Dienstag, 30. Dezember 2008
Der Kritikerliebling 2008 ist...
In den letzten Wochen blickte ich ja mehrmals auf Kritkerpreise und -jahresbestenlisten um einen Eindrcuk dafür zu erwecken, wie gut WALL•E von den Kritikern angenommen wurde und was es über seine Oscar-Chancen aussagen könnte.
Doch auch The Dark Knight hinterließ 2008 seine Spuren und wurde lange Zeit von vielen Experten als der Film prognostiziert, der trotz seiner Vorlage und seines Genres die Oscarkonventionen brechen und nominiert werden könnte. Momentan stehen die Sterne für WALL•E ein klein wenig besser, da er ein paar Indikatorpreise mehr abgeräumt hat, jedoch sollte man das immense Einspielergebnis des Films nicht unterschätzen (einen intelligenten und erfolgreichen Film kann die Acadamy nicht übersehen, oder etwa doch?).
Aber wer ist denn nun der Kritikerliebling 2008? Sind es vielleicht doch etwas typischere Stoffe wie Milk oder Slumdog Millionaire, die beide in den vergangenen Woche immer mehr ins Gespräch kamen?
Movie City News wertet sämtliche (relevanten) Kritikerbestenlisten dieses Jahres aus und kombiniert sie zu einer riesigen Bestenliste.
Derzeit wurden 184 Listen mit insgesamt 278 Filmen berücksichtigt, WALL•E und The Dark Knight waren beide jeweils 18 Mal auf Platz 1, wobei Milk insgesamt auf mehr Listen vertreten ist als The Dark Knight.
The Dark Knight wird auf 77 Listen genannt und hat insgesamt einen Punktestand von 551,5 Punkten. Damit liegt er auf Platz Zwei, direkt hinter WALL•E, der sich 650,5 Punkte ergattern konnte und auf 98 der gewerteten Listen genannt wird.
Der Kritikerliebling 2008 ist demnach WALL•E. Zum Vergleich: Der an den Kinokassen ungleich erfolgreichere Ratatouille (erhielt außerdem 5 Oscar-Nominierungen) landete mit 384 Punkten auf Platz 9 der Vorjahresliste, auf Platz 1 befand sich Oscargewiner No Country for Old Men.
Aber (für dieses Jahr) erstmal genug der Vermutungen. Nächstes Jahr sind wir schlauer, wenn am 22. Januar die Nominierungen bekannt gegeben werden.
Mittwoch, 24. Dezember 2008
Es ist Weihnachten!
Mögen sich eure Wünsche für das Fest der Liebe erfüllen.
Euer Sir Donnerbold
Mittwoch, 17. Dezember 2008
Verbinski verfilmt wahre virtuelle Begebenheit
Was in den letzten Monaten alles von Gore Verbinski angekündigt wurde erinnert frappierend an den Workaholic Robert Rodriguez. Verbinski scheint an fast jedem kommenden Hollywoodfilm mitzuwirken. So wirkt er unter anderem an David Finchers Heavy Metal-Remake mit, dreht mit Johnny Depp einen Animationsfilm, dreht die Videospieladaption BioShock und er ist ja noch immer im Gespräch für kommende Pirates of the Caribbean-Filme.
Und nun sicherte sich Verbinski die Rechte an einem Zeitungsartikel über eine ungewöhnliche Dreiecksbeziehung. Ric Hoogestraat aus Phoenix ist nämlich zweimal verheiratet: Einmal im richtigen Leben und einmal in "Second Life". Der Artikel, auf dem der Film basiert, erzählt wie Hoogestraats Ehefrau von der "Anderen" in seinem Leben erfuhr und wie sie darauf reagiert. Interessierte können ihn sich hier durchlesen.
Die Umsetzung stell ich mir schwierig vor, da es weder für ein massentaugliches Drama ausreicht, noch für eine oscarreife, detaillierte Analyse. Dies könnte eher als Dokumentarfilm funktionieren, was es aber nicht werden soll.
Unter Verbinski könnte ich mir ein intelligent-verschrobenes Komödchen vorstellen, dass die Diskussionen über Videospielsucht und die Frage, wo Fremdgehen beginnt unterschwellig behandelt. Schließlich drehte Verbinski neben dem Horrorfilm Ring und der PotC-Trilogie auch The Weather Man.
Laut /Film wird Steven Knight das Drehbuch verfassen, dessen bislang bekanntester Film Eastern Promises ist.
49 Songs zur Kategorie "Bester Song" zugelassen
Die 49 Songs stammen aus 33 Filmen.
Einer der Filme mit mehreren qualifizierten Songs ist der bislang von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommene Repo! The Genetic Opera, ein schrilles Horrormusical über ein blutkrankes Mädchen, das gegen den Willen ihres Vaters aus dem behüteten Haus flieht und einen raffgierigen Konzernchef kennenlernt, der ihr mittels seiner Stellung in der Gesundheitsindustrie Heilung verspricht. Der vom Regisseur von Saw II bis Saw IV gedrehte Film versucht ein wenig auf dem Rocky Horror (Picture) Show-Kult zu schwimmen und enthält unter anderem eine Gastrolle von Paris Hilton. Das alles schreit nicht gerade nach einer Oscar-Nominierung, auch wenn die Songs Chase the Morning, Chromaggia und Zydrate Anatomy sich rein theoretisch Hoffnungen machen dürfen.
Der aktuelle Disney-Animationsfilm Bolt schaffte es mit beiden Songs, I Thought I Lost You und Barking at the Moon, in die Qualifikationsrunde. Bedenkt man, dass der von Miley Cyrus geschriebene und zusammen mit John Travolta gesungene Song I Thought I Lost You auch für einen Golden Globe nominiert wurde, so dürfte eine Oscar-Nominierung für die 16-jährige relativ sicher sein.
Ebenfalls mit zwei Songs wartet die Jim-Carrey-Komödie Yes Man auf, in der Carrey einen Mann spielt der sich vornimmt für den Rest seines Lebens auf jede Frage mit "Ja" zu antworten. Eine Nominierung würde durchaus überraschen, sowohl für den Song Sweet Ballad als auch für den Titelsong Yes Man.
