vierten Staffel gehören, neben der allseits bekannten Folge, in der Tim einen T-Träger auf Jills Auto fallen lässt, die Episoden "No, No, Godot" (Tim und Al landen im Gefängnis, während Jill und Als Freundin Ilene in einer Vorführung von Warten auf Godot sitzen und sie warten), die Episode, in der die Talyors mit Heidi und Al das Haus von Bennys Tante neu aufbauen (großartige Bau-Montage!), "The Naked Truth" (Tim witzelt über seine gut aussehende Schwägerin und begegnet ihr daraufhin nackt in der Dusche) - eine Episode, die überraschend geistreich über den Humor und die "Sehgewohnheiten" von Männern herzieht, und die Folge, in der Al zum begehrtesten Junggesellen gewählt wird. Richard Karn darf in dieser Folge wieder richtig aufspielen und seine Machoseite raushängen lassen.
Ebenfalls gut wie eh und je gelang dem Team die Weihnachtsfolge, welche neben dem alljährlichen Lichterwettstreit eine ihre Psychologiekenntnisse überschätzende Jill und jede Menge herrlich gespieltes Familienchaos zu bieten hat. Die Halloween-Episode der vierten Staffel fällt leider aus der Reihe und bietet keinerlei Gruseleien. Das Fest dient nur als Hintergrund für eine weitere, gelungene Al-Folge: Al wird Teilhaber von Harrys Eisenwarenladen und überschätzt sich in dieser Rolle gehörig.
Einziger nennenswerter Tiefpunkt der Staffel ist eine (unnötige) zweiteilige Clipshow, die wohl aus der Not entstand, weil einige Gaststars und die berühmte T-Träger-Episode ordentlich Budget abnagten. Bestätitgen kann ich diese Vermutung nicht, aber da es bei vielen anderen Serien ebenso lief, bin ich von dieser These sehr überzeugt.
Glücklicherweise ist es leicht, über diese verschenkte Doppelfolge hinwegzusehen, da die restliche Staffel ein konstant hohes Niveau hält und dank des talentierten Casts an Nebencharakteren rund um Tim und Jill viel Abwechslung bietet.
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4 Kommentare:
"Aileen"
Aua, was tut das weh!
Sie heißt Ilene!
Und dein Tonfall tut mir weh.
Scheinbar nicht weh genug. Steht immer noch falsch da.
Bezog sich ja aber nicht auf dich speziell. Mir ist die Schreibweise schon anderswo untergekommen. Find sie einfach grauselig.
Du hast mir sehr wohl weh getan. Wenn das so weitergeht, kann ich vor lauter Schmerzen gar nicht mehr schreiben. *sich krümm vor lauter Aua*
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