Montag, 28. Dezember 2009

Die möglichen Oscar-Songs 2010

Awards Daily veröffentlichte in der Zeit vor Weihnachten eine Liste sämtlicher für die kommenden Oscars zugelassenen Filmsongs. Da die Songkategorie für mich zu den interessantesten gehört, möchte ich mit euch an dieser Stelle einen etwas genaueren Blick auf die möglichen Nominierten werfen.

Dieses Jahr sind wesentlich mehr Lieder zugelassen, als vergangene Oscar-Saison, insgesamt 63 Lieder wurden eingereicht und genügten den Kriterien für die Kategorie "Best Original Song". Im Vorfeld der letzten Oscars mussten sich die Stimmberechtigten durch "bloß" 49 Lieder durchhören.

Zu den freudigen Überraschungen gehören für mich die Qualifikationen von Dove of Peace aus Brüno und Stu’s Song aus Hangover. Eine Nominierung ist leider außerordentlich unwahrscheinlich, aber wünschen kann man es sich ja dennoch. Gerade Dove of Peace wäre sicherlich eine willkommene Erfrischung während der Preisverleihung.

Wie man es von Disney ja gewohnt ist, ist das Studio mit mehreren Filmen und mehreren Liedern pro Film vertreten. Aus Küss den Frosch qualifizierten sich Almost There (Ganz nah dran), Down in New Orleans (In New Orleans), Ma Belle Evangeline (Ich lieb' dich, Evangeline) und Never Knew I Needed, wovon ich den ersten beiden die größten Chancen auf eine Nominierung einrechnen würde, da sie zwar (mehr oder weniger) aus dem Off gesungen werden, aber gut in den Film eingetüftelt wurden, was dem Geschmack der Academy zu entsprechen scheint. Außerdem halte ich es für unwahrscheinlich, dass die Academy wirklich einen mit Akzent vorgetragenen Song eines Nebencharakters wählt - und gegen den Abspannsong habe ich etwas (wenn das Mal kein Grund ist... außerdem sollen Abspannsongs ja nicht mehr so beliebt sein...).

Aus Hannah Montana - Der Film qualifizierten sich Back to Tennessee, Butterfly Fly Away, Don’t Walk Away, Hoedown Throwdown und You’ll Always Find Your Way Back Home. Sollte irgendeiner dieser Songs nominiert werden, fress ich einen Besen mitsamt Putzfrau.

Andrea Bocellis Abspannsong God Bless Us Everyone aus Eine Weihnachtsgeschichte qualifizierte sich ebenfalls, genauso wie Bryan Adams' You’ve Been a Friend to Me aus Old Dogs und Ponyo on the Cliff by the Sea aus Ponyo, das verzauberte Goldfischmädchen.



Die Leinwandadaption des Musicals Nine, welches auf Fellinis 8 1/2 basiert, beinhaltet drei neue Songs, wobei einer jedoch auf einem instumentalen Stück aus dem Bühnenstück basiert. Deswegen konnten sich nur Cinema Italiano und Take It All qualifizieren. Ersterer wurde auch bereits für einen Globe nominiert und solte deshalb recht gute Chancen auf eine Oscar-Nominierung haben.

Natürlich haben sich auch wieder ein paar Charthits hineingemogelt. Da wäre etwa aus Transformer - Die Rache der Song New Divide von Linkin Park, einer meiner Lieblingsbands, und noch Leona Lewis' I See You aus Avatar. Ich würde Linkin Park natürlich gerne mit einer Oscar-Nominierung geschmückt sehen, jedoch haben etablierte Chartkünstler eigentlich nur mit Schmalz eine Oscar-Chance. Der Avatar-Song, bereits für einen Globe nominiert, wird unsere Ohren also eher bei den Oscars quälen, als dass wir mit Linkin Park rechnen können.





Und diese Songs sind ebenfalls qualifiziert:

  • “All Is Love” aus “Where the Wild Things Are”
  • “Almost Over You” aus “My One and Only”
  • “AyAyAyAy” aus “The Maid”
  • “Being Bad” aus “Duplicity”
  • “Blanco” aus “Fast & Furious”
  • “Brothers in Arms” aus “Brothers at War”
  • “Colorblind” aus “Invictus”
  • “Depression Era” aus “That Evening Sun”
  • “Fly Farm Blues” aus “It Might Get Loud”
  • “Forget Me” aus “I Love You, Beth Cooper”
  • “Here” aus “Shrink”
  • “Hideaway” aus “Where the Wild Things Are”
  • “I Bring What I Love” aus “Youssou N’Dour: I Bring What I Love”
  • “(I Want to) Come Home” aus “Everybody’s Fine”
  • “If You’re Wondering” aus “The Lightkeepers”
  • “Impossible Fantasy” aus “Adventures of Power”
  • “Innocent Child” aus “Skin”
  • “Invictus 9,000 Days” aus “Invictus”
  • “Legendary” aus “Tyson”
  • “Let Freedom Reign” aus “Skin”
  • “Loin de Paname” aus “Paris 36”
  • “My One and Only” aus “My One and Only”
  • “Na Na” aus “Couples Retreat”
  • “New Jersey Nights” aus “Adventures of Power”
  • “New York Is Where I Live” aus “Did You Hear about the Morgans?”
  • “No Time for Love” aus “Simon & Malou”
  • “One Day” aus “Post Grad”
  • “Only You” aus “The Young Victoria”
  • “Other Father Song” aus “Coraline”
  • “Petey’s Song” aus “Fantastic Mr. Fox”
  • Possibility” aus “The Twilight Saga: New Moon”
  • “Raining Sunshine” aus “Cloudy with a Chance of Meatballs”
  • “Running Out of Empty (Make Ourselves at Home)” aus “Lymelife”
  • “Smoke without Fire” aus “An Education”
  • “Somebody Else” aus “Crazy Heart”
  • “Through the Trees” aus “Jennifer’s Body”
  • “Trust Me” aus “The Informant!”
  • “Un Bouquet des Violettes” aus “New York, I Love You”
  • “We Are the Children of the World” aus “The Imaginarium of Doctor Parnassus”
  • “We Love Violence” aus “The Imaginarium of Doctor Parnassus”
  • “The Weary Kind (Theme aus Crazy Heart)” aus “Crazy Heart”
  • “When You Find Me” aus “Adam”
  • “Winter” aus “Brothers”
  • “The Word Is Love” aus “Oy Vey! My Son Is Gay!”
  • “You Got Me Wrapped around Your Little Finger” aus “An Education”
Siehe auch:

Sonntag, 27. Dezember 2009

Musikalisches Immergrün - Meine 333 liebsten Disney-Lieder (Teil XVII)

zurück zu Teil XVI

Beinahe 100 Lieder haben wir jetzt schon hinter uns gelassen. Zeit, erneut einer bedeutsamen Frage ins Auge zu blicken: Was genau ist denn jetzt eigentlich der Unterschied zwischen einer Liste mit Lieblingssongs und einer Hitliste der besten Lieder?
Die grundlegenden Prinzipien dieser Definition, und weshalb ich mich dazu entschied meine Lieblingslieder zu präsentieren, statt mich an einer Liste der besten Disney-Songs zu versuchen, erläuterte ich ja bereits im Eingangsposting sowie im ersten regulären Artikel dieser Reihe.
Im Vorfeld dieses Blocks möchte ich näher darauf eingehen.

Es ist nunmal so: Es gibt Musik, bei der man auf Anhieb erkennt, dass es sich dabei um gute Musik handelt, vollkommen unabhängig von jedweden persönlichen Vorlieben. Insbesondere bei Filmmusik gibt es den einen oder anderne zweifelsfreien Fall. Wenn eine eingängige Melodie, eine in den Kontext passende Klangfarbe und eine zum gerade im Fokus stehenden Charakter aus der Seele sprechende Textwahl zusammenfallen, der Sänger/die Sängerin alle Töne trifft und Gefühl ins Lied hineinlegt, dann muss es sich - sofern dieser Song nicht grauenvoll produziert wurde - um ein gutes Exemplar der Gattung Filmsong handeln.
Ebenso gibt es Musik, die schlichtweg schlecht ist. Ein schlecht gewähltes Genre, unpassender Gesang, zum Himmel schreiende Texte, eine seelenlose Produktion und keinerlei erkennbarer Zusammenhang zum Film oder irgendwelcher Anspruch...