Mit O Saya und Jai Ho schickt auch Danny Boyles große Oscar-Hoffnung Slumdog Millionaire zwei Lieder ins Rennen, genauso wie Dark Streets, ein in der Jazz-Szene der 30er Jahre spielender Thriller. Von den 12 Songs des Films qualifizierten sich It Ain’t Right und
Too Much Juice. Der Film ging im Kino unter und spaltete die Kritiker, weshalb ein Oscar-Sieg (oder auch nur eine Nominierung) sehr unwahrscheinlich ist, doch auf DVD könnte der sich mit steigender Spielzeit immer bizarrer werdende Film in einen Geheimtipp verwandeln.
Die meisten Titel in der Auswahl konnte High School Musical 3: Senior Year platzieren. Ganze elf Songs befinden sich unter den 49 für den Oscar qualifizierten Titeln, also sämtliche Songs aus Disneys Teenager-Musical (bis auf den ebenfalls im Kinofilm gesungenen We're All In This Together aus dem ersten Film).
Unter den elf Liedern befindet sich sogar Just Getting Started, der von Castingshowgewinner Stan Carrizosa im Abspann gesungen wird und sonst nichts mit dem restlichen Film zu tun hat.
Dass High School Musical 3 gleich elffach vertreten ist, dürfte regelmäßige Leser dieses Blogs überraschen. Disney bewarb bloß vier der Songs (Scream, A Night To Remember, I Want It All und Can I Have This Dance) für eine Nominierung und nannte nur diese vier Titel in der kompletten Kategorienliste, an der sich für Filmpreise Stimmberechtigte orientieren können. Mit dieser Entscheidung wollte Disney ursprünglich verhindern, dass sich die Stimmen für die einzelnen Songs zu sehr verteilen. Nun haben es aber doch sämtliche Songs in diese Auswahl geschafft, im Gegensatz zu den Musicals Dark Street und Repo!, von denen sich ja nicht sämtliche Lieder qualifiziert hatten, obwohl sie allesamt für den Film geschrieben.
Sollten Lieder aus High School Musical 3 für den Oscar nominiert werden, so kann man dennoch davon ausgehen, dass es einer der vier von Disney ausgewählten Songs wird und nicht etwa eine der verbliebenen Nummern (The Boys Are Back, High School Musical, Just Wanna Be with You, Now or Never, Right Here Right Now und Walk Away), auch wenn dies natürlich eine ganz besondere Überraschung wäre.
Die restlichen Filme, die es in die Auswahlliste schafften, konnten sich nur mit einem Lied qualifizieren (meistens, weil sich eh nur ein für sie verfasstes Lied in ihnen befindet).
Unter diesen Songs befindet sich noch Down to Earth von Peter Gabriel (aus WALL•E), der ja bereits für einen Golden Globe nominiert wurde und deshalb auch ein heißer Oscar-Favorit ist.
Auch Another Way to Die aus Ein Quantum Trost schaffte es in die Liste, doch da bislang nur wenige Bond-Songs für einen Oscar nominiert wurden und dieser die Geister besonders gut scheidet, würde ich nicht auf eine Nominierung setzen.
Schlechte Chancen, dafür hier aber noch eine gesonderte Nennung wert, haben auch The Call aus Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia (na, wer hat den Film gesehen und kann sich an das Lied erinnern?) und Dracula's Lament. Dabei wäre gerade dieser Song eine wunderbare Möglichkeit die Oscarnacht aufzupeppen: Dracula's Lament ist nämlich der von Jason Segels Figur geschriebene Song aus Nie wieder Sex mit der Ex und das grandiose Finale seines Puppenmusicals über Dracula. Dank dieser Szene bekam Segel übrigens auch den Auftrag, den nächsten Muppet-Kinofilm zu schreiben.
Die restlichen qualifizierten Songs lauten wie folgt:
- Broken and Bent aus “Role Models”
- By the Boab Tree aus “Australia”
- The Code of Life aus “My Dream”
- Code of Silence aus “Save Me”
- Count on Me aus “The Women”
- Di Notte aus “The Lodger”
- Djoyigbe aus “Pray the Devil Back to Hell”
- Drive aus “Fuel”
- Forever aus “They Killed Sister Dorothy”
- Gran Torino aus “Gran Torino”
- In Rodanthe aus “Nights in Rodanthe”
- Little Person aus “Synecdoche, New York”
- The Little Things aus “Wanted”
- Nothing but the Truth aus “Nothing but the Truth”
- Once in a Lifetime aus “Cadillac Records”
- Right to Dream aus “Tennesee”
- Rock Me Sexy Jesus aus “Hamlet 2”
- The Story aus “My Blueberry Nights”
- The Traveling Song aus “Madagascar: Escape 2 Africa”
- Trouble the Water aus “Trouble the Water”
- Up to Our Nex aus “Rachel Getting Married”
- Waterline aus “Pride and Glory”
- The Wrestler aus “The Wrestler”
Was denkt ihr, welche Lieder haben eine Chance auf Erfolg? Welche kennt ihr überhaupt?
Weiterführende Artikel:
Dienstag, 16. Dezember 2008
"The Dark Knight" - Weitere "For Your Consideration"-Anzeigen
Dem entsprechend weicht "For Your Consideration in All Categories" langsam aufgeweicht. Stattdessen spezialisieren sich die Anzeigen immer mehr. Zum Beispiel auf Technik...
...oder persönliche Leistungen von Darstellern.
Und mit diesem tollen Produkstionsphoto wird auf hübsche Weise suggeriert, wie Christopher Nolan stets den Überblick behielt, und einen genau ausgearbeiteten Plan verfolgte, um The Dark Knight zu verwirklichen.
Und da wir schon dabei sind: Alte Anzeigen kann man mit neuem Text versehen natürlich auch wieder rauskramen. Zuuuu viel Mühe will man sich ja nun auch wieder nicht geben.
Ein Schelm, wer bei dieser Flut an The Dark Knight-Anzeigen eine kleine Panik vermutet, wo doch WALL•E mit weitaus weniger Anzeigen ähnlichen, ja, sogar besseren Erfolg in der Awardsaison verzeichnet.
Mehr dazu:
Montag, 15. Dezember 2008
Bester Trickfilm - Die Oscar-Anzeigen II
Wie ihr oben sehen könnt, verzichtet Dreamworks in der neusten Madagascar 2-Anzeige darauf, die Kategorie "Beste Musik" zu nennen, so wie sie es in den bisherigen Anzeigen tat. Zwar gibt es immer wieder Werbeanzeigen, die manche Kategorien herausstellen, die in anderen für den selben Film fehlen, doch hier werden alle anderen bislang genannten Kategorien weiterhin herausgestellt. Gab Dreamworks die Musik-Kategorie etwa bereits auf?
