So eben strahlte ProSieben im Rahmen seines neuen Dienstags die erste Folge von Elton vs. Simon - Die Show aus. Als Fan der ersten zwei Staffeln von Elton vs. Simon (damals noch im Doku-Format) konnte ich mir das natürlich nicht entgehen lassen.
Moderiert wird die Show von Johanna Klum, die somit die dritte Viva-Moderatorin ist, die man am Dienstag auf ProSieben sehen kann. Im Gegensatz zu Nervensägewerk Gülcan und der eher farblosen Collien ist Johanna Klum allerdings tatsächlich eine recht gute Moderatorin, die sich immerhin schon bei ein paar Raab-Eventshows einige Sporen verdienen konnte.
In das neue Showkonzept muss sich Klum jedoch noch einleben. Während ihre Anmoderation der Sendung noch viel versprechend ausfiel, da sie die Stimmung des Vorspanns der Serie sehr gut nachahmte (eine martialisch klingende Ankündigung von epischer Breite, der sie mit einem kleinen Touch in der Stimmlage viel Ironie verlieh), beschränkten sich Klums Moderationen für den Rest der Sendung auf simple Spiel-Vorstellungen und Punkte-Ansagen. Hier hätte mehr drin sein können.
Die Kontrahenten Elton und Simon behielten ihr gelungenes Zusammenspiel (wenn man das in einem solchen Konzept überhaupt so nennen darf) aus der Doku-Variante bei: Mit kleinen Stacheleien sorgten sie für Witz und Spannung, ohne dabei in platte Gemeinheiten zu verfallen. Man spürte, dass sich die beiden im wirklichen Leben respektieren und sich in der Sendung zu Gunsten des Wettstreits necken.
Somit wurde ein entscheidendes Element der "Serie" auch in das Showformat gerettet.
Dennoch war die Premiere leider nicht ganz so gut, wie sie hätte sein können, an manchen Ecken und Kanten war die Idee noch nicht ganz ausgereift. Die Glanzpunkte waren eindeutig die Einspieler, die an die alten Ausgaben erinnerten. Der Wettbewerb "Wer kann den anderen besser aktzeichnen?" spielte in kurzer Zeit ale Trümpfe aus, die Elton vs. Simon so stark machten und war wirklich witzig. Aber auch der Bagger-Fahr-Wettkampf konnte überzeugen, vor allem aufgrund der Tollpatschigkeit der Kontrahenten und des Seitenhiebs auf Gülcan und Collien.
Die Studioaktionen waren dagegen von durchwachsener Qualität. Während die Idee des ersten Spiels ("Wer rennt schneller gegen eine Wand?") eigentlich perfekt ins Konzept passte, so fehlte der Durchführung irgendwie der Pepp. Als zweite Studioaktion folgte ein Ping-Pong-Wettberwerb den man mit typischen Jugend-Mutproben und Trinkspielen kreuzte (wenn der Gegner einen Becher mit ekligem Inhalt trifft, muss man den Becher leer trinken), welche leider zu kurz ausfiel.
Als Abschluss der Sendung folgte das Spiel "Wer steckt sich mehr Geld in die Unterhose", das wieder an die "alten" Ausgaben erinnerte. Aus drei Modellen konnten sich Elton und Simon eine Unterhose aussuchen und mussten dann versuchen damit mehr Kleingeld zu transportieren als der Gegner. Trash-Comedy, die nicht überzogen ist und dank Elton und Simon auch eine gewisse Ebene erreicht, an die Schock- und Schwachsinnsformate wie Jackass und Fist of Zen nie herran kommen werden.
An die Doku-Variante wird die Fortsetzung im Show-Format wohl nicht mehr herranreichen, doch es ist immer noch kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch. Leider ist die Staffel bereits abgedreht, so dass man nicht auf die Zuschauerreaktionen eingehen kann um der Sendung den nötigen Feinschliff zu verpassen. Somit bleibt zu hoffen, dass sich das Team dieses "Schlag den Raab für Irre" von allein an das neue Konzept gewöhnen konnte und die Schwächen entdeckte.
Fazit: Schwächere Neugeburt von Elton vs. Simon, die in ihren besten Momenten an den Vorgänger herranreicht und in den schlechteren Strecken zumindest immer noch zu unterhalten weiß und das TV-Sommerloch gekonnt für eine Stunde füllt. Nun muss man nur noch die Kinderkrankheiten beseitigen.
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