Allerdings gibt es schlechte Musik, die trotz ihrer Mülltonnen-Qualität gefällig ist. Ich spreche von solchen Liedern, die in ihrer Dreistigkeit, Dämlichkeit und/oder Unbeholfenheit so etwas wie den Mutterinstinkt unserer Gehöhrgänge wecken und schlichtweg Freude machen.
Wenn dann noch wohlige Erinnerungen anheim fallen, dann ist es um uns geschehen, und wir bilden uns tatsächlich ein, dass dieser Song Qualitäten habe.

Bei ein oder gar zwei Liedern aus dem nun folgendem Block bin ich mir sogar vollstens dessen bewusst, dass ich mir lediglich eine fragile Schutzkuppel baute, die diese Musikstücke vor der harten Realität bewahren soll, dass ich mir diese Lieder mit schwachen Argumenten schönrede. Doch es stört mich nicht.

Das ist jedoch keineswegs ein Freifahrtsschein für schlechte Musik oder sogar eine Benachteiligung guter Lieder. Absolute Pflichtkandidaten werden sich hier in dieser Liste in der einen oder anderen Form auf jeden Fall wiederfinden, und es ist ja auch nicht so, als würde ich gute Musik aktiv ablehnen. Auf den etwas weniger hart umkämpften Rängen ist die Auswahl lediglich etwas... origineller... durchmischt.

Platz 238: Always Know Where You Are aus Der Schatzplanet
Musik & Text von John Rzeznik

Die Misserfolge der Disney-Zeichentrickfilme aus den Jahren 2000 bis 2003 schmerzen mich sehr, da die Filme von Fantasia 2000 bis Bärenbrüder allesamt mehr Erfolg verdient gehabt hätten (okay, Lilo & Stitch hat so ungefähr den Erfolg gehabt, der ihm gebührt), doch wenn es einen Film gibt, bei dem es mich am meisten ärgert und der in Zukunft gefälligst wie Pinocchio oder Dornröschen zu den größten Ehren unter Disneyfans und Animationskennern kommen sollte, dann ist es Der Schatzplanet von Ron Clements und John Musker.
Wie sehr ich diesen Film mag kann man vielleicht daraus gut ablesen, dass der Abspannsong aus der Feder vom Frontmann der Goo Goo Dolls für mich der größte Schwachpunkt dieses visuell überwältigenden Disney-Meisterwerkes ist. Es klampft zurückhaltend voran und schafft es durchaus, die Stimmung und Entwicklung des Protagonisten Jim Hawkins einzufangen, der in dieser Version ein rebellischer Teenager ist. Der Song kann mich jedoch nicht mitreißen und beendet den Film somit auf einer zu entspannten, leicht distanzierenden Art. Da hätte mich eine Jims Veränderung reflektierende Reprise von I'm Still Here oder ein instrumentales Medley des gelungenen Scores von James Newton Howard wesentlich mehr erfreut.
Dennoch ein gutes Lied, dass ich mir auch außerhalb des Kontextes des Films dann und wann gerne anhören kann.

Platz 237: The Kid in You aus Die Country Bears
Musik & Text von John Hiatt

Nicht sämtliche Lieder in Disneys alberner, stellenweise allerdings durchaus ansehnlich-amüsanter Attraktionenverfilmung Die Country Bears werden auch tatsächlich von der titelgebenen Bärenbande gesungen. Die fiktive Country-Pop-Gruppe tritt auch ein paar Schritte zurück, um reale Stars und Sternchen aus dem Musikgeschäft singen zu lassen. Hinter den Kulissen änderte sich jedoch nichts, auch diese Gesangseinlagen wurden von John Hiatt komponiert und getextet. Eine Künstlerin, die auf diesem Weg Einzug in diesen Film fand, ist Krystal Harris, deren erste Single der Song Supergirl! vom Plötzlich Prinzessin-Soundtrack war. Nach ihrem Debütalbum und einem weiteren akustischen Auftritt (nun in der Komödie Natürlich blond) markierte ihr Gastauftritt in Die Country Bears sowie auf dem Soundtrack des Fake-Bandmovies das Ende ihrer Karriere. Ein Schelm, wer böses dabei denkt...

The Kid in You bringt zu Beginn des Films erstmals etwas popiges Leben in die Musik von Die Country Bears und frischt zudem auch die Szenerie auf: Der kleine Beary hat es endlich geschafft und konnte eine die ersten Bears dazu bringen sich aufzumachen um ihre über die USA verstreuten Ex-Bandmitglieder zu suchen und die Band wieder zusammenzuführen. Unter den noch zu überzeugenden Mitgliedern ist Fred, der als Sicherheitsmann in einem kleinen Studio arbeitet, wo Krystal Harris ihr neues Musikvideo dreht. Während einer Runde Smalltalk fällt bei Krystal endlich der Groschen, und sie erkennt im Sicherheitsmann, mit dem sie schon länger per Du ist, die Munharmonika spielende und das Crowd-Surfing erfindende Countrylegende, die Fred früher einmal war. Schon bittet Krystal Fred sie beim Proben für den Videodreh zu begleiten. Der Clip trieft vor 90er-Popmusikvideo-Klischees (kommt dabei jedoch nicht als Parodie rüber), aber das ändert nichts daran, dass die sauber produzierte Nummer in der Mundharmonika, Tamborin und R'n'B-Backgroundsängerinnen auf solide fetzendem Mainstreampop treffen dem Film nochmal ordentlich Schub gibt. Den er sehr schnell wieder verliert...

Platz 236: Pretty Irish Girl aus Das Geheimnis der verwunschenen Höhle
Musik & Text von Lawrence Edward Watkin & Oliver Wallace

Das Geheimnis der verwunschenen Höhle (Originaltitel: Darby O'Gill and the Little People) gehört zwar nicht zu den erfolgreichsten Disney-Spielfilmen aller Zeiten, jedoch konnte er sich mittlerweile sehr viel Respekt bei Filmhistorikern und -schaffenden erarbeiten, nicht zuletzt dank seiner sicht nahtlos einfügenden Spezialeffekte. Steven Spielberg nennt die mühevoll eingesetzte "Forced Perspective" in dieser irischen Mär "das perfekteste Perspektivenspiel der Filmgeschichte", Peter Ellenshaw zauberte einige der besten Maskenmalereien seiner Karriere und Lawrence Watkin, der zuvor für Walt Disney das Drehbuch zu seinem ersten reinen Spielfilm, Die Schatzinsel, schrieb, verfasste auf Basis der Darby O'Gill-Geschichten von H.T. Kavanagh ein fantasievolles, romantisches, witziges menschelndes und stellenweise auch schauriges Drehbuch, in dessen Zentrum der ältere Gutsverwalter Darby O'Gill steht, der den König der Leprechauns einfing und mit dem er sich seither in einem Spiel aus Lug, Trug und Hassliebe befindet.
Pretty Irish Girl
ist die charmante, launige kurze Weise von Michael McBride, den Darby mit seiner Tochter zu verkuppeln versucht. Gespielt wird McBride von niemand anderem als Sean Connery, der in diesem Film seine erste Hollywoodrolle bestritt. Gesungen hat er, entgegen eines populären Mythos, für diesen Film jedoch nicht. Er und seine Leinwandpartnerin bekamen mit Brendan O'Dowda und Ruby Murray zwei Gesangsdouble. Eins ympatisches, schönes Lied bleibt Pretty Irish Girl aber weiterhin.

