Wie Seth Rogen in einem Interview mit MTV erzählte, hat der neue Film von ihm und Kevin Smith (Dogma) herbe Probleme mit der MPAA, dem amerikanischen Pendant zur FSK.
Nachdem die MPAA zunächst Smith dazu zwang den Internet-exklusiven Teaser wieder offline zu nehmen, da er nicht der MPAA vorgelegt wurde (obwohl der Teaser keinerlei Material aus dem Film enthielt), wird nun über die Jugendfreigabe des Films verhandelt. Wie Rogen erklärt, verweigert die MPAA dem Film ein R-Rating (Jugendliche unter 18 nur in Begleitung eines Erwachsenen, das zweithöchste US-Rating) und möchte dem Film ein NC-17-Rating (Einlass nur für Leute über 17 Jahren) verpassen, was in den USA ein kommerzielles Todesurteil bedeutet.
Rogen hat dem gegenüber keinerlei Verständnis:
"They [fight against] sex stuff. Isn't that weird? It's really crazy to me that Hostel is fine, with people gouging their eyes out and shit like that. But you can't show two people having sex — that's too much.", erklärte er MTV in Anspielung auf die Lockerheit der MPAA bei Gewaltszenen im Vergleich zur Prüdheit gegenüber Sex in Filmen (Rogens Interview mit MTV findet ihr hier).
Dies ist allerdings nicht das erste Mal, dass Kevin Smith von der MPAA ein NC-17-Rating erhält: Sein mittlerweile legendärer Debütfilm Clerks erhielt allein wegen seiner Dialogzeilen eben jene Freigabe. Miramax schaltete aufgrund der Freigabe einen Anwalt ein und erklagte sich erfolgreich ein R-Rating, ohne irgendetwas am Film ändern zu müssen.
Ob die Weinsteins, die auch Zack And Miri Make A Porno produzieren, erneut rechtliche Schritte einleiten werden ist noch nicht bekannt, allerdings könnte der Fall dieses Mal etwas schwieriger werden, wenn man sich Rogens Aussagen gegenüber MTV genauer anhört. So wie es scheint, werden im neuen Smith-Film auch explizite Szenen gezeigt, anstatt nur über sie philosophiert.
Möglicherweise wagen die Weinsteins es aber auch tatsächlich, den Film ungekürzt ins Kino zu bringen, selbst wenn er ein NC-17-Rating bekommt, wer weiß?
Nachdem die MPAA zunächst Smith dazu zwang den Internet-exklusiven Teaser wieder offline zu nehmen, da er nicht der MPAA vorgelegt wurde (obwohl der Teaser keinerlei Material aus dem Film enthielt), wird nun über die Jugendfreigabe des Films verhandelt. Wie Rogen erklärt, verweigert die MPAA dem Film ein R-Rating (Jugendliche unter 18 nur in Begleitung eines Erwachsenen, das zweithöchste US-Rating) und möchte dem Film ein NC-17-Rating (Einlass nur für Leute über 17 Jahren) verpassen, was in den USA ein kommerzielles Todesurteil bedeutet.
Rogen hat dem gegenüber keinerlei Verständnis:
"They [fight against] sex stuff. Isn't that weird? It's really crazy to me that Hostel is fine, with people gouging their eyes out and shit like that. But you can't show two people having sex — that's too much.", erklärte er MTV in Anspielung auf die Lockerheit der MPAA bei Gewaltszenen im Vergleich zur Prüdheit gegenüber Sex in Filmen (Rogens Interview mit MTV findet ihr hier).
Dies ist allerdings nicht das erste Mal, dass Kevin Smith von der MPAA ein NC-17-Rating erhält: Sein mittlerweile legendärer Debütfilm Clerks erhielt allein wegen seiner Dialogzeilen eben jene Freigabe. Miramax schaltete aufgrund der Freigabe einen Anwalt ein und erklagte sich erfolgreich ein R-Rating, ohne irgendetwas am Film ändern zu müssen.
Ob die Weinsteins, die auch Zack And Miri Make A Porno produzieren, erneut rechtliche Schritte einleiten werden ist noch nicht bekannt, allerdings könnte der Fall dieses Mal etwas schwieriger werden, wenn man sich Rogens Aussagen gegenüber MTV genauer anhört. So wie es scheint, werden im neuen Smith-Film auch explizite Szenen gezeigt, anstatt nur über sie philosophiert.
Möglicherweise wagen die Weinsteins es aber auch tatsächlich, den Film ungekürzt ins Kino zu bringen, selbst wenn er ein NC-17-Rating bekommt, wer weiß?
Probleme mit dem X-Rating
Es ist schon ironisch, weshalb Kevin Smith seine Komödie über einen Pornodreh möglicherweise nur geschnitten in die US-Kinos bringen kann.
