Bereits letzte Woche wurde die Anzahl kurzer Clips im Stile der Original-Comedystreet vergrößert und auch die für die Show typische, treffende Musikauswahl kehrte wenigstens im kleinen Rahmen wieder zurück.
Die dieswöchige Ausgabe von Comedystreet XXL bat dann für die Zuschauer eine tüchtige Überraschung: Zwar reichte die Lachquote nicht an die ursprünglichen, kurzen Episoden heran, aber man konnte deutlich erkennen, dass sich Gosejohann und sein Produktionsteam im Schneideraum bemühten den Ansprüchen der Fangemeinde zu genügen.
Im ersten Drittel gab es einen weiteren Streich in Manier des "Eheantrag im Eishockeystadion" aus der Pilotfolge: Der verkleidete Gosejohann besucht mit seiner "Freundin" einen Auftritt der Blue Man Group, welche als Freiwillige auf die Bühne gezerrt wird und somit den eifersüchtigen Gosejohann zur Weißglut treibt. Im Gegensatz zum Eishockeysketch aus der Pilotfolge beschränkten sich die Clips zu diesem Sketch auf eine kleine Handvoll. Die Ausscnitte waren kurz, pointiert und konzentrierten sich auf das sich ob Simons Anstalten fremdschämende Publikum. Kein ewig langes Rumgeplänkel und keine "tote Luft" wie in der Pilotfolge. Außerdem: Straßenaktionen mit Gosejohann und einem Kameraden als sechszehnjährige Schüler, die in Amsterdam Drogen beschaffen wollen.
Drumherum: Klassische Comedystreet-Clips mit dem schreckhaften Goth, dem piepsstimmigen Rocker, dem Mann mit der engen weißen Shorts und Co.
Das zweite Drittel zeigte wieder die Schwächen des neuen Formats: Seltsame Aktionen auf der Straße sind einfach Gosejohanns Ding und bei weitem nicht so ausgelutscht wie Streiche mit der versteckten Kamera. Da benötigt es einfach guten Ideen und meistens auch einer aufwändigeren Umsetzung. Daran scheiterten die Streiche in dem zweiten Drittel: Eine weitere, stinklangweilige und pointenlose Quizshownummer in einem Witz von einem Studio (Egal was die Kandidaten antworten, laut Gosejohann ist es falsch... wie witzig) sowie eine schlechte Rache ist süß-Nummer in der (eingeweihte) Lebensgefährtinnen mit ihrem Partner einen erotischen Werbespot für Honig drehen, wobei der Regisseur Gosejohann mit der Frau zufrieden ist, den Mann aber durch einen dicken Angestellten ersetzt. Die Intention des Streiches: Vor Eifersucht platzende Männer zeigen. Mehr als müde-irritierende Blicke und die geduldige Haltung "Okay, jetzt weiß ich, was ich beim nächsten Take machen soll... wenn der denn Mal verlangt wird" gab es jedoch nicht.
So etwas gehört in den Papierkorb, nicht auf Sendung.
Im dritten Drittel der heutigen Folge lief Comedystreet XXL schließlich zur Höchstform auf. Und wer hat's
Dieser gab bei einem gemeinsamen "Meet & Greet" mit Simon gegenüber ihren Fans das genervte Arschloch, der mit seinen nervigen Fans nichts zu tun haben will und die ständigen Versuche seines Arbeitskollegen Simons Teil seines Privatlebens zu werden auf den Senkel gehen. Gespickt mit einigen Anspielungen auf das einstige Comedyduo, das er mit Pocher bildete, zeterte Elton, spielte die gestresste und unfreiwillig zum Fankontakt gezwungene Leberwurst und gab kaltschnäuzige Antworten. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken - Elton lieferte eine richtig überzeugende Darstellung ab und sorgte für erfrischend laute Lacher ("Boah, mein Privatleben ist privat, und das war's dann. Was wollt ihr denn noch wissen? Ich lieg' gern unten und schlag Kinder. Sonst noch was?").
Die Clips von diesem Streich waren gut getimt, wurden ander richtigen Stelle von anderen Clips unterbrochen und Elton vermochte es gute Reaktionen aus den überraschten Fans (welche eh schon witzig waren "Fan 1 zu Fan 2: Ich frag' jetzt besser doch nicht, was Eltons Lieblingspizza ist...") herauszulocken.
Ein absolutes Highlight in der Reihe Comedystreet XXL. Da hofft man gleich wieder, dass Elton in der nächsten Staffel von TV Total wieder mehr machen darf als bei Blamieren oder kassieren Fragen vorzulesen.
3 Kommentare:
Kann dir nur zustimmen. Witzig ist wirklich was anderes...
Wobei es natürlich schon sehr bezeichnend ist, wenn die einzig wirklich witzige Performance in Simons Show von "Gaststar" Elton kommt.
Es stimmt schon, am Schnitt hat man deutlich gearbeitet (warum nicht gleich so?!), nur da der Großteil des Materials anscheinend Schrott ist (Zitat Donnerbold: "Soetwas gehört in den Papierkorb, nicht auf Sendung."), denke ich mal, besser als heute wird's nicht mehr. Und das war weiterhin sehr dürftig.
Mal was anderes: das Kommentarfeld hier nervt mich. Ich kann da nix rein und nix rauskopieren und nicht mal den Cursor im Text setzen. Geht mir das als einzigem so?
Nein, nicht nur dir geht es so - Googles Blogsoftware scheint Leute, die sich hier nicht mit Google/Blogger-Account anmelden als Menschen zweiter Klasse zu behandeln.
Daran ändern kann ich aber nichts. Bei dir klingt es so, als hätte ich das hier schlampig programmiert oder extra so eingestellt.
Ich kann höchstens das Kommentarfeld als PopUp einführen, mehr Macht verleiht mir Blogspot nicht.
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