Der erste kurze Clip aus A Christmas Carol / Eine Weihnachtsgeschichte war eine reine Enttäuschung. Nichts von der großen, versprochenen Revolution, dem Erwachsenwerden der Motion-Capturing-Filme. Stattdessen fühlte man sich in die Zeiten der Playstation 2 zurückversetzt.
Da schmerzt es gleich nochmehr zu sehen, wie engagiert und leidenschaftlich Jim Carrey und Regisseur Robert Zemeckis an den Stoff herangingen und surreale, filigrane sowie stimmungsvolle Konzeptzeichnungen zu sehen:
Carreys spontane, kurze Kostprobe seines Scrooges hat mir wirklich enorm gefallen und ich kann mir richtig gut vorstellen, dass er schauspielerisch in dieser Rolle eine Glanzleistung ablegt. Die Konzeptbilder beweisen, dass Zemeckis noch immer einfalslreiche Filme machen kann und seine Deutung der Geschichte als "Zeitreisestory" finde ich auch toll. Sie ist so naheliegend, warum ist mir das nie aufgefallen? Außerdem: Zemeckis macht wieder einen Zeitreisefilm, das kann ja eigentlich nur gut gehen...
Wäre das ganze ein mit beeindruckendem Budget ausgestatteter Spielfilm, der mit seinem Szenenbild und unglaublicher Make-Up-Arbeit auftrumpft und Carrey mühevoll, aber realitätsnah in den alten, grimmigen Scrooge und (mit Hilfe von Effekten) auch in die drei Geister verwandelt.
Stattdessen muss Zemeckis unbedingt den ganzen Film mit der nicht gerade Kosten sparenden Motion-Capturing-Technik verwirklichen (es hätte doch gereicht nur die Geister so einzuarbeiten). Und sofern der endgültige Film nicht tausendmal besser aussieht als der erste Promoclip, dann ist das eine wahre Schande. Denn Zemckis' Eine Weihnachtsgeschichte hätte eine wunderbare, optisch reinklotzende und mit einem Carrey in Hochform bestechende Adaption des Stoffes werden können.
Schon seltsam dass die Story von Dickens immer und immer wieder filmisch durchgekaut wird.
AntwortenLöschenAktuell ist "The Womanizer" im Kino: Ein Playboy wird mit den Geistern seiner vergangenen, aktuellen und zukünftigen Affären konfrontiert...