Platz 235: Vive la France ("Petey's King of France") aus Micky • Donald • Goofy: Die drei Musketiere
Musik entliehen aus In der Halle des Bergkönigs von Edvard Grieg, Text von Chris Otsuki (dt. Fassung von Andreas Hommelsheim)

Wann immer etwas hinterhältiges ausgetüftelt wird oder kleine Schaurigkeiten vor sich gehen, muss diese Melodie herhalten. Kein Wunder, dass In der Halle des Bergkönigs in dem mit klassischer Musik gefütterten DVD-Zeichentrickfilm Die drei Musketiere als Bösewichtlied für Kater Karlo herhalten muss, der sich gerade wie ein kleines Kind darüber freut, dass sein Plan aufzugehen scheint. Vorhang auf für einen wundervoll kindlichen, sich selbst genießenden Bösewicht-Song, in dem Karlo wunderbar-komische Texte zur spaßig arrangierten Schauermelodie singen darf und auf eine an Yzma erinnernde, umständliche und Disneyland taugliche Weise in sein geheimes Versteck "schleicht", wo er sich zum großen Finale des Liedes die Oberbekleidung vom Körper reißt. Eine wahre Spaßnummer.

Platz 234: Mr. Duck
Musik von Keykov, Text von Frank Meyer-Thurn & Jean Bronte

Ich hätte beim Erstellen meiner Disneylieder-Hitliste mogeln, sie auf Gesellschaftsfähigkeit überprüfen und daraufhin schönschminken können. Schließlich gebe ich hier meinen persönlichen, musikalischen Geschmack der Öffentlichkeit preis. Da sollten erhebliche Ausrutscher nicht unbedingt stolz hinausposaunt werden. Ich mache es dennoch und stehe dazu, dass ich den überaus trashigen Eurodance/Euro House-Track Mr. Duck, den deutsche Videokäufer auf der Cartoon-Sammlung That's Donald über sich ergehen lassen mussten, tatsächlich irgendwo, tief in den dunkelsten und verdorbensten Ecken meiner verworrenen Seele mag. Mit preisverdächtigen Liedtexten wie "Here comes Mr. Duck, Mr. Duck, Mr. Donald Duck, the one and only, call him Mr. Duck, Mr. Duck, Mr. Donald Duck" und "He's crazy, he's crazy, he's crazy over Daisy! That's Donald!" infiltrierte der mit schnellem, aber nicht zu lautem Bass vorantreibende 90er-Trash meine frühe Jugend. Dabei mochte ich elektronische Musik noch nie so wirklich. War es allein der Donald-Bonus? Nein, es war auch zu weiten Teilen das hypnotische, mich unter einer Bilderflut begrabene Musikvideo im Zusammenspiel mit der "so bad, it's funny"-Dancetrash-Melodie und den krude reingestreuten Soundschnipseln. Ich kann mich nicht weiter wehren - dieses Lied hat mich ein Stück weit musikalisch verdorben, und ich finde es nicht weiter schlimm. Mein einziger Kommentar dazu: Heiliger Quackstrudel!

Platz 233: Das Nichtgeburtstagslied ("A Very Merry Un-birthday (The Un-birthday Song)") aus Alice im Wunderland
Musik und Text von Mack David, Al Hoffman und Jerry Livingston (dt. Fassung von ?)

Genauso wie schon bei Guten Tag, wie geht's denn? (Platz 266) wurde die Eingängigkeit der musikalischen Filmvorlage durch ein Disney-Sing mit uns-Video in die Höhe getrieben, womit sich dieses Lied endgültig für immer und ewig in meinem Kopf festsetzte. Das Nichtgeburtstagslied ist wohl der berühmteste von den 14 Songs aus Alice im Wunderland und wurde von Walt Disney in Auftrag gegeben, um der geplanten Teepartysequenz eine Struktur zu geben. Dafür wendete er sich an die Liedtexter von Cinderella, und sie fanden, dass das Konzept eines Nicht-Geburtstages die beste Idee für ein verrücktes Teetreffen sei. Und so schufen sie eines der unvergesslichsten, eingängigsten und verrücktesten Disney-Lieder aller Zeiten. Erst macht's Spaß, dann nervt's, und dann ist's wieder lustig.

Platz 232: Quack Quack Quack, Donald Duck aus Disneyland: A Day in the Life of Donald Duck
Musik und Text von Jimmie Dodd (dt. Fassung von ?)

In der Folge A Day in the Life of Donald Duck aus der Reihe Disneyland folgen die Zuschauer Donald Duck in die Disney-Studios und bestaunen einen typischen Tag im Leben eines beliebten Hollywood-Stars. Unter anderem führt er die Mitglieder des Mickey Mouse Clubs in die Farb- und Zeichenabteilungen sowie auf die Soundstages der Studios und es wird ein neues Lied über Donald Duck vorgestellt, das besingt, wie toll und beliebt Donald ist. Das Lied von Jimmie Dodd, der im Special sich selbst spielt, ist sehr einfach strukturiert, die Melodie simpel und der Text schnell gelernt. Und weil's ja so viel Spaß macht, wird es sogleich in international angehauchten Versionen Reprisen fortgeführt, so lange, bis man es nicht mehr aus seinem Kopf bekommt. Diese Weltreise beinhaltet dann sogar eine familienfreundlichere, weniger brisante Rückkehr eines gänzlich anderen Donald-Songs... Nämlich dem Titelsong des einzigen Oscar-prämierten Donald-Films.
Quack Quack Quack, Donald Duck ist zwar alles andere als ein sonderlich gehaltvoller oder anspruchsvoller Song, und ich muss zugeben, dass ich "Woof Woof Woof, Mr. Goof" wohl kaum so hoch auf dieser Liste platziert hätte, aber dieses Lied heitert einen richtig auf - und hat somit seine Berechtigung in dieser Liste.

Platz 231: Ich bin unterwegs ("On my Way") aus Bärenbrüder
Musik und Text von Phil Collins (dt. Fassung von Leslie Mandoki & Matthias Monka)

Tarzan war ein großer Erfolg und der Soundtrack kam enorm gut an. Kein Wunder, dass man Phil Collins für einen weiteren Disney-Zeichentrickfilm verpflichtete. In Bärenbrüder brachte der einstige Genesis-Sänger nicht mehr ganz so stark seine Wurzeln als Drummer ein, dafür durchzieht sämtliche Lieder eine berührende Melancholie. Selbst der heitere Reisesong Ich bin unterwegs, in dem die gemeinsame Reise des Bärenjungen Koda und des in einen Bären verwandelten Menschens Kenai quer durch die malerischen Landschaften des Nordens Amerikas besungen wird kann sich nicht gänzlich einer schwermütigen Note entsagen. Dies spiegelt nicht nur die Natur des Films wieder, sondern trifft sehr gut den Kern einer längeren Reise. Phil Collins erkannte, dass solche Reisen wie Kenais zwar spaßig sein können, aber stets auch etwas bewegtes an sich haben - und dies baute Collins hervorragend in dieses Lied ein, ähnlich wie Hans Zimmer das Titelthema des "Reisefilms" Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt verletzlich-romantisch anlegte.
Ich bin unterwegs könnte zwar gerne ein paar Sekunde kürzer sein und Kodas schiefer Gesang zu Beginn ist für mich verzichtbar, doch die genannten Gründe hieven dieses Lied trotz dieser kleinen Kritikpunkte auf Platz 231 meiner liebsten Disney-Lieder.

Freitag, 25. Dezember 2009

Elfen helfen - Bahn frei für Santa Claus

Manchmal braucht es kleine Weihnachtswunder. Da in meiner Programmzeitschrift das Nachfolgeprogramm von Der Gigant aus dem All auf Super RTL ohne jegliche Kommentare oder "Neu"-Kennzeichnungen versehen war, tat ich es dank seines Titels als Cosmo & Wanda-Special ab und kümmerte mich nicht weiter darum. Während des Finales des schönen Zeichentrickfilms von Brad Bird kamen mir jedoch Zweifel. Könnte es vielleicht auch, völlig unspektakulär von Disney im Weihnachtsprogramm versteckt und kein bisschen von Disneys Pressediensten angepriesen, die deutsche Free-TV-Ausstrahlung des diesjährigen, von US-Zuschauern, Kritikern und Animationskollegen gelobte CGI-Fernsehspecial Prep & Landing aus den Disney-Studios sein? Der Untertitel klingt immerhin ein wenig danach...