Bis in die frühen 70er hinein waren die Probleme mit der höchsten Jugendfreigabe auf amerikanischem Boden noch nicht vorhanden. Damals hieß das Rating noch "X" und Filme wie Brian De Palmas Greetings, der Kultfilm Asphalt-Cowboy oder Stanley Kubricks A Clockwork Orange erhielten ein X-Rating und konnten in den USA kommerziell ausgewertet werden und erhielten auch Nominierungen für prestigeträchtige Filmpreise.
In den 70ern begann jedoch auch die Porno-Industrie für ihre Filme explizit mit einem X-Rating zu werben, egal ob sie wie der kommerziell enorm erfolgreiche Deep Throat auch tatsächlich der MPAA vorgelegt wurden und dieses Rating erhielten oder ob sie ungeprüft veröffentlicht wurden.
Die Medien und das breite Publikum begannen damit das X-Rating ausschließlich mit Pornos zu verbinden und die Werbeschlacht mit dem X-Rating ging so weit, dass sich Produzenten neue Ratings ausachten, was auch zur Entstehung des ominösen Kürzels XXX führte. Obwohl es bei der Verwendung von X, XX und XXX keine Definition gab (schließlich waren es künstlich geschaffene Werbetricks), meinten Journalisten eine ausgemacht zu haben. William Rotsler erklärte in einem seiner Bücher: "The XXX-rating means hard-core, the XX-rating is for simulation, and an X-rating is for comparatively cool films."
Die Porno-Assoziation sorgte dafür, dass das X-Rating außerhalb dieser Branche verpönt wurde: Zeitungen weigertens ich für Filme mit dem Rating zu werben, Kinoketten verbannten Produktionen mit einem X-Rating aus ihren Spielstätten. Versuche, Filme die kein R-Rating erhielten ungeprüft zu veröffentlichen scheiterten.
1990 wurde deshalb das Etikett umgetauft: Die höchste Freigabe der MPAA hieß nun NC-17. Da Porno-Filme seit längerem gar nicht mehr zur Prüfung vorgelegt wurden, hoffte man nun mit dem NC-17 klar zu signalisieren, dass die unter dieser Freigabe veröffentlichten Filme nicht länger mit diesen Filmen assoziiert werden. Somit müssten Filme, die kein R-Rating erhalten nicht mehr gekürzt werden, um aus der kommerziellen Todeszone zu gelangen.
Allerdings gelang dieser Schachzug nicht wirklich: Die Medien, die sich weigerten für X-Rated-Filme zu werben, weigerten sich nun für Filme mit dem "Ersatz-Rating" zu werben und Videotheken-Ketten wurden dazu gedrängt, NC-17-Filme nicht offen auszustellen.
Trotzdem wagten sich Studios vorsichtig in das neue Territorium und nach einigen moderaten Erfolgen brachte United Artists den Paul-Verhoeven-Film Showgirls in die Kinos, der von einer aufwändigen Werbekampagne begleitet wurde. Der mit einem NC-17-Rating gekennzeichnete Film wurde zu einem finanziellen Desaster und wurde von Filmkritikern zerrissen, was dazu führte, dass für die großen Hollywood-Studios das NC-17-Rating wieder zum Tabu wurde.
Seither werden verhältnismäßig wenig Filme mit einem NC-17-Rating veröffentlicht, da die meisten Produktionen (oftmals Horror-Filme) für ein R-Rating runtergekürzt werden. Im Kunstkino verlor das NC-17-Rating jedoch seine Tabustellung, da dieses Publikum jegliche Assoziationen mit Desastern wie Showgirls oder mit Pornografie ablegte. Für mehr als solide Erfolge (an Kunstkino-Verhältnissen gemessen) sollte es jedoch auch nicht reichen.
(Für mehr Information siehe hier).
Prominente Beispiele von Filmen, die für ein R-Rating runtergekürzt wurden, sind Basic Instinct, die Filme der Saw-Reihe, Eyes Wide Shut, Bram Stocker's Dracula und Team America: World Police.
Bis in die frühen 70er hinein waren die Probleme mit der höchsten Jugendfreigabe auf amerikanischem Boden noch nicht vorhanden. Damals hieß das Rating noch "X" und Filme wie Brian De Palmas Greetings, der Kultfilm Asphalt-Cowboy oder Stanley Kubricks A Clockwork Orange erhielten ein X-Rating und konnten in den USA kommerziell ausgewertet werden und erhielten auch Nominierungen für prestigeträchtige Filmpreise.
In den 70ern begann jedoch auch die Porno-Industrie für ihre Filme explizit mit einem X-Rating zu werben, egal ob sie wie der kommerziell enorm erfolgreiche Deep Throat auch tatsächlich der MPAA vorgelegt wurden und dieses Rating erhielten oder ob sie ungeprüft veröffentlicht wurden.