So oder so... Madagascar 2 ist für Dreamworks eh ein reiner Geldbringer - die Hoffnung auf Anerkennung bei Filmpreisen ruht eh auf einem Panda:
Und nun eine Anzeige aus der Kategorie: Schade um das Geld, welches das Studio hinblättern musste um sie zu schalten. Denn diese Investition wird sich nicht lohnen.
Anders sieht es schon bei Bolt aus. Der kämpft mit Waltz With Bashir um den dritten Platz bei den Animations-Oscarnominierungen und außerdem um Preise für seine Songs. Für eine Globe-Nominierung hat es bereits gereicht. Winkt nun auch ein Platz bei den Oscars?
Ach, das wäre mal ein Motiv für ein nettes Bolt-Poster gewesen, oder? Die eigentlichen Kinoposter für den Film sind so langweilig und nichtssagend...
Mehr dazu:
WALL•E setzt seinen Siegeszug fort
Während sich Amerikas Blogger weiterhin darüber aufregen, dass The Dark Knight bei immer mehr Preisverleihungen übergangen wird, heimst sich WALL•E immer mehr Ehrungen ein.
Mit solch einem Verlauf der Filmpreis-Saison hätte ich auch niemals gerechnet. Ich vermutete eher, dass von diesen zwei außerordentlich gelungenen Filmen, die beide einen Oscar-Segen verdient hätten, WALL•E derjenige ist, der aufgrund seiner snimierten Form ignoriert wird, während The Dark Knight allen Kritiker- und Jurytraditionen zum Trotz Erfolg haben wird.
Derzeit sieht es jedoch so aus, als würde WALL•E bei den Oscars die größeren Ehren erhalten. Dafür hatte The Dark Knight nunmal an den Kinokassen mehr Erfolg. Und es gibt ja noch immer die Nebendarsteller-Kategorie.
Doch zurück zu WALL•E: Dieser wurde von der Boston Society of Film Critics sowohl zum Animationsfilm, als auch zum Film des Jahres gekürt. Die zweite Ehre muss er sich jedoch mit Slumdog Millionaire teilen, da es zu einer Stimmengleichheit kam. Die restlichen Preisträger könnt ihr hier nachlesen.
Der Preis der Bostoner Filmkritiker gilt als wichtiger Indikator für den Oscar, in den letzten zwei Jahren sagten sie den Oscar-Gewinner vorraus, in nahezu allen Jahren zuvor war deren Gewinner wenigstens nominiert.
Weniger aussagekräftig, aber dennoch eine tolle Ehre: Das American Film Institut veröffentlichte vor kurzem seine 10 Filme des Jahres, darunter auch WALL•E. Und auch das Rolling Stone Magazin wählte den kleinen Roboter in die Top 10.
Sieht im Grunde alles super aus. Doch wie wir aus den früheren Oscar-Jahren wissen, schrecken Studios nicht vor Schmutzkampagnen zurück. Da wird auch Mal J.M. Barrie als Pädophiler beschimpft, um die Oscar-Votes für Wenn Träume fliegen lernen zu beschneiden.
Doch Disney und Pixar sind nicht auf den Kopf gefallen. Erinnert ihr euch noch daran, wie einige Kritiker den liebenswürdigen Film aufgrund seiner Darstellung der Menschen in den Schmutz zogen? Tja, rein zufällig veröffentlichte Variety letzten Donnerstag einen Artikel von Prof. James Hicks, der als wissenschaftlicher Berater den Pixar-Animatoren zur Seite stand. Und dort erklärt der Professor, weshalb Pixar sich für diese Darstellungsweise entschied.
Eigentlich unnötig, sich so vor Schmutzaktionen zu schützen. Kein Dreck dieser Welt kann einen Müllrobter aufhalten. Erst Recht nicht, wenn er so viel Charakter hat.
Mehr WALL•E:
Samstag, 13. Dezember 2008
15 potentielle Oscar-Nominierte in der Kategorie "Beste Effekte"
Die Oscar-Acadamy gab gestern Abend bekannt, welche 15 Filme auf eine Nominierung in der Kategorie Beste Effekte hoffen dürfen. Auffällig ist das Fehlen von rein am Computer erstellten Filmen (etwa WALL•E), nachdem Ratatouille es letztes Jahr noch in die Vorauswahl geschafft hatte.
Hier also die 15 möglichen Oscar-Nominierten, aus denen im Januar zunächst sieben ausgesucht werden, bevor man aus diesen sieben die drei endgültigen Nominierten bestimmt.
- Australia
- The Chronicles of Narnia: Prince Caspian
- Cloverfield
- The Curious Case of Benjamin Button
- The Dark Knight
- The Day the Earth Stood Still
- Hancock
- Hellboy II: The Golden Army
- The Incredible Hulk
- Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull
- Iron Man
- Journey to the Center of the Earth
- The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor
- Quantum of Solace
- The Spiderwick Chronicles
Zu Australia kann ich noch nichts sagen, während ich dem neuen Narnia durchaus zutraue, wenigstens unter die letzten sieben zu gelangen. Cloverfield wird wohl nicht nominiert, zwar waren die Effekte gut und vor allem auch wirkungsvoll, allerdings nichts, was nach einem Oscar schreit. Benjamin Button und The Dark Knight sehe ich dagegen weit vorne im Rennen. Auch Iron Man sollte man nicht unterschätzen. Unter den finalen Sieben sehe ich noch den fantasievolleren Hellboy II und entweder Indiana Jones IV (aus Liebe zum Franchise) oder Ein Quantum Trost.
Mittwoch, 10. Dezember 2008
WALL•E erobert Jahreshitlisten und bekommt den ersten Oscar-Indikatorpreis
Gestern war es so weit, und Pixarfans dürfen jubeln: WALL•E wurde als der Film des Jahres ausgezeichnet, gefolgt von The Dark Knight. Die komplette Liste der LAFCA-Preisträger gibt es bei Deadline Hollywood Daily.
