Anchorman war 2004 das Starvehikel des "Frat Packs" (die Komödienkumpanen rund um Ben Stiller, Owen Wilson und Co.) für ihr recht junges Mitglied Will Ferrell. Ferrell übernahm die Hauptrolle eines sexistischen, beschränkten und zur Lokallegende aufgestiegenen Nachrichtensprecher Ron Burgundy und schrieb zusammen mit Regisseur Adam McKay das Drehbuch.
Die Attraktivität von Anchorman beschränkte sich allerdings mehr auf die USA: Von den rund 90 Millionen Dollar weltweitem Einspiel stammen 85 Mio. aus den Vereinigten Staaten, und während die Kritikerrezeption jenseits des großen Teichs sehr gut war und Ron Burgundy Jahre später sogar in einer Top-100-Filmcharaktere-Hitliste des Empire-Magazins vorkam, hatten die meisten Kritiker diesseits des Atlantiks nur Kopfschütteln übrig.
Anchorman ist zugegebenermaßen ein Film, mit dem man sich erst anfreunden muss. Er ist geschwätzig, trocken und zugleich infantil, vulgär und dämlich. Dass er das typische US-Lokalfernsehen parodiert, macht ihn für manche hiesigen Zuschauer noch schwerer verständlich. Ganz zu schweigen von der völlig aus dem Kontext gerissenen, übertriebenen, albernen und nichts mit dem Plot gemein habenden Kampfsequenz in der Mitte des Films (BIG LIPPED ALLIGATOR MOMENT!). Ich allerdings hatte sehr viel Spaß mit dieser Judd-Apatow-Produktion und freue mich deshalb enorm darüber, dass die lange vom Team vor sich hergeschobene Fortsetzung endlich näher rückt: Laut Moviehole trifft sich die gesamte Anchorman-Mannschaft nächste Woche, um die Details über den Film zu besprechen, und (wie Ferrell scherzend sagt), ob seine Co-Stars Paul Rudd ud Steve Carell bereit wären eine Gehaltskürzung hinzunehmen.
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