Und tatsächlich: Nach Der Gigant aus dem All prangt ein festlich-grünes Walt Disney Pictures auf meiner Flimmerkiste!
So kam ich, vollkommen unvorbereitet, in den Genuss des Fernsehspecials, welches auf einer Idee von Bolt-Regisseur Chris Williams basiert und urspünglich als Kurzfilm vorgesehen war, dann jedoch von John Lasseter für so gut befunden wurde, dass man es auf TV-Special-Länge aufblähte und für's Fernsehen produzierte.

Aber worum geht es eigentlich in Elfen helfen?
Im 22-minütigen Fernsehspecial aus den Walt Disney Animation Studios geht es um den Elfen Wayne, der seit 227 Jahren für die Elfeneinheit "Elfen helfen"... ach, dämliche deutsche Übersetzung... "Prep & Landing" arbeitet und am Weihnachtsabend in die Häuser steigt, um alles für den Besuch des Weihnachtsmannes vorzubereiten. Ihr wisst schon: Aggressive Hunde beruhigen, nachschauen, ob auch alle schlafen, den Kamin löschen, den Fettgehalt der Milch überprüfen... das nötigste halt.

Wayne hat mittlerweile genug von dieser Anstellung und reibt sich wegen einer winkenden Beförderung vorfreudig die Hände. Es kommt allerdings ganz anders, und Wayne erfährt von Magee, der Koordinatorin sämtlicher Nordpolaktivitäten, dass nicht er befördert wurde, sondern sein bisheriger Partner. Als Ersatz bekommt Wayne den nervösen und überengagierten Neuling Lanny zur Seite gestellt. Damit kommt Wayne kein bisschen zurecht, und so macht er sich mit Wut im Bauch und einer gehörigen "Mir doch alles egal"-Einstellung auf in seine Mission. Wieso sollte sich denn Santa alle Plätzchen in seinen dicken Bauch stopfen? Und wenn Lanny doch so gut auf der Akademie abgeschlossen hat, dann kann der sich ganz allein um alles kümmern!

Unter der Regie von Stevie Wermers-Skelton und Kevin Deters (How to Hook up your Home Theatre) entwarfen Produktionsdesigner Mac George (Layoutkünstler bei Der Glöckner von Notre Dame, Der Schatzplanet und Bärenbrüder) und Szenenbildner Andy Harkness (Layoutkünstler bei Lilo & Stitch und Bärenbrüder) ein liebevoll und fantasiereich gestaltetes Weihnachtsspecial. Gerade die Szenen am Nordpol sprühen nur so vor Einfallsreichtum und zeigt eine herrliche und komische Symbiose aus Weihnachtsromantik/-nostalgie und moderner Kommunikationszentrale. Das Elfendesign erfindet das Rad zwar nicht neu, ist allerdings sehr gut umgesetzt. Animation und Rendering sind lebendig und schön abgerundet, die Figuren sind für ein Fernsehspecial sehr detailreich. Fast bin ich geneigt, Elfen helfen als die bislang hübscheste CGI-Produktion aus den Disney Animation Studios zu bezeichnen - jedoch ist Bolt noch etwas filigraner und dynamischer geraten, was man zum Beispiel an solchen Details wie den Haaren der Charaktere erkennen kann. Trotzdem ist es eine erstaunliche Leistung, wenn Elfen helfen es mit den anderen CGI-Langfilmen Disneys aufnehmen kann - oder eine Peinlichkeit für die hier ungenannt bleibenden Produktionen.

Elfen helfen ist zudem sehr witzig - neben den komischen und erstaunlicherweise nicht überreizten Codenamen und den genialen Rentieren hat es mir vor allem Magee angetan, die für alles in Verantwortung stehende und entsprechend nervös auf das sich anbahnende Chaos reagierende Kommandantin mit wirklich witzig überzeichneter Mimik.

Allerdings scheitert Elfen helfen an seiner Lauflänge. Als prägnanter und rasanter Kurzfilm wäre er urkomisch, als Langfilm (und sei es nur als siebzig Minuten langes DTV, das zwischen den Tinkerbell-Filmen veröffentlich wird) könnte er mehr aus seinem fantasiereichen Konzept von der Welt des Weihnachtsmanns machen und auch Waynes Unzufriedenheit mit seinem Beruf besser herausstellen. In seinen 22 Minuten dagegen fällt der Konflikt viel zu kurz aus, weshalb die Spannungselemente abgehetzt wirken und die Emotionen schwächer ausgeprägt werden als möglich. Deswegen fühlt sich Elfen helfen am Schluss inhaltlich ein wenig unbedeutend an. Die hübsche Verpackung, die feinen Disney-Insidergags, der alle Altersschichten befriedigende Humor und die wieder einmal charakterliche Musikuntermalung von Michael Giacchino übertrumpfen hier den recht netten Inhalt.

Für eine knappe halbe Stunde ist Elfen helfen dessen ungeachtet sehr schön anzusehen und zeigt, dass die Disney-Trickstudios wieder in Form kommen.

Wo die wilden Kerle wohnen

Der einstige Musikvideoregisseur Spike Jonze machte sich bei Filmliebhabern dieser Welt bislang durch Arbeiten einen Namen, die auf Drehbüchern von Charlie Kaufman, Hollywoods Vorzeige-Groteskenautor mit intellektuellem Anspruch, basieren und die Grenzen zwischen Realität, Fiktion und Fiktion-innerhalb-der-Fiktion verschwimmen ließen.
Obschon Wo die wilden Kerle wohnen bei weitem nicht solche verworrene Züge annimmt wie Being John Malkovich und Adaption, lässt Jonze auch in seiner abendfüllenden Verfilmung des nichmtal 400 Wörter umfassenden Kinderbuches die Definition von Realität und Fantasie zurückfallen und prescht kühn in eine kindliche Welt voran. Doch Jonzes Gefühls- und Gedankenwelt gleicht der üblichen Vorstellung Hollywoods dessen, was Kinder bewegt, nichtmal ansatzweise, sondern ist ein komplexes Konstrukt aus Angst, Unsicherheit und nicht ausformulierbaren Emotionen. Nicht umsonst erklärt Jonze, dass Wo die wilden Kerle wohnen kein Kinderfilm sei, sondern einer über die Kindheit. Die nachdenkliche, expressionistische und bedrückende Geschichte des kleinen Max', der nach einem Streit von zu Hause ausbricht und auf eine ferne Insel voller Monster segelt, ist durchaus kindgerecht umgesetzt worden, den größeren Nährwert werden aber Erwachsene aus ihr ziehen.

Stilistisch stets nah an der Vorlage von Maurice Sendak, taucht Jonze seinen Film in graubraunen, dunklen Tönen und lässt die Leinwandgeschehnisse stets in einer unwohlen, nachdenklichen Stimmung schweben. Selbst das größte Glück hat einen schalen Nachgeschmack und ist bloß von kurzer Dauer.

Die einzige, durchgehende Konstante in der ungezähmten, ambivalenten und wechselhaften Welt von Wo die wilden Kerle wohnen ist der erstaunliche Kinderdarsteller Max Records. Der 1997 geborene Jungdarsteller hat außerordentliches Talent und spielt kraftvoll, ohne je aufgesetzt zu wirken. Ihm gelingt es, die von Jonze angelegte Ambivalenz und die komplexe Charaktereigenschaften seiner nicht wirklich sympatischen Figur perfekt auszudrücken, so dass man selbst als vom Verhalten des Charakters Max gegenüber seiner Familie distanzierter Zuschauer gebannt die Handlungen dieser Figur verfolgt.

Tricktechnisch ist Wo die wilden Kerle wohnen makellos, die durch Jim Hensons Creature Shop verwirklichten wilden Kerle sind greifbar, die computeranimierten Gesichter haben eine glaubhafte Mimik. Die visuelle Gestaltung der Monster und ihrer Umwelt ist zugleich atemberaubend, aufregend und bedrückend. Die stellenweise hyperaktiv zappelnde Handkamera macht es jedoch schwer, diese Schönheit ausgiebig zu würdigen. Zwar ist erkenntlich, dass die wilde Kamera die Ungestümtheit Max' repräsentieren soll, allerdings sollten solche Konzepte nicht gänzlich auf Kosten der Übersichtlichkeit vollzogen werden.

