Seit die Weinsteins die Disney Company verlassen haben, zeichnete sich ein Bild ab, dass viele Kritiker des Ex-Disney-Präsidenten Michael Eisner wohl kaum erwarteten. Auch ich nicht.
Als Eisner es sich mit den Weinsteins verscherzte (u.a. durch eine Ablehnung des Vertriebs von Dogma und Fahrenheit 9/11 sowie einem Veto gegen die Produktion von Der Herr der Ringe unter dem Miramax-Label) und diese deshalb ihr 1979 gegründetes Studio verließen war ich mir sicher, dass Disney nun ein kraftloses Independent-Label haben wird und die Gebrüder den Erfolg mit sich zu The Weinstein Company nehmen.
Doch wie die vergangenen Jahre zeigen, ist das Gegenteil der Fall. No Country for Old Men, Die Queen, There Will Be Blood bringen Preise und Dollar zu Miramax, während die Weinsteins mit finanziellen Problemen kämpfen.
Diese werden derzeit aber langsam bekämpft, wie ein interessanter Artikel beim Hollywood Reporter zeigt. Laut diesem werden die Weinsteins unter anderem einige ihrer Filme für den Broadway umsetzen.
Außerdem gründeten sie ein neues Label: Third Rail Releasing ein, wie Bob Weinstein zugibt, "Abstellgleis" für Produktionen, denen man keinen Kinoerfolg zutraut, die für den DVD-Markt gedacht sind und aus vertraglichen Gründen ins Kino gebracht werden müssen und diverse ausländische Produktionen, an denen die Weinsteins (aus welchen Gründen auch immer, z.B. Rechtepakete) die Kinorechte besitzen. Oder, etwas diplomatischer gesagt:
We should have had Third Rail two years ago, t's a good way of differentiating between what we really believe in, and what has been for ancillary value.
Wird Third Rail also so etwas wie ein Anti-Qualitätslabel? Oder ist es eher ein Zeichen für Geheimtipps? Ich vermute ersteres, aber nur die Zeit wird es uns beweisen...
Update: Weiterer Artikel über die Lage der Weinsteins
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