Hasbros Partnerschaft mit Universal wirft ihre Schatten voraus: Gestern versuchte Ridley Scott seine Monopoly-Adaption zu erklären (und scheiterte, ich bin verwirrter und zweiflerischer denn je) und vor kurzem wurde Gore Verbinski als Cluedo-Regisseur bestätigt.
Auch über die zwei anderen geplanten Brettspielverfilmungen kommen die ersten Informationen zu Tage.
Beginnen wir mit Candy Land, der für mich noch kurioser klingt als Monopoly: Das simple Kinder-Brettspiel, bei dem man bloß vom Start zum Ziel kommen muss, ohne Würfel auskommt und Farberkennung trainiert wird unter der Regie von Kevin Lima (Tarzan, Verwünscht) verfilmt und das Drehbuch stammt von Ethan Cohen (Tropic Thunder, Idiocracy, nicht zu verwechseln mit No Country for Old Men-Regisseur und -Autor Ethan Coen). Da klingt das epische, höchst wahrscheinlich mit Überlänge ausgestattete Monopoly von Ridley Scott ja noch ganz normal.
Gegenüber MTV erklärte Hasbro-CEO Brian Goldner, wovon der Film handeln wird - und die Erklärung ist ähnlich vielsagend wie die Erläuterung des Monopoly-Films:
"Stellen Sie sich vor, Sie nehmen die einfache Idee der Reise zu einem besseren Ort, und erlauben es dem Publikum die Reise zu diesem ort gemeinsam zu tätigen. Aber dann finden Sie heraus, dass dieser Ort, wie jeder andere Ort der verspricht besser zu sein, ebenfalls unter einer gewissen Kontroverse leiden muss, die natürlich von den Helden des Films gelöst werden muss."
Diese Handlung sei sehr menschlich und natürlich - für mich klingt es eher sehr zuckrig und zugleich forciert. Wieso habe ich vor meinem inneren Auge das Bild von einem Zuckerbäckerland, in dem Milch und Honig fließen und sprechende (alkoholfreie) Vollmilchpralinen mit Lebkuchenmännern Mau Mau spielen? Und die große, angekündigte Kontroverse ist nichts anderes als die Angst der Zuckerwaren vor dem neuen Bewohner ihres süßen Landes, einer mit Schokolade überzogenen, gesalzenen Erdnuss. Denn diese Nuss ist nicht nur süß, nein, sie ist zugleich auch salzig. Böse Vorurteile über diese Fremdartigkeit drohen den Frieden im Zuckerbäckerland zu zerstören, doch am Ende lernen alle, dass Vorurteile blöd, und salzig-süße Speisen voll dufte sind...
Ouija klingt da schon wieder etwas brauchbarer. Naja... Nicht viel brauchbarer, aber ich glaube wenigstens, dass man da eine Handlung rauskitzeln kann:
Das in Deutschland auch als Hexenbrett bekannte, mit Okkultismus und Spiritismus liebäugelnde Kinderspielzeug, mit dem man angeblich Kontakt zu den Toten aufnehmen kann (ich glaub ich kenne jetzt Vincent Ravens Lieblingsspiel) soll die Vorlage für einen schaurigen, übernatürlichen Horrorthriller werden. Das hofft jedenfalls Goldner in seinem dritten Interview mit MTV (wieso eigentlich gerade MTV?).
Dabei soll sich der Film auf zwei Grundideen stützen: "Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst" und "Ist Ouija mehr als nur ein Spiel?". Klingt plötzlich nicht mehr nach Horrorthriller, oder? Diese überdeutliche Moral, die Goldner stolz präsentiert schreit nach Familienfilm, und die tolle Werbezeile "Ist es mehr als nur ein Spiel?" fügt sich da nahtlos ein. Jedenfalls sollen die Filmcharaktere im Laufe der Handlung auf etwas großes, unheimliches stoßen, dass mit ihnen eine Verbindung hat. Joah...
Und zu guter Letzt verspricht Goldner: "Alle, ganz besonders junge Teenager-Mädchen, haben ihre eigene Ouija-Geschichte. Sie alle kamen zusammen um gemeinsam zu übernachten und es wurde vielleicht ein bisschen zu gruselig. Sie alle können sich [nun] zurückerinnern."
Ein finsterer Horrorthriller, der wohligwarme Erinnerungen an rosarote Pyjama-Partys auslöst und eine wichtige Moral zu erzählen hat? Haltet die Luft an vor lauter Vorfreude und kampiert vor dem Kino in eurer Nähe! Das möchtet ihr bestimmt auf keinen Fall verpassen!
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