Trotz allem ist Wo die wilden Kerle wohnen für mich eine Enttäuschung. Die Eriegnisse plätschern ohne Spannungsbogen vor sich hin und selbst die Eskalation gen Schluss hätte ich mir intensiver gewünscht. Ich hätte mir auch aktivere wilde Kerle gewünscht, der Fokus liegt mir zu stark auf Max' Liebling Carol, während andere der Monster unausgeschröpft durch den Hintergrund stapfen. An manchen Stellen geriet ich in Zweifel, ob die Figur Max wirklich komplex durchdacht ist und fing an zu vermuten, dass Max stattdessen eine unachtsam uneinig charakterisierte Figur ist. Und vor allem habe ich mir einen unkonventionelleren, düsteren und beklemmenderen Film gewünscht. Zu oft fängt Jonze die von ihm vorbereitete, raue Atmosphäre durch übereilte kleine Kniffe wieder auf, statt den Moment etwas weiter auszukosten.

Wo die wilden Kerle wohnen ist zwar ein guter, anspruchsvoller Familienfilm mit schwer vergleichlicher Stimmung, aber leider sehe ich in ihm nicht das Herausragende, was ich mir versprochen hatte. Statt einer Radikalkur liefert Jonze eine grau-braun eingefärbte Abwandlung ab, die durchaus zu inspirieren weiß, jedoch neben dem angenehm nachdenklichen Nachgeschmack auch eine Leere hinterlässt, durch die man bemerkt, dass noch mehr drin gewesen wäre.

Somit ist Wo die wilden Kerle wohnen zwar für Liebhaber der Vorlage und/oder intelligenten Familienfilmen einen Blick wert, aber zugleich der mit Abstand schwächste Spike-Jonze-Film. Scheinbar bin ich doch mehr ein Anhänger von Charlie Kaufmans Drehbüchern als von Spike Jonze.

Weiterführende Artikel:

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Tarantino über Deutsche, die Basterds lieben, ein Prequel und seinen nächsten Film

Achtung! Spoiler voraus!

New York Entertainment traf sich mit Quentin Tarantino, und unterhielt sich ausführlich mit dem erfolgreichen Kultregisseur. Und wie es sich für ihn und seinen Kumpel Robert Rodriguez gehört, plapperte Tarantino auch gleich drauf los und sprach von seinem nächsten Film. Denn man kann seine Fans ja nicht genug Brotkrumen entgegenwerfen.

Laut Tarantino wird sein nächster Film weniger episch als Inglourious Basterds und in einem vollkommen anderem Genre spielen. Möglicherweise verwirklicht Tarantino jetzt seine Pläne für einen Western? Andererseits... ist es überhaupt noch möglich, einen "kleinen" Western zu drehen? Jedenfalls schätzt Tarantino dieses kleine Skript so ein, dass er es nach fünf bis sechs intensiven Monaten des Schreibens fertigstellen könnte. Im Vergleich zu den Jahren, die Kill Bill und Inglourious Basterds brauchten ist das nahezu nichts.

Tarantino schrieb außerdem bereits am Inglourious Basterds-Prequel, welches er nicht aufgeben möchte (bei den Vegas Brothers hat es auch nur eine kleine Ewigkeit gedauert, bis sie offiziell gestoppt wurden), und dessen Skript bislang 40 Seiten umfasst. Der Kultregisseur wird weiterschreiben, unter anderem auch von der Rezeption der Basterds beflügelt, und wir dürfen bis dahin mutmaßen, wovon das Prequel handeln soll. Es klingt jedenfalls nicht mehr so, als würde er einfach nur alles, was aus dem Original rausflog, weiterverarbeiten.

Außerdem beschrieb Tarantino seine Beobachtungen, wie das Publikum in zwei besonders von diesem Film betroffenen Ländern auf Inglourious Basterds reagierte: Über uns Deutsche sagt er, dass die Ermordung Hitlers ebenso sehr unsere Wunschvorstellung ist, wie die von jedermann sonst. Basterds sei, wie er bemerkt haben will, endlich ein Weltkriegsfilm, über den wir lachen dürfen und dies auch tun, einer, der uns vom Unwohlsein befreit, welches wir während anderen Filmen dieser Gattung empfinden sollen.

In Israel erlebte Tarantino dagegen, wie während der Vorführung ein gewalttätiger Applaus Shosannas "This is the face of jewish vengeance!" begleitete. "Es hatte etwas furchtbares an sich. [...] Es war eine wilde Sache, die ich erfuhr. Es war eine großartige Erfahrung, und es war real."

R.I.P. King of the Elves?

Allem Anschein nach ist Disneys CG-Fantasyabenteuer King of the Elves Geschichte.

Wie in den Kommentaren auf TAG Blog berichtet wird, wurde die Adaption der Kurzgeschichte von Phillip K. Dick nach dem Versuch, das Projekt umzugestalten, eingestellt. Zuvor wurde Regisseur Robert Walker von der Produktion abgezogen.

Kommentare sind natürlich selten etwas offizielles, selbst bei solchen Blogs, aber die Tatsache, dass Disney den Film von seiner Webseite nahm, scheint diese Behauptungen zu untermauern.

Andererweitig werden bei Disney derzeit die Einspielergebnisse von Küss den Frosch ausdiskutiert. In vielen Ländern startet Disneys Rückkehr zum Zeichentrickfilm erst noch, aber zumindest die US-Ergebnisse konkretisieren sich langsam. Box-Office-Experten prognostizieren ein Gesamteinspiel von 150 Millionen Dollar, was immerhin über dem Ergebnis von Bolt liegt (114 Mio. US-Dollar), sowie über dem Ergebnis sämtlicher anderer Disney-Zeichentrickfilme dieser Dekade, aber dennoch unter den Erwartungen mancher liegen soll.

Manche Zeichner befürchten deswegen laut TAG Blog, dass der Zeichentrickfilm nach The Snow Queen wieder eingemottet werden könnte, jedoch sprechen gleichzeitig einige höheren Angestellten davon, dass man vor allem mit dem Merchandisingverkauf zufrieden sei. So lange das gut läuft, sei alles in Butter. Und ich sage, dass das Merchandising gerne wichtig sein darf, so lange es nicht den kreativen Prozess beeinflusst.

Selbst wenn Küss den Frosch in den USA aus irgendwelchen Gründen (Alvin und die Chipmunks 2) plötzlich an der 150-Mio-Hürde scheitern sollte, möchte ich sämtliche Pessimisten auf das gerade im Zeichentrickbereich mindestens ebenso wichtige internationale Einspiel hinweisen. Wenn dort Bolt geschlagen wird (und das wird er sicherlich) ist jegliche Angst vergebens gewesen.

Weiterführende Artikel:

Dienstag, 22. Dezember 2009

Zweites Inception-Poster online

Kleine Bestandsaufnahme: Inception-Teaser? Check. Inception-Poster? Check. Inception-Teaser-Poster...

Check.

Auch ein zweiter Trailer existiert, allerdings noch nicht online. /Film hat aber eine Beschreibung inklusive der entzweienden Reaktionen (von total begeistert, bis zu distanziert und gelangweilt).

Mir egal. Ich will unvorbereitet ins Kino gehen...

Toy Story 3: Color Scripts und neuer Clip online

Wer hätte gedacht, dass Pixar die von John Lasseter angekündigte Initiative, sich online seinen Fans zu nähern, so wortwörtlich nimmt? Während Disney Gewinnspiele für neue Tron-Bilder und "gibt uns genug positive Kommentare, und wir rücken ein Poster raus"-Aktionen bei Facebook veranstaltet, schickte Pixar den Betreibern der Pixar-Fanseiten Pixar Blog, Upcoming Pixar und Pixar Talk jeweils zwei von Daisuke "Dice" Tsutsumi gestaltete Color Script Artworks. Wer sich diese für einen Überblick über die intendierte Farbästhetik verschiedener Toy Story 3-Szenen gedachten Bilder ansehen möchte, folgt einfach den Links.