WALL•E dominiert auch die Jahresbestenlisten der Filmkritiker. Er ist unter den (unsortierten) Top 20 von Kritikerpapst Roger Ebert ("best science-fiction movie in years"), in beiden Top 10s bei "The New Yorker" und außerdem noch auf folgenden Listen vertreten:
- TIME: Platz 1 (+ Platz 5 für Ben Burtt bei den besten Darstellungen)
- New York Magazin: Platz 2
- New York Post: Platz 2
Diese Hitlisten spielen Disney in der Oscarkampagne nur in die Hand. Und vielleicht bekommt der Film tatsächlich seine verdiente Auszeichnung.
Dienstag, 9. Dezember 2008
Die Acadamy hat doch nichts gegen den Klang der Fledermaus
Wie ein Blogger der LA Times heute allerdings meldet, legte die Musikabteilung der Acadamy mittlerweile ihr Veto ein und revidierte diese Entscheidung.
Davon, dass Hans Zimmer sich letztes Jahr endgültig vom Oscar verabschieden wollte ist derweil immer noch nichts zu hören. Ich könnte mir mittlerweile vorstellen, dass er sich still und heimlich wieder umentschied. Neben seiner Arbeit an The Dark Knight wird nämlich eine weitere mittels Oscarkampagnen ordentlich angefeuert...
Aber zurück zu The Dark Knight: Wusstet ihr eigentlich, dass Fans des Films eine eigene Webseite gestalteten, um auf den Film aufmerksam zu machen und seine Oscarkampagne zu unterstützen? Sie heißt DarkCampaign.com und ist unter anderem für dieses Werbevideo verantwortlich:
(Achtung, wer den Film noch nicht gesehen hat könnte sich eventuell über manche Szenen aufregen, da zum Beispiel eines der lustigsten Bilder des letzten Drittels gezeigt wird.)
Und da ich euch bereits mit Neuigkeiten über The Dark Knight versorge, möchte ich auch nicht die neusten"For Your Consideration"- Anzeigen vorenthalten. So unterstützt Warner Bros. auch Christian Bale mit einer ganzseitigen Printanzeige. Große Chancen rechne ich ihm dennoch nicht ein. Heath Ledger als psychopatischer Irrer mit hypnotisierendem Wesen, seltsamen Humor, verrückter Frisur und eigenartigen Methoden hat ja durchaus Oscarpotential (man denke an den letzten besten männlichen Nebendarsteller, Javier Bardem als Anton Chigurh aus No Country for Old Men), aber Bale als reicher Einzelgänger in einer Latexmaske? Zumal seine Rolle bereits im Vorgänger Batman Begins vorkam und dort auch allein im Mittelpunkt stand. In The Dark Knight steht Batman / Bruce Wayne gemeinsam mit fen (in Nolans Filmreihe) bislang unbehandelten Charakteren Harvey Dent und dem Joker im Zentrum einer griechischen Tragödie. Aber naja, hübsch ist die Anzeige trotzdem.
Größere Hoffnungen darf sich da schon der Kameramann Wally Pfister machen, dessen tolle Arbeit bereits für den großartigen, bei den Oscars zu unrecht leer ausgegangenen Prestige nominiert wurde.
Und wenn man bedenkt, dass der Film mit der besten Kameraarbeit des Jahres (*hust* WALL•E *hust*) aufgrund Vorurteilen (*hust* Trickfilm *hust*) eh nicht nominiert wird, sollte für solch beeindruckende Bilder wie dem obigen doch noch irgendein Platz frei sein beim Oscar.
The Most Acclaimed Actor Of His Generation...
Klingt nicht gerade nach typischem Oscar-Material? Ist es auch nicht.
Dass Downey jrs. Darstellung in Tropic Thunder dennoch Teil des diesjährigen Oscar-Rennens ist und sich tatsächlich Hoffnungen auf eine Nominierung in der Nebendarsteller-Kategorie machen darf liegt an mehreren Faktoren. Zum einen ist Downey jr. in Tropic Thunder wirklich großartig und das Herzstück des Films. Hinzu kommt, dass durch die zahlreichen Anzeigen für und positiven Artikel über Filme wie The Dark Knight und WALL•E dieses Jahr eine kleine Umbruchstimmung in der Luft liegt. Dieses Jahr muss man "leidglich" gut sein um ins Gespräch für eine Oscar-Nominierung zu sein, und nicht irgendwelchen künstlichen Standards entsprechen. Und zu guter letzt schuldet Paramount Downey jr. eine faire Oscar-Chance, nachdem der eigentlich angedachte große Hoffnungsträger auf nächstes Jahr verschoben wurde (mehr dazu in diesem Artikel).
Dennoch bleibt Downey jr. (als Kirk Lazarus) einer der ungewöhnlichsten Oscaranwärter des Jahres, vielleicht sogar des Jahrzehnts. Was wäre also angebrachter, als ihm auch die ungewöhnlichste Oscar-Kampagne seit langem zu spendieren?
Schließlich machte auch der Film Tropic Thunder durch ungewöhnliche Methoden (Fake-Trailer, eine Online-Mockumentary und mehrere virale Webseiten) von sich reden.
Und deshalb wirbt Paramount auf den üblichen Branchen-Internetseiten, wo auch für all die "normalen" Oscaranwärter geworben wird mit kleinen animierten Bannern. Allerdings nicht für Robert Downey jrs. Rolle in Tropic Thunder. Nein. Sie werben für den anerkanntesten Darsteller seiner Generation in der Rolle seines Lebens. Kirk Lazarus als Sgt. Osiris. (gefunden via FirstShowing)
Doch hier hört der Spaß nicht auf. /Film entdeckte noch folgende Werbeanzeige, die sich sehr stark an die typischen Oscar-Anzeigen in den Printmedien anlehnt, die ihr in den letzten Wochen hier sicherlich langsam kennengelernt habt. Nur scheint diese Anzeige weder sich, noch die typische "For Your Consideration"-Werbung ganz ernst zu nehmen...
Auf /Film findet ihr außerdem zwei wie TV-Spots aufgebaute virale Videos, die diese Kampagne unterstützen sollen. Das ist, so weit ich weiß, ein wahres Novum und sollte tatsächlich für zahlreichen Gesprächsstoff innerhalb der Acadamy sorgen.
