Montag, 4. August 2008
Mamma Mia!
ABBA - diese Musikgruppe muss ich doch wohl nicht wirklich noch vorstellen, oder? Über 370 Millionen verkaufte Tonträger weltweit, in Deutschland sechs Nummer-Eins-Hits in Folge, unzählige Fans... ABBA prägte die Disco- und Popmusik und ist auch Jahre nach der Trennung omnipräsent.
Vor allem Dank der hohen Qualität der Produktionen, doch auch Dank des Bühnenmusicals Mamma Mia!, das mehrere große ABBA-Hits gekonnt in eine muntere Verwechslungskomödie einbindet. Das Musical ist ein weltweiter Erfolg, sowohl bei Fans als auch bei Kritikern, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis das Musical auch auf die Leinwand gebannt wird.
Ursprünglich waren Benny und Björn gegenüber der Idee, ein ABBA-Musical entstehen zu sehen sehr skeptisch, doch als Catherine Johnson vorschlug, die Lieder in eine Geschichte über eine Tochter einzubinden, die ihre drei potentiellen Väter zu ihrer Hochzeit einlädt um ihre Mutter zu überraschen, konnten die beiden überzeugt werden.
Die seichte, aber spaßige und gefühlvolle Geschichte, wurde nun für die Filmversion übernommen, der Skript ebenfalls von Johnson stammt und im Gegensatz zur Bühnenfassung zudem mit der wunderschönen Kulisse Griechenlands aufwarten kann. Somit erklärt sich nicht nur der Starttermin mitten im Sommer, sondern sei auch eine klare Warnung ausgesprochen: Wer nicht plötzlich unter Urlaubsfieber und Fernweh leiden möchte, sollte diesen Film ebenso meiden wie Menschen mit ABBA-Allergie.
Neben dem pittoresken und idyllischen Setting sorgen auch die hervorragend aufgelegten Darsteller für den Feel-Good-Faktor: Man möchte fast meinen, dass keiner der Darsteller Mamma Mia! als Job sah, sondern als kleine Spaßaktion. Vor allem Meryl Streep, als Self-Made-Woman Donna und ihre Jugendfreundinnen Tanya (Christine Baranski, u.a. bekannt aus Cybill und Chicago) und Rosie (Julie Walters) versprühen jede Menge Spielfreude, aber auch die Jungdarsteller Amanda Seyfried (die jung heiratende Sophie, die ihren Vater sucht) und Dominic Cooper (Sky, der Ehegatte in spe) zeigen jede Menge Spaß am Projekt.
Hinter dieser geballten Power stehen die drei potentiellen Väter (Pierce Brosnan, Colin Firth und Stellan Skarsgård) ein wenig zurück, liefern aber donnoch solide Darbietungen ab.
Noch wichtiger als die Darsteller sind in diesem Film natürlich die Re-Arrangements der ABBA-Songs, schließlich sind diese für die meisten Zuschauer auch der Grund, eine Eintrittskarte zu kaufen.
Natürlich sind alle großen Hits, wie etwa Dancing Queen, Super Trooper, The Winner Takes It All oder das titelgebende Stück Mamma Mia mit von der Partie, aber auch etwas weniger über-populäre Titel wie Does your Mother Now und Slipping Through My Fingers. Bemerkenswert ist, wie sich alle Songs zu einer runden geschichte verbinden ließen, wobei das Musical sich auch dadurch rettet, dass es sich selbst nicht all zu ernst nimmt. So überdecken schamloses Over-Acting und aus dem Nichts auftauchende Background-Tänzer mit viel Humor die eine oder andere Lücke, die sich halt daraus bedingt, dass die verwendeten Lieder allesamt ursprünglich eine eigene Geschichte erzählen, und nicht etwa Teil dieser großen geschichte waren.
Die Lieder wurden dabei mal mehr, mal weniger umgearbeitet, wobei vor allem Lay All Your Love on Me als Lied für das junge Pärchen (mit zunächst sinnlicher, danach eher herrlich alberner Choreograhie und Regiearbeit) und Money, Money, Money als verrückte Traumsequenz positiv zu überraschen wissen und The Winner Takes it All sehr gefühlvoll und dramatisch eingebracht wird. Our Last Summer dagegen ist als einzige Musiksequenz etwas schleppend inszeniert und mit Gimme, Gimme, Gimme - einem meiner Favoriten ABBAs - sprang man leider etwas lieblos um.
Während die Songs, von diesen beiden Ausnahmen abgesehen, völlig zu überzeugen wissen und sämtliche Szenen mit Donna und ihren alten Freundinnen klasse sind, verläuft der Film an anderen Stellen in den Übergangssequenzen zu den Songs etwas langatmig, vor allem der zweite Akt hätte sicher noch ein paar Federn lassen können, um schneller zum spaßigen und zugleich gefühlvollen dritten Akt zu kommen.
Ansonsten bleibt nur zu sagen... Thank you for the Music
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