Coming Soon erhielt währenddessen einen exklusiven Clip vom Beginn des Films, inklusive Einleitung von Lee Unkrich. Viel Spaß.

Montag, 21. Dezember 2009

Zwei Linktipps zu Ehre Roy E. Disneys

(Bildquelle: LA Times)

Als vor wenigen Tagen Roy Edward Disney verstarb, war ich regelrecht geschockt. Denn trotz seines Alters von 79 Jahren erschien mir Walt Disneys Neffe immer sehr vital und ich rechnete niemals mit einem so plötzlichen ableben.
Tatsächlich wurde seine Krankheit schon vor einigen Monaten diagnostiziert, doch er zog es vor, diese Nachricht vor der Öffentlichkeit fern zu halten.

Die LA Times verfasste einen gelungenen Nachruf zu Roy E. Disneys Ehren, und auf Emmy TV Legends.com könnt ihr euch ein ausführliches Interview über seine Kindheit, die Arbeit an dne True Life Adventures, das Ableben seines Onkels, die für den Disney-Konzern überaus turbulenten 80er Jahre und Roys Offensive gegen Eisner anschauen. Ein wahres Kleinod für Disneyfans.

Bruckheimers weihnachtlicher Verzicht auf Effektgewitter

Jerry Bruckheimer. Erfolgsproduzent und Miterfinder des modernen, schnell geschnittenen Blockbusters mit klar umrissenem, schnell verständlichem Konzept. Sofort assoziiert der Kinofan diesen Namen mit explosiven, rasanten Actionfilmen wie Der Staatsfeind Nummer 1, Con Air oder The Rock. Neuerdings fand Bruckheimer eine neue Heimat unter dem Disney-Markennamen und produziert erfolgreich spannende Actionfilme, die den Adrenalinpegel im Herzen junggebliebener Abenteurer in die Höhe schwellen lassen.

Der charismatische Produzent mit der goldenen Spürnase ist dank seiner zahlreichen, enormen Kinoerfolge ein unerlässlicher Teil des Disney-Konzerns geworden, und so wundert es nicht, dass Bruckheimer von Disneys Geschäftsführung besonders wertgeschätzt wird.
Bruckheimers Produktionen werden immer wieder erfolgreich neu für den Heimkinomarkt aufgelegt. Kein Wunder, sind sie ja hervorragendes Vorführmaterial für die neusten Glanzleistungen der Technik und zugleich ungeheuer unterhaltsam.

Die fruchtbare Verbindung zwischen Disney und Bruckheimer begann 1994. Michael Eisner und Frank Wells holten den Produzenten zusammen mit seinem Geschäftspartner Don Simpson ins Boot, um ihren Studios nach den segensreichen späten 80ern wieder eine Glückssträhne im Erwachsenenbereich zu verschaffen und den Disney-Konzern endlich im Bereich der Actionproduktionen zu etablieren. Bruckheimer und Simpson bescherten zuvor Paramount, der alten Heimat von Michael Eisner, solche Hits wie Beverly Hills Cop und Top Gun, und genau solche Filme sollten nun für Disney produziert werden.

Das geschah auch, und zwar mit schier unglaublichem Erfolg. "Mr. Blockbuster" stärkte seine Position in Hollywood noch mehr und konnte seinen Namen in eine feststehende Marke verwandeln.

Doch es gibt da einen Film, der oft vergessen wird. Wenn Disney zum wiederholten Male seine Kollektion an Jerry-Bruckheimer-Produktionen hervorholt, wird diese Produktion schnell unter den Teppich gekehrt. Denn dieser Film fällt aus dem Schema eines typischen Bruckheimer-Filmes, sowohl inhaltlich, als auch erfolgstechnisch.
Es war Bruckheimers erste Arbeit für den Disney-Konzern, und sie wurde prompt ein Flop. Völlig zu unrecht.

Meine Damen und Herren, ich erbitte mir mehr Respekt für...

No Panic

No Panic (in den USA als The Ref, in weiteren englischsprachigen Ländern als Hostile Hostages bekannt) hat das Zeug zu einem alternativen Kult-Weihnachtsklassiker wie Stirb langsam, Gremlins oder Schöne Bescherung: Diese schwarze Komödie von Regisseur Ted Demme (Blow) lässt einen hitzköpfigen Einbrecher mit rauem Charme an ein bis aufs Blut verkrachtes Ehepaar geraten, welches er als Geisel nimmt. Eine Entscheidung, die er schnell bereut, denn nach nur wenigen Sekunden des Schocks verlassen Caroline und Lloyd Chasseur ihre Opferrolle und beleidigen sich unbeirrt weiter, als wäre ihr Entführer gar nicht da.

Der Clou an dem nicht völlig abgegriffenen, aber ebenso wenig frischem "Entführer wird von Geisel genervt"-Konzept in No Panic ist, dass dieser derbe und schmerzhaft ehrliche Ehekrach an Weihnachten stattfindet, und sich im Herzstück des Films während eines "gemütlichen" Familien-Festtagsschmauses abspielt, während dem sich der Räuber Gus als Therapeut zu tarnen versucht. Von dessen Anwesenheit abgesehen, kann sich wohl jeder in dieser Situation wiederfinden, denn wenn die gesamte Familie lange genug beisammen sitzt kommt es gerne Mal zu hitzköpfigen Wortwechseln. No Panic treibt dies mit seinen gekonnten Dialogen über das Vernachlässigen der ehelichen pflichten, die Unfähigkeit sich von seiner Mutter zu lösen und duckmäuserische Charaktereigenschaften sowie der explosiven Figurenzusammentsellung pointiert auf die Spitze.

Dass No Panic trotz allem beim Zuschauer kein "Kriegstrauma" wieder wachrüttelt, sondern genüsslich betrachtet und belacht werden kann, haben wir vor allem den gut aufgelegten Darstellern zu verdanken, die ihren karikierten Figuren einen greifbaren, natürlichen Kern verleihen, allen voran Denis Leary (Diego in der Ice Age-Trilogie), der seinen Charakter Gus nimmt und von einem Urtypus des charmanten Ganoven (ihr wisst schon, der tunichtgute Lebenskünstler, der keine andere Wahl hatte und aussteigen will), und etwas eigenes aus ihm macht. Auch Kevin Spacey als sexuell eingeschlafener, gehörnter Ehemann und Judy Davis als sämtliche Beschwerden über ihren Gatten nach aussen tragende Ehefrau sind grandios.

Ebenfalls sehr lustig, wenngleich sie viel zu selten zu Wort kommt, ist Christine Baranski (Cybill, Mamma Mia) als lästige, dominante und zickige Schwägerin, der Weihnachten nicht traditionell genug gefeiert werden kann.

Die tiefer gehende Ergründung der Chausseur-Eheprobleme ist schlüssig und lässt No Panic zwischendurch ins dramatische gleiten, was den Figuren mehr Tiefe verleiht. Dabei wird es stellenweise auch ein wenig rührselig, und vor allem der Subplot über den Gus nacheifernden Sohn des verkrachten Ehepaares ist zu zuckrig und altbekannt.

Dies hält sich allerdings zeitlich in Grenzen und ist obendrein im Weihnachtssubgenre recht schnell zu verschmerzen.
Bruckheimers erste Produktion für den Disney-Konzern mag nicht sein rasantestes Werk sein, aber es ist eine bodenständige, schwarze Komödie mit herrlich fiesen Wortgefechten, die jedem, der schonmal in Mitten eines Familienkraches stand das Herz und das Zwerchfell erwärmen wird.

Und deshalb hat No Panic mehr Respekt verdient.

Weitere Artikel dieser Reihe:

Sonntag, 20. Dezember 2009

Musikalisches Immergrün - Meine 333 liebsten Disney-Lieder (Teil XVI)

zurück zu Teil XV
Platz 243: Die Maus fliegt raus ("It's Our House Now") aus Verschwörung der Superschurken
Musik und Text von Randy Petersen und Kevin Quinn (dt. Fassung von?)