Was meint ihr? Sind Ledger und Downey jr. sichere Tipps für die Nebendarsteller-Kategorie, oder wird die Acadamy von dem stetigen Gebettel um publikumswirksamere Oscars sich erst Recht darin bestätigt fühlen, "traditionelleres" Material auszuwählen?
(Update: Auf Cinema Blend findet ihr einen weiteren Banner)
Montag, 8. Dezember 2008
Don Hahn über die 3D-Fassung von "Die Schöne & das Biest"
Natürlich lag die Frage nahe, wie ein Zeichentrickfilm in 3D aussehen würde. Ein wenig musste ich an ein Pop-Up-Buch denken, doch dies ist nicht Disneys Ziel. Produzent Don Hahn sprach gegenüber /Film über den 3D-Umwandlungsprozess und versprach eine beeindruckende 3D-Erfahrung, die mittels hochmoderner Techniken erreicht wird. Der Prozess ist so modern, dass er noch nichteinmal getauft wurde und biegt die einzelnen bei Disney abgespreicherten Schichten des Films so, dass z.B. die Gesichter der Figuren wirklich rund wirken. Die 3D-Fassung von Die Schöne & das Biest wird also nicht nur die Tiefen zwischen Vorder- und Hintergrund vorgaukeln, sondern auch die Tiefe der einzelnen Bilder. Vor allem in der Ballsaalsequenz stelle ich mir das wirklich atemberaubend vor.
Hahn spricht übrigens davon, den Originalfilm dafür zu verwenden und kein Stückchen abzuändern. Das weckt Hoffnungen und steigert bei mir die Vorfreude. Hoffentlich findet diese Fassung auch ihren Weg in ein Kino in meiner Nähe.
"Watchmen" kommt in drei Fassungen
Kommerzgier oder in diesem Fall tatsächlich ein Service für das Publikum, weil man anderweitig unmöglich Fans, Kenner und komplett ahnungslose Zuschauer unter einen Hut bringen könnte?
Die 163 Minuten dauernde Kinofassung von Watchmen (zum Trailer) wird auf DVD durch einen knapp 190-minütigen Director's Cut ergänzt, von dem der Regisseur Zack Snyder (300) sagt, dass er noch detaillierter und vorlagengetreuer sei.
Zusätzlich werkle er an einer Black Freighter-Version, die den Piratencomic-im-Watchmen-Comic mittels animierter Sequenzen in die Filmversion einbaut. Diese Fassung soll vorraussichtlich nochmal zwanzig Minuten länger als der Director's Cut dauern, so Schnittberichte.com.
Dass man für Fans eine solche Version veröffentlicht, ist in meinen Augen tatsächlich lobenswert, dass in diesem Fall jedoch einen extra Director's Cut benötigt scheint sich mir nicht zu erschließen. Es sei denn, diese Fassung ist die Black Freighter-Version, nur mittels moderner DVD- und Blu ray-Technologie übersprungenem Animationspart. Dann schreit es nicht ganz so sehr nach Abzocke.
Oder was sagen die Watchmen-Kenner?
(Jaaaa-haaaa... ich besorg ihn mir schon noch, wenn ich die Gelegenheit habe... Derzeit sind meine Finanzen halt ziemlich genau durchgeplant...)
Nolan möchte kompletten IMAX-Film drehen und schreibt am nächsten Batman
Nolan entdeckte laut /Film mittlerweile allerdings die perfekte Lösung. Dialogschwere Szenen würd er mit einer 65mm-Kamera drehen, alle anderen mit IMAX-Kameras.
Ob er seinen dritten Batman-Film auf diese Weise drehen wird, gab Nolan nicht bekannt. Er suche für den nächsten Auftritt des dunklen Ritters noch Ideen. Bislang habe er einige Notizen und mögliche Handlungsumrisse, ist mit ihnen jedoch so unzufrieden, dass er sie in der Form niemals Warner Bros. vorzeigen würde.
Kein Problem, für ein gutes Ergebnis ist die Kinowelt bereit, lange Wartezeit in Kauf zu nehmen.
Donnerstag, 4. Dezember 2008
Da staunt Micky: Jay Baruchel geht bei Nicolas Cage in Lehre
Jay Baruchel (Beim ersten Mal, Tropic Thuner) tritt möglicherweise in Mickys Fußstapfen: Der aus dem Judd-Apatow-Clan stammende Schauspieler befindet sich laut Variety derzeit in Verhandlungen mit Walt Disney Pictures um die Rolle als Zauberlehrling in der freien Goethe- und Fantasia-Adaption Der Zauberlehrling.
Der von Jerry Bruckheimer produzierte Film entsteht unter der Leitung von Regisseur Jon Turteltaub (Cool Runnings, The Kid, die Vermächtnis-Filmreihe) und spielt im modernen New York. Nicolas Cage wird in dem Februar 2007 erstmals angekündigten Projekt den Zauberer spielen.
Jay Baruchel und Nicolas Cage als Zauberlehrling (Micky) und Zauberer (Yen Sid) im modernen New York... Produziert von Jerry Bruckheimer...
Der Film wird mit jeder neuen Information immer verwunderlicherer, origineller und vor allem interessanter. Es könnte in jede erdenkliche Richtung gehen. Was denkt ihr, was uns hier erwartet?
