Dies ist die Geschichte von Fanboys. Jedenfalls ursprünglich. Und mittlerweile auch wieder. Zwischendurch dagegen handelte der Film fünf sehr ungeduldiger Star Wars-Geeks, die den Film unbedingt als erstes sehen wollen. Und stets zweideutige Sprüche auf dem Lager haben.
Kyle Newmans Liebeserklärung an das Star Wars-Fandom sollte ursprünglich August 2007, also kurz nach dem 30. Jubiläums von Krieg der Sterne, in die Kinos kommen. Die für ein geringes Budget mit dem damals noch unbekannten Jay Baruchel (Beim ersten Mal, Tropic Thunder) und Kristen Bell (Veronica Mars, Nie wieder Sex mit der Ex) gedrehte Komödie kam bei den ersten Testaufführungen sehr gut an, da sie sehr viel Charme und Witz aufwies und wie ein idealer Film von Fans für Fans schien. Auch Kevin Smith durfte sich eine erste Fassung ansehen und bat um einen Cameo-Auftritt, während George Lucas überraschenderweise gestattete, die echten Star Wars-Soundeffekte zu verwenden. Es schien sehr gut zu laufen...
Dann erwarben die Weinstein Brüder die Kinorechte der studio-unabhängigen Kleinproduktion und beschlossen, dass der ernste und rührende Krebs-Subplot weichen muss. Damit rückten sie (zumindest der Öffentlichkeit gegenüber) erst sehr spät raus. Zuvor vermeldete der Regisseur die erfreute Nachricht, dass die Weinsteins ihm zusätzliches Geld für Nachdrehs zur Verfügung stellten, um zwei geplante, jedoch aus Kostengründen nicht umgesetzte, Sequenzen zu filmen.
So verschob sich der Kinostart auf Anfang 2008, da sich vor November 2007 kein Termin fand, an dem alle Darsteller zur Verfügung standen. Diese Neudrehs fanden schließlich unter der Regie des mit Judd Apatow befreundeten Steve Brill statt, der gleichmal einige seiner Freunde und Bekannte mitbrachte um ihnen kleine Cameos zu gestatten. Zu dieser Zeit wurde dann auch bekannt, dass die Weinsteins den Krebsplot entfernen und durch schmutzigere Witzchen ersetzt sehen wollten.
Ist es eigentlich nicht sexistisch, den Film Fanboys zu nennen, wenn doch auch Frauen ihre Liebe zur Filmereihe ausdrücken? Ihre normale Ausgehkleidung ist das nämlich ganz sicher nicht...
Nun war das Geschrei groß, die Katastrophe perfekt: Der Apatow-Clan verschwöre sich gegen die Kunst, die Weinsteins wollen Star Wars-Fans ans rüpelnde Gesetzlose darstellen und überhaupt soll gefälligst die ursprüngliche Fassung aufgeführt werden.
Die Weinsteins beharrten dabei auf Testvorführungen, die ihrer Vision des Films recht gaben. Aber die Fans ließen nicht locker, so dass zunächst versprochen wurde, die Urfassung zusätzlich zur neuen Kinofassung auf die DVD zu brennen. Die Hoffnung der Weinsteins, nun Ruhe zu haben, sollte sich als Täuschung herausstellen. Weiterhin gab es Proteste und eine von Regisseur Kyle Newman präsentierte Fassung mitsamt Krebs-Subplot erhielt im Juli 2007 eine neue Chance bei der Star Wars Celebration Europe. Standing Ovations waren der Lohn.
Auch branchenintern wurde Newmans Vorstellung des Films gelobt, so sprach sich im Rahmen der zahlreichen Festivals wie der Comic Con interviewte Apatow-Anhänger Seth Rogen für den Krebs-Subplot aus. Ain't It Cool News meldete zu dieser Zeit erstmals auch, dass eine Schnittfassung des Films mitsamt zahlreicher Gaststars und der ursprünglichen Nebenhandlung, aber ohne den von den Weinsteins geforderten Stimmungsänderungen im Humor existiert. Diese sei auch der Final Cut von Newman, seine favorisierte Version.
Und solange die Weinsteins sich nicht erneut gegen die Rebellen... äh, die Star Wars-Fans auflehnen wollen, so kommt sie im Februar 2009 auch tatsächlich in die Kinos. Lang hat's gedauert.
Bis dahin möge der Trailer mit euch sein:
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