Die Medien und das breite Publikum begannen damit das X-Rating ausschließlich mit Pornos zu verbinden und die Werbeschlacht mit dem X-Rating ging so weit, dass sich Produzenten neue Ratings ausachten, was auch zur Entstehung des ominösen Kürzels XXX führte. Obwohl es bei der Verwendung von X, XX und XXX keine Definition gab (schließlich waren es künstlich geschaffene Werbetricks), meinten Journalisten eine ausgemacht zu haben. William Rotsler erklärte in einem seiner Bücher: "The XXX-rating means hard-core, the XX-rating is for simulation, and an X-rating is for comparatively cool films."
Die Porno-Assoziation sorgte dafür, dass das X-Rating außerhalb dieser Branche verpönt wurde: Zeitungen weigertens ich für Filme mit dem Rating zu werben, Kinoketten verbannten Produktionen mit einem X-Rating aus ihren Spielstätten. Versuche, Filme die kein R-Rating erhielten ungeprüft zu veröffentlichen scheiterten.
1990 wurde deshalb das Etikett umgetauft: Die höchste Freigabe der MPAA hieß nun NC-17. Da Porno-Filme seit längerem gar nicht mehr zur Prüfung vorgelegt wurden, hoffte man nun mit dem NC-17 klar zu signalisieren, dass die unter dieser Freigabe veröffentlichten Filme nicht länger mit diesen Filmen assoziiert werden. Somit müssten Filme, die kein R-Rating erhalten nicht mehr gekürzt werden, um aus der kommerziellen Todeszone zu gelangen.
Allerdings gelang dieser Schachzug nicht wirklich: Die Medien, die sich weigerten für X-Rated-Filme zu werben, weigerten sich nun für Filme mit dem "Ersatz-Rating" zu werben und Videotheken-Ketten wurden dazu gedrängt, NC-17-Filme nicht offen auszustellen.
Trotzdem wagten sich Studios vorsichtig in das neue Territorium und nach einigen moderaten Erfolgen brachte United Artists den Paul-Verhoeven-Film Showgirls in die Kinos, der von einer aufwändigen Werbekampagne begleitet wurde. Der mit einem NC-17-Rating gekennzeichnete Film wurde zu einem finanziellen Desaster und wurde von Filmkritikern zerrissen, was dazu führte, dass für die großen Hollywood-Studios das NC-17-Rating wieder zum Tabu wurde.
Seither werden verhältnismäßig wenig Filme mit einem NC-17-Rating veröffentlicht, da die meisten Produktionen (oftmals Horror-Filme) für ein R-Rating runtergekürzt werden. Im Kunstkino verlor das NC-17-Rating jedoch seine Tabustellung, da dieses Publikum jegliche Assoziationen mit Desastern wie Showgirls oder mit Pornografie ablegte. Für mehr als solide Erfolge (an Kunstkino-Verhältnissen gemessen) sollte es jedoch auch nicht reichen.
(Für mehr Information siehe hier).
Prominente Beispiele von Filmen, die für ein R-Rating runtergekürzt wurden, sind Basic Instinct, die Filme der Saw-Reihe, Eyes Wide Shut, Bram Stocker's Dracula und Team America: World Police.
6 Kommentare:
Wo ist denn der Unterschied aus kommerzieller Sicht für einen Film ob er NC-17 oder unrated ist?
"Unrated" gibt's doch nur auf DVD, oder? Man könnte sicherlich auch einen Film ohne MPAA-Rating ins Kino bringen, aber praktisch ist es wohl wie bei uns ohne FSK-Siegel: Da zieht kein Kino mit.
Dass eine Unrated-DVD kommerziell ankommt, liegt wohl wieder allein an den Assoziationen: Unrated-DVD-Versionen sind "cool".
Warum die Läden das zulassen weiß ich dagegen nicht. Ahnungslosigkeit?
Das heißt also das ein unrated Film gar nicht ins Kino kommt?
P.S. eine "neueste Kommentare"-Funktion wäre echt super ;)
AFAIK Ja, "Unrated" und Kino geht nicht so wirklich. Die Kinos wollen halt diese Sicherheit durch das MPAA-Rating, dass sie nix rechtswidriges zeigen. Wenn man ein Kino mit Mumm (oder Grips, je nach Film) findet, geht's aber auch ohne Rating.
Und wie bereits gesagt: Blogspot hat keine solche Funktion. Ich hätte ja auch gern eine. So muss man leider gleich alle Kommentare abonnieren (siehe den dazu gehörigen Button in der linken Spalte).
So, damit das Gebettle ein Ende hat... ;-) Es gibt jetzt eine "Neue Kommentare"-Übersicht in der linken Spalte. Hat wieder ewig langes HTML-Gehacke benötigt (dabei kann ich das gar nicht), weil, wie mehrfach gesagt, Blogspot das nicht von sich aus anbietet.
Und nun bitte keine Klagen, dass das sicher auch hübscher geht. Dass das überhaupt geht, das ist schon ein Wunder. :-p
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