Siehe auch:
Dienstag, 2. Dezember 2008
Die Golden-Globe-Nominierten stehen fest... naja... fast: 71 qualifizierte Filme für die Kategorien "Musical/Komödie"
Die Liste der für die Kategorie "Bester Film (Musical oder Komödie)" und sämtliche andere Kategorien für diese Sparte von Film wurde dank Gold Derby auch der Allgemeinheit zugänglich gemacht, und ich konnte es mir einfach nicht nehmen lassen sie nun auch euch zu präsentieren:
- "27 Dresses,"
- "Baby Mama,"
- "Be Kind, Rewind,"
- "Bedtime Stories,"
- "Beverly Hills Chihuahua,"
- "Bottle Shock,"
- "The Brothers Bloom,"
- "Burn After Reading,"
- "Cadillac Records,"
- "Charlie Bartlett,"
- "Choke,"
- "Definitely Maybe,"
- "Disaster Movie,"
- "Drillbit Taylor,"
- "Extra Ordinary Barry,"
- "Fool's Gold,"
- "Forgetting Sarah Marshall,"
- "Four Christmases,"
- "Get Smart,"
- "Ghost Town,"
- "Hamlet 2,"
- "Happy-Go-Lucky,"
- "High School Musical 3,"
- "House Bunny,"
- "In Bruges,"
- "Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull,"
- "Kit Kittredge: An American Girl,"
- "Last Chance Harvey,"
- "Leatherheads,"
- "Longshots,"
- "The Love Guru,"
- "Mad Money,"
- "Maid of Honor,"
- "Mamma Mia!,"
- "Marley and Me,"
- "Married Life,"
- "Meet Dave,"
- "Miss Pettigrew Lives for a Day,"
- "My Best Friend's Girl,"
- "Nick and Nora's Infinite Playlist,"
- "Nim's Island,"
- "Noble Son,"
- "Nothing Like the Holidays,"
- "Over Her Dead Body,"
- "Pineapple Express,"
- "A Previous Engagement,"
- "The Promotion,"
- "Repo! The Genetic Opera,"
- "The Rocker,"
- "Rocknrolla,"
- "Role Models,"
- "Run, Fat Boy, Run,"
- "Semi-Pro,"
- "Sex and the City,"
- "Smart People,"
- "Son of Rambow,"
- "Soul Men,"
- "Stepbrothers,"
- "Swing Vote,"
- "Teeth,"
- "Tropic Thunder,"
- "Tyler Perry's Meet the Browns,"
- "Vicky Cristina Barcelona,"
- "The Wackness,"
- "What Happens in Vegas,"
- "What Just Happened,"
- "Witness Protection,"
- "The Women,"
- "Yes Man,"
- "You Don't Mess with the Zohan,"
- "Zach and Miri Make a Porno."
- Burn After Reading (Coen-Brüder, super Ensemble)
- Happy-Go-Lucky (Super Kritiken)
- High School Musical 3 (Überraschend gutes Musical, Disney-Kampagnenpower)
- Mamma Mia! (Feel-Good-Movie des Jahres?)
- Sex and the City (Globes lieben die Serie)
- Son of Rambow (Gute Kritiken)
- Tropic Thunder (Downey jr.)
- Kit Kittredge: An American Girl (Sehr gute Kritken)
- The Brothers Bloom
- Cadillac Records
- Last Chance Harvey
Mh... da frage ich mich eins: Liegt es an mir, oder sind die Oscars wirklich spannender?
Montag, 1. Dezember 2008
Eternal Moonshine of the Simpson Mind ("Vergiss-Marge-Nicht")
Eternal Moonshine of the Simpson Mind, oder auf deutsch kurz und knapp Vergiss-Marge-Nicht ist die mittlerweile 409. Episode der langlebigen Zeichentrickserie und brachte ihr den mittlerweile dreizehnten Emmy ein.
Die Simpsons-Fans sind sich, im Gegensatz zu vielen anderen Folgen der jüngeren Zeit, nicht nur in ihrem Urteil nahezu einig, nein, dieses Urteil ist obendrei ein sehr gutes.
ProSieben zeigte im Gegensatz zu den bisherigen Folgen der neuen Staffel keine generischen Trailer, sondern speziell für die Folge geschnittene und eine Szene, Homers Rückblick auf sein bisheriges Leben, erlangte im Internet längst enorme Berümtheit.
Zu guter letzt basiert diese Simpsons-Episode auf einem von mir innig geliebten Film, Vergiss mein nicht (beziehungsweise Eternal Sunshine of the Spotless Mind) und erzählt, wie Homer nach dem Genuss eines "Vergiss es"-Getränks die Erinnerung an den Vortag verliert und mittels einer Maschine in sein Gedächtnis eindringt um herauszufinden, was er vergessen wollte. Nur um auf einen dunklen Verdacht zu stoßen. Hat er Marge wegen eines Seitensprungs geschlagen?
Was kann bei einer solchen Folge schon groß schiefgehen?
Viel schief gegangen ist in dieser Folge eigentlich nicht. Und dennoch ließ sie mich mit einem eher schalen Nachgeschmack zurück.
Tatsächlich war Vergiss-Marge-Nicht so erfrischend, andersartig und originell wie mir versprochen wurde. Sie passte zu den Simpsons und fiel zugleich so sehr aus dem Rahmen, dass man trotz über 20 Jahren Vorgeschichte nicht davon reden könnte, man hätte etwas vergleichbares bereits gesehen. Sie war einfach anders, ein Farbtupfer im gelben Familienalltag, wie es sonst nur Non-Kanon-Folgen wie Treehouse of Terror oder die von mir so geliebte "Making Of"-Folge Hinter den Lachern sind.
Weshalb stürze ich mich nun nicht in einen Jubeltaumel, werdet ihr euch fragen.
Vor allem, weil sich die Macher mit dieser Folge offenbar verhoben haben, die Grundidee hinter ihr um einiges leichter einschätzten, als es sich dann herausstellte.
Dabei hätte man es ahnen können. Vergiss mein nicht ist ein vielschichtiger und komplexer Film, ganz anders als die meisten Horrorfilme, die bei den Simpsons in dem Drittel einer Episodenlänge gelegentlich parodiert werden. Die Handlung solcher Filme lässt sich einfacher zusammenfassen und überspitzen, als die einer Tragikomödie des Kalibers von Vergiss mein nicht. Gut, könnte man sagen, deshalb bekam der Film auch eine gesamte Episode gewidmet, und nicht eins von drei Halloweenspecial-Segmenten. Somit ist die Simpsons-Parodie knapp länger als die Pre-Credit-Szene der Vorlage.
Vielleicht würde es sogar aureichen, nur kann ich es nicht beurteilen, da die Macher noch eine The Game- und eine besonders lange Ice Age-Parodie einbauen mussten. Zeit, die man auch hätte verwenden können um mehr Inspiration bei Vergiss mein nicht zu suchen. Was ich sehr begrüßt hätte, denn die sich in Homers Kopf abspielenden Sequenzen dieser Folge sind mit ihrem surrealistischen Witz und ihrem Ideenreichtum die absoluten Highlights. Auch visuell sind sie superb ausgeführt, die Reise zwischen verschiedenen Erinnerungsfetzen führt uns durch Standbilder früherer Folgen, ohne dass es wie eine billige Clipshow wirkt.
