Am Mittwoch ist es endlich so weit: Bundesweit wird der lang erwartete vierte Teil der Indiana Jones-Reihe mit Vorpremieren gesegnet, bevor Donnerstag der offizielle Kinostart ist.
Ich selbst werde mich mit einer kleinen Horde von Freunden in eine Vorpremiere stürzen, und das natürlich in einem schönen, großen und charmanten Kino, einem riesigen Saal, großer Leinwand und fantastischem Sound.
Dieses Wochenende war es für mich also Zeit, mich nochmal durch die bisherigen Filme zu gucken. Und hier im Blog möchte ich natürlich meine Meinung zu den Filmen mit euch teilen. Allerdings nicht wie sonst in Form einer (oder gar ganzen drei) Rezension(en), sondern etwas lockerer und weniger förmlich.
Die Indiana Jones-Filme sind ja unbestritten Teil der Kinokultur geworden. Anspielungen, Parodien, Hommagen und schamlose Ideenklauberei sind überall anzutreffen und die Zahl der Indy-Fans ist ebenfalls beachtlich. Für viele Kinogänger sind die Filme mit dem sympathischen Peitschenschwinger Teil ihrer Erinerungen an eine bessere Kinozeit.
Aufgrund meines Alters falle ich natürlich aus dieser Gruppe herraus. Im Kino durfte ich den abenteuerlichen Archäologen noch nicht bestaunen. Aber auch durch TV oder Video habe ich keine nostalgischen Erinnerungen an die Trilogie.
Weshalb auch immer verpasste ich als Kind die TV-Ausstrahlungen und bin deshalb erst im DVD-Zeitalter endlich in den Genuss der Filme gekommen. Somit fehlt mir der persönliche nostalgische Blick auf die Indiana-Jones-Filme, der bei vielen anderen einen großen Teil ihres Charmes ausmacht.
Ein nostalgisches Flair verbreiten die Abenteuer dennoch auch bei mir, was nicht dem Alter der Filme selbst zu verdanken ist, denn der älteste Film der Reihe ist von 1981, und somit erst 27 Jahre alt. In der Zeit hat sich zwar in der Kinowelt vieles getan (in den USA wird eine neue Jugendfreigabe für Filme eingeführt, der Aufstieg der CGI-Effekte, Steven Spielbergs Film-Output wird zunehemd seriöser, George Lucas dreht Prequels zu den Star Wars-Filmen, das Internet wird immer wichtiger,...), doch das ist es nichtmals. Die schlappen 27 Jahre werden von etwas ganz anderem überschattet:
Der geistigen Vorlage der Indiana Jones-Filme: Die 30er-Jahre-Abenteuer-Serials sowie Abenteuercomics aus den 40er bis 50er Jahren.
Dieser Aspekt der Indiana Jones-Reihe wird hier in Deutschland ja leider allzu gern übersehen, während man sich in den USA wesentlich bewusster darüber ist, wo Indy seine Wurzeln hat.
Dies führt, so kommt es mir zumindest vor, auch dazu, dass manche Leute die Indiana Jones-Filme in einem zu ernsten Licht betrachten - was die Bewertung der Trilogie auch verfälscht. Die Indy-Streifen sind überzeichneter Abenteuer-Spaß, der sich nicht zu ernst nimmt und augenzwinkernd mit der Thematik umgeht. Und das alles ohne sich dabei ins lächerliche zu verlieren und den packenden Kern zu riskieren.
Entgegen der weitläufigen Meinung, Teil 3 (Indiana Jones und der letzte Kreuzzug) einfach nur als den witzigsten Part zu bezeichnen, möchte ich an dieser Stelle aber auch anbringen, dass er für mich zugleich auch der mit der meisten Tiefe ist. Dank Indys Vater entwickelt dieser Teil auch eine Charaktertiefe, die in den ersten zwei Teilen der Reihe nicht vorzufinden ist. Dies in Verbindung mit der gesteigerten Humorfrequenz macht Indy 3 für mich auch zum besten Teil der Reihe.
Im Gegensatz gefällt mir Indiana Jones und der Tempel des Todes überhaupt nicht. Und damit meine ich nicht, dass es der schlechteste Indy-Film ist, sondern dass er (für mich) generell nicht sonderlich gut ist. Der düsteren Atmosphäre ist ja nichts einzuwenden, aber die platten Figuren, die nervige Frau und das noch nervigere (und mMn überflüssige Kind) ersticken den Spaßfaktor im Keim. Nur die geniale James-Bond-artige Eröffnungssequenz (mit der sich Spielberg sicherlcih einen Traum erfüllte) und manche Teile des Finales wissen zu überzeugen.
Schade ist auch, dass hier wohl unter all den Horrorelementen die Spannung an sich vergessen wurde. Da mich Frau und Kind nervten, ist deren Schicksal für mich egal. Um Indiana Jones muss man in diesem Film auch nicht fiebern, da dieser Teil ja vor dem ersten Film spielt. Jones kann also nicht sterben.
Tja, und dann bliebe das Dorf, dass es mittels des Fundes eines magischen Steines zu retten gilt. Aber so kurz, wie es vorkam, ist mir das Dorf auch schnuppe.
Der erste Teil dagegen ist spannend, humorvoll und hat einige geniale Szenen, die ihn zurecht zu einem Klassiker machten. Wenn nun auch noch der deutsche Ton gescheit abgemischt worden wäre...
Wie dem auch sei: Ich freue mich auf den vierten Indy und hoffe, dass Blanchett im Film nicht so deplatziert wirkt, wie in den Trailern.
Bis dahin!
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