Im Oktober kündigte Paramount an, eine Oscar-Kampagne für Robert Downey jrs. Rolle in Tropic Thunder zu starten. Downey jr. spielte in der von Ben Stiller gedrehten Hollywood-Parodie/Kriegskomödie den australischen Method-Actor Kirk Lazarus, der sich für den Kriegsfilm Tropic Thunder einer Operation unterzieht um die Rolle des afro-amerikanischen Soldaten Sgt. Osiris verkörpern zu können.
Klingt nicht gerade nach typischem Oscar-Material? Ist es auch nicht.
Dass Downey jrs. Darstellung in Tropic Thunder dennoch Teil des diesjährigen Oscar-Rennens ist und sich tatsächlich Hoffnungen auf eine Nominierung in der Nebendarsteller-Kategorie machen darf liegt an mehreren Faktoren. Zum einen ist Downey jr. in Tropic Thunder wirklich großartig und das Herzstück des Films. Hinzu kommt, dass durch die zahlreichen Anzeigen für und positiven Artikel über Filme wie The Dark Knight und WALL•E dieses Jahr eine kleine Umbruchstimmung in der Luft liegt. Dieses Jahr muss man "leidglich" gut sein um ins Gespräch für eine Oscar-Nominierung zu sein, und nicht irgendwelchen künstlichen Standards entsprechen. Und zu guter letzt schuldet Paramount Downey jr. eine faire Oscar-Chance, nachdem der eigentlich angedachte große Hoffnungsträger auf nächstes Jahr verschoben wurde (mehr dazu in diesem Artikel).
Dennoch bleibt Downey jr. (als Kirk Lazarus) einer der ungewöhnlichsten Oscaranwärter des Jahres, vielleicht sogar des Jahrzehnts. Was wäre also angebrachter, als ihm auch die ungewöhnlichste Oscar-Kampagne seit langem zu spendieren?
Schließlich machte auch der Film Tropic Thunder durch ungewöhnliche Methoden (Fake-Trailer, eine Online-Mockumentary und mehrere virale Webseiten) von sich reden.
Und deshalb wirbt Paramount auf den üblichen Branchen-Internetseiten, wo auch für all die "normalen" Oscaranwärter geworben wird mit kleinen animierten Bannern. Allerdings nicht für Robert Downey jrs. Rolle in Tropic Thunder. Nein. Sie werben für den anerkanntesten Darsteller seiner Generation in der Rolle seines Lebens. Kirk Lazarus als Sgt. Osiris. (gefunden via FirstShowing)
Doch hier hört der Spaß nicht auf. /Film entdeckte noch folgende Werbeanzeige, die sich sehr stark an die typischen Oscar-Anzeigen in den Printmedien anlehnt, die ihr in den letzten Wochen hier sicherlich langsam kennengelernt habt. Nur scheint diese Anzeige weder sich, noch die typische "For Your Consideration"-Werbung ganz ernst zu nehmen...
Auf /Film findet ihr außerdem zwei wie TV-Spots aufgebaute virale Videos, die diese Kampagne unterstützen sollen. Das ist, so weit ich weiß, ein wahres Novum und sollte tatsächlich für zahlreichen Gesprächsstoff innerhalb der Acadamy sorgen.
Was meint ihr? Sind Ledger und Downey jr. sichere Tipps für die Nebendarsteller-Kategorie, oder wird die Acadamy von dem stetigen Gebettel um publikumswirksamere Oscars sich erst Recht darin bestätigt fühlen, "traditionelleres" Material auszuwählen?
(Update: Auf Cinema Blend findet ihr einen weiteren Banner)
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