Ebenfalls großartig ist Homers Rückblick auf sein bisheriges Leben. Diese ist zwar ebenfalls nicht auf Vergiss mein nicht basierend (sondern eine Parodie auf das Youtube-Video "Noah Takes a Photo of Himself Every Day for 6 Years") allerdings thematisch passend, detailverliebt und vor allem auch außerordentlich witzig.
Von solchen Szenen hätte ich so gerne mehr gesehen, stattdessen wird mit dem Vorgeplänkel, themenfremden Parodien und der unnötig langen und nur ansatzweise unterhaltsamen Beschreibung des Vergessenstrunks viel Zeit verschwendet. Darunter muss dann der Abschluss der Episode leiden, der im Anschluss auf die gemächlichen, ein klein wenig nachdenklichen und schwärmerisch inszenierten Sequenzen zuvor völlig abgehetzt und aufgesetzt wirkt. Fast schon ein Deus Ex Machina.
Die Auflösung, was am Vortag geschah, ist zudem vorhersehbar. Ich verlange ja nichts, das die gesamte Serie auf den Kopf stellt, doch an Ideenreichtum sollte die Antwort der Fragestellung nicht hintenanstehen. Von Pattys und Selmas völlig übertriebem Verhalten gen Ende der Folge kann ich auch schwer absehen.
Soviel dazu. Ich wollte einfach Mal die Schwachpunkte an dieser Episode nennen, oder zumindest das, was mich selbst daran hindert, bei dem generellen Lobgesang mitzuträllern.
Schlecht finde ich Vergiss-Marge-Nicht trotzdem nicht. Es ist eine erfrischende, amüsante Folge die trotz mancher Schwächen sehr durchdacht und in sich kohärent ist. Besonders erwähnenswert ist obendrauf die Liebe zum Charakter Homer, mit der diese Folge gestaltet wurde. So viel Respekt der Figur gegenüber ist man bei den Simpsons nicht mehr wirklich gewohnt.
Fazit: Charmant, klug, unterhaltsam. Und in meinen Augen zu sehr über den grünen Klee gelobt, für mich als kleinen Traumsequenz-Liebhaber hätte man noch mehr aus der "In-Erinnerungen-herumtapsen"-Idee schröpfen können.
Kung Fu Panda schlägt WALL•E
Mit 17 Nominierungen bei den nächsten Annies führt Dreamworks' Kung Fu Panda das Feld an und überflügelte Pixars von Filmkritikern umjubelten Geniestreich WALL•E.
Beruhigend ist vielleicht, dass die hohe Anzahl an Nominierungen von Kung Fu Panda daher rührt, dass er in mehreren Kategorien gleich zwei- oder dreimal nominiert wurde, im Gegensatz zu WALL•E.
Dennoch ein kleiner Schock.
Hier die komplette Liste:
Best Animated Feature
"Bolt" - Walt Disney Animation Studios
"Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
"$9.99" - Sherman Pictures/Lama Films
"Wall•E" - Pixar Animation Studios
"Waltz With Bashir" - Sony Pictures Classics/Bridgit Folman, Les Films D’ici, Razor Films
Best Animated Home Entertainment Production
"Batman: Gotham Knight" - Warner Bros. Animation
"Christmas Is Here Again" - Easy To Dream Entertainment
"Futurama: The Beast with a Billion Backs" - The Curiosity Company in association with 20th Century Fox Home Entertainment
"Justice League: The New Frontier" - Warner Bros. Animation
"The Little Mermaid: Ariel’s Beginning" - DisneyToon Studios
Best Animated Short Subject
"Glago’s Guest" - Walt Disney Animation Studios
"Hot Dog" - Bill Plympton Studio
"Presto" - Pixar Animation Studios
"Sebastian’s Voodoo"- Joaquin Baldwin
"Wallace & Gromit: A Matter of Loaf and Death" - Aardman Animations Ltd.
Best Animated Television Commercial
"Giant Monster" - Curious Pictures
"Long Legs Mr. Hyde" - Curious Pictures
"Rotofugi: The Collectors" - Screen Novelties
"Sarah" - Z Animation
"United Airlines "Heart" - Duck Studios
Best Animated Television Production
"King of the Hill" - 20th Century Fox TV
"Moral Orel" - ShadowMachine
"Phineas and Ferb" - Disney Television Animation
"Robot Chicken: Star Wars Episode II" - ShadowMachine
"The Simpsons" - Gracie Films/Fox TV
Best Animated Television Production Produced for Children
"A Miser Brothers Christmas" - Warner Bros. Animation
"Avatar: The Last Airbender" - Nickelodeon
"Foster’s Home for Imaginary Friends" - "Destination Imagination" - Cartoon Network Studios
"The Mighty B!" - Nickelodeon
"Underfist: Halloween Bash" - Cartoon Network Studios
Best Animated Video Game
"Dead Space" - Electronic Arts
"Kung Fu Panda" - Activision
"Wall•E"- Heavy Iron Studios, a division of THQ, Inc.
