Die einstige Erfolgsgeschichte von Dreamworks erhält einen weiteren Dämpfer: Das von Katzenberg, Spielberg und Geffen gegründete Studio verlor vor einigen Jahren seine Unabhängigkeit, und letztes Jahr trennten sich die Wege mit dem bisherigen Vertriebspartner Paramount.
Universal trat auf den Plan und nach längeren Verhandlungen konnten sich die Dreamworks-Repräsentanten Stacey Snider und Steven Spielberg mit dem Studio einigen.
Scheinbar.
Denn heute trat Universal damit an die Presse, dass der Deal mit Dreamworks geplatzt sei. Dreamworks' habe die 2008 getroffenen Vertragsbedingungen verändern wollen, woraufhin Universal die Gespräche abgebrochen habe. Die abgemachte Partnerschaft, laut der Universal über einen Zeitraum von sieben Jahren sechs Dreamworks-Filme jährlich für einen Verleiheranteil von 8% in die Kinos bringt und das komplette Marketingfinanziert, wird nicht zu Stande bringen.
Dreamworks konnte die 500 Millionen Dollar schwere, Finanzspritze des indischen Konzerns Reliance Big Entertainment nicht in der erhofften Zeitspanne abbezahlen und wollte daraufhin den Vertrag mit dahingehend abändern, dass Universal Dreamworks auch Produktionsfonds und Sendeplätze auf dem Sender HBO zur Verfügung stellt.
Jetzt sollen sich Dreamworks-Vertreter bereits in der letzten Verhandlungsphase für eine Abmachung mit der Walt Disney Company befinden. Somit würde Disney in kommenden Jahren Dreamworks-Spielfilme vertreiben.
Disneys und Pixars größte Konkurrenz auf dem (westlichen) Animationsmarkt bleibt dagegen von dieser Entwicklung unberührt. Katzenbergs Dreamworks Animation Studios sind von den Realfilmstudios unabhängig und stehen weiterhin bei Paramount unter Vertrag.
(Quellen: Hollywood Reporter und Variety)
Update: Nikki Finke berichtet, dass der Deal unter Dach und Fach ist. Disney und Dreamworks werden Montag genauere Informationen der Öffentlichkeit preisgeben. Demnach benötigte Dreamworks 250 Millionen Dollar, um die Partnerschaft mit dem indischen Medienkonzern Reliance Big Entertainment aufrecht zu halten, doch Universal blockte und versuchte obendrein Spielberg langsam aus seinem Freizeitpark-Deal rauszukegeln. Daraufhin begannen bereits geheime Unterredungen mit Disney, die wohl enthusiastisch an die Verhandlungen rangegangen sind. Laut Finke wollte Dreamworks daraufhin Disney und Universal in einen Verhandlungspoker bringen, um das höchste Angebot auszuwählen und so die finanzielle Lage des Studios zu retten. Dies sei durch frühe Medienberichte über diesen Deal misslungen und Universal habe die Verhandlungen mit Dreamworks sofort komplett abgebrochen, so dass Dreamworks sich nun für Disney entscheidet / entscheiden muss. Ein Dreamworks-Insider berichtet aber, es gäbe kein böses Blut und Dreamworks hätte mit Disney den besseren Vertragspartner gefunden.
Dies könnte schwere Folgen für das Miramax-Label haben, welches laut Finke möglicherweise an die Weinstein-Brüder zurückverkauft wird.
Die Bekanntgabe am Montag wird Licht in die Sache bringen.
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