Danny Boyles mit Romantik gewürztes Sozialdrama Slumdog Millionär war unter den Preisträgern der große Gewinner des Abends. Mit ganzen acht Oscars, darunter Film, Regie und Drehbuch hebte er sich klar von den anderen in der Hauptkategorie nominierten Filmen ab. Benjamin Button gewann in drei der dreizehn Kategorien in denen er nominiert war, Milk in zweien (Original-Drehbuch und Hauptdarsteller).
Der heimliche Star und Gewinner des Abends war jedoch Hugh Jackman, der sich als talentierter Moderator erwies. Jackman schaffte es die kleinere, nicht ganz so aufwänfdige und intimere Oscarshow dank der energiereichen Showeinlagen zu einem größeren Spektakel zu machen, als wir es in den letzten Jahren zu sehen bekamen. Seine zwei Gesangseinlagen, eine augenzwinkernde, mit Schultheater-Requisten versehene Eröffnungsnummer anstatt des sonst obligatorischen Stand Ups und ein glamouröses Medley aus Musicalhits der Filmgeschichte, legten für Jackmans Nachfolger die Latte verflixt hoch und dürften noch länger im Gedächtnis bleiben. Auch Michael Giacchino (Komponist von Lost, Die Unglaublichen, Ratatouille und mehrer Medal of Honor-Spiele sowie der neuen Musik in der Achterbahn Space Mountain in Disneyland Paris) verdient Lob. Als Verantwortlicher für Musik bei den Oscars gab er - völlig unaufdringlich - jede Menge Pepp in die Musikuntermalung des Abends, wobei er stets den Stil und Glanz der Verleihung bewahrte. Giacchino hat noch eine erfolgreiche Karriere vor sich.
Zurück zu den Preisen des Abends: WALL•E gewann leider nur den Ghettopreis für den besten Animationsfilm, The Dark Knight gewann 2 Oscars (darunter Bester Nebendarsteller für Heath Ledger). Also gewann auch dieses Jahr wieder das klassische Oscarmaterial über den Alternativen. Wäre der bunte Rahmen der Verleihung nicht so gelungen, könnte man glatt ein wenig schmollen.
Deutschland darf sich übrigens über einen Preis für den besten Kurzfilm freuen.
Bester Film: Slumdog Millionär (Produzent: Christian Colson)
Beste Regie: Danny Boyle (Slumdog Millionär)
Beste Hauptdarstellerin: Kate Winslet (Der Vorleser)
Bester Hauptdarsteller: Sean Penn (Milk)
Beste Nebendarstellerin: Penelope Cruz (Vicky Christina Barcelona)
Bester Nebendarsteller: Heath Ledger (The Dark Knight)
Bester Animationsfilm: WALL•E (Regie: Andrew Stanton)
Beste Musik: Slumdog Millionär (Komponist: A.R. Rahman)
Bester Song: Jai Ho aus Slumdog Millionär (Komponist: A.R. Rahman)
Bester fremdsprachiger Film: Departures - Japan
Bestes Original-Drehbuch: Milk (Autor: Dustin Lance Black)
Bestes adaptiertes Drehbuch: Slumdog Millionär (Autor: Simon Beaufoy)
Beste Effekte: Der seltsame Fall des Benjamin Button (Effektkünstler: Eric Barba, Steve Preeg, Burt Dalton, Craig Barron)
Bester Tonschnitt: The Dark Knight (Toncutter: Richard King)
Bester Ton: Slumdog Millionär (Ton-Mixer: Ian Tapp, Richard Pryke, Resul Pookutty)
Bester Schnitt: Slumdog Millionär (Cutter: Chris Dickens)
Bestes Szenenbild: Der seltsame Fall des Benjamin Button (Künstler: Donald Graham Burt, Victor J. Zolfo)
Beste Kostüme: Die Herzogin (Designer: Michael O'Connor)
Bestes Make Up: Der seltsame Fall des Benjamin Button (Make Up Artist: Greg Cannom)
Beste Kamera: Slumdog Millionär (Kameramann: Anthony Dod Mantle)
Bester animierter Kurzfilm: La Maison En Petits Cubes (Regie: Kunio Kato)
Bester Kurzfilm: Spielzeugland (Regie: Jochen Alexander Freydank)
Beste Dokumentation: Man on Wire (Gewinner: James Marsh ; Simon Chinn)
Beste Kurz-Dokumentation: Smile Pinky (Produzentin: Megan Mylan)
Humanitarian Award: Jerry Lewis
Mein Prognosenschnitt: 12 von 24 Siegern richtig getippt. Geht besser, doch nach den Oscars ist vor den Oscars!
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