Dass Mickys Clubhaus nicht das beste aus seinem Konzept machte, beklagte ich ja bereits einige Plätze früher (siehe Platz 308). Besonders tragisch zeigt sich dies im Halloween-DTV zur Serie, Verschwörung der Superschurken, welches zwar dank einiger cleveren Einzeiler in der von den Autoren mit etwas mehr Aufwand verwirklichten und größerer Beachtung behandelten Rahmengeschichte die normale Durchschnittsepisode der Serie zu übertreffen vermag, aber meilenweit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Die Story ist schnell erzählt: An Halloween fährt Micky ein extra schaurig-schönes Programm in seinem Nachtclub auf und zieht somit einige Schurken und Ganoven in den Gästesaal. Diese planen, unter der Führung von Dschafar, eine Revolte und übernehmen schließlich um Mitternacht Mickys Clubhaus. Die durchtriebensten Gesellen auf dem Erdenrund haben ja auch nichts anderes mit ihrer Boshaftigkeit zu tun... Okay, okay, die Idee ist dennoch ganz putzig, trotzdem halten die Autoren den Ball viel zu flach, und bloß während dieser Gesangseinlage bewegt sich diese Videopremiere halbwegs in den Bereich dessen, was ich mir erwartete. Extrapunkte für die deutsche Fassung, in der aus der Hausbesetzung ("It's our house now") eine Stürzung von Disneys Konzernmaskottchen wird. Gerade bei mir und meiner eher kritischen Einstellung gegenüber dem Mäuserich trifft das Lied auf einen schwachen Punkt und kann sich mit seiner tüchtigen Portion Spaß über den Song des Weihnachtsfilms zur Serie platzieren (siehe Rang 255).

Platz 242: Singen, immer nur singen bzw. Ein Lied will ich Dir singen ("One Song") aus Schneewittchen und die sieben Zwerge
Musik von Frank Churchill, Texte von Larry Morey (zweite dt. Fassung von Eberhard Cronshagen, 3. dt. Fassung von Lutz Riedl, basierend auf der 1. und 2. Synchronisation)

Sicherlich wird sich der eine oder andere bereits gewundert haben, wo Disneys allererster abendfüllender Zeichentrickfilm Schneewittchen und die sieben Zwerge in meiner musikalischen Hitliste abgeblieben ist. Nun, ich möchte an dieser Stelle direkt verraten, dass "die schönste im ganzen Land" es nur mit einigen wenigen Liedern zu Ehren innerhalb dieses Countdowns geschafft hat. Wie rücksichtslos ich sämtlichen Denkmalschutz hinter mir lies und Walt Disneys "Dummheit", wie das alte Hollywood den Film betitelte, bevor er die Welt im Sturm eroberte, zeigt sich schon daran, dass ich zwar des Prinzen Singen, immer nur singen zu meinen liebsten Disneyliedern zähle, nicht jedoch das vorangegangene Ich wünsch mir, mit dem das in Lumpen gekleidete Schneewittchen den steif animierten Kerl erst herbeigelockt hat - und das, obwohl diese zwei Lieder gerne wie eine Einheit behandelt werden.
Wenn ich an die Figur Schneewittchen denke, oder meine Gedanken mich an die Stellen des Films leiten, die nicht mit den Zwergen aufgelockert wurden, so wird in meinem Kopf dieses Lied (in einer instrumentalen Version) abgespielt.
Heigh-Ho mag das populärste Lied aus Schneewittchen sein, und Kommt erst mein Prinz zu mir der von Disneys Merchandising- und Musikabteilung am stärksten ausgeschlachtete, doch für mich ist Singen, immer nur singen die Titelmelodie des Films. Eine wirklich schöne, zärtlich-romantische und märchenhafte, sehnsüchtige Komposition.

Platz 241: Aloha E Komo Mai, das Titellied von Lilo & Stitch - Die Serie
Musik & Text von Danny Jacob & Ali B. Olmo

Über das Serien-Spin-off von Disneys überaus erfolgreichem Zeichentrickfilm Lilo & Stitch kann man ja sagen, was man will, doch der Titelsong ist wirklich gelungen. Eine knallige Mischung aus hawaiianischem Flair und dem Pepp von auf Hochglanz poliertem Pop, mit schwungvollen Texten und einer Freude machenden Interaktion zwischen Stitch und ein paar singenden Tikistatuen ist ebenfalls ganz spritzig. Tja, wenn die richtigen Songwriter hinter ihnen stehen und sie keinen Disneyklassiker verhunzen, dann können die Jungs und Mädels der mittlerweile aufgelösten, christlichen Dance-Pop-Gruppe Jump5 tatsächlich ganz erträgliche Musik fabrizieren.

Platz 240: Mich halten keine Fäden fest ("I've Got No Strings") aus Pinocchio
Musik von Leigh Harline, Text von Ned Washington (dt. Fassung von Heinrich Riethmüller)

Pinocchios von einem verärgerten Jiminy beäugte Bühnenaufführung ist vor allem ein wahres Kleinod der Charakteranimation. Der Unterschied zwischen der lebendigen Holzpuppe Pinocchio und seinen leblosen Bühnenkameraden wird vom Zuschauer als selbstverständlich hingenommen, dabei benötigt es talentierte Zeichner, um die Trennung dieser Figuren so greifbar zu gestalten.
Zugleich aber ist diese Sequenz, trotz ihres eher unschönen Kontextes, eine wirklich wonnige Gesangseinlage. Mich halten keine Fäden fest ist eine tolle, simple und heitere Nummer, die mir ganz besonders in der deutschen Fassung aufgrund der wunderbar übertriebenen Akzente der anderen Marionetten ungeheuer Spaß macht.
Dieses Lied wurde auch sehr oft während des Streiks in den Disney-Studios zitert, als zahlreiche Angestellte für bessere Bezahlung und das Recht, in eine Gewerkschaft eintreten zu dürfen kämpften. Das war dann weniger kurzweilig.

Platz 239: Don Goofy ("Chains of Love") aus Micky • Donald • Goofy: Die drei Musketiere
Musik entliehen aus der Arie Habanera aus der Oper Carmen von Georges Bizet, Text von Chris Otsuki (dt. Fassung von Andreas Hommelsheim)

Die wohl cleverste Verwendung einer klassischen Vorlage in dem suboptimalen Disney-Trickfilm Micky • Donald • Goofy: Die drei Musketiere, und zugleich mein zweitliebster Song aus dieser DVD-Premiere. Ja, ich gebe an dieser Stelle offen zu, dass mir ein etwas weniger kluger Musikeinsatz im Film besser gefällt als Don Goofy - manchmal sollen Sachen ja auch einfach nur Spaß machen...
Zur Musik aus Carmen versucht Klarabella, die rechte Hand Kater Karlos, den in Ketten gelegten Musketier Goofy eine Brücke herunterzustoßen, doch Goofy verliebt sich im Mondschein in seine Beinahemörderin und umgarnt sie mit seinem schwachhirnigen Charisma. Auf Deutsch ist das ganze etwas alberner als in der gut auf die Musikvorlage abgestimmten Originalfassung.

"For Your Consideration": Blockbuster-Type-Hoffnungen für die Globes und Oscars

Ob Downey Jr. einen Depp-Coup abziehen kann und für die Hauptrolle in einem flott-witzigen Actioner eine Oscar-Nominierung erhält? Ich glaube kaum...


Die Erinnerungen an Watchmen verblassen langsam, und die effektvollen Starts der vergangenen Monate überschatten die wuchtige audiovisuelle Wirkung der Comicadaption. Dabei wären Nominierungen in den Tonkategorien durchaus verdient...

Wie das Leben so spielt wollte eine Globe-Nominierung als beste Komödie und eine Nominierung für Adam Sandler. Daraus ist nichts geworden. Dafür findet sich der Film in Tarantinos Jahresbestenliste wieder. Ob das die Köpfe hinter der Apatow-Tragikomödie tröstet?

Neben Avatar sind noch 2 Plätze frei in der Effektkategorie... Auf die "Shortlist" hat District 9 es geschafft, wie weit schafft er es noch?

Zumindest die Nominierung für den besten Score halte ich bei 2012 für ausgeschlossen. Und auch beim Rest könnte es eng werden.

Samstag, 19. Dezember 2009

"Oben" als bester Film ausgezeichnet! Okay, nicht bei den Oscars, aber dennoch...