Animated Effects
Alen Lai - "Dr. Seuss’ Horton Hears A Who" - Blue Sky Studios
Li-Ming Lawrence Lee - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
Fangwei Lee - "Madagascar: Escape 2 Africa" - DreamWorks Animation
Kevin Lee - "Bolt" - Walt Disney Animation Studios
Enrique Vila - "Wall•E" - Pixar Animation Studios
Character Animation in a Feature Production
James Baxter - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
Jeff Gabor - "Dr. Seuss’ Horton Hears A Who" - Blue Sky Studios
Philippe Le Brun - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
Victor Navone - "Wall•E" - Pixar Animation Studios
Dan Wagner - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
Character Animation in a Television Production or Short Form
Sandro Cleuzo - "Secrets of the Furious Five" - DreamWorks Animation
Joshua A. Jennings - "Robot Chicken: Star Wars Episode II" - ShadowMachine
Pierre Perifel - "Secrets of the Furious Five" - DreamWorks Animation
Character Design in an Animated Feature Production
Valerie Hadida - "Igor" - Exodus Film Group
Sang Jun Lee - "Dr. Seuss’ Horton Hears A Who" - Blue Sky Studios
Nico Marlet - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
Character Design in an Animated Television Production or Short Form
Bryan Arnett - Mighty B! "Bat Mitzah Crashers" - Nickelodeon
Ben Balistreri - Foster’s Home for Imaginary Friends "Mondo Coco" - Cartoon Network Studios
Sean Galloway - "The Spectacular Spider-Man" - Sony Pictures Television
Jorge Gutierrez - El Tigre: The Adventures of Manny Rivera "The Good, The Bad, The Tigre" - Nickelodeon
Nico Marlet - "Secrets of the Furious Five" - DreamWorks Animation
Directing in an Animated Feature Production
Sam Fell, - Rob Stevenhagen "The Tale Of Despereaux" - Universal Pictures
Ari Folman - "Waltz With Bashir" - Sony Pictures Classics/Bridgit Folman, Les Films D’ici, Razor Films
Tatia Rosenthal - "9.99" - Sherman Pictures/ Lama Films
John Stevenson & Mark Osborne - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
Andrew Stanton - "Wall•E" - Pixar Animation Studios
Directing in an Animated Television Production or Short Form
Bob Anderson - The Simpsons "Treehouse of Horror XIX" - Gracie Films/Fox TV
Joaquim Dos Santos - Avatar: The Last Airbender "Sozin’s Comet Pt. 3" - Nickelodeon
Craig McCracken, Rob Renzetti - Foster’s Home for Imaginary Friends "Destination Imagination" - Cartoon Network Studios
Chris McKay - Moral Orel "Passing" - ShadowMachine
Alan Smart - SpongeBob SquarePants "Penny Foolish" - Nickelodeon
Music in an Animated Feature Production
Kevin Manthei - "Batman: Gotham Knight" - Warner Bros. Animation
John Powell - "Dr. Seuss’ Horton Hears A Who" - Blue Sky Studios
Max Richter - "Waltz With Bashir" - Sony Pictures Classics/Bridgit Folman, Les Films D’ici, Razor Films
William Ross - "The Tale Of Despereaux" - Universal Pictures
Hans Zimmer & John Powell - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
Music in an Animated Television Production or Short Form
Carl Finch & Brave Combo - Click and Clack’s "As the Wrench Turns" - CTTV Productions
Henry Jackman, Hans Zimmer & John Powell - "Secrets of the Furious Five" - DreamWorks Animation
Kevin Kiner - "Star Wars The Clone Wars: Rising Malevolence" - Lucasfilm Animation Ltd.
Guy Moon - "Back at the Barnyard" - "Cowman: The Uddered Avenger" - Nickelodeon/Omation
Guy Michelmore - "Growing Up Creepie: Rockabye Freakie" - Taffy Entertainment LLC
Production Design in an Animated Feature Production
Ralph Eggleston - "Wall•E" - Pixar Animation Studios
Paul Felix - "Bolt" - Walt Disney Animation Studios
Tang Heng - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
Evgeni Tomov - "The Tale Of Despereaux" - Universal Pictures
Raymond Zibach - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
Production Design in an Animated Television Production or Short Form
Andy Harkness "Glago’s Guest" - Walt Disney Animation Studios
Tang Heng "Secrets of the Furious Five" - DreamWorks Animation
Seonna Hong - The Mighty B! "Bee Patients" - Nickelodeon
Dan Krall - Chowder "The Heavy Sleeper" - Cartoon Network Studios
Raymond Zibach "Secrets of the Furious Five" - DreamWorks Animation
Storyboarding in an Animated Feature Production
Alessandro Carloni - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
Ronnie Del Carmen - "Wall•E" - Pixar Animation Studios
Joe Mateo "Bolt" - Walt Disney Animation Studios
Jen Yuh Nelson - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
Rob Stevenhagen - "The Tale Of Despereaux" - Universal Pictures
Storyboarding in an Animated Television Production or Short Form
Butch Hartman - "Fairly OddParents" - "Mission: Responsible" - Nickelodeon
Andy Kelly, Ni Hao, Kai-Lan - "Twirly Whirly Flyers" - Nickelodeon Productions/Nelvana
Andy Schuler - "Secret of the Furious Five" - DreamWorks Animation
Eddie Trigueros "The Mighty B! "Name Shame"- Nickelodeon
Chris Williams "Glago’s Guest" - Walt Disney Animation Studios
Voice Acting in an Animated Feature Production
Ben Burtt - Voice of Wall•E - "Wall•E" - Pixar Animation Studios
Dustin Hoffman - Voice of Shifu - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
James Hong - Voice of Mr. Ping - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
Ian McShane - Voice of Tai Lung - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
Mark Walton - Voice of Rhino - "Bolt" - Walt Disney Animation Studios
Voice Acting in an Animated Television Production or Short Form
Ahmed Best - Voice of Jar Jar Binks - "Robot Chicken: Star Wars Episode II" - ShadowMachine
Seth MacFarlane - Voice of Peter Griffin - "Family Guy" - "I Dream of Jesus" - Fox TV Animation/Fuzzy Door Productions
Dwight Schultz - Voice of Mung Daal - "Chowder" - "Apprentice Games" - Cartoon Network Studios
Writing in an Animated Feature Production
Jon Aibel & Glenn Berger - "Kung Fu Panda" - DreamWorks Animation
Etan Cohen and Eric Darnell & Tom McGrath - "Madagascar:Escape 2 Africa" - DreamWorks Animation
Ari Folman - "Waltz With Bashir" - Sony Pictures Classics/Bridgit Folman, Les Films D’ici, Razor Films
Cinco Paul and Ken Daurio - "Dr. Seuss’ Horton Hears A Who" - Blue Sky Studios
Writing in an Animated Television Production or Short Form
Joel H. Cohen - "The Simpsons" - "The Debarted" - Gracie Films/Fox TV
Scott Kreamer - "El Tigre: The Adventures of Manny Rivera" - "Mustache Love" - Nickelodeon
Paul McEvoy and Todd Berger - "Secrets of the Furious Five" - DreamWorks Animation
Tom Root, Douglas Goldstein, Hugh Davidson, Mike Fasolo, Seth Green, Dan Milano, Matthew Senreich, Kevin Shinick, Zeb Wells - "Robot Chicken: Star Wars Episode II" - ShadowMachine
Chris Williams - "Glago’s Guest" - Walt Disney Animation Studios
Winsor McCay recipients
Mike Judge, John Lasseter and Nick Park for career contributions to the art of animation.
June Foray award
Bill Turner for significant and benevolent or charitable impact on the art and industry of animation.
Certificate of Merit award
Amir Avini, Mike Fontanelli, Kathy Turner, Alex Vassilev.