Eine wunderschöne For Your Consideration-Anzeige für Oben, die ich gerne auch als Poster sehen würde

Bei den Kritikerpreisen des Jahres erhielt Tödliches Kommando bislang eine Auszeichnung als bester Film nach der anderen, während sich Der fantastische Mr. Fox und Oben um die Ehre des besten Animationsfilms streiten.

Jetzt kam ein wenig Abwechslung ins Spiel: Die Detroit Film Critics Society wählte Pixars zehnten Erfolg in Folge zum besten Film des Jahres, und seinen Regisseur Pete Docter ehrten sie gleichmal mit der Auszeichnung als besten Regisseur des Jahres (Quelle: Detnews). Der Überraschungserfolg Hangover erhielt die Auszeichnung für das beste Ensemble.

In den restlichen Kategorien ging es weniger revolutionär zu: Precious erhielt Preise für die beste Hauptdarstellerin (Gabourey Sidibe), die beste Nebendarstellerin (Mo'Nique) und den Durchbruch des Jahres (Gabourey Sidibe), während Colin Firth als bester Hauptdarsteller (A Single Man) und Christoph Waltz als bester Nebendarsteller gewählt wurden, womit Inglourious Basterds so langsam aber sicher wenigstens in einer Kategorie als sicherer Tipp gelten sollte.

Weiterführende Artikel:

Ratgeber zur Nominierung, Regeländerungen und unterschätzte Leistungen bei den Cuttern - Ein kleiner, anderer Blick auf die Oscars

Im Rahmen der Oscar-Berichterstattung veröffentlichte Variety vergangene Woche zwei sehr interessante Artikel, in denen die Branchenbibel das Scheinwerferlicht von den Schauspielern und Regisseuren weglenkte.
Zuerst blickte Variety auf die diesjährigen Regeländerungen in der Kategorie "Bester Song", denen der Varitey-Journalist Jon Burlingame die Fähigkeit abspricht, die kritisierten Probleme mit dieser Kategorie beheben zu können.

Weiterhin werden sämtliche zur Nominierung gültigen Lieder für Academy-Mitglieder aufgeführt und auf einer Skala von 6,0 bis 10,0 benotet.
Auf Anraten der Songschreiber beschloss man, dass ab sofort nur noch dann ein Oscar vergeben wird, wenn mindestens ein Lied die Durchschnittsnote 8,25 erreicht. In diesem Fall wird dieses Lied und das zweitbestbewertete nominiert. Wenn zwei oder mehr (maximal fünf) diese Note erreichen, werden sie alle nominiert.

Aufgrund zahlreicher Kritisierungen haben die Mitglieder der Musikabteilung außerdem fernab dessen, was man in einem Reglbuch festlegen kann, auch ihre Standards bei der Bewertung verändert: Sie bewerten Lieder von nun an einerseits als künstlerische Einheit, als auch im Kontext des Films. Abspannsongs dürften dadurch von nun an also schlechtere Karten haben als früher.

In einem weiteren Artikel bekommt der Beruf des Animationsfilm-Cutters endlich etwas Aufmerksamkeit innerhalb der Branche. Trickfilmcutter wurdenbei den Oscars bislang geflissentlich übersehen, ihre Aufgabe scheint in Hollywood unterschätzt zu werden.
Um dies zu ändern wurde am Beispiel von Bob Fisher, der Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen schnitt, erklärt, dass der Cutter beim Animationsfilm in Wahrheit sogar mehr Einfluss auf das Endprodukt hat, als der Cutter eines Realfilms, da er von Beginn an Hand in Hand mit der Storyabteilung zusammenarbeitet. Deswegen wurden in der Vergangenheit auch sehr viele Animationsfilmcutter später Regisseure (bestes Beispiel: Lee Unkrich, der Toy Story schnitt, ist nun der Regisseur des Abschlusses der Trilogie).

Und zu guter Letzt hier ein besonderer Link: Auf The Wrap wird erklärt, wieviele Leute ihr überzeugen müsst, um eine Nominierung für den Oscar zu erhalten. Wusstet ihr übrigens, dass man seit diesem Jahr auch für Bereiche abstimmen kann, in denen man eigentlich nicht Mitglied der Academy ist, sofern man für diesen Bereich schonmal nominiert wurde? Regisseure, die mal eine Drehbuch-Nominierung erhielten können von nun an auch bei den Drehbuch-Oscars mitreden!

Freitag, 18. Dezember 2009

Spielzeuge aufgewertet, Wildschweine eingeschläfert

Wie Collider vor wenigen Stunden in Erfahrung brachte, werden Disney und Pixar Toy Story 3 kommendes Jahr in die IMAX-Kinos bringen. Die mit Spannung erwartete Fortsetzung von Toy Story 1 & 2 wird somit der erste Ausflug der populären Spielzeugbande auf die wirklich, wirklich große Leinwand. Selbstverständlich wird der Film auch dort in 3D gezeigt.

Während Andys Spielzeuge befördert wurden, entschloss sich Disney laut /Film dazu, seinen Wildschweinen den Gnadenstoß zu geben. Die Arbeiten an der Fortsetzung von Born to be wild - Saumäßig unterwegs (OT: Wild Hogs) mit Tim Allen und John Travolta wurden ebenso wie Wedding Banned aufgrund des schlechten Einspielergebnisses von Old Dogs eingestellt. Old Dogs war ebenfalls eine Komödie mit Williams und Travolta, zielte auf die selbe Zielgruppe ab wie Born to be wild und stammt vom selben Regisseur, Walt Becker.

Rich Ross mistet bei Disney derzeit gehörig aus...

Captain EO kehrt DOCH zurück

Nach Michael Jacksons Tod wurden Stimmen laut, dass Disney den 3D-Film Captain EO wieder aus den Archiven holen möchte und ihn in den Disney-Parks an Stelle von Liebling, ich habe das Publikum geschrumpft aufführen möchte. Bald darauf wurde dies dementiert.

Anscheinend gab es disneyintern eine Kehrtwende, denn der offizielle Blog Disney Parks meldet, dass Captain EO ab Februar 2010 für kurze Zeit wieder im Disneyland Park in Kalifornien gezeigt wird. Um die Rückkehr von Captain EO vorzubereiten, wird Liebling in den kommenden Wochen geschlossen.

Hangover 2 - Thailandtourismus

In dem Moment, in dem Todd Phillips ankündigte, dass sich die Fortsetzung der Erfolgskomödie Hangover von Las Vegas entfernen wird, begannen die großen Spekulationen. Wo wird Hangover 2 spielen?

Auf CHUD glaubt man, die Antwort gefunden zu haben: Auf der Basis der nie verwirklichten Old School-Fortsetzung möchte Phillips seine Jungs nach Thailand schicken. Eine Steilvorlage für unbequeme Situationen, aber wie weit wird Hangover 2 gehen? Dem Charakter von Zack Galifiniakis dichtete man ja bereits ein eher ungesundes Verhältnis zu Kindern an...

Andererseits war Hangover überraschend nievauvoll - Sexwitzchen ohne Ende sind eigentlich nicht zu erwarten. Dann wiederum waren Fortsetzungen schon öfter eine stilistische Kehrtwende, wieso also nicht auch hier?

Videofundstücke: Tron und unsichtbare grüne Wände

Sony Ericsson veranstaltete ein von Tron inspiriertes Tennis-Event. Sieht wahnsinnig stylisch aus, die Sache. Auf solche verrückten Ideen muss man erstmal kommen:



(gefunden via /Film)

Die Firma Stargate Studios deckt auf, in wievielen Hollywood-Filmen und Serien mittlerweile selbst simple Straßenaufnahmen und Spaziergänge durch Nebenstraßen nur noch (gelungene) Greenscreen-Aufnahmen sind. Wirklich sehr aufschlussreich:



(gefunden auf Klonblog.de, dank an Martin von Martins Blog für den Hinweis)

Und als Bonus gibt's hier noch T Campbells Verarbeitung der Marvel-Übernahme durch Disney:

(anklicken zum Vergrößern, gefunden auf Cartoon Brew)